01-Ausgabe Sächsische Elbzeitung : 31.10.1914
- Titel
- 01-Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-10-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-19141031014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-1914103101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-1914103101
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1914
- Monat1914-10
- Tag1914-10-31
- Monat1914-10
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- Titel
- 01-Ausgabe Sächsische Elbzeitung : 31.10.1914
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Fernsprecher Nr. 22. Die „Sächsische Elbzcitmig" erscheint Dienstag,Donucrs- und Sonnabend. Die Ausgabe des Blattes erfolgt TagS vorder nach»,. 4 Mr. AbonnementS-PreiS viertel jährlich 1.50 Ml., 2inonnllich 1 Mk., 1 monatlich 60 Pfg. Einzelne Nimnnern 10 Pfg. Alle kaiserlich. Poslanstaltcn, Postboten, sowie die ZcitungSträgcr nchnicn stets Bestellungen ans die „Sächsische Elbzcitnng" an. Tägliche Ronian-Bcilagc. Sonnabends: „Illustriertes Uuterhaltungsblatt". MWt Llizeitiiiiis. Amtsblatt m Slis BtttBEt ÄmiSUNÜl, des RchUjt Hl>Wij»ümii lttti! Skli siaüluil jtt ZchattiiM, jatck für ktt ZiMWÄdM ru Hahttsikiit. Acrantwortlichcr Redakteur: Huna Bereiter, Schandau. — Druck uud Vertan: Legler K Zcnuer Nachf. Tel.-Adr. Elbzeitung: Anzeigen, bei der weite» Ver breitung d. Bl. von großer Wirkung, sind Montags, Mittwochs und Freitags bis spätestens vormittags 9 Uhr anfzngcben. Preis für die 6 gespaltene Petitzcile oder deren Raum 15 Pfg, (tabel larische und komplizierte An zeige« nach Ucbercinknnft). „Eingesandt" und „Reklame" 50 Pfg. die Zeile. Bei Wiederholungen ent sprechender Rabatt. Alle 14 Tage: „Landwirtsch. Beilage". Juscraten-Annahmcstcllen: In Schandau: Expedition Zaukenstraße 184; in Dresden nud Leipzig: die Annonccn-BnrcanS pon Haascnstein K Vogler, Jnvalidcndank nud Rudolf Mosse; in Frankfurt a. M.: >8. L. Daube Eo. Nr. 131. Schandau, Sonnabend, den 31. (Oktober 1914. 58. Jahrgang. 2t in t l i ch M (len i^anrler (les vemzchen Kelches. Viele Tausende von Deutschen werden in England und Ruhland ohne irgend eine andere Schuld, als die, Deutsche zu sein, von unseren Feinden in Kriegs gefangenschaft gehalten und unwürdig wie Verbrecher behandelt, Entbehrungen unterworfen, ihrer Mittel beraubt und von jedem Verkehr mit der Außenwelt ab- gcspcrrt. Jeder Tag bringt neue Kunde von neuen Vergewaltigungen harmloser deut scher Bürger und von neuen Mißhandlungen. Die Unterzeichneten richten an den Herrn Reichskanzler die dringende Bitte, alles zu tun, um das Los unserer deutschen Mitbürger in England und Rußland zu mildern und, falls dies anders unmöglich ist, auf die Negierungen dieser Mächte dadurch einzuwirkcn, daß die noch anf deutschem Boden befindlichen Engländer nnd Russen so lange in Hast genommen werden, bis diese Staaten Bürgschaft für eine würdige Behandlung der in ihren Grenzen wohnenden Dcntschcn oder der gewaltsam dorthin Verschleppten gewähren. Wcr vorstehendes Gesuch cm den Dcuischcn Reichskanzler nnierstiihcu will, möge ungesäumt seine Zustimmung, durch Eiuzeichuuug in die anf der hiesigen Ratoexpcdition ausliegcnde Liste erklären. er Teil. Bekanntmachung die Einkommen- und Ergänzungsstcucrdcklaration bctr. Ans Anlas; der im Laufe des nächsten Jahres stnttsindeudcn allgemeinen Einschätzung zur Einkommen- und Ergänznngsstcucr werden zurzeit Aufforderungen zur Deklaration des steuerpflichtigen Einkommens nnd bcz. Vermögens ausgescudct. Denjenigen, welchen eine derartige Aufforderung nicht zngesendcl werden wird, steht es frei, Deklarationen über ihr Einkommen bez. ihr crgauznugssteucrpslichtigcs Vermögen bis zum 20. November a. c. bei dem unterzeichneten Stadtratc einzurcicheu. Zn diesem Zwecke werden bei letzterem Dcklarationsformularc unentgeltlich verabfolgt. Gleichzeitig werden alle Vertreter von Personen, die unter Vormundschaft oder Pflegschaft stehen, ingleichen alle Vertreter von juristischen Personen (Stiftungen, Anstalten eingetragenen Vereinen, eingetragenen Genossenschaften, Aktiengesellschaften, .Kommanditgesellschaften anf Aktien, Gesellschaften mit beschränkter Haftung, Bcrggcwcrkschaftcn usw.), sowie die Vertreter von sonstigen mit