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Sächsische Elbzeitung : 02.08.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-08-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-192408024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19240802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19240802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1924
- Monat1924-08
- Tag1924-08-02
- Monat1924-08
- Jahr1924
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 02.08.1924
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Der Monat August. Der Juli lunchte uns Diel Wärme und Sonnenschein, und wen» das Wetter auch in Den letzten Tagen wieder veränderlich war, so ist doch zu Hessen, Das; der August, als der Monat, in den der größte Teil der Hnndstage fällt, uns nicht im Stich lassen, nud Das; Die Sonne „durclf- halten" wird. Wenn freilich im Augnst die Witterung statt blauen Himmels ein trübes Gesicht zeigt, Dann stellen sich schon Die ersten Anzeichen Des langsam hcrannahenDen Herbstes ein. Der Regenwind treibt nicht selten schon eine erkleckliche Anzahl welker Blätter vor sich her, und wenn Das «Firmament von schwarzen Wolken verhängt ist, zeigt sich ans einmal mit jäher Plötzlichkeit ein früher Einbruch der abcudlicheu Dunkelheit. Frühaufsteher unD — Nacht bummler lönueu beim Morgengrauen ähnliche Beobach tungen machen; beginnt Doch erst hei Anbrnch Der vierten Stunde im Osten Die Dämmerung, Der jetzt allcrDiugs etwas schneller als znr Zeit Der Sonnenwende volle Helligkeit folgt. Das ist Der August, der Monat der Ernte in Feld und Flur und Dor allem in Den Obstgärten. Die Pflanmc reift; Birnen- nnD Apfelbäume spenden ihre ersten Früchte. Die GctrciDccrntc geht ihrem Ende ent gegen, und über den Stoppelfeldern läßt Die Jngcnd in ihrer FerienfrcuDe Den Drachen steigen. Der August ist bei uns znlande im allgemeinen der beständigste Der Drei Sommermonate. Freilich gibt cs auch Ansuahincu; aber Die Zeit Der Sommcrregcu pflegt in der Mehrzahl Der Jahre Doch vorwiegend in den Juni und Juli zu fallen. Die mittlere Temperatur bleibt im August bis zum Beginn Der vierten Monats-Woche ans der Höhe Der zweiten Julihälfle, und auch nach Dem Eirde Der Hun'ostagc, Die an; 2-1. vorüber sind, bleibt cs unbeschadet eines merklichen Rückganges Der Normaltempcratnren noch sommerlich wann. Oft genug bringt sogar der Augirst erst Die größte Hitze des Jahres; es ist sogar charakteristisch, daß Die heißesten Tage, Die überhaupt je in Deutschland vorgekommcn find, in Den August fiele«. AllcrDiugs kau« sich der Monat auch sehr Don der nnlicbcnswürDigen Seite zeigen; bisweilen setzen gegen fein Ende bereits Die Herbst, stürme ein, und bei naßkalter Witterung fühlt man sich völlig in Den Herbst versetzt. Es liegt aber kein Anlaß vor, für Dieses Jahr Dergleichen zu befürchten. Vermischtes. - Der letzte Ungarnlönig und seine Grasen. Karl IV^ letzter Kaiser von Österreich und König von Ungarn, lebt nicht mehr. Und seine Gemahlin Zita hat cs nicht leicht, mit ihren Kindern Durchznkommen, Denn Der Staat Öster reich ist bei Der Beschlagnahme der Kronbesitznngen viel schärfer vorgcgnngen als die Dcutsclfe Republik. Das alles weiß jeder. Natürlich ist es auch den amerikanischen Film gesellschaften bekannt, die, Dralle Geldsäckc untenn Arm, Dauernd ans der Snche nach „Sensationen" sind. So kamen