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Nachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, Borsdorf, Beucha, Trebsen und Umgebung : 28.10.1939
- Erscheinungsdatum
- 1939-10-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787954706-193910281
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787954706-19391028
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787954706-19391028
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungNachrichten und Anzeiger für Naunhof, Brandis, Borsdorf, Beucha, ...
- Jahr1939
- Monat1939-10
- Tag1939-10-28
- Monat1939-10
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daran, daß der Spondini auf und davongefahren ist! .Hab ich's recht Ende unterzutauchen, bis es seinen Blicken entschwand. kUrsbstk v. Kumms! ersten Begegnung stieg vor ihm auf, wo er ihr Geheimnis belauscht und ihr dadurch so nahe gekommen war. Da fühlte er auch schon leicht, ganz leicht, wie die Berührung eines Schmetterlingsflügels, ihre Lippen auf seiner Wange. Schnell suchte sein Mund den ihren, aber es gelang ihm nur, die reine Stirne zu streifen, denn schon hatte sich Pinerl ihm mit rascher Bewe gung wieder entzogen, und eben noch konnte er sehen, daß ihre blauen Äu gen feucht schimmerten. — „Adieu, lieber Herr Helldobler!" sagte sie dann leise, und reichte ihm die Hand, ohne ihn mehr anzuschauen. Sie hob auch den Kopf nicht, als sie ihren Verlobten, der umständlich Abschied nahm, am Armei fortzog und ins Schisst zurücklenkte. Egid stand lang wie angenagelt auf demselben Fleck und starrte der lieblichen Erscheinung nach. Eine goldene Dämmerung schwamm über dem Gebüsch; langsam schien das Paar darin wegen der erlittenen Aufregungen entschuldigen ließ, nian nahni niit Recht an, daß ihr Leben nicht gefährdet fei, und ließ lustig die Gläser aneinander- kirngen. Nicht zuletzt wurde dabei des himmlischen Schutzpatrons gedacht, dem das heutige Fest galt, und der auf so artige Weise das Seine dazu beigetragen hatte. Denn ohne viel nachzuforschen, kam man lachend überein, die Geschichte mit dem Bild als das erste Wunder zu bettachten, das sich endlich, einem oft geäußerten Wunsche gemäß, hier zugettagen hatte. Am wunderbarsten erschien die rasche Wendung ihres Geschickes freilich der schönen Pinerl selbst, und das, obwohl sie eine deutliche Ahnung hatte, wer hier dem heiligen und dem irdischen Ritter so tatkräftig unter die Arme gegriffen hatte. Die Ahnung wurde zur Gewißheit, als ihr gegen Ende des Mahles die Küchenmagd Rosina verstohlen ein Zettelchen zusteckte. So bald es anging, zog sie, unter dem Borwand frische Luft schöpfen zu müssen, ihren Hansgirgl mit sich fort, hinunter, zum Hoftor hinaus und auf den wohlbekann ten Weg zu dem Buchengehölz. Dort war der Herr von Gieblach zuerst etwas enttäuscht, denn statt der erwarteten Zweieinsamkeit fand er einen jungen Mann seines Alters, der schon von weitem den Hut schwenkte, und dem Pinerl mit wehenden Röcken entgegenlief. „Komm her, Hansgirgl!" rief sie, „und bedank dich schön. Das da ist der Herr Egidius Helldobler, von dem ich dir so oft erzählt hab', und er ist schuld wie ward mir fremd dein Angesicht, als strahlt' daraus ein ewig Licht. Du hast den Feind mit uns bezwungen Der Rrieg ist aus, der Sieg errungen. Nach Polen zog ein deutsches Heer, ein mancher fiel und kam nicht mehr. Du warst in jedem Rugelregen unsichtbar unter uns zugegen. Lieg ich in stillen Feuers Ruh' mein Ramerad, bei mir bist du H.ukn.: Leder! Biläeräienst z, prezzx. NoüMLllK u. ^WoeiLteä Press je I. wir haben für dich mitgestritten wo einer war, sind zwei geschritten. Reit' ich in kühle Flut hinein mein Ramerad, gedenk ich dein! die gnädige Herr schaft befiehlt, steh ich mein Leben lang zu Ihren Diensten. Ob