Suche löschen...
Sächsische Elbzeitung : 30.08.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-08-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-191908302
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19190830
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19190830
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1919
- Monat1919-08
- Tag1919-08-30
- Monat1919-08
- Jahr1919
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 30.08.1919
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Liefenmgspslicht geführt werden. Übersteigt die deutsche Förderung ober de» Jahresdurchschnitt von 108 Millionen Tonnen, so ist ein entsprechender Prozentsatz uachzulicfern. Die Entente rkiat sich bereit erklärt, nach Möglichkeit größere Lebensinittelinengen als bisher für Deutschland bereitzustellen, um die Arbeitslust und dadurch die Kohlen« fördern»» i» Deutschland zu beben. Heimkehr der Gefangenen aus Frankreich. Norarbeiten für den Abtransport. Berlin, 2V. August. Wie ein hiesiges Blatt aus unbedingt zuverlässiger Quelle erfahren haben will, fall der Oberste Rat in Paris beschlossen haben, die Hcimsendnng der deutschen Kriegsgefangenen sogleich nnd ohne die Rati fizierung des Friedens abznwaricn, in Angriff zu nehmen. Zu diesem Zweck wird sogleich eine Kommission anö Ver tretern der Alliierten sowohl, wie Deutschlands ciugcscht werden, nm, entsprechend dem von deutscher Seite wieder holt gcnnsjcrten Wunsch die notwendigen Vorarbeiten für den Abtransport unverzüglich in Angriff zu «chmcn. Obige Meldung wird uns durch Wolffs Telegraphcn- Büro nach Ncdaktionsschluß bestätigt. Die entsprechende Notiz unter „Für eilige Leser" ist damit überholt worden. Versailles, Lil. August. Der Oberste Rat der Alliierten veröffentlicht folgende Rote: Um so rasch wie möglich die durch den Krieg verursachten Leiden zn mindern, haben die alliierten und assoziierten Mächte beschlossen, den Zeitpunkt des FnkrafttrctenS des FricdcusvertragS mit Deutschland — soweit er den Rück transport der deutschen Kriegsgefangenen betrifft vor- zudntieren. Die Vorberatnngen zum Rücktransport werden sofort beginnen, n. zw. durch eine interalliierte Kommission, der ein dcntschcr Vcrtrctcr angcglicdert werden soll, sobald der Vertrag in Kraft getreten ist. Die alliierten und asso ziierten Machte weisen aber ausdrücklich darauf hin, daß diese wohlwollende Galtung, von der die deutschen Soldaten so groste» Vorteil haben, nur daun von Daner sei, wenn die deutsche Regierung und das deutsche Volk alte ihre ob liegenden Verpflichtungen erfüllen. Lire Offensive gegen Mlßland. l 280 Oliv bolschcwistischc Soldaten. Nach Meldungen, die über Helsmgfors kommen, bat mit der Beschießung von Kronstadt durch die britische Flotte auch die Landosfeusiue gegen die Bolschewisten auf der Front in Karelien eingesetzt. Die Gesamtstärke dec Bolschewistenarmeen im Felde beträgt 486 000 Mann. Sie sind, wie nachstehend an gegeben, i» vier Gruppe» gegliedert. Die Nordsront — Murmanküste, Archanjel-Linie und Finnische Front — be steht aus der 6. Armee (84 000 Mann) für den Nord- abschnitt und der.Gruppe Olenietz (5000 Mann) an der finnischen Grenze. — Die Westfront mnsaßt drei Armeen ln der Gesamtstärke von 167 000 Mann. Die 7. Armee (65 000 Mcmn) steht in der Linie nördlich Peters burg bis südlich Dmiusk, die eigentliche Westarmce (42 000 Mann) van dort bis südlich Minsk, die ukrainische Armee bis westlich Odessa. — Die Südarmee in der Gesamtstärke von 146 000 Man» hält die Front von Odessa im weiten, nach Süden geöffnete» Bogen nördlich Charkow, quer über die Wolga nördlich Tsaritsin, nord östlich dieses Ortes nach Süden umbiegend bis südwestlich