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Sächsische Elbzeitung : 06.09.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-09-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-191909062
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19190906
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19190906
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1919
- Monat1919-09
- Tag1919-09-06
- Monat1919-09
- Jahr1919
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 06.09.1919
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verbreitet wurden. Irgendein Grund zur Getzeim- Haltung bestellt an sich auch nicht. Es ist möglich, das; darin von einer Ablösung der Krourente, vielleicht anch von einem Betrage von t70 Nkillioue« gesprochen wird, aber ich kann das nicht genau sagen, denn ich habe noch kein Exemplar der endgültige» Redaktion zn Gesicht bekommen. Schon daraus ist zn ersehen, wie unsinnig es ist, von einer Vorlage an die Laudesversammllmg, die die Zahlung einer Abfindung von 170 Millionen znm Gegen- stand habe, zu sprechen. Tatsächlich ist von nkir noch keine Vorlage an das Staatsministerin!» gelangt und natürlich auch vou diesem noch keinerlei Beschluß gefaßt worden. Selbstverständlich spielen bei der Entscheidung des Mini- steriums »och ganz andere Gesichtspunkte mit, als die Feststellung der rein tatsächlichen Rechtsverhältnisse." Aus eine Frage erklärte der Finanzminister, daß nach den bis« herigen Feststellungen die frühere königliche Familie keine Kapitalsanlage im Ausland hätte. Bet feiner Flucht ins Ausland habe der frühere König insgesamt 650 000 Mark bei sich gehabt. Gesetz über die präsidenterMahl. Die Volksabstimmungen. DaS Neichsministerium des Inner» ist zurzeit mit der Vorbereitung einer große» Anzahl ncner Neichsgesehe beschäftigt, die durch das Inkrafttreten der neuen Neichs- oerfassung notwendig geworden sind. Das wichtigste ist das Reichöwahlgcsctz, das nach den Artikeln 22 und 125 der Verfassung vorbereitet werden muß. Es wird die Bestimmungen über die Wahl des Reichspräsidenten uno ferner die Bestimmnng über Volksabstimmungen bei der Neuordnung von Staatsgebieten und endlich die Be stimmung über „Volksbegehren" und „Volksentscheid" umfasse». Oie Antwort auf das Cntenteultlmatum. Artikel 61 der Verfassung außer Kraft gesetzt. Die deutsche Regierung hat in Versailles der Entente eine Note überreichen lassen, in der sie der Forderung der Entente, daß Österreich keinen Anschluß an Deutschland suche» dürfe und die deutsche Verfassung entsprechend ab geändert werden müsse, nachkommt und u. a. erklärt: „Die deutsche Negierung erklärt, daß die Vorschrift des Artikel 61, Abs. 2, der Verfassung so lange kraftlos bleibt, daß insbesondere eine Zulassung von Vertretern Deutsch-Osterreichs zum Reichsrat so lange nicht erfolgen kann, als nicht der Rat des Völkerbundes gemäß Ar tikel 80 des Friedensvertrages einer Abänderung der staaisrechtlichen Verhältnisse Deutsch-Österreichs zustimmt. Obwohl die Angelegenheit mit der vorstehenden Erklärung dem Wunsche der alliierten und assoziierten Negierungen entsprechend erledigt wird, sieht sich die deutsche Regierung doch »och zu folgenden grundsätzlichen Bemerkungen ver anlaßt: Die deutsche Negierung hat nach ihrer Ansicht keinen Anlaß dazu gegeben, das Verlangen nach Aufklärung ver meintlicher Widersprüche der deutschen Verfassung mit dem Friedeusvertrag in einer derart schroffen Form zu stellen, wie dies in der Note der alliierten und assoziierten Ne gierungen geschehen ist. Wen» diese Negierungen für den Fall einer Ablehnung ihrer Forderung mit einer Ans- dehnung der Besetzung drohen und sich hierfür auf den Artikel 429 des Friedeusvertrages berufen, so muß darauf hingewiesen werde», daß der Friedeusvertrag — ganz ab gesehen davon, daß die alliierte» und assoziierten Re gierungen ihn