sie auf die Idee, das tragische Schicksal .Karls IV. zu ver filmen. Namentlich seine prunkvolle Krönnng zum König von Ungar;; im Dezember 1917 in Der Ofener Bnrg hatte es ihnen angetan. Um die Sensation zn vervollkommnen, sollten als Statisten auf der Leinwand diejenigen unga rischen Aristokraten persönlich erscheinen, die damals an der Krvnungsfeicr teilgcnommen hatten. Sie erhielten ein Millioncnhonorar geboten, mit Dem zarten Hinweis, cs der arwcn Exkaiserin zur Verfügnng zn stellen. Selbst verständlich lehnten die ungarischen Aristokraten selbst unter diesen Umständen ab. Sie sagten, diese ganze Frlnudee scr mit der Reverenz, Die die ungarische Aristokratie dem An denken des Königs schuldet, uicht vereinbar. Die Amerikaner werden diesen Sensationsfilm nun Wohl uicht dregen. Die ungarischen Grasen aber haben ihrem König übers Grab hinaus die Treue gehalten. — Ende des Zwischendecks. Nach dem jetzt erfolgenden Umbau Des Dampfers „Holsatia", Dessen Zwischendeck in eine menschenwürdige Dritte Masse inngewandelt wird, gibt es in der Flotte Der Hamburg-Amerika-Linie kein Zwischendeck mehr. Das bedeutet das Ende einer fiir den Mcnschentrausport unwürdigen Beförderungs- Weise, Die namentlich bei Auswanderern gefürchtet war. Das Zwischendeck wird Durch Diedritte Klasse ersetzt, deren Passagiere verhältnismäßig Dieselben Annehmlich keiten haben wie die Kajütenpassagierc. — Drahtlose Filmvorführnngcu? Ein amerikanischer Filmfachmann leistet sich die kühne Prophezeiung, Daß man in Zukunft Filme auf Drahtlosem Wege vorführcn wird. Das heißt also: auf beliebige Eutfernungen können von einem Vorführungsapparat aus Filme überall- in Der 's Göfferli. Von August Gauther. In dein Buch „Hcinerle mit dem Korb" des urwllch. sigm Schwarzwälder Bolkserznblers 'Knaust Gaul her (Freiburg i. Br., Herder; geb. G.-M. 3.20) begegnet uns neben herzlich-schlichten Erzählungen nachstehende Anekdote. Sonst blickte Herr Registrator Lämmle meist kritisch und griesgrämig drein; heute aber verklärte sonnige Zufriedenheit sein Faltengesicht. Kein Wunder auch! Er war ja im Urlaub, in der Sommerfrische. Er hatte den Hegauhügelu fiir einige Wochen „B'hüt Gott" gesagt und war nun im Begriff, im Lande, das er an; meisten liebte und lobte, in der freien, fröh- kchen Schweiz, sich zu erholen. Luzern mit den; herrlichen See und den trutzig-kühnen Bergen hatte eben noch seine Blicke und sein Gemüt erfreut, und nun stand er in der hohen Bahnhofshalle, den Zug er wartend, der ihar cm den Fuß des glänzenden Titlis tragen sollte. Ein unsanfter Stoß riß ihn aus seinen; Sinnen und Sehnen. Hoch nud hager stand ein Schaffner neben ihm. „Höret Sie", herrschte ihn dieser giftig an, „das Göfferli mueß weg do!" Lämmle »vandte suchend seine Augen und gewahrte in nächster Nähe mitte;; auf den; Bahnsteig ein gelbledernes Un- gehccwr, dem die niedliche-«Bezeichnung „Göfferli" ganz und gar nicht zukam. „Hent Sie gehört?" erscholl es von neuem, „das Göfferli «ueß weg do!" Lännnle sah de» Störenfried groß vor; der Seite an, wür digte ihn aber kines Wortes. Den aber ärgerte das Schweigen. »I srvg Sie jetzt znem letzte Mol", wetterte er, „ob Sie das Göfferli wennt wegneh?" „Nein!" klang es scharf und bestimmt zurück. Der Schaffner ivolltc seinen Ohren nicht trauen. „Was!" schnaubte er, „Sic nuterstöhud sich, sich z'widersetzei Ihm wolle m'r scho d'r Meischler