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Sächsische Elbzeitung : 11.05.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-05-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-192105115
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19210511
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19210511
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1921
- Monat1921-05
- Tag1921-05-11
- Monat1921-05
- Jahr1921
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 11.05.1921
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Nah und Fern. O Erhöhte Belohnung sür Lebensretter. Die Höhe der Gckdbelohnimg für Lebensrettungen, wie sie von den Re, gierungspräsidcutcn bewilligt werden kann, entspricht nach der Ansicht des Ministers des Innern nicht mehr den heu tigen Gcldvcrhältnissen. Die Regierungspräsidenten sind deshalb seht ermächtigt worden, die Belohnungen bis zu MO Mark selbständig zn bewilligen. O Der Massenmörder Schumann hingcrichtct. Der sechs fache Mörder Friedrich Schnmann, der sechsmal zum Tode verurteilt worden war, ist in Berlin durch den Scharsrich ter Schwieh ans Breslau hingcrichtct worden. O Hochzeit im Hause Hindenburg. Auf Gr.-Schwülpcr fand die Hochzeit des Hauptmanns Oskar v. Beucckcn- dorsf und v. Hindenburg mit Freiin Margarete v. Marcn- holh statt. Der Bräutigam ist der einzige Sohn des Gc- ncralscldmarschalls v. Hindenburg und im Fahre 1883 in Königsberg geboren. Die Braut ist die Tochter des ver storbenen Fideikommißhcrrn auf Gr. Schwülper, des preu ßischen Kammcrhcrrn v. Marenholh. Luc veranblc Gcrilhislnye. Bon Einbrechern heim- gesucht wurde das Amtsgericht zu Nummclsbnrg im Pom mern. Vier Männer, die vorher als Gäste in einem NnmmclSbnrger Hotel gewohnt hatte», drangen zur Nacht zeit in das Gebäude ein, erbrachen die Gcrichtskassc und stahlen 10 000 Mark. Es liegen bestimmte Anzeichen da für vor, das; die Einbrecher zu dem Beutezug aus Berlin gekommen sind. O Ein Dors nicdcrgcürannt. Das Dorf Prüft bei Tilsit ist durch eine Feuersbrunst bis ans zwei Häuser vollständig cingeäschcrt worden. Sehr viel Vieh, sowie 50 000 Mark bares Geld sind den Flammen zum Opfer gefallen. Die obdachlosen Familien sind vorläufig in Scheunen und Ställen untcrgcbracht. Das Fcuer soll durch Fuukcnaus- wurf einer Dreschmaschine entstanden sein. O Vier Generationen. Wie aus einer Familicnanzcige in einem Leipziger Blatte ersichtlich ist, hat in Leipzig ein Mädchen das Licht der Welt erblickt, dessen Geburt von „Urahne, Urgroßmutter, Großeltern und Eltern" freudigst begrüßt wird. Es ist die Tochter des Bildhauers Will Howard. Eiu ähnlicher Fall wurde vor kurzem aus Hol stein bcricbtct. O Die Grippeepidemie im Saargcbict. Rechtsrheinisch« Mäkler berichten in den letzten Tagen, das; die Grippe epidemie im Saargebiet Verheerungen anrichte, besonders unter den Mannschaften in den Kasernen. Diesen Berich ten gegenüber wird festgcstellt, das; zurzeit unter den Mannschaften kein Krankheitsfall mehr zu verzeichnen sei. Mehrere Fälle seien vor einiger Zeit bei Zivil wie bei Militär vorgekommen. Von einer drohenden Verseuchung der benachbarten Gebiete, besonders des Nhcinlandes, könne nicht die Rede sein. D Schwere Erkrankung dcd BurcnführerS Dcwct. Wie aus Paris gemeldet wird, ist der bekannte Vurcnführcr Dcwet, der während des Weltkrieges wegen seines mann haften Eintretens für Deutschland von den Engländern schwer zn leiden haste, ernstlich erkrankt. Sein Zustand soll besorgniserregend sein. (D Das „unheimliche" Schiff. Bei der großen amerika nischen Flottcuparadc, die dieser Tage vor dem Präsiden ten Harding statlfand, fiel besonders das frühere Flagg schiff des Admirals Evans, die „Iowa", auf. Sic hatte keine lebende Seele an Bord, und doch lief sie wie unter einer Mnsterbcsatzung in Reih und Glied. Sie wurde Nämlich durch drahtlose Telegraphie gelenkt. O Ermuttung Uber Krtegsgefaugeiienrngcr. Deutsche Kriegsgefangene, die bis zum Frühjahr 1018 in einem Kriegsgefangenenlager Flavhlc Martel (Westen) untcr gcbracht waren, werden gebeten, der Hecres-Friedcns- kommission des Ncichswchrministcriums möglichst tele graphisch ihre jetzige Adresse mitzutcilcn. D Selbstmord eines Vizepräsidenten dcZ italienischen Parlaments. Der Vizepräsident der italienischen Kammer, Tedesco, hat sich in einem Anfall von Schwermut durch Sturz aus dem Fenster das Leben genommen. Er ist während mehrerer Jahre Finanz- und Schatzminister in den Kabinetten Nitti und Giolitti gewesen und hatte aus Gesundheitsrücksichten zurücktreten müssen. G Tod eines Komctcuspczialistcn. Der Astronom Wil liam Robert Brookes ist in Newhork gestorben. Er war der Entdecker von 27 Kometen, die er zum größten Teil mittels eines selbst konstruierten Fernrohrs ausfand. Brookes war in England geboren und wnrde im Jahre 1888 Leiter des Smith-Observatoriums im Staate Mewhork. O Der Komet sagt ab. Wie aus London gemeldet wird, hat die Beobachtung des Pons-Winnecke-Kometcn ergeben, das; seine Laufbahn die Erdbahn nicht schneidet, sich viel mehr in einer Entfernung von zwei Millionen Meilen be findet. Die erwarteten Meteorfällc dürften also wahr scheinlich ausbleiben. ZtM IMS Lima. Merkblatt für de» 12. Mat. Sonnenaufgang 4'? t! Mondaufgang 8°° V. Sonnenuntergang 7" Monduntergang 12°° N. 1803 Chemiker Iustus v. Liebig geb. — 1845 Sprachforscher Und Dichter August Wilhelm v. Schlegel gcst. — 1866 Asrika- reisender Aböls Gras v. Götzen geb. — 1881 Die Franzosen beieticn Tunis. Wettervoraussage. Wind wcchülnd. zeitweise trüb, etwas wärmer, Gewitterneigung sonst keine erheblichen Niederschläge. Kriegergräberfttrsorge. Nach einer Mitteilung des Neichsministeriums des Innern ist die Besorgung der zwischen den Regierungen des In- und Auslandes ver traglich geregelten oder noch zu regelenden Kriegcrgräber- angelcgenheiten und die amtliche Gräberfürsorge im Reichsgebiet Sache des kürzlich von Berlin nach Spandau verlegten Zentralnachweiseamtes. Nachweis der Lage der fremden Kriegergräber ans deutschem Boden und der deut schen Kriegergräber im Anslande, Regelung einer ein fachen und würdigen Herrichtung nnd Pflege aller dieser Gräber, Erteilung von Auskünften gehören zn den Ob liegenheiten des Amtes. Die behördliche Tätigkeit ist aber nicht imstande, die Fürsorge für die Gräber gairz zn leisten. Deshalb hat sich als von den Reichs- und Staatsbehörden anerkannte Vereinigung mit vielen Ortsgruppen der Volksbund deutsche- Kriegsgräberfürsorge E. V^ (Berlin W. 10, Matthäikirchstraße 17) gebildet. Er bezweckt, über das Maß der amtlichen Fürsorge hinaus Schmuck und Pflege der Kricgsgrabstnttcn im Auslände und im Reichs gebiet zn fördern, den Angehörigen in allen Angelegen heiten der Kricgsgräbcrsürsorgc behilflich zn sein, Ver bindung mit den glcichstrcbendcn Organisationen des Auslandes aufzuuchmcn usw. —* Durchführung des Fricdenovertragc«. Auf Grund der Vorschriften de« Gesetze« über Cntcinnnngcn nnd Entschädigunaen nn« Anlaß des Fricdcvsvertraqes zwischen Deutschland nnd den alliierten nnd nssoztcrlcn Möchten hat die NeichSrcqicrnug znr Durch- sührunu de« Artikel« 238 des FricdcnsvcrlrnqcS Gegenstände aller Art, insbesondere Tiere, Maschinen. Maschinenteile, industrielle und laudwirlschastlichc Geräte, Zubehörteile dieser Geräte, ruhende« Eisen- bahnmatettnl, FlnßschlsfahrlSnuUerial, Rohstoffe, Möbel nnd sonstige Einrich1nngrnegtnslände,Tevvichc(Gobelins),UunsIgegeußäude, Silber- zeug, Gemälde, Schmuck, Bücher, Dokumente, Korrespondenzen. Wert papiere nsw. beschlagnahmt, die in den non den Truppen der Zentral- machte besetzt gewesenen Gebieten Frankreichs, Belgien«, Polens, Rumänien», Serbiens nnd Italiens wahrend der Besetzung den Bc« rechlichen durch behördlichen Zwang cnlzogcu oder rechtswidrig sorl- gcuommcn oder gesunden worden nnd die nach Deutschland verbracht worden sind. Die Inhaber solcher Gegenstände haben diese bis znm 1. Juni 1921 bei der Ncichsrücklicfernngskommission Berlin 2, Potsdamer Straße 10—11 unter Benutzung der van letzterer bcrcms- gcgcbenen Vordrucke auznmcldeu. Die Vordrucke stutz entweder »on dcr NkichöriickiicscrungSkommission oder durch die Amtshanplmauuschaft Pirna zu beziehe». Das Nähere ist au« der nm Anschlagbrett im- Dienstgebäude der AmtShauptmannschnst Pirna znr öffentlichen Kenntnis gebrachten Verordnung der Neichsrechcrung ersichtlich. Zuwider- haudlungcu siud unter hohe Strafe gestellt worden. —* Sich untcrordncn ist eine der ersten Notwendig« Kelten, die jeder Staatsbürger im Interesse des Wieder« nusbaues üben mich. Mönch einem fällt dies jedoch furcht bar schwer. Diese Tatsache bewies kürzlich aus dem Bahn hof Bad Schandau ein rabiater Fahrgast. Nach seiner Meinung ging ihm das Expedieren der Wochcusahrkarten nicht schnell genug, so daß er seinem Unwillen durch Schimpf worte Lust machte. Der Schaiterbeamte forderte nunmehr das Publikum aus, sich anzustcllcn, damit er die Fahrgäste schneller abseitigen könne. Daraus schlug der erwähnt« Nohling dem zur Ordnung mahnenden Beamten sein Wochen kartenblech (Hülse) an den Kopf, wodurch der Angegriffen« eine Hautabschürfung erlitt. Leider ist der „Attentäter" unerkannt entwichen. Es ist ein Unsinn, daß man sich das an und für sich sorgenvolle Leben durch derartige Unvernunft gegenseitig noch schwerer macht. Es Ist nun einmal eine selbstverständliche Hauptsorderung, daß nur dann wieder geordnete Verhältnisse platzgrcifen können, wenn jeder einzelne einen Pflock zurücksteckt und wenn sich das Publikum den wohlüberlegten Anordnungen der Verkehrsbeamten unter wirft. Zum Glück sind solche Fälle — wie der hier an geführte — Seltenheiten, wie sie auch in der Vorkriegszeit dann und wann beobachtet werden konnten. Allerdings ist jetzt die Achtung vor dem Nächsten.und den behördlichen Anordnungen aus ein tiefes Niveau gesunken. 