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Erzgebirgischer Volksfreund : 13.08.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193208133
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19320813
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19320813
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1932
- Monat1932-08
- Tag1932-08-13
- Monat1932-08
- Jahr1932
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 13.08.1932
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Konflikt zwischen Adolf Killer und dem Kanzler. Die NSDAP. Berlin, 18. Ang. «le »ir erfahre«, -nt Adolf Hitler bei de» E«pfa«g Lei» R«KH»ka»zler da, Angebot, da, A»t de» Bk,«ka«zl-r» ««d de» preußischen Ml»ist«rpr>side»te« -» Lber«eh»e«, ab-«- lehut. In unterrichteten «reisen hält «au die Berhand- lungen damit für gescheitert. De« Empfang Hitler- Lelm Reich»prüs identen heute nachmittag wird nur noch formale Bedeutung Leigemeflen. Hitler hat in der Unterredung mit dem Kanzler bereit» die Opposltion seiner Partei gegen da« Reich»lablnett ange- kündigt. Diese Meldung wurde Un» heute kurz vor der Drucklegung der Zeitung übermittelt. Sie «urde ein paar Minuten später durch die Mitteilung ergänzt, daß die Berhandlung- gen zwischen Hitler «nd von Papen wider Er- «arten von neuem ausgenommen worden seien, und daß das Ergebnis noch nicht seststehe. E. V. Das Zentrum wur-e durchschaut. München, 13. Aug. Unter der Ueberschrlft „Entschei dung-volle Stunden* schreibt der „Völk. Beob.*: Wie schlecht das Spiel für da- alte System steht, davon gab da» Angebot des Zentrum», eine natsoz. Regierung zu tole rieren, mehr als deutlich Kenntnis. Trotzdem wurde dieser Zug durchschaut, der nur den einen Zweck hatte, Zeit zu ge winnen, einen großen Kuhhandel zu beginnen, in der Hoffnung, bei der ersten sich bietenden Gelegenheit mit Hilfe der Kommunisten die erste „deutsche* Regierung seit 1918 wieder zu stürzen. Das Blatt erwähnt dann die Vorbespre chungen, die Stabschef Röbm gestern in Berlin geführt hat. Adolf Hitler sei in der Reichshauptstadt eingetroffen, um am Sonnabend mit dem Reichskanzler «nd dem Reichspräsidenten die letzten Verhandlungen zu führen. Die Spannung vieler Millionen Deutscher «erde sich im Laufe de» 13. August lösen. An diesem Tage falle vermutlich so oder so eine Ent- scheidungvonschtcksalsschwersterBedeutung. Der Angriff fordert auch heute wieder mit allem Nachdruck, daß die einzig mögliche Forderung aus der Lage gezogen und Adolf Hitler mit der Führung des Staates beauftragt wird. In anderen Blätter erörtert man aber die Möglichkeit einer Regierungsumbildung, bei der das Kabinett weiter von Herrn von Papen geführt werde, während Gregor Strasser preußischer Ministerpräsident und gleichzeitig Vizekanzler im Reich werden solle. Nach diesen Kombinationen würde Dr. Frick das Reichsinnenministerium übernehmen und Dr. Bracht in Preußen Innenminister blei- ben. Das sind zwar Kombinationen, die jedoch immerhin als Stimmungsbarometer zu werten sind. Man muß abwarten, wie die morgige direkte Fühlungnahme zwischen dem Reichs- kanzler und Hitler ausgeht. Berlbt, 12. Aua. Die für Montag in Aussicht genommene Besprechung über die Regierungsbildung in Preußen ist abgesagt worden. Die Fraktionen der Deutschnatio nalen und der Nationalsozialisten haben der Zentrumsfraktion mitgeteilt, daß sie zu dem vorgesehenen Zeitpunkt Vertreter nicht entsenden werden. in Opposition. Neich-k-rzler ».Pape« «mpfivg a» Freitag do« B«s»ch Ler «attoralso-ialWsche« Abg. Röhm «nd Graf Hell- darf, der die Besprechung des Reichskanzler» »it Hitler