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Erzgebirgischer Volksfreund : 02.11.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-11-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-193211027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19321102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19321102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1932
- Monat1932-11
- Tag1932-11-02
- Monat1932-11
- Jahr1932
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 02.11.1932
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Srzgebirgycher DoNrsfre««o L. November 1SSL E Aus den Parteien aus „Die politische und Virtschaftiiche Lage." Wahlversammlung der Deutschen Volkspartei in Aue. Verlag: L. W. Gärtner. Me. r Beldlall. //s//e^üe/c tttttsöar ckiirckt Vvets» ?<n^or, ««-oso» Sosa, 2. Nov. Am Sonntag veranstaltete die Ortsgruppe der NSDAP, im Schützenhause einen deutschen Volkskunst abend, an dem die bestens bekannte deutsch-österreichische alpenkändische Spielschar hervorragend mitwirkte. Neben vielen m«hr nötig, denn „Caesar* war in dem Augenblick, al» Markolt Loni heraustrug, rasch durch da« offene Gitter gefolgt und befand sich, arg zerschunden, wieder bet seinen Gefährten. Markolf, bleich und erregt, verlief» den Löwenkäfig. Man hatte um die Ohnmächtige «inen Mantel geschlungen. Frau Salieri vom Trapez und drei von den Girl« nahmen sich ihrer an und trugen sie in den Wagen. Markolf blickte auf seine fassungslosen Leute. Der alte Kerr von Kollerbek kam und erfuhr, was sich Furchtbare« ereignet hatte. Gr war totenblaß. Gr begriff da« alle» nicht. .Wie war das möglich?* brachte er mühsam hervor, «wie kommt da» Mädchen in den Käfig de, Panther»? Wa» ist hier vorgegangen?* Keiner fand eine Antwort. Wortlos, entsetzt standen st« da. »Eine Schufterei liegt vort* Netz sich au« dem Hintergrund eine Stimme vernehmen. Der Sprecher war Otto Bork«, der in tiefer Erregung vor den Männern stand. «Ein Verbrechen?* fragte Markolf betroffen. .Jal Man will Ne wegräumenl So wie man ihren Vater «rmordete. io toll sie verschwinden!* Markolf begriff nicht. .Aber .. um Gotte» willen ... wie kommt das Mädchen in den Käfig? Wer sollte da» getan haben?* .Komm Markolf, wir wollen zu ihri* Sie luchten, gefolgt von den ander«» Männern, Toni» Wohnwagen aus. Die Frauen waren noch bet ihr. .Wie geht » Fräulein Toni?* fragte kollerbet bebend. Frau Salieri konnte ihn beruhigen. .Sie schläft tief und fest. Es wird das beste lein, wenn wir sie lchlafen lasten. Ich denke, daß keine Gefahr mehr für Ne besteht. Sie wird im Schlaf vergessen.' Die beiden Kollerbek atmeten erleichtert auf. .Auf keinen Fall können wir sie aber allein lasten. Man mutz vor ihrem Wagen wachen!* 'agte Markolf bestimmt. .Kerr Borke, wollen wir da» zusammen tun?* Der alte Kerr schüttelte den Kopf. .La» ist nicht nötig. Der Chauffeur mag den Wagen lo drehen, datz er dicht an unseren Wohnwagen herankommt. Wir haben ohnehin di« ganze Nacht zu tun. Wir werden den Wagen abschließen.