2. —* Radsport. Der Rad- und Motorsahrklub Säch sische Schweiz, Bezirk Bad Schandau, unternimmt am Pfingstsonntag eine Morgenausfahrt nach der Forftmühle — Cunnersdorf—Königstein. —* 4. Sächsisches Kreisturnfest vom 16. bis 18. Juli 1921 in Dresden. Einen Glanzpunkt dieses, wie aller Turnseste, werden die allgemeinen Freiübungen bilden. Gerade diese Massendarblctung (man rechnet mit 10- bis 12 000 Teilnehmern) ist besonders geeignet, die ethischen und ästhetischen Werte des deutschen Turnens vor Augen zu sichren. Wer 1913 beim 12. Deutschen Turnfest in Leipzig dieses Schauspiel genossen, wird das Gesagte verstehen und würdigen können. Dort marschierten gegen 17 000 Mann zu den Freiübungen auf, voran ein Wald von 450 der ältesten Tnrnerfahnen. Man muß diese Heeres säulen weißgekleideter, tadellos auggerichteter Turner gesehen haben: alle von einem einzigen Willen beherrscht, gleichsam ein großer Körper, jeweils eine riesige Bewegung. Das höchste Maß der Freiheit nach antikem Begriff: die frei willige Unterordnung unter das selbst gegebene Gesetz! Welche Wucht, welche Kraft, welche Schönheit entfaltete sich da: Ein endloses Schneeseld schien cs zu sein, scharf und hell beleuchtet von der gleißenden Sonne — dann wieder ein Wogen und Branden wie Meercsflut. Hingerissen, begeistert waren die Zuschauer (mehr als 100 SOO an der Zahl) ob dieser einzigartigen, erhebenden Darbietung, stürmisch fiel alles ein in das hehre, stolze Lied aller Deutschen, an gestimmt von den Militärkapellen beim Abmarsch der Turner. — „So etwas hat die Welt noch nicht gesehen!" war da» einmütige Urteil aller, auch der Ausländer, die Zeuge dieser Kundgebung völkisch-vaterländischen Wesens waren. — Das waren die Eindrücke 1913 in Leipzig und das werden — so hoffen wir — auch die Eindrücke beim diesjährigen Kreis- turnsest sein. —* Pfingstausfliige! Pfingsten, das Fest aller Deutschen, hält nun in Kürze wieder seinen Einzug. Diese Zeit wird von vielen der alltäglich an Werkstätten nnd Büro gefesselten Grobstadtbewohner zn kürzeren oder längeren Ausflügen benutzt, um in tzcr freien Natnr Erholung zu neuer Arbeitskraft zu suchen. Hierzu bietet besonders das Elbtal mit seinen mannigfaltigen NatnrschÜnheitcn die beste Ge legenheit und hier wiederum die Gegenden der Sächsisch-Böhmischen Schweiz. Als Verkehrsmittel werden bei diesen Ausflügen gern die Dampfschiffe benutzt, da man hierbei bereits die verschiedenen land- schriftlichen Reize bei bequemer Fahrt iu frischer, reiner Wasser- lnft genießen kann. Um allenthalben eine glatte Abwickelung des Verkehrs zn erzielen, wird die Sächsisch-Böhmische DampfschtffahrtS- Gesellschaft nn den Pfmgstfeicrtagcn außer den im großen Sommer, fahrplan, der mit Pfingstsonuabend einsctzt, vorgesehenen Fahrten noch folgende Sonderschiffe ans der Strecke oberhalb Dresdens ver- kehren lassen: Am 1. und 2. Feiertag Vorm. 7"» Uhr von Dresden nach Rathen, cintreffend in Rathen Vorm. 10-^ Uhr. Am 1., 2. und 3. Feiertag Vorm. 11°" Uhr von Dresden wird diese planmäßig nur bis Schmilka vorgesehene Fahrt bis HerrnSkrctscheu ausgedehnt, ein» treffend daselbst nachm. 