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Erzgebirgischer Volksfreund : 28.07.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193207284
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19320728
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19320728
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1932
- Monat1932-07
- Tag1932-07-28
- Monat1932-07
- Jahr1932
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 28.07.1932
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Amtliche Korruption. BerN«, 27. Juli. Don einer zuverlässigen Stelle erhält öer ,^Lokal-Anzeiger" eine Mitteilung über einen Beschluß des früheren preußischen Staatsministerium», der sich auf die Verwendung von amtlichen Geldern für Wahlzwecke bezieht. Anfang April 1932 habe eine Sitzung des preußischen Staatsministeriums stattgefunden, in der der Beschluß gefaßt worden sei, den im preußischen Etat enthal tenen „FondszurBekämpfungdesBerbrecher- tums , der mit 260 000 Reichsmark festgesetzt ist, im Etats- jahr 1932 zu überschreiten, und zwar bis zur Summe von zwei Millionen Reichsmark. Das Eigenartige an dieser Ueberschreitung sei die Bestimmung des preußischen Etatsgesetzes, wonach dieser Fonds zur Bekämpfung des Ver brechertums als einziger Fonds im gesamten preußischen Etat nicht von der preußischen Oberrechnungskammer nachgeprüft wird. Deshalb sei auch in derselben Sitzung des preußischen Staatsministeriums der Beschluß gefaßt worden, die auf dem Wege der Etatsüberschreitung besorgten zwei Millionen für die preußische Landtagswahl vom 24. April zu verwenden. Man habe in der Sitzung des Staats ministeriums den Schlüssel festgelegt, nach dem die Summe von zwei Millionen Reichsmark auf die drei preußischen Regie rungsparteien verteilt worden sei. Der „Lokalanzeiger" berichtet weiter, es lägen sehr be stimmte Anzeichen dafür vor, daß das frühere vreußische Staatsministerium aus dem Fonds zur Linderung -er Not der deutschen Grenz lande den Betrag von 250000 RM. an die „Rheinische Zeitung" des sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten Sollmann über mittelt hat. Weiter lägen Anzeichen dafür vor, daß die ,-Kölnische Volkszeitung" aus den der preußischen Regierung verfügbaren Mitteln den Betrag von 2 Millionen Reichsmark Uber die Berliner Arbeiterbank erhalten habe. * Amtlich wird mktgeteilt: Das bisherige Untersuchungs ergebnis wegen der in der Presse erschienenen Nachrichten über eine Beeinflussung der Preußenwahl aus a m t l ichen preußischen Mitteln hat den Reichs- kommissar für Preußen dazu veranlaßt, in dieser Sache und in einer Reihe von ähnlich gelagerten Fällen, die inzwischen bekannt geworden sind, den kommis sarisch als Ministerialdirektor im preußischen Staatsministe rium tätigen Ministerialrat Landfried und Ministerialrat Schütze im preußischen Innenministerium mit der Fest- stellungdesTatbestandeszu beauftragen. » * Der Nationalsozialistische Preußische Pressedienst gibt Ausführungen des NSDAP.-Abgeordneten Hink! er wie- der, der an Hand von Briefen darlegt, daß eine Reihe der der früheren preußischen Staatsregierung nahestehenden Zei tungen in Osterode, Stolp, Kösltn und in Köln aus allge meinen Steuermitteln vom Finanzministerium finanziert wor den seien. Die Finanzierung geschah nach diesen Unterlagen durch die „Zentrale Verlagsgesellschaft m. b. H.", Berlin W, Bendlerstraße 36, dessen verantwortlicher Leiter Dr. Hugo Buschmann ist. Stuttgart, 27. Juli. Die kommunistische Wochenschrift „Schwäbisches Echo" ist aus die Dauer von drei Wochen ver boten worden. Das Aufrilumen. Magdeburg, 