Astrachan, der Küste des Kaspischen Meeres besetzt. Der Reihe nach stehen von West nach Ost die 11. (30 000), 10. (15 000), 0. (32 000), 8. (17 000), 13. (22 000), 14. (30 000 Mann) Armee. — Die Ostfront, in der Gesamtstärke von 133 000 Mann besetzt, besteht von Süd nach Nord aus der 4. Armee (23000 Mann), bis östlich Orenburg, der 1. (18 000) und 5. Armee (28 000 Mann) bis östlich Tlumen, von dort in nordwestlicher Richtung zurückbiegend aus der 2. und 3. Armee (je 32 000 Mann). Wie die „Times" meldet, schätzt man die Stärke der im Inneren stehenden Truppen auf 727 000 Mann, was eine Gesamtstärke aller Streitkräfte von 1212 000 Mann ergeben würde. Gegenstoss der Bolschewisten. Die Offensive der Bolschewisten auf Pskow hat sich mit grober Heftigkeit und Schnelligkeit entwickelt. Nach starker Artillerievorbereitung warfen die Bolschewisten vier Regimenter über den Welikajaflub südlich Pskow. Die Bolschewisten haben, wie klar ersichtlich ist, die er warteten Verstärkungen von der Koltschak-Front erhalten. Man schätzt die Zahl der bolschewistischen Truppen, di« am Angriff auf Pskow beteiligt sind, auf mehr als 20 000. Der Vormarsch des Generals Balalöwitsch ist zum Stehen gebracht worden. poMsche MmKfchav. Deutsches Aerch. -1- Die deutsche Gcsandschaft beim Vatikan. I» den nächsten Tagen wird der neue erste Gesandte des Deutschen Reiches beim Vatikan, Dr. v. Bergen, in Nom eintreffen und seinen Wohnsitz in der Villa Bonaparte, dem bis herigen Sitz der Gesandtschaft Prenbens, nehmen. Dem scheidenden langjährigen Gesandten Preußens, Otto von Mühlberg, hat der Papst das Grobkreuz des Gregorius ordens verliehen. Besuch des Reichspräsidenten in Stuttgart, Reichspräsident Ebert und Neichswehrminister Noske sind von München kommend, in Stuttgart eingetroffen. Im alte» Schloff fand eine Vegrüßungssitznng des Staats- ministerimns statt, an der anch der württembergische Ge sandte in Berlin Hildenbrandt teilnahm. In der Sitzung wurde insbesondere die Kohlennot besprochen. Der Reichs präsident sandte an de» Neichswirtschaftsminister ein Tele gramm, in dem dringend ersticht wurde, der besonderen Notlage Württembergs auf diesem Gebiete nach Möglich keit abzuhelfcn. Weiter wurde über die Frage der Kriegs gefangenen beraten, wobei Reichspräsident Ebert mitteilte, es werde unablässig gearbeitet, nm die Gefangenen so rasch wie möglich zurückzubringen. -ü- Ein geschäftstüchtiger Arbciterrat. Unter dieser Spitzmarke wird den: Vorwärts geschrieben: „Eine inter essante Nechtseiitscheit» .» hat der Zeutralarbeiterrat des .Siemens-Konzerns getroffen. Der Direktion des Glüh lampenwerkes der Siemens-Werke wurde die Mitteilung gemacht, taff die dortige» drei Arbeiterräte dem Lolm- burea» wöchentlich Aufstellungen über 60 bis 6.5 Arbeits- stiwdeii einreichten, die anch bezahlt wurde», obwohl die Arbeitszeit für alle Angestellten des Werkes auf 46U- Stunde» pro Woche festgesetzt war. Die drei ! Arbeiterräte liehen sich jede Arbeitsstnude mit 3.30 Mark bezahlen, erhielten also wöchentlich im Durchschnitt an nähernd 50 Mark »cehr als die anderen Arbeiter. Es wurde eine Untersuchung des Falles eingeleitet, mid die drei Arbeiterräte crllärten, daff sie de» Besuch der Ver- sammluugcm »ach Dieustschlnff sowie so»stige Tätigkeit „im Interesse der Arbeiterschaft" als Dienst betrachtete» und dafür vo» der Firma auch Bc-ahlnug verlangten. Infolge dessen übergab die Direktion die Lohnschiclnmgen der drei mmhhäiigigeu Arbeiterräte dem Zentral-Arbeitcrrat nnd dicwr fällte die Entscheidung, daff hier eine unrechtmässige Bereicherung der Drei Genannte» vorliege. Der Zentral- Arbciterral enthob die geschäftstüchtige» Herre» sofort ihres Postens