dem Rechte des Vermögenserwerbs ansgcstattcten Pcrfoucnvcrcinen nnd Aermögensmassen aufgefordet, für die Vertretenen, soweit dieselben ein slcucrpflichtcs Einkommen oder crgänznngsstencrpstichtigcs Acr. mögen haben bez. in Ansehung der Ergänznngsstcuer der Steuerpflicht überhaupt uuterliegeu, Dekla rationen bei dem üntcrzcichueten Stadtrate auch dann cinznreichcn, wenn ihnen deshalb besondere Aufforderungen nicht zugchcn sollten. Schandau, am 28. Oktober 1914. Der Stadtrat. Zum 31. Oktober. Ein' feste Burg ist unser Gott, Ein' gute Wehr und Wassen! Dieses Schutz- und Trutzlied der evangelischen Christen wird wieder von Millionen am Neformationssest gesungen werden. Es wird aber gerade dieses Jahr besonders markig und verständnisvoll erklingen, weil wir durch den Krieg mitten hinein versetzt sind in die Nöte, die uns betroffen haben. Ja, cs könnte sogar als weltliches Lied gelten und der gegenwärtigen Kricgszeit seinen Ur sprung verdanken. Aber cs ist ein echt protestantisches Lied und bald 400 Jahre alt. Der es gedichtet, unser Luther, ist ein Held, eine markige Persönlichkeit, deren die Weltgeschichte nur wenige aufzuweisen hat. Sein Name wird ebensowenig vergessen werden wie das Werk, das er geschaffen. Als Luther am 31. Oktober 1517 seine 95 Streitsötze an die Schlosskirche zu Wittenberg schlug, ahnte er selbst nicht die Tragweite dessen, was er tat. In lateinischer Sprache geschrieben, waren diese Streitsätze nur siir die Kenner dieser Sprache bestimmt, und deren Zahl war gering. Aber mit ungeahnter Schnelligkeit wurden diese Lutherworte in ganz Deutschland verbreitet und sanden an allen Orten ein vieltausendstimmiges Echo. Die Hammerschläge zerschlugen mit wuchtiger Kraft alte Formen, die ein Zwang der Gewissen geworden waren. Mit Luther war eine markige Persönlichkeit ausgetreten, die Gott selbst hatte erkoren; ein Mann, der nichts fürchtete als Golt allein; ein Marin der Tat und nicht nur der Gefühle; ein Werkzeug in der Hand des leben digen Gottes, als die Zeit des Niederganges der christ lichen Kirche erfüllt war. Sein Werk aber war die Reformation, d. h. die Erneuerung der Kirche. Die Kirche Christi glich zu Luthers Zeit einem Gemälde, von Künstlerhand geschaffen, von Stümperhand übertüncht, in halbdunkler Kammer ausgestellt und arg verstäubt, das; man kaum noch er kennen konnte, was es darstellen sollte. Der Nesvrmator nahm dies Bild und begann es zu reinigen von Staub und Schmutz der Jahrhunderte; und bald zeigte es sich in leuchtenden Farben und neuer Schönheit. Nichts Neues hat der Mönch aus dem Erfurter Kloster ge schaffen; nur wiederhergestellt, was Christus, der Meister, einst gemalt, das Bild des Reiches Gottes auf Erden. Unser Gedenken aber an den großen Mann Gottes und unser Dank für seine große Tat soll einen gesegneten Nachhall finden in unseren Herzen. Im Kampfe der Völker wie im Kampfe der Geister übertöne alles Schwert- gekliir die Verheißung: „Es muß uns doch gelingen." 6. Kriegsereigmffe. Grohes Hauptquartier, 29. Oktober, vorm. Unser Angriff südlich Nieuport gewinnt langsam an Voden. Bei Wern steht der Kampf unverändert. Oestlich Lille machten unsre Truppen gute Fortschritte. Mehrere befestigte Stellungen des Feindes wurden ge- Nichtamtlicher Teil nommen. 16 englische Offiziere und 300 Mann sind zu Gefangenen gemacht, sowie 4 Geschütze erbeutet worden. Englische und französische Gegenstöhe wurden überall abge wiesen. Eine vor der Kathedrale in Neims aufgefahrene französische Batterie mit Be obachtern auf dem Turme der Kathedrale muhte unter Feuer genommen werden. Im Argonnerwald wurden die Feinde aus mehre ren Schützengräben geworfen und einige Maschinengewehre erbeutet. Südwestlich Ver dun wurde ein französischer Angriff zurück geschlagen. Beim Gegenangriff fliehen unsere Truppen tief in die französische Hauptstellung, die sie in Besitz nahmen. Auch östlich der Mosel wurden alle Unternehmungen des Feindes, die an sich ziemlich bedeutungslos waren, zurückgewiesen. Auf dem nordöstlichen Kriegsschauplätze befinden sich unsere Truppen in fortschreiten dem Angriff. Während der letzten 3 Wochen wurden hier 13500 Nüssen zu Gefangenen gemacht, 30 Geschütze und 39 Maschinen gewehre erbeutet. — Auf