vorberetteu sollte. Adolf Hitler wird i» Laufe de» Sonnabend v»r»lttag sowohl vom Reich-kanzler wie a«ch »o» Reich», vrästdenten empfangen werden. Nach dem Besuch der »atlonal- sozialistischen Abgeordneten begab sich, wie berichtet, der Reichskaurler »um Reichspräsidenten, um ihm über die Lage Bericht zu erstatten. Es ist anzunekmen, daß der Reichskanzler auch ben natio nalsozialistischen Abgeordneten gegenüber die bisher verfolgte Linie eines Präsidialkavinetts eingehalten hat, wonach sich in der Führung des gegenwärtigen Kabinetts als solcher nichts zu ändern habe. In unterrichteten Kreisen verweist man in diesem Zu- sammenhang auf die Tatsache, daß die Einladung der Zen trumsfraktion des preußischen Landtages für Montag zu Verhandlungen über die Regierungsbildung in Preußen von der nationalsozialistischen Fraktion abgesagt worden ist, „da das ausschließlich Sache des Parteiführers Adolf Hitler sei*. Man darf daraus schließen, daß Adolf Hitler Koalitions - Verhandlungen im Reich als auch in Preußen ab- lehnt und mit dem Grundgedanken eines Präsidialkabinetts als solchem einverstanden ist. Ueber die Personalfragen hofft man in Kreisen der Reichsregierung, sich mit Hitler ver ständigen zu können, wobei auch die Frage des Postens eines Vizekanzlers und des preußischen Ministerpräsidenten eine besondere Rolle spielen dürfte. Wie verlautet dürfte die Frage der Reichsbank, führung zu den wichtigen Fragen gehören, die in der Besprechung zwischen Papen und Hitler erörtert werden. So- wohl von deutschnat. als auch von nationalsoz. Seite wird hier ein grundsätzlicher Wechsel gefordert. Hannover, 12. Aug. In seiner hier gehaltenen Rede (vql. die gestrige Nr. des „E. V.") führte der oldenburgische Mi nisterpräsident Röver noch aus: Für diejenigen, die noch an der Macht seien und nicht den Mut zum Durchgreifen hätten, sei es höchste Zeit zum Abtreten. Wenn im Reich nicht bald ein gründlicher Wechsel eintrete, werde Oldenburg zu dem einfachen Mittel greifen, daß über die oldenburgische Staatsbank aus eigenen Machtvollkommenheiten heraus ein bestimmter Betrag auf Grund von Werten der olden- burgischen Wirtschaft flüssig gemacht werde. Wenn die Regierung dann einen Staatskommissar schicken sollte, dann würde Oldenburg die Bauern mobilisieren. * B * London, 12. Aua. Die Reden des Reichskanzlers und des Innenministers bei der Derfassungsfeier werden in der Presse zustimmend ausgenommen. „Times" hebt hervor, daß von der Republik nicht die Rede gewesen sei. Das Blatt schreibt in seinem „Nach 13 Jahren^ überschriebenen Leit- artikel, mit sehr gemischten Gefühlen müsse Deutschland gestern den Jahrestag der republikanischen Verfassung gefeiert haben, und befaßt sich dann mit der innerpolitischen Lage in Deutsch land. Es betont, man solle Hitler an die Macht lassen, damit er zeigen könne, was er könne. A»stÜv«e«^kn Rv«df«nk. Berlin, 13. Aug. Der Rundfunkintendant Dr. Flesch ist von seinem Posten enthoben worden. Mit der kommis sarischen Wahrnehmung der Geschäfte wurde der bisherige Programmleiter der Reichsrundfunkgesellschaft, Dr. Duske, beauftragt. Die Unruhen in Spanien. Pari», 12. Aug. In Granada sind in der Nacht zahl- reiche extremistische Gruppen durch die Straßen gezogen. Das Kloster der Thomasianer und die St. Nicolaus-Kirche solle« in Flammen stehen. In Cordoba soll General Gomez Sanchez, Inspektor der Zivilgarde, verhaftet worden sein. In Sevilla treffen aus der Provinz Gerüchte über Unruhen ein. Gibraltar, 12. Aug. Der Marquis Esquivel, der Besitzer des Palastes in Sevilla, in dem der jetzt festgenom mene General