nnd zwang sie in einer öffentlichen Ver sammlung die Erklärung abzugeben, daff sie Lohn- schicbimge» begangen nnd einen unrechtmässigen Gewinn eingesteckt haben." Amerika. rr Wilson gegen eine Erhöhung der Löhne. Die von Wilson an die Arbeiterschaft gerichtete Kundgebung, wonach vo» Lohne, Höhungen keine Rede sein könne, ehe der Wiederautbau vollbracht rmd es möglich sei, das Ver hältnis zwischen Lcbeusm'sitelpreiscn und Löhne» aus eine mehr oder wcniger dauerhafte Grundlage vo» neuem zu regeln, hat furchtbar überrascht rmd enttäuscht. Die Lage wird im allgemeinen als sehr ernst betrachtet. Die Eiseubal/ner verlangen eine Lohnerhöhung bis zu einem Durchschuitls- gesamtbetrage von 80 Millionen 500 000 Dollar. Aus In- und Ausland. Mittweida. Die Stadt wurde ohne Zwischenfall von Reichswehrtruppen beseht. Die Besetzung dient zur Wiedcrhcrilellung des Anteheus der Negierung, das bei Demonstrationen Arbcitslotcr gclitlen hat. Zürich. Die Presse erführt aus Amerika, daff die Be stätigung des Friedcnüucrtrogcs festNeht. Ler Senat wird jedoch das Volum mit bedeutenden Klauseln versehen. Wien. Bcla Khnn nnd die beiden mit ihm in Haindcl- mühlc internierten früheren ungarische» Nolksbennstragten wurden nach K allstem im nieder-österreichischen Walöviertcl gebracht, wo bereits eine Anzahl von ehemaligen Nolts« beauslraglen sich in Haft befindet. Schloß Ooorn. Der neue Wohnsitz Wilhelms N. Der frühere dentsche Kaiser Wilhelm hat bckannlllch das Schloff Doorn bei Utrecht in Holland von acr Baronin von Hccnistra gekauft nud Wil cs demnächst bezicbcn. Tas Schloff gehört zu dcu ältesten und schönsten Familienjitzen in Holland. Das Schloff wurde 1356 erbaut. Es hat im Laufe der Zeiten vielfach den Besitzer gewechselt, u. a. wohnten auch Ange hörige der Familien Brockdorsf und Hammerstein darin. Im 17. Jahrhundert wurde es unrgcbaut. Ein herrlicher Bark mit riesige» alle» Bäume» umgibt de» Herrensitz. Das Schloff gehört zu den schönsten in Holland. Ls>m's Boiha. Nach einer Meldung an? Pretoria ist daselbst der südafrikanische Minister präsident Louis Botha gestorben. Der Mann, der fetzt von der Weltbnhne abgetreten ist, erfreute sich einst i» Deutschland einer wirtlichen Popnlarität. Das war im Jahre 1002, kurz nach dem Bmcnlriege, als er mit zwei anderen Viirengetieralen, dem laviere,! De Met und dein nicht minder cmögezeich- rieten Kriegshetzen De la Neu, nach Europa kam, um Mittel zum Wiederausbau seines Volkes zu gewinnen. Damals, in den Tagen der deutschen Bureuvegcisternug, sprach er das Wort: „Wer mir noch einmal etivas gegen das deutsche Volk sagt, bekommt es mit mir zu tun". Und mau jubelte ihm zu und glaubte ihm. Aber dieser Glaube wurde schon wenige Monate später stark erschüttert, denn Lonis Botha begann schon 1003 seine Politik der Verständigung mit Engmnd, die ihn znm Premierminister der südafrikanischen Union machte und ihm 1012 den Titel eines Ehrengenerals der britischen Armee cmbrachte. Und als dann der Weltkrieg ausbrach, hatte Botha seine deutsch freundliche Vergangenheit längst vergessen und wurde einer der gefährlichsten Gegner des rings von Feinden eingeschloffenen Deutschen Nerches. Er trug den Krieg gegen Deutsch - Südwestafrika uud schreckte auch nicht vor einer sofortigen zwangsweisen „Abkommandierung" der widerstrebenden Buren, die sich weigerten, für England die afrikanischen Kastanien aus dem Feuer zu holen, zurück. Louis Botha hätte in wenigen Wochen sein 57. Lebens jahr vollendet. Er wurde am 27. September 1862 als Sohn eines Farmers aus französischem Geschlecht und einer holländischen Afrikanerin geboren, kämpfte 1884 unter den Freiwilligen, die sich in den Zulukriegen Land erwarben und war bis 1887 Feldkoruett. 