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Sächsische Elbzeitung : 16.10.1924
- Erscheinungsdatum
- 1924-10-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-192410169
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19241016
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19241016
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1924
- Monat1924-10
- Tag1924-10-16
- Monat1924-10
- Jahr1924
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 16.10.1924
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— Flaggenschmuck. Anlüßllch Ker glücklichen Landung des „Z. R. 3" In Amerika wurden heute am Nothause, nuf dem Marktplätze und an der Elbe die Klangen ochiszt. — Eine Brotverbilligung ist wieder cingetrcten. Wie die Vnckcrinnungcn der Aintshauptmnnnscbaft Pirna bckaiintgcbcn, sind die Vrolprcisc aus 72 bzw. Nii Pfg. herabgesetzt worden. Lei der Bevölkerung, insbesondere bei de» Hanssräucn, wird diese Maßnahme erfreulichen Eindruck machen. — Die Generalversammlung des Vereins zur Pflege der Kunst in Bad Schanoa» findet, wie auch im Anzeigenteil deknnnlgegeben wird, heule, Dounerstng, abends 8 Uhr, in Blaskes Hole! „Zur Erholung" stall. — In de» U.-T.-Lichtspiclc» (Earolabrüclc, Wendischfähre) wird am Freiing nnd Sonntag der Film „Dunkle Kaffen" oder „Der schwarze Borer" gegeben. Vorher wird außer dem Lust spiel „Rolf inkognito" eine Naturaufnahme gezeigt. — Ans der Tätigkeit der Hauvclskarnmcr Dresden. Die Handelrklimmcr Dresden uimmle einer qemeMNuncn Eingabe der lächsiicheu Handelskunmiern au dne WirNchastcuninlllciinm zu. daß die Vorarbeiten fiir clue enogüllige NcgeNMg der Gewerbesteuer möglichst bcschlcuuigl werden wöckucu. — Dem Deutschen Indnuric- nud Hankelllaq ivurde berlchlel, daN dar demsch öltericichllche Wirl- schaftrabkommen bet wcbcm nicht allen dentlchcn Wünschen cnlspieche Niid dal>cr ciiie Erzänznnn dncch ciueii uiiisnsscudeii Handel-vcilrng noiwcudig erscheine. — Wcuer wiirdeii dem Dculschen Zndnstcie- liiid Handel«!»» und dein hichsi'chen WirlichaflSminiUcrimu für d.e .Uommissionsbcrainnqcn fiir die AufNelluim des neuen deulichcn Zoll tarifs Sachverständige an« verMNedemn Gewerbezwcigcu bennnnl. — Der RcichSbahndircliion Dresden gegenüber wnrdc ein Aiitrag niif Ausnahme von Dezimnlwagen iii das Verzeichnis der zur Beförderung in großräumigen bekackten Wagen ziigclassencn Giller bcfüiworlcl. — In einem Bericht an den Drillichen Industrie- und Handelstag wurde der Einsührmig emeS gerichllichcn ZwaugtvergleichS anßcr» halb dcS Konkniscö nur inr dell Fall eine« Abbaues der Geschästs- anssicht zngcstinlmt. — Weiler wurde derselben .1iö> Perschaft berichtet, daß es sich nicht emvscblc, die Nechtsanwäite mit dem Erlaß von Zahlung«- und VollilreckullgSbeseblcn zu beirancu. — Anfrage im Landtage. Dir deutschvoldsparteilichcn Abgeordneten Schiffmann, Blüher, Anders haben beim Landtag folgenden Antrag eingebracht: Der Landtag wolle beschließen, die Regierung zu ersuchen, dem Haushaltaus- schuß K Aufklärung darüber zu geben, was zur Wahrung der Rechte Sachsens aus dem Staatsvertrage über den Uebergang der Staalsrisenbahn aus das Reich vom 30. April l!l20 in Hinsicht aus die Umstellung des Unter nehmens geschehen ist. — Neife Himbeeren im Oktober. An den sonnigen Hängen des Elbtalcv haben die Himbeeren zum zweiten Male geblüht und tragen zum Teil fegt völlig ausgcreiste Früchte. Auch in Kamenz wurden reise Himbeeren in einem Schrrberparten geerntet. Hohnstein. (S t u b c n b r a n d.) In einer Schlafstube des Zimmerers Hermölnn