28. Juli. Der Magdeburger Polizeipräsident Dr. Bärensprung ist heute nacht seines Amtes enthoben worden. Zu seinem vorläufigen Stellvertreter wurde Oberregierungsrat Sträter ernannt. Berlin, 27. Juli. Der Leiter der Pressestelle im Polizei präsidium, Dr. Haubach, ist von seinen Dienstgeschäften entbunden worden. An seine Stelle tritt bis auf weiteres Negierungsrat Dr. Blo ch. Berlin, 27. Juli. Anstelle des ausgeschiedenen bisherigen Pressereferenten im preußischen Innenministerium, Ministerial rat Dr. Hirschfeld, ist Oberregierungsrat Kern zum Presse- referenten im preußischen Innenministerium ernannt worden. Verhaftung des hessischen Ministers Leuschner gefordert. , Darmstadt, 27. Juli. Der Gauführer der hessischen NSDAP., Lenz, hat an den Oberreichsanwalt ein Telegramm gerichtet, worin die sofortige Verhaftung des Innenministers Leuschner wegen Verdunkelungs gefahr und restlose Aufklärung über die Duldung der kommu nistischen Bestrebungen gefordert wird. Die Reorganisation des Rundfunks. Berlin, 27. Juli. Eine heute abgehaltene Sitzung der vereinigten Ausschüsse des Reichsrats hatte den Zweck, den Reichsrat über die von der Reichsregierung entworfenen Richtlinien für die künftige Gestaltung des Rundfunk- wesens zu hören. Die Aussprache führte zu einer vollen Einigung zwischen Reichsregierung und Ländern über diese Richtlinien. Ein Redaktionsausschuß unter Beteiligung der Länder wird den Text der neuen Richtlinien festlegen, die dann veröffentlicht werden sollen. Waffen für das Reichsbanner. Guhl, 28. Juli. Zwei im Waffenhandel beschäftigte Büchsenmacher haben nach den bisherigen Feststellungen der Polizei zunächst über das Ausland, später aber direkt 450 Pistolen und viele Tausend Schuß Munition an einen Reichsbannerangehörigen in Werdau i. Sa. ver kauft. Die beiden Büchsenmacher wurden verhaftet, der eine in Suhl, der andere im Eichsfeld. Wie lange noch? Neue alberne Drohungen des Genossen Löbe mit dem Generalstreik. Braunschweig, 27. Juli. In einer Mitgliederversamm lung der Eisernen Front, die an Stelle der verbotenen öffentlichen Kundgebung am Dienstag stattfand, führte Reichstagspräsident Löbe u. a. aus: Unser Wille ist der geistige Kampf, aber da wir uns den Kopf nicht widerstands los einschlagen lassen, deshalb haben wir die Eiserne Front gebildet. In jedem Betriebe, überall, wo man den Hammer schwingt und die Aehren im Felde mäht, werden wir es Herrn Hitler zeigen: Unsere Arbeitskraft steht dem Dritten Reich nicht zur Verfügung. Der Widerhall der Schleicher-Rede im Ausland. London, 27. Juli. Die Kommentare der Londoner Blätter zur Rundfunkansprache des Generals von Schleicher werden zwar an hervorragender Stelle gebracht, doch scheinen die meisten Zeitungen vorerst mehr Wert auf sensationelle Ueber- schriften als auf sachliche Stellungnahme zu den Darlegungen oes Ministers zu legen. Die Ankündigung von Schleichers, baß sich Deutschland unter gewissen Umständen gezwungen sehen könnte, einen Umbau seiner Wehrmacht ins Auge zu fassen, kehrt nahezu in allen Ueberschriften mehr oder minder richtig verstanden, wieder. Daily Expreß spricht sogar von einer deutschen Rüstungssensation und einer Herausforderung des Versailler Vertrags. — Morning Post weist zwar auf die mangelnde Sicherheit Deutschlands hin, scheint im übrigen aber die Rede Schleichers nur mangelhaft verstanden zu haben, da sie von einer offiziellen Ermutigung der privaten Armeen sprechen zu können glaubt. — Times schreibt, die Rede mit ihren frisch-fröhlichen Angriffen auf Frankreich, mit ihren Zitaten von Äeußerungen Lord Georges, mit