zeige!" Wie ei» Pfeil schoß er davon. Nach wenige» Minute« kehrte er tu Begleitung eines Me'te» Bahnbedienstete« zurück. ,Lueget St«, Herr Zngmeifchtvr", eiferte er, „das sich en do«" ^o", knurrte der Zngmeister, gemächlich seinen gewaiw a Welt ans Drahtlosem Wege aus eine beliebige Anzahl von Projcktionsflächc» geworfen werden. An Der Erfindung, Photographie;; auf Drahtlosem Wege zu übermitteln, ist bereits mit Erfolg gearbeitet worden, unD von hier aus sei «ur ein Schritt zu Der von ihm prophezeite;; Drahtlose;; Übermittlung vou Filmvorführungen. Abgesehen von Der technischen Bedeutung wären die volkswirtschaftlichen Folgen einer solchen Möglichkeit nicht zu mrterschätzen. Eine erhebliche Verbilligung, andererseits aber auch eure gefährliche Monopolisierung Des Lichtspiclwescns würbe ciutreten. Deshalb ist es besser, Daß die drahtlose Über mittlung von Filmen vorerst — nur eine Zukunfts- Hoffnung ist. — Häussers Hunger- und Redestrelk. Der bekannt« Wauderprediger und „Apostel" Louis Häußer, der während der letzten Neichstagswahleu als Spitzenkandidat einer von ihn; selbst begründeter; Partei auftrat, macht wieder einmal von sich reden. Häußer war, wie mau sich eriuucrn Dürste, im vorigen Jahre von den Strafkammern in Oldenburg und Stettin ivegen schwerer Bcamtenbeleidi- gungcn zu längere;; Gefängnisstrafen verurteilt worden. Man mußte ihn jedoch aus Der Haft entlassen, Da er an einen; Magenlciden schwer erkrankt war. Diese Pause zwischen den verschiedenen Strafen, die er zu verbüßen hat, benutzte er, um sich mit einer feiner „JüiMrinuen", die ihn schon vorher „finanziert* u;tddie Kosten für seinen kost spieligen Lebenswandel aus ihrer Tasche bestritten« hatte, zu verheiraten. Die Staatsanwaltschaft in Oldenburg war nun Wohl der Ansicht, daß ein Mam;, der in heutiger Zeit heiratet, schon sehr gesund sein mnß, und lies; den „Apostel" vor kurzen; vou neuem verhaften. Häußer autwortetc auf diese „Hcrausfordcruug" mit ciucm Huuger- uud Rede- streik: er ißt nichts und spricht nichts, was — das Nicht- sprechcn nämlich — seine „Feinde", worunter man alle Ge- richtspcrsoucn zu verstehe» hat, für ciucn großen Segen halten. Dieser Tage nun hat sich in; Auftrage zahlreicher Anhänger Häußers sein Ncchtsbeistaud uach Oldenburg be geben, uni eine neue Unterbrechung der Haft des Apostels zn erwirken. Die Behörden zeigen sich diesen; Anträge keineswegs abgeneigt, aber Häußer soll sich vorher ver- pflichten, auch außerhalb Des Gefängnisses für längere Zeit den Mund zu halten und gegen die deutschen Behörden nicht immer wieder neue Augriffe zu richten. Jetzt kann er zeigen, ob er ein richtiger Apostel ist: als solcher müßte er sich lieber radikal zu Tode hungern und noch übers Grab hinaus schweigen, als sich auf so cutwürdigeude Be- ringungen eiulasseu. — Der arme Millionär aus Leipzig. In der Pleißcstadt Leipzig lebt der 7!)jährige frühere Gemcindcarbetter Bern hard G ötzc , Der daranf angewiesen ist, seinen nud seiner Familie Lebensunterhalt aus einen; wöciMtlichen Al in o s e n v o n 0 M a r k zu bestreiten, und Der dabei Doku mente in Verwahrung hat, die ihn als ausschließlichen Erben eines vorläufig noch immer auf der Bank von Eng land liegenden Vermögens von nicht weniger als 22 Mil lionen Pfnnd Sterling auswciseu. Dieses Ver mögen, das zum Teil allerdiugs auf Jmmobilicubcsitz (Goldmiueu, Plautagen