bisher nicht ratifiziert haben und daher ihre Ansprüche vor» Rechtsstandpunkte aus überhaupt nicht darauf gründen tonnen — für eine solche Maßnahme keine Stütze bietet. Der Artikel 429 sieht zwar unter gewissen Umständen eine längere Dauer, aber keine örtliche Aus dehnung der Besetzung vor. Die deutsche Negierung kann daher in der Androhung einer derartige» Maßnahme nur einen tiefbedauerliche» Gewaltakt sehen. „Der Sieg der Wr'edergLrSmachmrg." Die französische Kammer und der Friedeusvertrag. In der französischen Kammer stellte Barthou die Frage, ob die Regierung in dem Augenblick, als der Waffenstillstand abgeschlossen wurde, von ihrem nerfasfungümäßigen Vorzugs recht Gebrauch gemacht habe, die Demobilmachung zu ver langen, um einer Forderung der Zioilisteumasjeu zu genügen und der einmütigen Auffassung des Parlaments Rechnung zu tragen. Der Redner stellte hierbei die Frage an Clemenceau, ob die Alliierten eingewilligt Härten, den Artikel, der die Reduktion der deutschen Armee innerhalb drei Monaten nach Inkrafttreten des Friedeusvertrages verlangt, zu ändern. Zweifellos bilde die deutsche Armee für Frankreich keine Gefahr mehr. Aber letzteres muffe an Polen denken und an die Volks abstimmung in den besetzten Gebieten, wo sich gegenwärtig ungeheuerliche Dinge abspielen. Barthou stellt sodann Len offenkundigen Widerspruch in Bezug auf die Dauer des französisch - englisch ° amerikanischen Sonderabkommens fest. Weiter führte der Redner noch aus, daß es notwendig sei, eine Streitmacht ins Leben zu rufen, die imstande sei, die ganze Menschheit zu verteidigen. Eine Mehrheit sei ent standen und dränge Frankreich und der ganzen Welt eine neue Politik auf. Die Frage der Verminderung der Rüstungen müsse jedenfalls gelöst werden. Der Redner bemerkte, daß es die französische Delegation war, die durch Leon Bougeois diese Frage vor der Friedenskonferenz auscollte. Er wünsche, daß die von Frankreich aufgestellten Thesen in der Frage der Rüstungen und ihrer Kontrolle den Vorzug erhalten. Üver Partei und Programme müsse man jenes schöne edle Ideal Frankreichs stellen, daß dieser Krieg der letzte war und der Sieg Frankreichs ein Sieg der Wiedergutmachung. (Tosender Beifall.) Als Barthou von der Bühne herunterslieg, ging Clemenceau auf ihn zu und drückte ihm die Hand. In der weiteren Fortsetzung der Debatte bedauert Franklin Bouillon, daß das wichtigste Ver langen mit Bezug auf die Grenzen nicht aufrecht erhalten werden konnte, und daß die Einheit der Deutschen gestärkt worden fei. Er beklagte sich über die ungenügenden finanziellen Garantien und hoffe im übrigen, daß Amerika Frankreich angesichts des Sieges nicht untergeben lasse. Die unglaubliche Wirtschaft der Kommunisten. Der ungarische Mimsterpräsident Friedrich erklärte einer Arbeiterdcpulalion, die Ersüllrmg der Wünsche der Arbeiter hinsichtlich der Wiederaufnahme der Arbeiis- losenuutcrstützug fei sehr schwer, denn alle Fabriken seien in Konkurs. Mit Ausnahme der staatlichen sei keine in Betrieb. Es sei Et» Geld vorhanden. DE' llainualen- presse werde die Neuerung aber nicht in Bel.ieb setzen. Poslipm lasfengeld werde nur so viel gedrncll, alS Zch»- tausendkronennoten a s Deckung einlausen. Der Wunsch nach einer Lohnerboh iug :ei eine äußeul schwierige Frage. Der Ministerpräsident wies als Beispiel für die Lage der Fabriken ans die Liptakjche Fabrik hin, deren Arbe lerrat während des Kanunnuismnö 97 Millionen Schulden machte, nm die Arbeiter die er Fabri! zu beschästigen. ES fei ein Arbeitslo eufonds feilens des Ministeriums der Öffentlichen Arbeiten geplant. Hierfür seien jedoch zelm Millionen in gutem Geld notwendig. Übrigens zeige die Arbeiterschaft leine große Neigung zur Teilnahme an öffentliche» Arbeite». So seien bei einer Gelegenheit 4800 Arbeiter gesucht wmdsn. Es hätte» sich jedoch insgesamt nur 160 gemeldet. Hinsichtlich