1897 wurde er Volksratsabgeordncter »eben Lnkas Meijer, als dessen Adjutant er 1899 in den Krieg gegen England zog. Schon in den Kämpfen bei Colenso und am Spionstöp stell vertretender Hvchstkommandierender, erhielt Botha nach dem Tode Jouberts den Oberbefehl über alle Trcmsvaal- buren. Seine gröffte militärische Leistung waren dis Schlachten bei Veliast und Dalmanutha gegen eine zehn fache Übermacht nnd sein Nückzng durch das fieberreiche Buschfeld. Die auf Grund einer Besprechung mit Kitchener in Middelburg von England angebotenen Fricdeus- bcdingunge» erklärte er für nudiskutterbar, fiel dann im Herbst 1901 mit 4000 Mann in Natal ein, wandelte sich jedoch plötzlich in auffallender Weise, indem er bei den Beratungen der Burengenerale zn Pretoria und znVeree- mging, einen „zwecklosen Kleinkrieg" verurteikend, ent« schieden die Notwendigkeit, Frieden zu schließen, verfocht, sind fortan stand er in Englands Gunst! Kurtheater Vad Schandau. Leitung: Hofschauspielcr Albert Bauer. Au seinem gestrigen Bencfizabcnd wurde unser W i I li W a u uer mit ehrendem Beifall degrüffl nnd mit dielen Blumen und lleinen Ans- merklamkcilen bedacht. Gegeben wurde das Lusllvicl „3tIV Frauen" nun Wentzel Er balle die Nulle des Oswald inne, der mit Stolz über die zn besserer Einsicht gelommenc emanzipierte Francnrcchltcnu Agnes t'innwhiercn kann, die von Gerda Hnasted mitTempernmt und Raffinement gespielt wnrde. Die dnrch die Männcrseindiu Agnes kopfscheu nnd nngliictllch gemachte Lotte, die junge Ehefrau, welche eiue sofortige Beichte vo» ihrem Mauu verlangte, die viel Tränen vcrgieffcu mnsUc nnd kein Verständnis hatte für die moderne Frauen bewegung, spielte M aria Holm mit Empfindung. Die Nolle ihres Galten Wolfgang, der sich keiner Schuld bewusst, uud dem dcr.Etze- aufaug durch leiucr Fugeudlreuudiu Auskläruugstatigkeit pollstäudig versalzen morden war, hatte Alex Herbert Spalte inne. Er spielte mit feiner üomik, io daff er oft znm Lachen Acranlassnng gab. Tilli LarSkn war nlkig als Dicnstwädchcn Annette. Es wnrde Piel gelacht und cntspicchcnder Beifall gespendel. Wen» wir an dieser Stelle unserm alten Bekannten nnd ständigen Mitglied unserer Bühne Willi Wanner für seine crspricffliche Täligkeii Dank ausivrecheu, so wird das sicher im Sinne aller Thcntcrfrennde sein. Er war anch in diesem Jahre unermüdlich nnd rührig, damit die Vorstellungen gut gelangen, icü-io. Ru; SlM «na Lana. Merkblatt für den Kl. August uud 1. September. Sonnenaufgang 5°° 15") f! Mondaufgang 11" (12") Sonnenmstcrgnng 6" (6") ü Monduntergang 8" (g"j 81. August. 1821 Hermann v, Helmholtz geb. — 1804 Ferdinand Lassalle gcst. — 1883 Schriftsteller Levin Schücking gcst. 1. September. 1776 Dichter Ludwig Höll» gest. — 1854 Komvoulst Engelbert HnmuerAuck geb. Wettervoraussage. Westwind, meist trübe, leine wesentliche Tcmpcrcstnrändcrung, zeitweise Niederschläge. —* KnrilMk'r. Ganz besonders sei darauf hiugewlesen, daß der Beginn morgen abend — anläßlich der Theater- sundlis-Vofftellung — bereits auf >/>7 Uhr und die Kasscn- öffnung auf 6 Uhr festgesetzt ist, um genügend Zelt zu einem Künstlerstündcheu mit Tanz zu gewinnen. Es ist nun ein mal der Zug der Zeit, daß nach jeder Veranstaltung getanzt werden möchte. Um diesem „Bedürfnis" gerecht zu werden, wird demnach auch morgen abend im Schützcnhcmse die Fiedel erklingen, um Walzer, Polka nnd allerhand andere moderne Tanzmelndlcn heroorzubringen. .Hoffentlich wird der Besuch ein guter, damit der Funduskasse eine recht hübsche Summe zugesührt werden kann. — Alle Theater besucher, die au dem anschließenden Künstlcrstündchcn teil- nehmcn wollen, werden gebeten, den Kontrollabschnitt