* Die aufgestörten Artisten legten sich wieder zur Ruhe aber sie schliefen lpät ein. Das Ereiani» wirkte in ihnen nach. Allmählich nur kehrt« wieder Ruh« ein. Ein Allerweltskerl, unermüdlich und immer von einer überströmenden guten Laune Da» Programm für die nächsten Tag« stand fest. Der Quartiermacher hatte für die Dlitztournee acht Städt« belegt. In den beiden ersten spielte man mit dem alten Helt noch ie drei Tag«, im dritten Ort, da» war Magdeburg, stand 'ch,n da» Riesenzelt, da» größte der Welt. Nur auf vier Tage war da» Gastspiel angeletzt. Ler letzte Tag des Berliner Gastspiel» war gekommen. Der nächste war spielfrei. Schon begann man mit den Reisevorbereitungen. Toni regelte alles mit der Bank, ließ die Gelder an «ine ander« in der nächsten Stadt überweisen. Letzte Gagen wurden ge zahlt. Toni war hundemüde, als ste sich gegen ein Uhr zur Ruhe legte. E . In dieser Nacht geschah etwa» Entsetzliche». Ein grauenvolles Ereignis, das lange in, aller Erinnerung blieb. Der Stallmeister Marquard« hatte am späten Abend noch einmal die Ställe nachgeiehen und alle» m Ordnung ge funden. Er hatte mit dem alten Pferdewäner ein paar Wort« ge wechselt und sich dann in die Bor zu keinem Liebling begeben. Las war ein Lipizzaner kengst, ein wundervoller Schimmel, mit dem er die hohe Schule ritt und den er wi« leinen Aua- apsel hütete „Danton*, lo hieß der Schimmel, hatte sich gelegt und schmiegt« leinen Kops an Marauardt» Kni«. Der Srallmeister war müde, letzte sich aus einen Schemel und nickte «in. Bis auf den Kops „Dantons* lank sein kaupt. Und „Danton* hielt ganz still. Da gellte ein Schrei des wahnsinnigsten Entsetzen» durch die Stille der Nacht. Der Schimmel sprang auf und Marquardt mit ihm. Die Pferde im Stalle waren alle hochgeschreckt und wieher ten erreg» und angstvoll. Der Stallmeister stand einen Augenblick wie gelähmt. Wieder der Schrei und dazwischen das Brüllen der Löwen Nun lchrie und fauchte auch „Ugo*, der riesige schwarze Panther. Marquardt unterschied ihn ganz deutlich und stürzte nach den Raubtlerkäfigen. Die Stalleute, die ebenfalls munter geworden waren, hin ter ihm her. Als sie das Licht im dunklen Raume aufflammen ließen, da packte sie lähmender Schreck. Im Käfig des riesenhaften Panthers „Ugo* kämpfte der Löwe „Caesar* mit ihm. Und — di« bestürzten Zirkusleut« trauten ihren Augen nicht, standen plötzlich wie erstarrt — dicht an die Stangen gepreßt, lehnte eine weiße Gestalt . . Toni, die nur mit dem Pyjama bekleidet war und mit weit- aufgeristenen Augen auf die kämpfenden Tiere starrte. Wie ein Wahnsinniger schrie Marquardt: „Göriiiik. . . Cöriiikl* Aber Görik kam nicht, denn er weUte noch in der Stadt» wo er Abschied von Freunden nahm. Immer mehr halbbekleidete Artisten erschienen. Nun eilte auch Markolf herbei. „Was ist geschehen?* rief außer sich. La sah er 'chon das Gräßlich«: Toni im Käfig des schwarzen Panthers! Der Monn wußte, daß „Caelar". der das Mädchen anschei nend verteidigte, dem gewandten, geschmeidigen Teufel auf die Dauer kaum gewachsen war. „Eine Fackel!* lchrie er. Die Stalleute liefen, und bald flammte die Pechfackel auf. Markolf stieg in den Löwenkäfig, trieb mit der Fackel die unruhig gewordenen Löwen in eine Ecke und öffnet« die Tür zum Pantherkäfig. In einem Bruchteil der Sekunde war er drin und schwang die Fackel, daß die beiden Kämpfer unwill kürlich zurückwichen. Mit schnellem Griff hatte er di« fast Leblose an sich ge rissen und hochgehoben Mit einem Satz sprang Markolf wieder durch den Löwenkäsig zur Tür. Dort nahm man ihm die Ohnmächtige ab. Dann wandte sich der Tapfere noch einmal zurück. E» galt, die Kämpfer auseinanderzubringen. Aber da» war nicht „Danke! Scheinbar wird unsere Umstellung ein Schlager!* „Dann werden Sie bald in die Lag« kommen, mir meine achtzigtausend Mark zurückzuzahlen!