usw.) beruht, haben cmsgcwan- dcrle direkte Vorfahren von ihm hinterlassen. Der arme Götze kommt jedoch nicht an das Vermögen heran. Erstens weil Der englische Staat cs natürlich behalten möchte, und zweitens, weil Der arme Götze kein Geld hat, Den erforder lichen Nicscuprozcß zu führe;;. Seit den; Jahre 1911 gibt es iu Leipzig eiueu „Verein Götze E. V.", der seine Mitglieder fatznugsgcmäs; verpflichtet, De»; greisen Bern hard Götze zu seiner Erbschaft zu verhelfen, wofür dann den Vcrcinsangchörigcn (es sind etwa 30 Personen) krast notarieller Beurkundung eine Gewinnbeteilig;u;g in Höhe von 19 "ä der gesamten Erbmasse Zufällen würde. Brüssel. Durch eine Fcuersbrunst ist der größte Teil ter Universität vou Löwen zerstört worden. Jnsbe- andere das chemische Laboratorium hat stark gelitten. Der schaden ist sehr groß. London. Infolge der schweren Regengüsse, die Indien Kimgesncht haben, ist das Gebäudeder Barnnwollfabrik von llhmcdabad ein gestürzt. 26 schwerverletzte Arbeiter wur- »en geborgem 60 andere liegen noch unter den Trümmern. Kopenhagen. In voller Fahrt rannte ein Postauto ccgen einen Bann; nud stürzte sodann in den Graben. 17 Personen wurden schwer verletzt. Das Unglück entstand, — veil Der Chauffeur an; Steuer cingeschlafen war. Ncwhorl. Nus Long Island stießen zwei überfüllte Pcr- ducnzüge zusammen. Die Zahl der Verletzten beträgt 50. Breitbart streichend, „so, Sic sind der eigesinnig Schüdl, wo das Göfferli nit will wegneh! Wurm« duen Sie's eigetlig nit nf d' Sit un ns em Weg?" „Weil ich nicht mag." „Was'? Sie wennt nit? Do wenn m'r jetzt doch lucge) Mann, ich befiehl Ihne, nemmet Sie 's Göfferli weg!" Lännnle rührte keinen Finger. Starr stand er wie ein Fels. „I will Ihne trutze! 's Göfferli weg! Hcnnt Sie mi ver- statwe?" „O ja!" hallte es höhnisch zurück. Der Zugmcister kochte vor Wut. Wild rollten seine Auger;. Laut schrie er: ,„Zuem letzte Mol frog i S«: Dücn Sic's weg oder nit?" „Nein!" Das Maß war voll. „Sie unverschämter Sihtvob, Siet" schimpfte der Zugmcister, ,» will Ihne zeige« Win m'r in dir Schwiz mit dere Gattia Lütt umgöhn!" Von; Schaffner begleitet, eilte er wütend fort. Zu dritt kamen sie nach einer Weile zurück: Schaffner, Zrwmeffter nud Betriebsinspektor. --c „Sehet Sie, -Herr Inspektor", schnaubte der tiefgekrävür Zugmeister, „des ischt er, der Chaibe-Schwob." Der Inspektor, ein schöner, schneidiger Herr, warf den; Missetäter einen flammenden Entrüstungsblick zu. „Sie weigere sich, den; Dienstpersonal Folge zu ieischte", fuhr er den Sommerfrischler an. „Jawohl!" entgegnete dieser kühl und kalt. „Ich sag' Ihne, uf der Stell schaffe Sie das Göffettll do von; Perron weg, oder 's geht Ihne letz." ,Zetz hin, letz her!" lachte Lännnle, „keinen Finger rühr' ich." „Unerhört!" donnerte der Inspektor, „Sie Dickkopf, Sie dummer, Sie sollet mich kenne lerne! Sic zahlet fufzig Franke Bueß! Verstände?" „Zkeinen .Knopf zahl' ich!" kam es mit Kraft uud Schärfe zurück, „der Kojstr geht mich ja gar nichts au. Er gehört nicht mir." Mit diesen Worten bestieg Lämmle den Engelberger Zug, der sich eben zur Abfahrt anschickte. „Was? Das Göfferli g'hört mc Ihne?" fragten Schaffner, Zugmeister uud Inspektor gleichzeitig mit ellenlange» Ge- , stchtern, ,,^a sell ischt allerdings ebbis anders!" Ein Vftsf! DaS Dampfroß feuchte und trug den erholungs- j bedürftigen „Chaibe-Schwob" zur Halle hinaus. Sport und Spiel. 