dem südwestlichen Kriegsschauplätze haben sich die Verhältnisse nicht geändert. Petersburg, 29. Oktober 1014. DiePcters- burgcr Telegraphen - Agentur meldet: Zwischen 9'/» und lO'/u Uhr vormittag hat ein türkischer Kreuzer mit 3 Schornsteinen in Theodosia den Bahnhof und die Stadt beschossen, die Kathedrale, die griechische Kirche, die Speicher am Hafen und die Mole beschädigt. Ein Soldat wurde verwun det. Die Filiale der russischen Bank für aus wärtigen Handel geriet in Brand. Um 10>/2 Uhr dampfte der Kreuzer nach Siidwesten ab. In Noworossijsk ist der türkische Kreuzer „Hamidi" augekommeu und hat die Stadt aufgefordert sich zu übergeben uud das Staatseigentum auszufolge«, mit der Drohung, im Falle der Ablehnung die Stadt zn bom bardieren. Der türkische Konsul und seiue Beamte« wurde« verhaftet. Der Kreuzer ist wieder abgefahren. Leipzig. (Nichtamtlich). Die Leipziger N. Nachr. verbreiten soeben folgendes Extrablatt: Kopenhagen. Nach einer amtlichen Peters burger Meldung aus Tokio wurde der russische Kreuzer „Schemtschug" und ein französischer Tor- pcdojäger aus der Rhede von Pulo Pinang durch Torpedoschüsse des deutschen Kreuzers „Emdeu" zum Sinken gebracht. Der Kreuzer hatte sich durch Anbringung eines vierten falschen Schorn steins unkenntlich gemacht und konnte auf diese Weise den vernichteten Schiffen sich unerkannt nähern. Köln. Die „Köln. Ztg." veröffentlicht eine Lon doner Meldung des Amsterdamer Telegraaf, daß die letzten Telegramme aus Südafrika sehr ungünstig lauten. Augenscheinlich habe General Dewet gegen Botha Partei genommen, während man sich über die Haltung vieler anderer einflußreicher Mitglieder der Partei Herzog in London viel Sorge macht. Mehrere hohe englische Be amte sollen durch aufständische Buren gefangen genommen worden sein. Das Amsterdamer Blatt bemerkt, da die englische Zensur die aus südafrikanische Ereignisse bezüg lichen Telegramme einer strengen Zensur unterwirft, sei es unmöglich, nähere Einzelheiten über die Ausbreitung des Ausstandes zu erhalten. Frankfurt. Der „Frankfurter Zeitung" zufolge meldet das Genfer Journal, daß die Deutschen an der belgischen Küste einige Kilometer von Kadsand entfernt schwere Batterien ausgestellt haben. Von dort beherrschen sie den Eingang der Schelde und alle Durchfahrten der Nordsee zwischen den Sandbänken und der Küste. Die englischen Schiffe seien daher gezwungen, die hohe See zu passieren. Frankfurt. Wie die „Franks. Ztg." meldet, ist in Petersburg eine Verlustliste veröffentlicht worden, nach der die ganze Besatzung eines russischen Torpedobotes vermißt wird. Unter den Vermißten befinden sich sechs Offiziere. Drei gerettete Verwundete erzählten, daß das Bot durch eine Mine vernichtet wurde. Wien. Die geplante Kriegssteuer in Oesterreich wird als Zuschlag zur Einkommensteuer eingcsührt werden und soll bei Einkommen von 4000 Kronen nur '/e Prozent betragen. Sic wird bis zu 2 Prozent bei einem Einkommen von mehr als 20 000 Kronen steigen. Die Kriegssteuer wird aus Grund des Z 14 in Kraft ge setzt werden. Wien. Nachrichten aus Konstantinopel melden neue Kämpfe zwischen den russischen Truppen und ausständl- schen Kurden in der Nähe von Urnia (im russisch-persischen Grenzbezirkc). Die Kurden erbeuteten russische Geschütze und machten zahlreiche Gefangene, darunter Offiziere. Die geschlagenen russischen Abteilungen mußten sich auf die festen Positionen der Stadt Urnia zurückzichen. Die mit den Türken und Persern verbundenen Kurden sind im Anmarsche auf die Stadt. Die „München - Ausgsburger Abendzeitung" meldet: Kronprinz Rupprecht von Bagern hat als Kommandeur der 6. deutschen Armee an seine Soldaten folgenden Armeebefehl gerichtet: Soldaten der 6. Armee! Wir haben nun das Glück, auch die Engländer vor unserer Front zu haben, die Truppen jenes Volkes, deren Neider seit Jahren an der Arbeit waren, uns mit einem Nikig von Feinden zu umgeben, um uns zu erdrosseln. Ihm haben wir diesen blutigen, un geheuren Krieg vor allem zu verdanken. Darum, wenn es jetzt gegen diesen Feind geht, übt Vergeltung gegen diese feindliche Hinterlist, für so viel schwere Opfer. Zeigt ihnen, daß die Deutschen nicht so leicht
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