der ArbeitSÄsenunterstützimg habe der Staat immer mehr getan, als er eigentlich hätte tun können. psü'ttschs Rundschau. Deutsches Leich. Der Betrug der lcttländischcn Negierung^ Die letlländijche Negierung in Niga, der lettländische Ge schäftsträger in Berlin und die lettische Presse leugnen, daß am 29. Dezember 1918 in Niga zwischen dem deutschen Gesandten und der lettläudischen Negierung ei» Vertrag geschlosse» worden ist, demzufolge die deutschen Kurlaudkämpfer das lettische Bürgerrecht und damit das Recht auf Siedlung erworben haben. Die Negierung, der Geschäftsträger und die Presse Lettlands entstellen damit die Tatsache». Die Neichsregierung veröffentlicht »u» als schlagende» Beweis de» Vertrag im Wortlaut und bemerkt dazu, daß dieser Vertrag vom gegenwärtige» Minister präsidenten Ulmanis unterzeichnet worden ist, der heute den moralischen Mut aufbringt, diese» Vertrag zu breche». * Kampfansage der sächsischen Dcniotratcn an die Negierung. Die sächsische» Demokraten haben dem Mi- nistervräsiüeute!! Graduauer eine Absage erteilt, weil die Sozialdemokratie ihre Zusage, Verhandlungen wegen Ein tritts von Demolraten in die Negierung aufzuuehmeu, nicht gehalten habe. Sie betrachten das als Verleugnung der demokratischen Grundsätze und behalten sich alle Schritte gegen die sozialistische Negierung vor, die keine Mehrheit in der Kammer hinter sich hat. Polnische Schandtaten. Etwa 300 van den Polen verschleppte deutsche Eiuwohuer trafen wieder mKatiowitz ein. Während ihrer vierzehiitägigen Gefangenschaft habe» sie eine schwere körperliche undätseelische Leidcuszeit durch gemacht. Ihre Befreiung ist ' dem energischen Eintreten der amerikanischen Kommission zuzuschreiben, die in Krakau weilte. Die Zurückgelchrten befinden sich in jämmerlicher Verfassung. Sie sind halbverhungert und ihrer Kleidung und Wertsachen größtenteils beraubt. Sie wurden schwer mißhandelt und stehen unter schwerster seelischer Depression. Die Gendarmen und Polizciwacht- meister, fünfzehn au der Zahl, steckten in völlig zerrissenen polnischen Uniformen. Dem Gemeindevorsteher Schrdlo- Eichenau waren die Zähne herausgeschlageu. Frankreich. x Das Eittcnteultimntnm au Rumänien hat die rumänische Frage bedeutend zugespitzt. Da der Oberste Rat nämlich auf die kürzlich an Rumänien gerichtete Note keinerlei Antwort erhalten hat, hat er beschlossen, einen Abgesandte» »ach Bukarest zu schicken, um der rumänische» Regierung ei» befristetes Ultimatum zu überreichen. Sollte Rumänien sich weiger», die Bedingungen des Ultimatums iu der angegebenen Frist zu erfülle«, so werde« die diplomatische« Beziehungen zwischen den alliierten und assoziierten Regienmgeil einerseits und Rumänien ander seits aufgehoben, und der Abgesandte der alliierten und affoziierlen Mächte wird mit den in der rumänische« Hauptstadt residierende« diplomatische« Vertreter« dieser Mächte von Bukarest abreisem In dem Ultimatum wird oon Rumänien verlangt, daß es Ungar« räumt und an- erkeimt, das alles Requirierte a« die Alliierle« zur Ver leitung unter die Gläubiger Ungarns ausgeliefert werden «ruß. Desgren. X Ernsthafter Kcmslitt mit Holland. Die belgische Regierung richtete an Holland ein Ultstualmn, in dem binnen 24 Stunde« die Rückgabe des deutschen Schiffes verlangt wird, das während des Waffenstillstandes aus Belgien flüchtete und in Hauswert vou den Holländern beschlagnahmt wurde, m« spater an Deutschland zurück- gegeben zu werde«. Belgien hat gedroht, alle holländischen Schiffe, die sich in belgischen Gewässer« befinde«, mit Be schlag zu belegen. Döhmen. x Spitzbuben als Minister. Die Polizei in Prag hat festgestellt, daß der tschechische Beamte Mescek, der über Million Kronen deiraudierte und im Hasard verspielte, mit zwei aktiven tschechischen Miuistern das Geld ver-. mstreut hat. Es sind dies der Nckerbauminister Praschck, der auch