ihrer unverhohle nen Ankündigung, daß Deutschland für seine eigene Sicherheit sorgen werde, wenn ihm Rüstungsfreiheit verweigert bleibe, und ihrem herzhaften Lob der militärischen Tugenden werde nicht verfehlen, einen Widerhall weit über die Grenzen Deutsch lands hinaus hervorzurufen. * Paris, 27. Juli. Journal unterstreicht ganz besonders Vie scharfe Kritik, die der Reichswehrminister an oie Adresse Frankreichs richtete. — Der Matin bezeichnet die Ausfüh rungen v. Schleichers als eine Haßrede gegen Frankreich. — Der Temps sieht in diesen Erklärungen das neue Deutsch land, das aus dem Zusammenbruch des demokratischen Regimes und aus der nationalsozialistischen Bewegung geboren sei und das nunmehr mit den Methoden des alten imperialistischen Regimes seinen Weg suche. General von Schleicher habe un umwunden die wahre Natur der Reichsregierung dargelegt, in der man die Wiedergeburt der alten preußischen Ueberlieferun- gen erkenne. Er habe bei seinen Ausführungen nicht einmal die elementarsten Grundregeln der Diplomatie gewahrt und man könne ihm das Verdienst einer, wenn auch brutalen Offen heit nicht absprechen. Die Erklärungen von Schleichers bedeu- teten unter diesen Umständen eine Warnung für alle Völker. — Dir nationalistische Liberte bezeichnet die Ausführungen von Schleichers als eine Unverschämtheit, deren Tragweite um so größer sei, als sie aus dem Munde des wahren Führers einer Diktaturregierung kämen. — Journal desDebats sagt, die Ausführungen des Retchswehrministers bewiesen wie der einmal, wo man nach den Beratungen der Abrüstungs konferenz angelangt sei. Während man in Genf über Ab rüstung spreche, denke man in Berlin nur an Aufrüstung. * * « Berlin, 27. Juli. Reichswehrminister v. Schleicher hat an den Befehlshaber im Wehrkreis 3, Generalleutnant von Rundstedt, folgenden Erlaß gegeben: Allen an der Durch führung des Ausnahmezustandes in Groß-Berlin und der Provinz Brandenburg beteiligten Kommandobehörden und Truppenteilen sprech« ich meinen Dank für die -um Besten DerRelchsinnenminisler über-en Wehrsport Paris, 27. Juli. Rekchsinnenminister Freiherr von Gayl gewährte dem Sonderberichterstatter des „Paris Soir", Sauerwein, eine Unterredung. Auf Fragen Sauerweins ant wortete der Minister u. a., daß er die Nationalsozialisten nicht als revolutionäre Partei betrachte. Die einzige ver fassungsfeindliche und revolutionäre Partei in Deutschland sei die KPD. Wesentlich sei, daß ein Kabinett aus Persön lichkeiten bestehe, die durch den gleichen nationalen Willen ernannt sind. Die Regierung wünsche, daß der neue Reichs tag so zusammengesetzt sei/daß eine wirkliche Zusammen arbeit mit ihm möglich werde. Die Manöverübungsn der deutschen Jugend, fuhr der Minister fort, sind reine sportliche Uebungen, die wir dulden und die wir sogar ermutigen. Wir sind der Ansicht, daß sie die Ausdauer and den Geist der Disziplin entwickeln und nichts mit militäri schen Uebungen zu tun haben. Irgendeine revolutionäre Be wegung werden wir nicht dulden. Der Reichsminister kün digte an, daß die Negierung binnen kurzem einen Plan zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit im Nahmen der Wieder belebung der Wirtschaft entwickeln werde. Kühle Antwort Hindenburgs an Bolz. Stuttgart, 27. Juli. Der Reichspräsident hat an Staatspräsident Dr. Bolz folgendes Schreiben gerichtet: Sehr geehrter Herr Staatspräsident! Ich bestätige Ihnen er- gebenst den Empfang Ihres Schreibens vom 21. d. M., das ich in Abschrift auch dem Reichskanzler zur Kenntnis zuge leitet habe. Der Reichskanzler wird inzwischen Gelegenheit gehabt haben, mit