Sanjurjo während der Revolutionstage sein Hauptquartier aufaeschlagen hatte, ist nach einer aben teuerlichen Flucht in Gibraltar eingetroffen. Ms Ge neral Sanjurjo geflohen war, steckte der wütende Mob den Palast in Brand. Der Marquis entfloh in einem seiner Automobile an die Küste und setzte die Flucht in einem Motorboot fort. Als der Motor in der Bucht von Gibraltar aussetzte, sprang der Marquis ins Wasser und suchte schwim mend die englische Kolonie zu erreichen. Nach mehreren Stunden wurde er von einem Dampfer ausgenommen und in Gibraltar gelandet. Auch einige spanische Artillerieoffiziere, denen es gelungen war, sich durch die spanischen Wachen hin durchzuschmuggeln, sind in Gibraltar eingetroffen. Der polnische Boykott Danzig«. Ba«zig, 12. Aua. Mit welchen Methoden in Polen Ler Boykott gegen die Meie Stadt Danzig betrieben wird, zeigt ein Bries, der au» Wirtschaftskretsen stammt und der folgen den Wortlaut hat: „Heute besuchten wir die Firma ... im Gebiet Kieler, Latten bereits einen Auftrag auf gl. 400.— in der Hand, da kam gerade des Weges der Direktor der hiesigen Muni tionsfabrik und hörte, wie mir der Letter den Auftrag er teilte. Plötzlich, wie ein Blitz mit Donner, schrie er auf den Leiter, direkt wie ein wildes Tier: „Sie geben den Danziger Schuften zu verdienen, dann sollen Sie an den Strang kommen, wir wollen in Polen lieber hungern und diese Herren dürfen keinen Groschen von uns sehen." Ich bat ums Wort, und da wurde der Mann noch fuchtiger, schrie weiter: „Wir haben am Sonntag in Gdingen an der See geschworen, daß alles, was in Danziq lebt, verdursten muß, und von uns darf kein Groschen den Leuten gegeben werden. Wir wolleG die teuersten Auslandsprodukte aus allen Landern beziehe«, nur nicht aus Danziq." Ich kann Ihnen sagen, ich habe hier große Augen gemacht und schaute, mich zu verfrachten, denn ich dachte, daß der Mann, wenn er von Danzig spricht, da bekommt er die Tollwut. Auf diese ganze Aussprache lehnte der Leiter kategorisch jeden Kauf ab und wurde etwas erregt. Er betonte nun, daß er für die Schulden, die er noch bei uns hat, Ware zurückgeben wolle, damit er unsere Fabrik ganz los wird. Also, wie Sie nun sehen, wird die Sache immer ärger, statt sich zu beruhigen." Englisch-Sgyplischer Verlrag? London, 12. Aug. „Daily Expreß" berichtet, daß ein englisch-ägyptischer Vertrag vor dem Abschluß stehe, dessen Hauptpunkte seien: Ein Bündnis zwischen Großbritannien und Aegypten. Militärische Räumung Aegyptens durch di« britischen Streitkräfte. Der Eintritt Aegyptens in den Volker- bund. Das Ende oer Kapitulationen. Die Ernennung eines britischen Botschafters in Kairo und eines ägyptischen Bot schafters in London. Das Recht Aegyptens, eine kleine Gar- mson in Sudan zu halten. Eine Anleihe an Aegypten im Austausch gegen Kanalkonzessionen. Die britischen Militär streitkräfte werden Kairo, Alexandrien und Aboukir räumen. Die britischen Streitkräfte in der Kanalzone werden ver mindert. Schlutz mit -er Naeklkullur! Ein Erlaß für Preußen. Berlin, 12. Aug. Die Neichsrcgierung ist in ihreer Regierungserklärung für die Wahrung christlicher Grundsätze im Staatsleben eingetreten. In Ueber einstimmung hiermit hat sich Reichskommissar Dr. Bracht entschlossen, kulturellen Zersetzungserscheinungen im äußeren Betrieb, vor allem der Großstädte, im Rahmen des Möglichen entgegenzutreten. In einer ergangenen Verordnung heißt es: In»beso«dere ist es die schamlose Herabsetzung der Frauenehre und Frauenwürde, die als typische Entartungserscheinung christlich-deutscher Volkskultur, Volks- sitte und Volkssittlichkeit