llch entgangen. In -dem Hause einer Wackern Frau, die ihm Zuflucht gab, schrieb er seine treftiche Ue- bersicht der Fortschritte des menschlichen Geistes. Aber die Gefahr nahm zu; man wußte, daß am folgenden Tage Haussuchmig anstellt werden sollte. Eondorcet mußte also eine andere Zuflucht suchen, die er in Suard's Landhause, .einige Meilen von Paris, finden sollte; aber er durfte dort nicht eher, als nach Anbruch der Dunkelheit ankommen. Er kam glücklich durch das äußere Thor der Stadt, irrte in der Ebene von Vaugirard umher, und kam endlich um Mittag in einer elenden Bauernschenke LN. Hier zog er einen Horaz aus der Tasche rmd las, bis die Wirthm hinein kam, bei welcher er sich emen Eierkuchen bestellte. Wie vrel Eier, fragte sie, soll ich dazu nehmen? Ein Dutzend, antwor tete Eondorcet, der nicht daran dachte, oder nicht wußte, welchen Eierkuchen zwölf Eier geben. Ein schmutziger Terrorist sitzt in der Stube, dein fallt das auf. Ei Kamerad, sagt er, du mußt sehr reich seyn, da du einen Eierkuchen von zwölf Eiern be stellst. Eondorcet, über die Unverschamchcr? ärger lich, antwortet: Was gehts dich an?. Wie, hebt der Kerl wieder an, was es mich angeht? Seht doch den Burschen! Wisse, ich gehöre zur Muni zipalität. Ei laß einmal deine Papiere setzen. Lieber Freund, deine Sicherheirskarte. — Die hatte »Eondorcet leider nicht. Er mußte vor das Bauerngericht. Man verhaftete ihn, brachte ihn in ein abscheuliches Gefangniß, wo man ihn am andern Morgen ( wahrscheinlich eine Wirkung des zenommenen Opiums) todt fand. Türenne hatte sich in die Gemahlin des Mar- guis von Hunicres verliebt. Er brachte einige Zeit auf dem schönen Landgute des Marquis zu, das eine treffliche Jagd hatte, und -dachte sich da von den Beschwerden des Feldzugs 1654 angenehm zu erholen. Endlich mußte er sich losreiuen von dem bezaubernden Orte, wo aufheiternde Unterhaltung, gute Tafel und alle Vergnüg'nge , noch mehr aber Lie schöne geistvolle Frau ihn fest h eltcn. Er ging nicht fort, ohne ihr zu sä en, daß er nicht gleich gültig gegen sie sep. Dessen ungeachtet blieb er ste s mit dem Manne, dessen g .te Eigenschaften er bet jeder Gelegenheit geltend zu ma hen suchte, in dem beßten Vernehmen, und auf seine Empfeh kling erhielt der Marg is sogar den Marschallstab. Der König fragte nach dieser Beförderung den wiz; zigen Chevalier de Grammont, ob er uohl wisse, wer eben Marschall von Frankreich geworden sey» Ja. Sire, antwortete Gran.mont. Fran von Hu- meres! — Aber der Scherz zog ihm Verbau» mmg zu. Der bekannte Theaterdichter Werner ist auch Verfasser eines Trauerspiels: Amla, König der Hunnen, in welchem eine besonders merkwürdige Stelle verkommt, welche also lautet: Attila sagt nämlich zu den römischen abgesand ten Patriziern, welche für thre Vaterstadt um Scho nung flehen: „Sagt eurem Schattenkaiser: Attila Gebietet Namens der e (ehrten Menschheit^ Heraus soll gebm Noma ihren Raub, Den sie aus aller Völker Mark gesogen. Zertreten soll sie werden in den Staub, Weil sie die Welt um ihre Kraft Detrogen. Nichts von Geschenken, Bitten, noch Tribut Die Geisel Gottes eilet Nom zu richte* , Im nächsten Neumond will ich es vernichten Und blutig rächen das vergoßne Blut."