* „Ja ... und nein! Deswegen komme ich zu Ihnen. Wir haben gestern sechsundzwanzigtausend Mark Kaste gemacht. Ein Rekorderfolg! Cs sieht auch kür die nächsten Tage sehr günstig au». Ich erwarte weiter gute Einnahmen Da» könnte ermöglichen, daß ich Ihr Guthaben zür kälfte in nächster Heil abdecke * „Cs eilt nicht so, lieber Kollerbek!* „Sehr nett zu hören! Lieber Wildt, ich will Ihnen einmal Nähere» über mein« Pläne erzählen. Ich möchte ein größere» Zelt bauen, das zwanzigtausend Personen faßt und mich um stellen. Keine Monatstournee» mehr, sondern Blitztournee», von einem Tag bis acht Tagen.* Ausführlich erklärte der Zirkusdirektor seinen Plan und wies Wildt entsprechende Voranschläge zur Einsicht vor. Wildt überprüfte sie interessiert und sagte dann: „Lieber Kollerbek, dazu brauchen Sie mindestens einhundertundfünf- zigtausend Mark neues Kapital.* „Ja, und ich bin zu Ihnen gekommen, um zu fragen, ob Sie mir diesen Betrag zur Verfügung stellen können.* Wildt iah unter halbgeschlostenen Augenlidern aus Koller bek. „Viel Geld, und immerhin gewagt, die Sache!* „Unser Risiko ist nach der Neuumstellung vielleicht kleiner als vordem. Sie wissen, welchen Wert mein Zirkus repräsen tiert. Alle die großen Wagen und der Maschinenpark mit vielem anderen sowie auch sämtliche Tiere sind mein alleiniges Eigentum. Ich glaube, wenn ich meiner, Zirkus mit zwei Millionen bewerte, dann bin ich ein vorsichtiger Geschäfts mann* „Richtig, aber . . gesetzt den Fall, irgend etwas Unvor hergesehenes zwänge Sie. den Zirkus zu liquidieren das wird nicht eintreten — aber angenommen, es träte ein. Glauben Sie mir, dann hätten Sie Mühe, mehr als drei- hunderttausend Mark herauszuholen.* „Sie sthen etwas zu schwarz!* Wildt überlegte, dann sagte er: „Gut, ich wM mich mit einhundertundfünfzigtausend Mark weiter beteiligen, wenn Sie meinen Zinssatz billigen. Bei aller Freundichaft werden Sie nicht erwarten, daß ich weniger heraushole, als wenn ich ein anderes Geschäft tätige.* „Gewiß nicht'* „Zwölf Prozent!* schlug Wildt vor. „Etwas hoch!* „Ich erziele es fetzt. Sie müssen berücksichtigen, es ist fa eine Anlage auf lange Sicht.* Kollerbek erhob sich und schritt im Zimmer aus und ab. Er rechnete. Das machte im Jahre rund achtzehntausend Mark aus. im Monat einlauiendfünfhundert Mark, pro Vor stellung sechzig bis achtzig Mark. Doch es ging. „Gut. ich nehme an! Wann kann ich über den Betrag verfügen?* „Sofort, lieber kollerbekl Treffen wir uns morgen beim Notar. Ich muß natürlich irgendeine Sicherheit haben. Am besten ist. Sie verpfänden mir den Zirkus Sie haben dann auch den Vorteil, daß, wenn es einmal dumm geht, niemand an Sie herankann.* Kollerbek nickte vertrauensvoll. „Gewiß, damit bin ich einverstanden.* * » Die Borführungen der nächsten vier Tage waren gleichfalls ausverkaust. Die weiteren sechs Tage noch io gut besucht, daß der Zirkus in den letzten zehn Tagen seines Berliner Gastspiels einen ansehnlichen Ueberschuß erzielte. Cs gab Arbeit über Arbeit. Toni kam oft am Tage nur wenige Stunden zur Ruhe und rechnete meist bis spät in die Nacht hinein. Es mußte alles genau klappen. Darin war das Mädel ungeheuer ehrgeizig. Otto Borke kam hin und wieder und half Toni. Borke schien sich manchmal zu vervielfachen. Er inspizierte das Ganze, ja er vertrat einmal sogar den dicken Klütz, der sich den Fuß vertreten hatte, mit großem Erfolg. Er beriet eifrig mit den Direktoren neue Pläne. Kalf bei der Ausarbeitung der neuen Zirkusanlage. lands Zukunft, während am gleichen Abend in Schneeberg im Alren Schützenhaus der frühere Reichstagsabg. Oberreg.