seinerzeit österreichischer Ackerbaumimster war, und der Postminister Stubern«. Das Präsidium des Prager Stadtrates hat eine Kundgeoung beschlossen, in der erklärt wird, daß die Negierung gegen diese beiden Munster Vorgehen müsse. Mexiko. X Carranza gegen den Völkerbund. In einer Bot schaft an den mexikanischen Kongreß verteidigt Carranza Mexiko gegen die vom Ausland besonders von de« Ver einigten Staate« gemachten Vorsteiluiigeri. Er verteidigt ferner die Neutralität Mexikos während des Krieges und betont, daß Mexiko die Mmirvelehre nicht anerkennen und nicht uni Aufnahme in den Völkerbund ersuche« werde, da der Bund die Gleichberechtigung für alle Volker und Rassen nicht mit sich bringe. Aus -zu- mO Ausland. Genf. Nach einer Meldung aus Wellington (Neuseeland) hat das neuseeländische Parlament das Gesetz über die Ratifikation des Friedensvertcages angenommen. Rotterdam. Aus Paris wird berichtet, der Pctrolemn- ausschuß hat dcr Friedenskonferenz vorgesclstagen, von Deutsch land die Auslieferung der in Hamburg liegenden Lani- dampfer an Frankreich zu verlangen. Lugano. „Corricre" meldet, daß, falls Deutschland der Forderung wegen Abänderung der Äerfajsuugsartikel nicht sofort nachkommt, die Stadt Frankfurt a. M. besetzt werden würde. nur ZlM uns kma. Merkblatt für den V. und k. September. Sonucnauiaang lö'^) ff Mondausgang 6"° G") Sonneimntergang 6^ » Monduntergang ll" (g») 7. September. Illig Einnahme von Manü-ugc durch die Deutschen. 8. September, lMU Hermann v. Hemholtz gcst. — 1601 stohannes v. Miaue! nell. kleine wesenllichc Wettervoraussage. Aendcrnng, Gcwitlcrncignng. —* Fahrplgiinndcriinßt« zwischen Schandau und Bodcu- bach/Tctschcn. Infolge Wegfalls der militärischen Grenz abfertigung iii Schandau werden vom 8 September ab die Ausenthallszeitc« der Personcuzilge In Schandau gekürzt. In der Richtung von Bodenboch/Tetschen nach Dresden verkehren die Züge bis Schandau etwa 20 Minuten später, in der Gegenrichtung ab Schandnit etwa 20 Minuten zeitiger. —* Eine neue Zeitschrift, betitelt „Die Sächsische Schweiz" ist dieser Tage in Pirna eischieneu. Fu einem Umfange uon 2 Seiten, machte die erste Nummer einen recht durstigen Eindruck. Im Geleit wort wird dm ans hingewicsen, daß die Auslage 20 000 betrage, und daß da« BläNchcn ans Bahnhöfen nnd Damvsschifsslalioncn nsw. .gratis an die Reisenden usw. verteilt werden solle. Ob die« in dem 'angegebenen Umfange geschieht, ist schwer nachzuprüseu, da« eine ist aber sicher, daß der Herausgeber bez. die Schriftlcstnng trotz de« allergeringsten Umfange« um Lesestoff arg verlegen gewesen sein muß, denn sonst wäre die erste Nummer dieser neuen Zeitschrift wohl „rcpräscnlablcr" ausgefallen. Oder macht sich der auch jetzt noch bestehende Papiermangel bereit« schon geltend? Westernach fcsigcsicllt werden, daß die Schriftleitung den jomnalistischeu Anstand — wg« man doch znm mindesten fordern kann! — vermissen läßt, indem sic ohne Quellenangabe einen Anssatz an« den „Leipziger Neuesten Nach richten" (Nr.204,1llU>, untcrm Strich), benannt „Abends in Schandau", abdruckl, sich also eine« Plagiat« schuldig gemacht hat. Bei solch' einer Einführung kann mau auf die folgenden Nummer» gespannt sein. —* Erhöhung der C'IbctMöfl'llchten. Infolge der Ver teuerung dec Betriebskosten und nbermgfiger Erhöhung der Mcmnschastslöhnuttg haben, wie aus Hamburg gemeldet wird, die in der Elbe - Schiffahrtsvcrelnlgung zusammen- geschlosscncn Schiffahrtsunterrlehmungen die Elbctagesfrachten mit sofortiger Wirkung aus 225 Pfg. für 100 Kg. nach Magdeburg, 859 nach Niesa, 870 nach Dresden, 485 nach Tetschen und 070 nach Prag erhöht. —* Sächsisches Gtantöschuldbllch. Eingetragen waren Ende August 1919: 8895 Konten im Gesamtbeträge von 228677400 M. Gohrisch. Neben dem Villengrundstück „Tannenhos" oberhalb der Pladerbergstraße wird gegenwärtig mit dem Bau eines Anwesens