Ihnen die Gründe zu besprechen, die mich und die Reichsregierung zur Einsetzung eines Reichs kommissars für Preußen bestimmt haben. Ich hoffe, daß Sie nach dieser Aussprache davon überzeugt sein werden, daß eine Auswirkung dieser Maßnahmen auf andere Länder, ins besondere Württemberg, nicht zu besorgen ist. Helstngfors, 27. Juli. Die Entlassung des bisherigen Landeshauptmanns von Nyland, General Jalan der, die von der Regierung überraschend beschlossen wurde, und seine Ersetzung durch General Oe st ermann, wird allgemein als großer Erfolg der Lappoleute gebucht, die seit längerer Zeit gegen Ialander Sturm gelaufen haben. Der Ministerpräsident hat erklärt, General Ialander habe wenig Verständnis für die Provinzbevölkerung gehabt und sei des halb in letzter Zeit oft bei Ausübung seines Amtes auf Schwierigkeiten gestoßen. von Staat und Volk geleistete Arbeit aus. Ihr festes und maßvolles Auftreten und die enge Zusammenarbeit mit der Schutzpolizei hat den Befehlen des Reichspräsidenten Geltung verschafft und die öffentliche Sicherheit und Ordnung wieder hergestellt, ohne daß die Truppe Waffengewalt anzu wenden brauchte. Ich bin überzeugt, daß auch in Zukunft die Wehr macht jede Erschütterung der Autorität des Reiches verhindern und im Notfall die Achtung vor Recht und Gesetz leicht und sicher erzwingen wird. Schwere Srwerbslosenttrawalle. Ruhla, 27. Juli. Die Erwerbslosen wollten heute durch einen Umzug gegen die vom Reich verordneten Unterstützungs- kürzungen protestieren. Durch Flugblätter waren die Belegschaften der Betriebe zu einem einstündigen Sympa thiestreik aufgefordert worden. Bei der Zerstreuung der Zusammenrottung durch die Polizei wurde em Demonstrant durch einen Kopfschuß lebensgefährlich verletzt. Er ist gestorben. Zwei Polizeibeamte wurden verwundet. Kanzlerkrise in Wien. Wien, 27. Juli. Die Schwierigkeiten wegen des Lau sanner Protokolls haben sich verschärft, und zwar durch einen Beschluß des Heimatblockes, vom Bundeskanzler die Vertagung des Protokolls zu verlangen. Infolgedessen wird die Lage in parlamentarischen Kreisen als sehr kritisch bezeichnet. Man erwartet den Rücktritt des Bundeskanzlers Dr. Dollfuß. Amerikas Forderung: Abrüstung. Pari», 28. Juli. Die in Paris erscheinenden amerika nischen Blätter „Neuyork Herold" und „Ehicago Tribune" berichten übereinstimmend, daß der amerikanische Botschafter Edge in einer SN stündigen Unterredung mit dem Minister präsidenten Herriot darauf hingewiesen habe, daß der Schlüssel für eine Zusammenarbeit Amerikas mit Europa in der Abrüstung liege. Wenn nach dieser Richtung ein entscheidender Schritt getan und evtl, gleichzeitig eine Neu regelung der Wirtschaftsbeziehungen ange bahnt werde, würden die Vereinigten Staaten zu Konzessionen bereit sein. Berlin, 27. Juli. Die Spitzenverbände derAerzte und Krankenkassen haben zur Durchführung des neuen Kassenarztrechtes ein Honorarabkommcn geschlossen, das rückwirkend vom 1. April an die Stelle der bisherigen Vereinbarungen tritt. Das Abkommen enthält eingehende Bestimmungen über die Ermittlung des angemessenen Ver- gütungssatzes. Don den Einzelheiten verdient besondere Er wähnung der Notabschlag für versicherte Arbeitslose in Höhs von 5 v. H. und für Kassen mit mehr Arbeitslosen als 30 v. H. des Mitgliederbestandes in Höhe von 10 v. H. Berlin, 27. Juli. Die Staatsanwaltschaft im Land- geeicht I hat gegen zwei angesehene Rechtsanwälte und Notare ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts verbo- tener Devisengeschäfte eröffnet. Sie werden be schuldigt, Wertpapiere für ausländische Rechnung in großem Umfang veräußert zu haben, der eine im Betrage von 600 000 Mark, der andere in einer Höhe von 374 000 Mark. München, 27. Juli. Prinzessin Leopold von Bayern, die Witwe des verstorbenen Generalfeldmarschalls Prinz Leopold von Bayern, ist im Alter von 76 Jahren g e - st o r b e n. Paris, 27. Juli. Paul Gorgulow, der den Präsi denten der Republik, Doumer, erschossen hat, istzumTode verurteilt worden. H Oertliche Angelegenheiten. A Der Chemnitzer Selbstschutz. Ein« Erklärung der sächsischen Regierung. Dresden, 27. Juli. Wie wir auf Anfrage an zuständiger Stelle in Dresden erfahren, handelt es sich bei dem Aufruf des Chemnitzer Oberbürgermeisters um eine von der sächsischen Regierung weder veranlaßte noch gebilligte Maßnahme, die offenbar auf eine zum Teil irrige Auslegung einer internen Dienstanweisung an die sächsischen Kreis- Hauptleute und Polizeipräsidenten znrückzuführen ist. In dieser Dienstanweisung wird allerdings die Einrichtung eines Selbstschutzes für gewisse Anlagen und Betriebe behandelt; von städtischen Einrichtungen sind lediglich die technischen Werke erwähnt. Selbstverständlich sei die Polizei nicht nur gewillt, sondern auch durchaus in der Lage, die Rathäuser und anderen gemeindebehördlichen Dienstgebäude zu schützen. (Bereits durch Sonderblatt bekanntgegeben.) Aue, 28. Juli. Morgen, Freitag, 29. Juli, findet im Saale des „Blauen Engels" eine Wahlkundgebung der Deutschnationalen Volkspartei statt. General Kaden-Leipzig, M. d. L., wird das Thema be handeln: „Heraus aus dem Sumpf". Schneeberg, 28. Juli. Die „Liedertafel" singt am Freitag abend im Stadtpark. — Kommunistische Klebe kolonnen waren in der Nacht zum Mittwoch hier tätig. Sie beklebten Lichtmasteu und Häuser in unerlaubter Weise mit Wahlplakaten. Eine Klebckolonne wurde von der Po lizei gestellt und abgeführt. Von einer anderen Klebe kolonne wurden zwei Personen ermittelt und zur Anzeige gebracht. Schwarzenberg, 28. Juli. Es wird nochmals darauf hingewicsen, daß Stimm sch eine für die Reichstagswahl nur bis Freitag, 29. Juli, abends 6 Ahr im Stadthaus Zimmer Nr. 29/30 ausgestellt werden können. Am Sonn abend und am Tage der Reichstagswahl können keine Stimmscheine mehr zur Ausstellung gelangen. Schwarzenberg, 28. Juli. Zu dem im Kriminalbericht vom 22. Januar bekanntgegebenen Diebstahl eines Herren fahrrades (Marke Presto), das am 19. Januar hier ge stohlen worden war, wurde jetzt als Täter der im Amts gericht Rostock sitzende landwirtschaftliche Gehilfe Kurt R. aus Gröba bei Riesa festgestellt. PP. Pöhla, 28. Juli. Ein folgenschweres An glück ereignete sich gestern in der Abendstunde auf der Staatsstraße zwischen Siegelhof und Pöhla an einer un- übersichtlichen Kurve. Zwei nach dem Siegelhof gehende Schwarzenberger wurden dort von einem aus Rittersgrün kommenden Motorradfahrer überholt. Der eine der beiden Fußgänger wurde angefahren. Er mußte mit einem Auto in seine Wohnung gebracht werden. Der Soziusfahrer kam mit dem Schrecken davon, der Fahrer selbst stürzte und mußte, nachdem er von hiesigen Sanitätsleuten ver- Kunden war, ebenfalls abtransportiert werden. Er ist am Kopfe besonders schwer verletzt. pp. Pöhla, 28. Juli. Eine freudige Aeberraschung war für die hiesige Einwohnerschaft das Abendkonzert der Kapelle der NSDAP, im Garten des Deutschen Hauses, das später in dem großen schönen Saal seine Fortsetzung fand. Er war so voll, daß kein Apfel mehr zur Erde fallen konnte. Die schneidig und mit militärischer Eraktheit gespielten Märsche und vaterländischen Weisen weckten freu-
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