Vcrgcr entstand am DienstngnachmiUag ein Brand. Die Nachbarschaft wurde durch an die Fenster schla gende Flammen nusmerksam. Die sofort hcrbcigecilte Feuer wehr brauchte nicht erst in Tätigkeit treten, da die Hausbe wohner und Nachbarn den Brand noch ersticken konnten. Die Dielung ist stark beschädigt und ein Korb Wäsche verbrannt. — Die feist erschienene Frcmdcnliste zählt 1316 Kurgäste und 2650 'Nachtfremde. — Am Montag weilte der Arbeits- Minister Elsner hier, um das Schloß, das nunmehr Iugcndburg sein soll, zu besichtigen. Auch die im Bau befind liche städt. Miihlbergstraße wurde von ihm mit großem Jn- tcresfe besichtigt. In dem Straßenbau arbeiten jetzt 120 Er werbslose. Sebnitz. Die Errichtung einer Heilstätte in Sebnitz, die bekanntlich der Verband der Ortskrankenkassen in der Amlshauptmannschast Pirna plant, scheint allmählich greisbarc Gestalt nnzuuehmen. Dieser Tage weilte Sanilätsrat Dr. S ch >l l z e, der frühere Leiter der Heilstätte Hohwald, jeszt leitender Arzt der Heilstätte Coswig, in Sebnitz, um die vor gesehenen Bauplätze für die neue Anstalt zu besichtigen und sich gutachtlich dazu zu äußern. Der Beginn des Baues dürfte da nach nicht allzu lange mehr nuf sich warten lasse». — Eine Anzahl höherer Forstbeamten, unter ihnen der sächsische Landessorstrat, weilten Dienstag in unserer Stadt. Die Herren unternahmen von hier aus Besichtigungsrcisen in die Staatsforsten. — Ein größeres P o st a u t o m o b i l für den Verkehr nach Hintcrhermsdorf ist nunmehr in Dienst gestellt worden. Man hatte cs eigentlich schon für den Sommerocrkehr erwartet. Löbau. (Eine neue Stabt.) Der BczilkSauSsclmß be schloß einstimmig, da« Gesuch deS große» Jndiistriedorfe« Neugers dorf nm Vcileihimg de« Charakters al« Stadt beim Ministerium zu befürworten. Ferner wurden bi« 4000 Mark BerechnnngSgclder an die Gemeinde bewilligt, nm Naturalien für ganz bedürftige Er werbslose zu beschaffen. Eine bare Wirtschaftsbeihilfe mußte ab- gelehnt weiden. Der Vorwurf eine« neuen Mitgliedes, daß der Vorsitzende AmtShauptmann Dr. Kuntze bei Fragen bclr. die Land- Wirtschaft mit zweierlei Maß messe, wurde von diesen, energisch znriickgcwieseu. Die Stadt Löbau soll an« BczirkSinitteln eine Bei hilfe zu den Kosten einer Antomobilseiierspritze erhallen. Pulsnitz. (Verschüttet.) In der städtischen Sandgrube wurde am Sonnabend der 11jährige Junge der Krscgers- witwe Herzog beim Spielen von hereinbrcchenden Sand, massen verschüttet und erstickt. Er konnte erst am nächsten Tage als Leiche geborgen werden, weil die anderen Kinder davongelausen waren und das Unglück verschwiegen. Bautzen. (Ostsachs e n tag.) Am 19. Oktober wird hier ein Ostsachscntag für Handel, Handwerk nud Gewerbe abgehaltcn. Dresden. (Eine ungewöhnliche Untersnchungssllchc) ist bei der Staatsanwaltschaft zu Dresden anhängig geworden. Mehrere Pollzei-Gesangenhaus-Wachtineister und sine frühere Aushilssschaffaerin der Straßenbahn, die anderweit ein Unter, kommen als Hilssausseherin im Polizeigesangcnhaus des Dresdner Polizeipräsidiums gefunden hat, haben sich sittliche Verfehlungen zuschulden kommen lassen, die teilweise schon seit längerer Zeit begangen worden sind. Die ganze un. liebsame Angelegenheit verursacht in den Kreisen der Dresdner Polizeibeamtenschaft begreiflicherweise großes Aussehen. Die hierin verwickelten Personen wurden vom Dienste suspendiert. Wie verlautet, kommen vier Beamte und die Aushilss- aufseherin in Frage. — (Wegen schwerer Kuppelei —) so schreibt eine Dresdner Korrespondenz — wird der 1892 zu Pirna