begonnen, das den Waldarbeitern, die zu entfernt oon ihrer Arbeitsstätte wohnen, zur Be hausung dienen soll. Man hofft dadurch gleichzeitig die Gewißheit zu haben, eine bessere Aussicht auf die umliegen den Waldungen durch die hier wohnenden Waldarbeiter ausüben zu können. Königstein. Ein aus dem Kreisivaisenhaus Pirna ent wischter 12jöhr. Zögling wurde am Montag hier ausgegriffen und durch einen Aufseher genannter Anstalt nach Pirna abgeholt. Bautzen. Zum Kreishauptmann von Bautzen ist der Geh. Ncgierungsrat von Nostitz-Wallwitz ernannt worden. Die Ernennung dieses sehr weit rechts stehenden Beamten ruft den Zorn der „Dresdner Volkszeitung" hervor, und es dürften in der Volkskammer noch Angriffe auf die Negierung folgen. Bischofswerda. Eine bemerkenswerte Entschließung faßten die Landwirte des Amtsgerichtsbezirks Bischofswerda in einer am Montag abgehciltenen Protestversammlung. Es heißt darin: „Die Versammlung schließt sich dem Protest des Verbandes der Landwirte gegen die Haferabgabe an. Die Landwirte ertragen die ihnen auferlegten Fessel« nicht länger." Weiter wurde gegen das Betriebsrätegcsctz Ein spruch erhoben. Endlich wurde die Erhöhung der Milch- prclse und die Belieferung der Landwirte mit mehr Butter gefordert. Aussehen erregte« die Mitteilungen des Redners Wetzel aus Freiberg, daß in der Meißner Gegend die Soldaten Kartoffeln stehle« gehe« und daß schon wieder zwei Leute erschossen morden seien. Döbeln. Beim Rangieren auf dem hiesigen Bahnhofe verunglückte der Bahnbeamte Iaetel. Der 52jähr. Beamte ist an den Folgen des Unglücksfalles bald gestorben. Leipzig. Wie Leipziger Blätter mitteilen, wurde der Nelchswehrmluister Noske in Leipzig bei seinem Erscheinen aus den Straßen von dem Mob, der sich bald ansammeltc, lebhaft mit allen möglichen Schimpfworten bedacht, er wehrte sich aber sehr energisch damit, daß er den Anpöblern mit sofortiger Verhaftung drohte, wenn sie sich nicht ruhig ver hielten. Das hatte die Wirkung, daß diese Leute ihre Flegeleien elnstellten. Kurtheater Vad Schandau. Leitung: Hofschauspielcr Albert Bauer. Dcr gestrige „Bunte Abend", zn dein die Kurtheaterdircktion im Kursaalc nls zn der letzten diesjährigen derartigen Bcranjlaltnng cin- geladen hatte, war wenig besucht. Trotzdem wurde durch allerhand Einlagen von Seiten der Mitglieder das Programm reichlich ver größert, wodurch den Erschienenen angenehme Stunden bereitet wurden. Außer Direktor Albert Bauer, Albert Teichmann, Gerda Haastcd, Maria Holm, Johanna Marx nnd Julia Heller, welche beifälligst aufgcnommene Rezitationen mannigfacher Art boten, sang die jugend liche Liebhaberin Maria Bauer einige nette Lieder zur Laute. Mit cbensolchcu erfreute auch Albert Teichmaun, während Arnold Andersen seine schöne, schmiegsame Stimme i» gemütvollen Liedern für Bariton hören ließ. Hermann Meltzer brachte mit bekannter Komik Knplets und heitere Vorträge zu Gehör. Am Klavier: Lehrer Richard Lindner. Au die Darbietungen schloß sich ein gemütlicher Ball an. Noch einmal sei ans die morgen statlsindende Schlußvorstellnng hingewicsen. Lange von der Zensur verboten, befindet sich das für morgen auf dem Spielplan stehende Drama „Dcr Weibstenfel" auf dem Neperloir fast aller großen Bühnen Deutschlands. Es ist ein Stück voll dramatischer Kraft nnd stellt au die Künstler die größten Anforderungen, weshalb eS der Leitung hoch auznrcchnen ist, daß sie sich znm Schluß noch vor solch' eine Aufgabe gestellt hat, getreu ihrer bisherigen Tätigkeit, iu Schandau echte Kunst,zu bieten, selbst wenn Schwierigkeiten zu überwinden sind. Darnm darf mau wohl mit Recht auf eine gute Schlnßvorstcllnng rechnen. Der als Künstler besten« bekannte Geschäftsführer Albert Teichmann gibt gleichzeitig sein Benefiz nnd ist anch diesem rührigen Herrn ein volles Hans zn wünschen.
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