zuwiderläuft. Ss sind deshalb zu- nächst grundsätzlich alle Nacktdarstellungen in Thea- tern und Revuen, Kabaretts «sw. ebenso verboten wie die Versuche, durch weibliche Personen in dürftiger Bekleidung einen Anreiz zum Besuch von Schankstätten auszuüben. Deutsche Frauen, nur mit dem Badekostüm bekleidet, durch Preisgerichte oder vlelhundertköpfiges Publikum auf ihre körperlichen Reize abtaxieren zu lassen, «m sie dann als Schönheitskönigin usw. zu prämiieren, ist ein Zeichen kulturellen Niederganges. Derartige Dinge werden daher in Zukunft verhindert werden. Das Badeleben an unseren Strömen und Seen hat Formen angenommen, die zum Teil nichts mehr zu tun haben mit der begrüßenswerten Forderung nach Licht, Luft und Sonne. Klagen aus dem Aus lande zeigen, daß der- artige Zustände auch dem deutschen Ansehen im Auslande ab- träglich sind. Der Reichskommissar hat daher das Nacktbaden und den Besuch von Gaststätten in Badebekleidung — soweit sie nicht unmittelbar mit dem Badestrand in Verbindung stehen — verboten. Er hat außerdem die Polizei angewiesen, gegen Aergernis erregendes Benehmen nachdrücklicher wie bisher einzuschreiten. Sogenannten Freikörperkulturschulen war es möglich, in großen Theatern Berlins von Tausenden von Zu schauern gymnastische Nacktvorführungen von Kindern, Iu- gendlichen und Erwachsenen beiderlei Geschlechtes unter dem Zeichen der Anbahnung einer neuen „proletarischen Kultur" zu zeigen. Das deutsche Volk lehnt in seiner großen Mehrheit eine derartige „Kultur" ab. Daher werden solche Darbietungen in Zukunft verhindert werden. Die Polizei ist ferner angewiesen, dem Straßenbild verschärft« Aufmerksamkeit zuzuwenden, um auch dort oft beklagten unerträglichen Auswüchsen entgegenzutreten. Berlin, 12. Aug. Wie amtlich bestätigt wird, steht die Abberufung des italienischen Botschafters in Berlin, Orsini Baroni, unmittelbar bevor.' Sein Nachfolger wird der bis herig« Botschafter in Brasilien, Vittorio Leruttt, sein. Reichsbannerlettung wir- -urchsuchl. Berlin, 12. Aug. In den Räumen der Bundesleitung des Reichsbanners am Anhalter Bahnhof nahm die politische Po lizei bei dem Geschäftsführer Gebhardt eine Durchsuchung vor. Dabei wurden außer mehreren Gummiknüppeln drei Pistolen gefunden. Angeblich sollen sie Mitgliedern des Reichsbanners gehören, die Waffenscheine besitzen, aber zurzeit verreist sind. In den Räumen, die durchsucht wurden, weilte auch der Bun- desvorsitzende Höltermann. Er protestierte dagegen, daß die Polizei es wagte, in den Reichsbannerräumen eine Durch suchung vorzunehmen. Die Beamten ließen sich dadurch nicht beirren und führten ihre Amtshandlung durch. Sonneberg, 12. Aug. Die Polizei nahm hier überraschende Haussuchungen im Volkshaus vor. Bei einem Reichsbanner- führer wurden acht Pistolen und Munition beschlagnahmt. Bei dem gleichfalls im Volkshaus wohnenden Verkehrsleiter Brändel wurde Gewehr- und Pistolenmunition sowie ein Revolver beschlagnahmt. — Der hier erscheinende soz. „Thü ringer Volksfreund", der seit einiger Zeit in Koburg gedruckt wird, ist vier Tage verboten worden. Wie berichtet wird, haben in zahlreichen Orten des Reiches Durchsuchungen kommunistischer Parteibüros stattgefunden. Tränengasbomben i« Warenhäusern. Krefeld, 12. Aug. Am Freitaa nachmittag wurden fast gleichzeitig in den Einheitspreisgeschäften der Firmen Wool- worth uno E. H. P. sowie in dem Warenhaus von Leonhard Tietz Tränengasbomben geworfen. Die Wirkung war außerordentlich stark. Das Pubukum mußte fluchtartig die Verkaufsräume verlassen, ebenso das Verkaufspersonal. Die Feuerwehr leistete mit Gasmasken die notwendige Hilfe. * Halle, 12. Aug. Dor der Wohnung des nat.