sorg fältig cmfzubcwahren. —* Wie wir erfahren, wurde der Ehemann der vor 8 Tage» am oberen Naubschloß nbgestürzte» Frau Pope beim Begräbnisse derselben verhaftet. Es liegen zwingende Gründe vor, daß er im Verdacht steht, die Veranlassung zu dein schrecklichen Lebensende seiner Frau gegeben zu haben. Er soll bereits schwer vorbestraft sein. —* Zn der neuen Verordnung über Brot- und Mehl- vcrsorguug schreibt der P. Anz.: Aus unserem Leserkreise erhielten wir mit der Bitte um Ausnahme folgende Zuschrift: „Mit Staunen mußte man wieder die scharfen Bestimmungen betreffs des Kuchcnbackcns und vor allein betreffs des Aus backens des tu dcu Haushaltungen zubereltetcn Teiges lesen. Das ist doch ein ganz grober Widerspruch zu unscr«r enormen Kohlenknappheit. Jeder Bäcker, und mag er den Schuß Brot noch so klein habe», muß den Osim richtig heize», und was könnte da noch alles nach dem Brote gebacken werden. So liegt der Ofen nun den ganzen Tag unbenutzt da und die Hitze ist vergeudet. Alles hatte jetzt auf Aushebung dieser Bestimmungen gehofft. Haben mir keine Macht mehr in Deutschland, die derartige Bestimmungen verhindern kann? Die Herren am grüne» Tisch könne» ja gar nicht wissen, was dadurch sür Kohlen gespart werden könnten. Wie manche Haussrau, welche wenig Verständnis sür das Backen hat, hat das vom Munde abgcdarbte Mehl und den Zucker verdorben und hat ihren Angehörigen einen sogenannten Klantsch vorgesetzt, der dann nicht zu genießen war, und dies nur fast immer insolge zu großer oder zu geringer Oscnhitze. Sollte man es da nicht den Fachleuten überlassen, die zu bereiteten Teige auszubacken und dadurch eine große Kohlen- crsparnis herbeizusühren?" Wendischluppa. Die uralte Sitte des Kranzreitens und der Fuchsjagd wurde hier am letzten Sonntag zum erstenmal nach dem Kriege wieder durchgeführt. An der Veranstaltung beteiligten sich 30 Neitec aus Wendischluppa. Dresden. Die Spielklubs haben sich jetzt stark gegen Naubllbersällc gesichert, teils durch Läutewerke, teits durch Bewaffnung der Türhüter. Leipzig. In einer abgchaltenen Sitzung der streikenden Kellner wurde der vom Schlichtungsausschuß gefällte Schieds spruch angenommen und die Aushebung des Streiks beschlossen. Die Streikenden und Ansgesperrten begaben sich sofort in die Betriebe, um die Arbeit wieder auszunehmen. Leipzig. In Anbetracht der herrschenden Kohlennot hat der Nat der Stadt Leipzig beschlossen, in diesem Herbst den Holzeinschlag in den städtischen Waldungen so zu steigern, daß er das Dreifache des Fciedcnsschlcigs erreicht. Das Holz soll durch Arbeitslose geschlagen und in erster Linie der minderbemittelten Bevölkerung der Stadt über lassen werden. — Um den zahlreichen, aus dem neutralen Auslande in Leipzig weilenden Metzsremden ein Bild von dem hohen Stande der deutschen Flugzeugindustrie zu geben, veranstalten die Automobil- und Aviatik-A. G. und die Germania-Flugzeugwerke, gemeinsam mit der Luftschifshafen- und Flugplatz-A.-G., am 7. September eine größere Vor führung von Flugzeugen der verschiedensten Modelle, Ver kehrs-, Post- und Sportstugzeuge. Bei dieser Gelegenheit wird auch zum ersten Male das Riesenflugzeug der Auto mobil- und Av!atik-A. - G. vorgesührt, das augenblicklich das größte flugbereite Flugzeug der Welt ist. Glauchau. Wegen Verweigerung der Probemelkung wurden eine Anzahl Gutsbesitzer der Umgebung zu Geld strafen von 30 bis zu 200 Mk. verurteilt. Vad Elster Die Gesellschaft zur Förderung von Bad Elster geht mit dem Gedanken um, das Elsterbad vom Staat zu erwerben. Sie findet aber bisher bei der Gemeinde verwaltung von Elster dabei kein Entgegenkommen.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder