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Sächsische Elbzeitung : 30.06.1921
- Erscheinungsdatum
- 1921-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-192106307
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19210630
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19210630
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1921
- Monat1921-06
- Tag1921-06-30
- Monat1921-06
- Jahr1921
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 30.06.1921
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Juni-Nacht. Skizze von H. A. Eß. Sonnenmüde legt der blaue Tag sein Haupt zum Schlafe aus die Kissen hoher Berne, die Ihm Nachtlnslkilhle über seine Stirne kosen. Aus eine kurze Stunde blinzelt er noch in das klare Land hinaus. Dann schlüst er ein . . . und anderes wacht auf . . . Eine Ziehharmonika am Dorfrand klagt der Welt ihr ganzes Herzweh. Tagmatte Menschen gönnen sich noch einen Augenblick Beschaulichkeit. Ist nicht die Feierabendstunde zum Verschwatzen in den Tagrskrels- laus eingestellt? Nun — so verschwatzt man sie. Doch lange nicht. Das Heimweh, das die Ziehharmonika hcraus- ruft, hat es allen angetan. Sie werden still, als blickten sie ins Iugendland und seinen Sonnenschein. Dann klappen Holzpantoffeln über Haubflurfliesen. Kurz flockt ein Licht schein durch die Fenster. Man geht zur Nutz'. Man legt sich hin . . . Dann tropft die Nacht ihr Schwelgen aus die Dächer. — Nun kann die Sommernacht Ihr heißes Spiel beginnen. Und es beginnt. Aus allen Blätterkronen zupfen Geisterhände ein leise rinnendes Rauschen. Die Glut des Sammeltages fließt über in ein Lautenlied, das Liebe wirbt und überall das Heer der Falter wochrust. Das hört und fühlt das Lied und tanzt den Taumel seiner Werbeweise mit. Aus dem Strome steigen Nebelsrauen, deren Schlepp gewänder durch die Blumenwiesen schleifen. Taufend Blume« gießen ihre schweren, schwülen Düste hin in Schalen, die die Nebelsrauen halten, bis sie übervoll sind. Dann tragen sie die Schalen durch die Gründe und schütten, was die Schalen stillt, aus über einsame Menschen. Und die Menschen beginnen zu träumen und finden im Traum ein Helles, heißes, nie erschautes Glück, so daß am nächsten Tag noch Fieber in den leeren, armen Augen brennt und Brand in ihrem Blute kreist. . . Das Lautenlied der Sommernacht schwingt sich von Blatt zu Blatt und rust allüberall zum Leben der heißesten, heiligsten Lust. Buchen, die sich niederbücken bis zum Bach, und Erlen, die sich schlank dazwischendrängen, Herbergen eine Feierwelt voll Wonne im Geäst. Tine Feier» weit, die Funken sprüht. Funken, die hüpsen und Huschen, steigen und stürzen, gleiten und glänzen — leuchtend vor Liebe und vor Lieberlust, Goldglanz der Sommernacht — Johanniswürmchen — wirb auch für mich! Weis'mir den Weg! Du weißt ihn ja! Du findest dich durch tiefes Dunkel durch . . .! Allmählich wird das Lautenlied der Blätter zag und leise . . . und verstummt . . . Die jungen Tannen stehen wie erstarrt im Hauch der heilgcn Wonne um sie her. Sie staunen in den Himmel, der seine Sterne ausgestellt in flammend flimmerndem Reigen. Es ist, als ob die jungen Tonnen fürchteten, daß einer von den Sternen stürzt und bricht und eine Lücke hinterläßt, die wieder aus- zusüllcn kein Goldschmied Handwerkszeug und Gold und Glanz genug besitzen möchte. Drum halten die Tannen den Atem an und sind ganz still... Da gruseln die Glocken der Mitternacht von ferne her. Darüber ärgert sich der Wind, der eingcschlafen war. Er schrickt aus seinem Schlaf und summt und brummt, und dann besinnt er sich, daß er dem Morgen doch ein Stück entgegenwandcrn wollte . . . Da gehen die Heere der Nacht von ihrer Feier heim in ihre Winkel, um zu schlafen und — vom Zwielicht ihrer Wälder eingesponnen — die Bilder der Nachtzett zu träumen, bis sie das Dunkel neu zum Liebestaumeltanze weckt. — Heiße, heiße Sommernacht, du schwindest. . . Der Mond, der seine bessere Hälste eingebüßt, kommt als verspäteter Wächter aus der Schenke hinter»! Berg hervorgekichert. Er hat sein Licht vergessen. So spät ist es geworden. Da trifst er auch schon aus den fahlen Dämmcrschein des Morgens. Und sie flüstern. Darüber geraten die Kehlen der Sänger in Aufruhr. Und oben und unten und hüben und drüben rollt's und jubelt's und schlägt's und schmettcrt's, fragt es und gibt es Antwort. Da schlägt der blaue Tag in deir Kissen der Berge sein leuchtendes Auge aus . . . Und langsam lächelt er den Menschen alle Müdigkeit aus ihren Mienen und Gesichtern. Ganz langsam. Bis sie er wachen und sagen: „Die Sonne Ist da — die Sonne . . .!" LingeraiM. Eine