8p. 25jährigcS Jubiläum des deutschen Automobilsports. Der Automobilklub von Deutschland konnte EnDe Juli sein 25jährigcs Bestehe» sciern. Der A. v. D. wurde als führende Auldmobilverciniginig Deutschlands an; 31. Juli 1899 ge- grünDct unD erhielt später Leu Name» Kaiserlicher Auto m obilklub, den er 1919 wieder ablegte. Herzog Viktor v. Ratibor war bis zu feinem 1923 erfolgten Tode Präsident Des A. v. D. Die großen sportlichen Vcraustal- tm^eu Des A. v. D . werden in der Geschichte Des inter nationalen Automobilsports stets mit Ehre;; gcnauut. Das Gordon Bennett-Renne» 1903, Die Herkomcr-Fahrten der Jahre 1905/07, die Priuz-Hciurich Fahrlen und Die Alpen- fahrteu sind Marksteine Des deutschen mA des internationalen Krastwagensports. 8p. Die amerikanische;; Wcltflicger sind in England ge- startet uud werden zunächst bei Kirkwall auf Den Orkncy- Jnselu lande«, um vou Dort Die letzte Etappe ihres Wcllflugcs zn beginnen. Ein amerikanisches Kriegsschiff wird auf den; Wege, Den die Flieger über Jslaud und Grönland cinschlagcn werden, patrouillieren. , 8p. Lauf durch Deutschland. Der Weltrckordlänfer Paul Sillir tritt in M ü n ch e n einen Lauf durch Deutschland an. Er wird au jedem Tage 80 .Kilometer laufen und am 13. August in Hamburg ciutreffen. Der Weg führt von München über Ingolstadt, Nürnberg, Bayreuth, Hof, Gera, Leipzig, Wittenberg, Potsdam, Berlin, Nauen, Perleberg uach Hamburg und umfaßt 1000 Kilometer. 8p. Tanscnd Ncnusicgc. Eiu seltenes sportliches Jubi läum beging der Trdincr und Rcnnrciter Eugen Trcu- herz in Berlin. Der seit 40 Jahren bei;;; Turf Tätige konnte auf „Katzbach" seinen tausendsten Sieg steuern. 8p. Schachpartie mit lebende» Figuren. Auf einem großen Platz in Petersburg wurde ein Schachturnier, mit lebenden Figuren veraustaltet. Die „Bauern" wurden durch Soldaten der Noten Armee, die „Läufer" Durch Matrosen der Note» Flotte gestellt. Die „Pferde" in diesen; Schachspiel waren lebende Reitpferde, auf deuen rote Kavalleristeu saßen, während Die Türme durch Artilleriegcschützc dargcstcllt wurde». Da cs im kommn- nistisclwn Rußland keine Könige nud Königinnen geben darf, wnrdc die Figur des Köuigs durch eine» Fahnen- trägcr, umgeben von einer Ehrenwache, dargcstcllt, wäh rend die Königin eine junge Dame in scharlachrotem Ge- wcmde mit dem Wappen der Sowjetrepublik auf der Brust war. Die Partie eudcte uach fünfstündiger Dauer remis. Welt und Wissen. »V. Wert deutscher Klassiker-Erstausgaben. Bei einer ln Paris statigcsuudcnen Versteigerung Deutscher Klassi ker-Erstausgaben erbrachte die Erstausgabe von Goethe- Werken aus Herders Besitz mit handschriftlicher Widmung in 8 Bünden 1787-1790 13 000 Frank, Goethes „Faust", 1790, 35M Frank, Goethes „Die Leiden des jungen Werther", 1771, 5000 Frank, Goethes „Doktorthcsc" 4100 Frank, Klop^ stock-Wcrke, 1797, I809, 7500 Frank Schillers „Die Räuber", 1781, 5000 Frank, Wieland, Sämtliche Werke, 1794—1802, 8100 Frank. rv. Gutachten über Dawes. General Da Ives, dessen Wlrt- schaftsplan die Staatsmänner der gesamten Webt in Atem halt, ist unter die Komponisten gegangen und hat ein Violin-Konzcrt geschrieben, Das zum erstenmal vou Fritz Kreisler öffentlich gespielt worden ist. Der berühmte Violinist schätzt Opus 1 Des Generals ungemein hoch ein und hofft, daß seine diplomatischen Noten einen gleichen Er folg finden mögen. v. Beethoven-Museum in Wien. Die Gemeinde Wien Hai das sogenannte „E r o i c a-H a u s" in Döbling, In welchem Beethoven, Schubert, Grillparzer, Lenau, Bauerufeld und Körner sich im Sommer gern aushictten, angekaust und beab« fichtigt, darin ein Beethoven-Museum zu erricht«;;. Aus üem Sielicimsaale. 