4^ Mr, Ebenso erfährt an den gleichen Dagen die nachmittags S-"> Uhr von Dresden nur bis Pillnitz vor gesehene Fahrt bcdarfsweise bei schönem Wetter eine Fortführung bis Rathen, Ankunft hierselbst nachm. Uhr. Umgekehrt nach Dresden sind nachstehende Sonderschisfsvcrblndnngen vorgesehen: Am 1. und 2. Feiertag Vorm. 11°o Uhr ab Rathen, cintreffend in Dresden nach mittags 1"" Uhr. Am 1., 2. und 3. Feiertag verkehrt die planmäßige Fahrt Nr. 81, anstatt nur vou Schmilka (5-'» Uhr) nachm. b"° Uhr von Herruskretschcu. In allen Fahrten werden sämtliche Unterwegs- stationcn angelaufen. Besondere Fahrpläne hängen allerorts ans. —* Pfingstverlrehr nach Oesterreich. Mit Rücksicht aus die bereits gemeldete Möglichkeit der Einstellung des Schnell- und Personenzugverkehrs aus den österreichischen Staatsbahnen wird eine geordnete Rückkehr der Pfingstaus flügler und reichsdeutschen Teilnehmer der in Oesterreich stattsindenden Kongresse in Frage gestellt. (S. St.) —* Oeffentllche Fenermeldesteklen in Bad Schandau befinden sich in der Hindenburgstraße: Schlosscrmeister Dünnebier; Kolonnadenbau: Friseurmeister Homann; Lindengasse: Bäckermeister Heine; Sebnitzer Straße: Sattlermeister Eckardt; « Sebnitzer Straße: Brettschneider Grübner. Kenntlich sind die Feuermeldestcllen durch weiße Schilder mit roter Schrift. —* Inlernationale Ruderregatta in Dresden. Der Sächsische Negaltcivcrein erläßt die Ausschreibungen für die am 25. und 26. Juni auf der ElbstromstrecKe zwischen Wachnütz und Blasewltz stattfindende Internationale Ruder- Regatta. Sie ist offen für Ruderer aller Länder nach den Wettsahrtbestimmungen des Deutschen Rudcrverbandes. —* Die staatliche Altersrentenbank hat 1920 rund 3400000 Mark Renten gezahlt. Am günstigsten zur Er werbung sofort beginnender Renten ist der zweite Monat eines Vierteljahres. Wer eine vom 1. Juli 1921 ab laufende Rente erwerben will, hat spätestens bis Ende Mai einzuzahlen. Für die Verbindlichkeiten der Bank hastet in erster Linie ihr beträchtliches, fast ausschließlich in guten Hypotheken angelegtes Vermögen und darüber hinaus der sächsische Staat. Die Altersrentenbank bietet daher die denkbar günstigste Kapitalanlage. Sie hat ihren Sitz in Dresden-A., Antons platz 1, und in allen größeren Orten Sachsens Geschäfts stellen. lieber die gesetzlichen Bestimmungen und die Renten sätze erteilt sie bereitwilligst Auskunft, auch gibt sie unent geltlich Schriften ab. —* Das sächsische Handwerk zur Lehrlingssrage. Der Landesausschuß des Sächsischen Handwerkes nahm energisch Stellung gegen den Versuch der Gewerkschaften und der Neichsregierung, das Lehrverhältnis zu einem Arbeitsvertrag umzugcstalten. Das Handwerk hält daran fest, daß der Lehrvertrag ein Ecziehungsverhältnis bedeutet und sieht darin den Gcundpseiler sitr die Erhaltung und die Leistungsfähigkeit des Handwerks. Ebenso hält er die Sperrvorschristen der sächsischen Negierung in der Regelung der Lehrlingszahl für undurchführbar. —* Die Verkaufspreise für Frischfische. Die im April erfolgte Steigerung der Verkaufspreise sür Frischfische ist aus die Erhöhung der Frachtsätze zurückzusühren. Ge ringere Zusuhren haben auch zum Teil aus die Preisgestal tung eingewirkt. Es xvar zu besürchten, daß sür diesen Monat die Preise noch mehr steigen würden. Bet den letzten Zusuhren hat sich aber herausgestellt, daß diese Befürchtung hinfällig geworden ist, so daß der heutige Stand der Ver kaufspreise mehr oder weniger sür die nächsten Wochen als maßgebend angesehen werden kann, solange Zwischenfälle in der Zufuhr nicht eintreten. Das Landespreisamt wird auch weiterhin die Gestaltung der Frischfischpccise aufmerk sam beachten. —* Ein Post-Unikum. Der Telunion-Sachsendienst