originelle Urabstimmung unter den Lesern des in Sebnitz erscheinenden „GrenzblollcS" hm dessen Schriftleiter kürzlich veranlaßt. Unter der von ibm geschaffenen Nnbnt „Hart an der Grenze" plauderte er in oft geistreicher Art — manchmal auch mit weniger Gluck — in der Hauptsache über örtliche Angelegenheiten, oft holte er seinen Stoss auch von außerhalb und ging über die Kirchturmpolitik zur großen Weltpolitik über. Das Ganze batte stets eine lehr persönliche Note. Schließlich war dem Sebnitzer Redakteur von irgendeiner Seite nahegclcgt worden, seine „Hart an der Grenze"« Briesschreibcrci einzultellen. Schmollend zog er sich ans den Ncdak- Uonedrehksscl zurück, ibn bis zur letzten Windung zurüelschranbcnd. Da kam ihm blitzartig ein ganz moderner Oedanke. Eine großartige Idee. Die letzte Rettung. „Urabstimmung' unter der Leserschaft! lind siebe da. der Erfolg war phänomenal. Aon allen Seiten, aus allen Waldlichtungen kanten — wie das „Grcnzblatt" berichtet — die Referenzen, die Anerkennungsschreiben, die Gesuche und flehent lichen Bitten, doch ja nicht etwa die Rubrik „Hart an der Grenze" fallen zu lassen. Er ließ sich erweichen . . . Kaun man e» dem nunmehr Ucbergliicklichen verdenken, wenn er nun wieder auf dem RcdaktionSsessel bis zur höchsten Windung heransschnclllc und alleS- da«, wa» er durch das ein» oder zweimalige Nichterscheinen seiner Briese versäumte, nun recht ausführlich nachholt? Der Triumph ist auf seiner Seite. Run kann er wieder schreiben, wie eS ihm ums- Hcrz ist, Geistreiches und Ungereimtes, denn er hat einen großen Teil der Leser — mehr wohl der Leserinnen — hinter sich. Sie werden alles zu verdauen versuchen, was ihnen „Ernst" vorsetzt. Wir beneiden sie nicht um die Magenverstimmung, die oftmals zn verspüren sein wird . . . Folgen einer Urabstimmung. Mols Amtlicher Teil. Baden in freier Elbe betr. Im Hinblick darauf, daß auch hier sehr häufig in freier Elbe gebadet wird, weisen wir nachdrücklichst auf die itvllinmtmntrlnmx üvr ^mtslinuptmunnsvliutt I'Irnu als Lltzstromnmt vom 7. 4iun 1921 (Pirnaer Anzeiger Nr. l33 vom 10. Juni 1921) hin, daß das Iludvii I» Fnküen LIbv xvtiilirlleli und vendotsn Ist und daß Eltern und Erzieher Kinder dementsprechend verständigen sollen. Unsere Schutzmannschast ist angewiesen, weitere Zu widerhandlungen zur Anzeige zu bringen. Bad Schandau, den 29. Juni 1921. Der Stadtrat. Ml'.Iistvn Sonnisy, den 3. Juli 1921, untckmlttnxs ^vlsolien 4 und 6 Ilür finden auf dem /^isvlt«» ZprinLbiuniivn und klnintzi inusgi-und^Htdc liegenden Teile des hiesigen Uluilttplutzvz turnerische Aussührungen der Turngewcinde Bad Schandau statt. Für diese Zeit wird rlen über den genannten Teil des Marktplatzes mit der Maßgabe gs»per»ir-1, daß zur Aufrechterhaltung dieses Fährverkehrs von der Markt ftraße entlang des Gambrinusgrundstücks usw. nach der Königsteiner Straße aus dieser Seite des Marktplatzes ein entsprechender Teil des letzteren sür den öffentlichen Verkehr freigehalten werden wird. Den Anordnungen unserer Pollzeibcamten ist Folge zu leisten. Zuwiderhandlungen werden nach 8 36610 des Reichsstrasgesctzbuchs mit Geldstrafe bis zu 60 Mark oder mit Haft bis zu 14 Tagen bestraft. Bad Schandau, am 29. Juni 1921. Der Sladtrat. Die Ausgabe der neuen Brotkarten > erfolgt Freitag, den 1. Juli d. I., vormittags von S—12 Uhr für die Häuser der Ortslisten>(Haus-)Nr. 1—150, nachmittags von 2—4 Uhr für die Häuser der Ortslisten(Haus-)Nr. 151—264 im Wachtlokale des Nathauses. Die Zelten sind genau einzuhalten. Die Karten sind nur durch Erwachsene ab- zuholen. Bad Schandau, am 30. Juni 1921. Der Stadtrat. Nichtamtlicher Teil. keM „KeiMM", L!mnbelg°stunlmra<M. Sonntag, 3. Inti, findet unser diesjähriges verbunden mit Kvist, RWiMmi, PmsstlM, PmMichcn md kmsstlWim Ball k» flott. Alle Sportskollcgen, Freunde und Gönner des Rndsobrsports sind hiermit herzlich eiugeladcu. Der Vorstand. MM Kalt adwasedbare Nauemärede —— klonlionli wsiü — >n »ltin Wcitsn »xl uns ?orm«n —— k. krntzl, k'irns, Uscrvn- u»ci Xnicken-Oirclorobon, voNnalsoko Ktravs, »» LIKwr. Hüknersugen N werden Sic sicher los durch llUtznerauxen - I^vbevvokl Hornhaut auf d. Fußsohle beseitig. 1-obewodl-LnUen - 8cbeiden. Kein Berrutscheu u. Festlichen am Strumpf. In Drogerien n. Apo theken. Schachtel 2 nnd 3 Mk. Flora-Drogerie, M. Kayser. Der seit vielen Jahren bewährte UiSÄUSD (auch ausgewogen) ist in Friedensgualstät wieder zu haben bei Friseur Hofmann, Markt 3. Ein Paar braune neue llsmenUiefel (Größe 36) preiswert zu verkaufen. Zu erfragen in der Sachs. 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