-soz. Kreis- leiters Rost in Sangerhausen ging in der vergangenen Nacht ein Sprengkörper hoch, wobei einige Fenster scheiben zertrümmert wurden. Beuthen, 12. Aug. Die am 16. August in Potempa (Landkreis Gleiwitz) veriibte Ermordung des Kommunisten Pietzuch wird jetzt vor einem Sondergericht, und zwar dem Sondergericht Beuthen zur Verhandlung kommen. Hauptver handlungstermin dürfte am Sonnabend oder spätestens Man- tag stattfinden. Die Anklage richtet sich gegen alle in Hast befindlichen neun Personen, die der SA. bezw. SS. ange- hören sollen. Sieben von ihnen wurden in Uniform festge nommen. Glogau, 12. Aug. Auf die Wohnung des Ortsaruppen- leiters der NSDAP, in Polkwitz wurden heute nacht drei Schüsse abgegeben. Die britische Reichskonserenz. Bericht der Wahrungs- und Fiuanzkommission. Ottawa, l2. Aug. Die Währungs- und Finanz, kommission der Reichskonferenz hat einen Bericht verfaßt, dessen Text heute veröffentlicht worden ist. In diesem Bericht wird u. a. eine Er Höhung des Großhandels- Preisniveaus in der ganzen Welt als wünschenswert be- zeichnet. Zur Lösung dieses Problems sei eine inter nationale Aktion notwendig. Als erste Maßnahme wird die Schaffung gesunder finanzieller Verhältnisse bezeich net. Ferner müßten sich die Zinssätze auf einem niedrigen Stand halten und kurzfristige Gelder in reicherem Maße zur Verfügung stehen. Die große Bedeutung, die einer Stabilität der Wechselkurse in einem möglichst umfassdenden Bereich zu kommt, ist anzuerkennen. Vor einer vollständigen Lösung die ses Problems rechnet die Konferenz mit der Möglichkeit, haß schon jetzt wertvolle Ergebnisse in zweierlei Hinsicht erzielt werden können, einmal, indem man eine Zone der Stabilität zwischen den Ländern schafft, die ihre Währungen auf dem Pfund Sterling aufbauen, sodann indem man die starken täglichen Wertschwankungen zwischen dem Pfund Sterling und dem Goldpreis beseitigt. Berlin, 12. Aua. Auf dem Schlachtfeld von Falkland hat am 9. August der Kreuzer „Karlsruhe" eine Gedenkfeier ab- gehalten, bei der zu Ehren der Gefallenen ein großes eisernes Kreuz versenkt wurde. Es war mit einer Schleife geschmückt, die das Eiserne Kreuz trug, das dem Grafen Spee nach der Seeschlacht bei Coronel verliehen worden war, aber nicht aus- gehandigt werden konnte. Berlin, 12. Aug. Das Kammergericht verurteilte den Arbeiter Schirk aus Deutsch-Briesen zu vier Jahren Zucht haus und zehn Jahren Ehrverlust wegen Spionage zugunsten Polens. Hamborn, 12. Aug. Bei der Verfassungsfeier im Stadt theater kam es zu einem Zwischenfall. Als der Festreder, ein Studienrat, Goethes Stellung zur Politik und seine Bedeutung für die Kulturwelt untersuchte, entstand unter den Zuhörern große Unruhe; es wurden Schlußrufe laut. Schließlich erhob ich der Führer des Reichsbanners und rief: „Die Eiserne ^ront rückt ab zur eigenen Verfassungsfeieri" Hierauf ent- ernte sich die Fahnenabordnung des Reichsbanners von der Bühne und verließ zusammen mit Hunderten von Zuhörern den Saal. Memel, 12. Aug. Im Memelland hat der Beschluß des Haager Gerichtshofes schwerste Enttäuschung und be- jreifliche Erregung hervorgerufen. Lit»mn war seiner Sache ast sicher, denn es hat inzwischen wd,r die TrUppan aus >em Lande gezogen, noch eine einzige ssin.-r L'l'to^rverord- nungen zurückgenommen. Wohin man herrscht in beut- chen Kreisen tiefe Trauer und gM-e Erregung. Man :echnet jetzt mit einer Verschärfung der zunrhmend.n Litaui- sierung de- deutschen Memeler Lande«
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