macht aus solgendes Post-Unikum aufmerksam: Seit dem 1. Oktober 1920 ist beim Zeitungsbczug durch die Post die Zustellungsgebühr in das Bezugsgeld eingeschlossen. Nun sind die Postbestellgänge von der Post aus finanziellen Gründen, namentlich in kleineren Orten, stark eingeschränkt worden. Will nun jemand, um die Zeitung früher zu er halten, sich diese vom Postamt abholcn, so muß er dasür vierteljährlich 3 M. mehr entrichten. (Es ist zu diesem Zwecke das Mieten eines Postfachs nötig, das diese Unkosten ver ursacht.) Also ins Haus kostenlos — wer selbst abholt, muß außerdem „Bestellgeld" dasür zahlen, daß er das darf. Früher war es umgekehrt. —* Schlagfertig. Aus Bad Oeynhausen wird berichtet: Ein hiesiger Einwohner bekam seine Einkommensteuererklärung vom Finanzamt mit der Bemerkung zurück: „Ihr Ein kommen erscheint uns zu niedrig!" Darauf antwortete der Bürger lakonisch und treffend: „Mir auch!" —* Die Ehe al« Strafe für einen Kutz. Unter dem Strich eines Prager tschechischen Abendblattes erzählt ein« Mutter von der Liebschast ihrer Tochter und der Liebe vieler anderer, die sie, mütterlich sorgend, den Liebessährten ihres Kindes um den Laurenziberg folgend, beobachtet hat. Sie sann in ihren Sorgen nach Mitteln gegen das Liebesgift und legte ihre Gedanken in einer Mahnung nieder, worin cs heißt: Frauen, Mädchin, Abgeordnetinnen! Setzt euch dafür ein, daß das Gesetz Amerikas auch in der Tschecho slowakei beschlossen werde! Ein Mann, der ein Mädchen küßt, hat es zu heiraten. Als Nachschrift schreibt Mama: Vs liegt aus der Hand, daß hierdurch die Zahl der Ehen wüchse und es dem Staate doch nicht gleichgültig sein kann, ob die Bevölkerung wächst oder nur die Sitten. — Dieser Wunsch mag in manchen Fällen begreiflich sein, ob aber die sür ihre Töchter so fürsorgliche Mutter wohl nur einen Mann geküßt hat und wie viele Eheringe würde sie tragen «Nüssen, wäre ihr Wunsch schon zu ihrer Jugendzeit zum Gesetz erhoben gewesen. Uebrigens küssen auch die Amerikaner viel häufiger als sie heiraten. Sebnitz. Die Sebnitzer Gebirgsvereins-Ortsgruppe ist zurzeit eifrig, an der Arbeit. Leider fehlt es am nötigsten, am Gelbe, deshalb stellen opferbereit die Gebirgsvereinler selbst, allen voran der rührige Schriftführer Handelsschul- oberlehrer Emmerich, die Markierungen höchst eigenhändig her. Sie sind z. T. schon fertig und gehen natürlich alle vom Bahnhofe aus. Eine blaue Markierung bezeichnet denWcgBahnhos—Stadt—Gasanstalt—Hochbusch—Lichten hain—Großer Wasserfall. Weiter wird «ine Verbindung Arnstein—Großer Wasserfall—Sebnitz—Finkenbaude—Neu stadt geplant. Pirna. Einen verhängnisvollen Fluchtversuch unter nahm ein Angeklagter, gegen den eine Verhandlung anstand. Nach Schluß der Verhandlung — der Vorgang ereignete sich mit Blitzesschnelle — stürzte er sich aus einem Fenster des 2. Stockes des Amtsgerichtsgebäudes aus die Albert- straße. Mittels Samariterwagens wurde der verwegene Flüchtling, der anscheinend schwere Knochenbrüche und eine Kieferverletzung daoontrug, dem Krankenhause zugesührt. Pirna. Um die hohe Bezirksumlage, die den Haus haltplan der einzelnen Gemeinden schwer belastet, nach Möglichkeit niedrig zu halten, hat der Bezirksausschuß der ' Amtshauplmannschast Pirna eine Anzahl neuer Steuern
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