es eine Altartafel ist oder ein Stück für die Ahnen galerie, oder auch eine Kuchel zum Ausweisten — der Egid Helldobler macht alles! Frei lich für die näch sten paar Jähr- lein kitt' ich mich Mein Leib geht^fort, mein Herz bleibt hier hält wache, Ramerad, bei dir! frontsn— ein OplsrviillsI Wie zwei Generationen Schulter an Schulter in vorbildlicher Einsatzbereitschaft an der Front in Polen für Deutschlands Frieden und Freiheit kämpften (Bild links), so beweist die innere Front ihre Opferwilligkeit, die größer sein muß denn je mit in erster Linie durch freudiges Geben für das KriegS-Winterhilfswerk. — kscbtr: krbsulstsr polnircks; Qsrckütr wurde „Unter den Linden" in Berlin zugunsten des KriegS-Winterhilfswerks gezeigt. Die Rugel fräst sich lhm ms Herz, löscht aus die Lieb', nahm fort den Schmerz. Z .L x § / Zum Gedenken derer, die für Deutschlands Ekwe l / und Freiheit in Polen ihr Leben Hingaben (2) unä ^UanUc (1) gemacht?" fragte Egid; und Hans Georg tat alle frühere Eifersucht beiseite und schlug kräftig in die Hand, die sich ihm entgegenstteckte. „Gut versteht Er seine Hantierung, Herr Hofmaler, das must man ihm lassen. Mein Kompliment! Meine liebe Josephine hat recht behalten: mit Drachen versteht Er besser umzugehen als ich." „Euer Gnaden sind zu bescheiden!" erwiderte zierlich der Kunstjünger. „Mir scheint, den letzten Streich haben der Herr Baron recht gut und gewandt ge führt, wie das Endergebnis zeigt." „Wer weiß, ob mich das nicht auch der Herr Hofmaler gelehrt hat?" gab der gut gelaunte Bräutigam zurück. „Herr Hofmaler", sagte da Pinerl und drohte ihm mit dem Finger; „es hat un liebes Aufsehen gemacht, daß Er sich diesen Titel beigelegt hat, der Ihm, wie man sagt, nicht zukommt — noch nicht. Weil ich aber daran nicht ganz ohne Verschulden bin, so will ich das gut machen. Hansgirgl, was sagst du? Jst's dir recht, so ernennen wir den Herrn hier und heut zum Wirklichen Geheimen Hofmaler auf un serer Hofmark!" „Untertänigsten Dank!" antwortete Egid mit seinem schönsten Kratzfuß. „Ich will bemüht sein, mich des Ehren amtes würdig zu zeigen. Wenn 174 entschuldigt zu halten. Da werd' ich wohl zunächst auf Wanderschaft gehen, nach Italien oder sonstwohin, wo's anders aussieht als bei uns daheim. Drum ersuch' ich untertänigst, daß ich mich hier und heut für eine angebrachte Zeit beurlauben darf." — „Er will verreisen, Herr Egid?" rief Pinerl überrascht. „Davon hat Er mir ja nie ein Wörtchen gesagt." „Es ist mir selbst erst so gekommen", antwortete der Maler ernsthafter als sonst seine Art war. „Für unsereinen gibt's so allerhand, was er nur in der Fremde lernen — und auch nur in der Fremde ver gessen kann! Nur hätt' ich zum Abschied noch eine Bitt', freilich eine gar große, und fragt sich halt, ob es nicht zu unbescheiden ist . . . Hans Georg von Gieblach hätte an diesem Tag ein Königreich weg geschenkt; er beeilte sich daher, dem jungen Ver trauensmann im vornhinein alle Zusicherungen zu geben. Der aber trat vor das Fräulein hin und sprach mit einem Anflug von Verlegenheit, der bei ihm selten war, ihm aber nicht schlecht anstand: „So bitt' ich die Baronesse Josephine, mir in allen Ehren einen Kuß zu verstatten, zum Gedächtnis an das Vertrauen, das Sie mir geschenkt hat und an den Dienst, den ich Ihr hab erweisen dürfen!" Die schöne Pinerl wurde dunkelrot, aber sie besann sich nicht lange. „Du erlaubst, Hansgirgl?" fragte sie; und als der, ebenfalls etwas verlegen, nickte, trat sie auf den Egid zu, hob sich auf die Fußspitzen und legte ihm beide Hände auf die Schultern. Sekundenlang schloß der junge Mann die Augen; das Bild jener Schlaf wohl nun unterm kühlen Rasen da GLegfanfaren drüber blasen! Ho.
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