- Rat Dr. Echte einen Vortrag hält: Die Stunde des Prote stantismus. , Assatter, 2. Nov. Die Ortsgruppe der NSDAP, veran staltete am Kirmessonntag im Gasthof zur Linde ein außer- ordentlich gut besuchtes SA. -Konzert, gespielt von der NSDAP.-Kapelle Thalheim unter Leitung ihres vorzüglichen Dirigenten Reinhardt. Die prachtvollen Märsche' ernteten den größten Beifall. Doqel-Thalheim erklärte in einer kurzen Ansprache, wer Schuld sei am jetzigen Elend, und forderte alle auf, bei der Wahl ihrer Pflicht nachzukommen. Dem begeistert aufgenommenen Konzert folgten etliche Stunde» deutschen Tanzes. Ortsgruppenvorsitzender Fickel sprach die Schlußworte. veranstaltet in dieser Woche 4 Wahlkundgebungen, wie au» der Anzeige in der gestrigen Nummer des „E. D* hervorging. Gestern sprach in Lauter Pfarrer Roch über das Thema: Was fehlt unserem deutschen Volke? Am Donner»tag spricht Pfarrer Fehlberg in Zschorlau im Gasthof zum Hirsch abends ^8 Uhr über das Thema: Wach auf, evangelisches Volk! „ Am Freitag spricht in Aue im Hotel „Stadtpark* abends Cinzeldarbietunqen gelangte auch ein Theaterstück zur Auf- 8 "Lr Hr. Meyer au» Dresden über: Der Kamps um Deutsch, jführung. Die Künstler ernteten nicht endenwollenden Beifall. männische Klugheit ab. Man solle auch nicht verkennen, daß es gerade die Volkspartei und Gustav Stresemann gewesen seien, die Sachsen vor der Bolschewisierung bewahrt hätten. Nachdem Redner festgestellt hat, daß heute auch die Deutsch nationalen den Weg zu Hindenburg, von dem Stresemann gesagt habe: Halb noch Mensch, halb schon Mythos, zurück gefunden hätten, gibt er als Wahlparole für den 6. November das Wort: Mit Hindenburg für Deutschland! Die DVP. habe sich klar und offen hinter Hindenburg und das Kabinett Papen gestellt. Mit einem Hinweis auf religiöse Momente, die im Lichte des Reformationsfestes am 6. November nicht vergessen werden dürften, schließt Dr. Dräger seine Ausführungen. Der Präsident der Handelskammer Plauen, Kommerzien rat Uebel, befaßt sich fast ausschließlich mit wirtschafts- politischen Fragen. Er wendet sich gegen Sozialisierungs bestrebungen, wie sie die NSDAP, plane, gegen Autarkie- und Kontingentierungsgedanken, wie sie leider auch von der jetzigen Regierung im Interesse der Landwirtschaft, der dadurch ve- stimmt nicht geholfen werde, in den Vordergrund gestellt wor- den seien. Nachdem er noch von Erfolgen des Papen-Kabinetts gesprochen hat, bittet er die Volks- und Schicksalsgenossen im Interesse der deutschen Wirtschaft um Stimmabgabe für die Liste der DVP. am 6. November. Da sich niemand zur Diskussion meldet, schließt Dir. Felber die Wahlkundgebung mit dem Wort: Mit Hindenburg für Deutschland! —i— « Der Christlich-soziale volkidieust Am frühen Morgen hörte Markolf, wie es heftig in Toni» Wagen klopfte. Er nahm den Schlüssel und öffnete. Das Mädchen sprang heraus. Fröhlich, munter wi« immer, lachend wi« ein Maientag. „Wer hat denn abgeschlossen? Kat man Angst um mich gehabt, datz man mich stiehlt?* Markolf starrte Toni an. Er verstand sie nicht Wutzte sie denn nichts von dem schrecklichen Ereignis der verflossenen Nacht? „Wie sehen Sie mich denn an, Kerr Kollerbek? Bin ich ein Geist? Sie lachte fröhlich. Wir wollen wieder an di« Arbeit. Wann fahren wir denn nach Fürstenwalde?* „Um zehn Uhr.