8 Französische Etappen-„Helden" vor Gericht. Das franzö sische Kriegsgericht in Mainz verurteilte ciucn Infanteristen des 8. Regiments, der an einem 37jährigcu dentsck-cn Mädchen cm S i t t l i ch kc i tsv c r b r c chc u beging, zu fünf Jahre» Zwangsarbeit, Degradation und Landesverweisung, ferner einen Schützen von; 38. Regiment wegen ähickicheu Ver brechens, begangen am 20. April in Wörrstadt, zu zehn Jahren Zwangsarbeit, Degradation und Landesverweisung. Ferner wurden drei bei der Eiscnbahnrcgie augcftelltc Hilss- Personen französischer, cnglilcher rnrd Deutscher Staatsangehörigkeit verurteilt, weil sic einen von Köln nach Hanan bestimmten Waggon Schweineschmalz zn ver schieben versucht hatten. Der Franzose und der Deutsche erhielten je fünf Jahre Gefängnis, der Engländer zehn Jahre Gefängnis, zwanzig Jahre Laiwcövcrwcisuug ;md 300 Frank Geldstrafe. Kleine Gerichischronik. Berlin. Das Schöffengericht verurteilte «inen der ge meinsten jemals entlarvten Wucherer, Stern, zu 1 Jahr 6 Monaten mtd 1 Woche Gefängnis, scnwr zu 2100 Mark Geldstrafe und drei Jahren Ehrverlust. Stern, vom Staatsanwalt als Vampyr bezeichnet, unterhielt eine Pfand- leihe, in der er den Annen mehr als 20000 Jahres zins e n erpreßte. . . . . ' Halle (Saale). Der Student der Chemie Mohr aus Dresden, der im Laufe dieses Jahres in zahlreichen Zoolo- gisct>en Gärten Deutschlands Papageien stahl, unter anderem in Frankfurt a. M., Dresden, Chemnitz, Halle und LbcrSbach, ;mnde in Halle lvcgcu ziveier Diebstähle im dortigen Zoologiscl-rn Garten zu sechs Monaten Gefängnis ver urteilt. Er gab an, daß er wegen seiner Vorliebe fiir diese Tiere zum Vogelhändler mW schließlich zum Vogeldieb ge worden sei. vumor vom Tage. Behördliche Weisheiten. Der JctMÄchter Lkoidl in Ainmch bei Innsbruck brachte cnum schönen Bock znr Strecke. Da im Auracher Gebiet TtcrscnclMfällc Vorkommen gibt es für den Transport von Klaueitticren anttlichc Vorschriften. Koidl wandte sich daher ivegen ^Ablieferung deS rechlichen Leichnams an die Behörde. Zurück km» die WoismH: „Das Sttick kann getragen oder per Achse hiuausgeführt iverdcn, aber aus keinen Falt darf es getrieben wcrdcm" — Zu dieser tiefgründigen österreichischen Weisheit als Pendant eine rcichsderttsche. die der FricDhofsordnnng von Gießen vom >12. Juni 1903 cntnonrmcn ist; es heißt dort Ivörtlich: „Die Be erdigung ist erst nach ciuge trete neu; Tode gestattet. Ausnahmen bedürfen dec Genehmigung des Bürger meisters." Das Fräulein mW der Bna. Auf Ler Straße nach Appen- zell begegnet eine dentsche Touri swngcscllsck)aft einen; echten Schweizerünben. Ein sein herausgeputztcs, aber schm; etwas ältliches Fräulein fragt ihm wo er her sei. „Aus Appenzell,' lautet die Antwort. — „Und wo bischt dn Dem; her?" — „Aus Sachsen, tvo die schörren Mädchen wachsenI" — Da tritt der Bub breitbeinig vor sie hin, besieht sie sich Vorhaben bis unten, stemmt die Hände iu die Seite und sagst: „«Sell kmm ich dir soagvie, La bischt ab« unreif vom Bäum le gefalle^
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