* lagte Markolf mechanisch. Er überlegt«^ wollt« ihr noch nicht» tagen, vielleicht war es besser so. „Dann mutz ich mich dahinterklemmenl Aber erst will ich einmal frühstücken.* Sie nickte ihm freundlich zu und trat wieder in den Wagen zurück. Markolf lief zu seinem Vater, bei dem er Borke antraf. „Sie weiß von dem Geschehnis nichts!* sagte er v«rstört. „Was ha» das zu bedeuten?* Die Männer sahen sich kopfschüttelnd an. „Wo ist sie denn jetzt?* fragte der alte Kerr. „Noch in ihrem Wohnraum Sie will dann frühstücken.* E» ivar auch an dem Toni ging fröhlich wie immer nach der Kantine. Kaum war sie eingetreten, da wurde sie von den Artisten umringt. All« fragten, wie es ihr geh«, ob sie wieder wohlauf fei. Toni schüttelte den Kopf. „Was ist denn los mit such, Kinder? Wie fön'» mir denn gehen? Gut, sehr gut! Ich bade zwar schlecht geträumt diese Nacht. Ich weiß aber ruckst mehr was, im übrigen habe ich aber herrlich geschlafen.* Alle standen wie erstarrt. „Sie wissen nicht, was diese Nacht geschehen ist?* fragt« der Stallmeister Marquardt vorsichtig. „Nein, was ist denn geschehen?* Fortsetzung folgt! GrSnstädtel, 2. Nov. Die Ortsgruppe Raschau der NSDAP, hielt eine trotz des Regenwetters gutbesuchte Ver sammlung im Gasthof „Grüne Wiese* ab. Der Redner, Pg. Rößiger- Langenau, wandte sich, nachdem er auf die großen Gedanken der Beweaung eingegangen war, wirtschaftlichen Aufgaben zu, die dem Dritten Reich zu lösen vorbehalten bleiben. Besonders beleuchtete er die Bedeutung der Führer- schulen in München und Hammerleubsdorf. — Am Donners- tag, 3. Nov. hält die Ortsgruppe im Hotel „Bad Raschau* eine große Wahlkundgebung ab, an der die Standartenkapelle 105 (Franke) teilnimmt und in der Pg. Osternack-Rabenau redet. Mit der Kundgebung ist die Weihe der Ortsgruppenfahne verbunden. oe. Koman von Zur Wahlkundgebung der DVP., die gestern abend im .Blauen Engel" stattfand, hatte die Parteileitung Westerzge- »irae die beiden Reichstagskandidaten Dr. Dräger-Chemnitz ano Kommerzienrat Uebel-Plauen als Redner verpflichtet. Direktor Felber hieß diese Herren und die Zuhörer will- iommen und wies kurz auf die Bedeutung des 6. Novembers hin. Dann sprach zunächst Oberstudiendirektor Dr. Dräger. Er befaßte sich mit der Einstellung der DVP. in diesem Wahl kampf. Den Anwürfen, die trotz des technischen Äahlabkom- mens von feiten der Deutschnationalen der Volkspartei wegen Ihrer Zustimmung zum Poungplan gemacht würden, stellt er entgegen, daß doch die DNDP. dem viel schwerer wiegenden Dawcsplan zur Annahme im Reichstag verhalfen habe. Auch die Aktion Hugenbergs im Frühjahr gegen die Wiederwahl Hindenburgs falle in diese Wagschals der Schuld. Darauf befaßt sich der Redner sehr ausgiebig mit den Nationalsozia listen. Er erkennt das große historische Verdienst Hitlers und seiner Bewegung um die Äufweckung des nationalen Gedan kens rückhaltlos an, macht der nat.-soz. Partei aber den Vor wurf, daß sie sich am 13. August der verantwortlichen Mitarbeit In Regierungsstellen leider entzogen habe. Während Dr. Brü ning sich trotz der ständigen Aufforderung gerade seitens der DVP. hartnackig geweigert habe, die nat.-soz. Bewegung zur Mitarbeit heranzuziehen, habe Papen sich bereit erklärt, Hitler in sein Kabinett aufzunehmen. Cs sei ein hohe« Verdienst Hindenburgs, daß er sich geweigert habe, der NSDAP, die chließliche Führung der RegierunasgeschSfte zuzugestehen. In diesem Zusammenhang streitet Dr. Dräger Hitler die staats-
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