geborene, au» großen Strafprozessen bekannte kom. munistische Agitator und Erwerbslosenfahrer, der Gastwirts« angestellte Karl Bellmann, steckbrieflich gesucht, der seit Mitte September aus seiner Behausung in Dresden, Pirnaische Sraße 43 verschwunden ist. Bellmann hatte seine Wohnung in den letzten Monaten gegen hohes Entgelt der sogenannten wilden Gewerbsunzucht zur Verfügung gestellt und daraus ein einträgliches Gewerbe gemacht. Meißen. (Drillinge.) In Oberau wurden der Familie eines zurzeit arbeitslosen Mannes Drillinge beschert. Für solch unerwarteten Familienzuwachs waren natürlich nicht die nötigen Vorbereitungen getroffen. Ueberdies lebt die Familie in einer Notwohnung. Leipzig. (Wegelagerer.) In der Nacht zum Montag wurde die Pflegerin Bohnensack aus Schkeuditz, die sich in Gesellschaft eines zur Erholung in der Nervenheilanstalt Bergmanvswohl befindlichen Mannes aus einem Spazier gange befand, unmittelbar hinter der Anstalt Altscherbitz von zwei aus einer Feldscheune kommenden Wegelagerern überfallen Die Strolche nötigten den Begleiter der Pflegerin durch Bedrohung mit dem Dolche zur Flucht und schleppten das Mädchen in die Feldscheune, wo sie cs vergewaltigten. Der Begleiter vermochte die Polizei zu benachrichtigen, die die Wegelagerer noch mit dem Mädchen in der Feldscheune antraf und sie frftnahm. Aus der Tschechoslowakei. Warnsdorf, (Eine neue t i ch c ch i s ch c S t aa tss ch n lc) wird Vier e'ricbici. Der Ba» wird mit allem Komfort anSgcstallet mid ist auf rmid zwei Millionen »romn veranichlaat ! I (Dabei bekrönt die tichcchPcde Bevöik"MM »Gu einmal vier Prozent.) Noscndorf. (Dcntfchc Evangelische Pfarr genie i >i d c — 6 0. Iahrscicr, am Sonnlag, den 19. Okl.) Vielen unserer Reichsdeutschen Brüder, die die Böhmische Schweiz kennen und liebe», ist Rosendorf bekannt als jenes lang gestreckte Dorf, das nm Fuße des weithin sichtbaren Rosenbergs malerisch gelegen ist. Daß aber in diesem Dorfe als Wächterin und Hüterin deutscher evangelischer Sille und Kultur eine Deutsche Evangelische Gemeinde mit eigener Kirche lebt, die in diesem Jahre aus eine 60jährige Geschichte zurückblickt, wissen nur Wenige — Wer von unsern deutschen Volks- und Glaubens genossen Interesse für deutsches evangelisches Leben im Vöhmcr- land hat, der mache sich bei diesem prächtigen Herbstweltcr auf nach Rosendorf zur 60-Iahrseier. Dieselbe wird ciugcleitet durch einen Fcstgottcsdienst, der um ein Viertel vor 10 Uhr vormittags beginnt. Um 12 Uhr gemeinsames Mittagessen im Gasthaus „Zur Turnhalle" und ebenda um einhalb 2 Uhr geselliges Beisammensein. — Nosendors ist von Schöna-Hcrrns- trelschen in eineinhalb Stunden bequem zu erreichen. Sieictzcnberg. (Ein blaue» Kreuz s ii r Samariter i» der Tschechoslowakei.) Die poliliiche LandeSvcrwnltnug bat für Samarilerabteiluugcu da« Genier Nole Kreuz bekanntlich verboten, brzw. ist zur Verwendung die Mitgliedschaft beim tschechischen Noten Krenzc nöüg, gegen die sich die großen dentscheu Verbände slränblen. Die Samariter durfte,i daher da« 'Note Krenz nicht tragen; jetzt hat die politische LandeSverwaltnng einfach eine neue Armbinde genehmigt, ein Blockkccnz in blauer ,7-arbe, da« die im Samaritcrdlenst auS- gcbildele Mar »schäft am linken Acrmcl trägt. Das Publikum wird sich daran gewöhnen, aber, wa« in der ganzen Welt gilt — da« Note Krenz — in der Tschechoslowakei Ist e« verboten: hier muß eine Sondcrwnrst gebraten werden! Letzte DrahtmelÄungen. Klärung der Lage? Die Haltung des Zentrums. Berlin, 15. Oktober. Als augenblicklicher Grund sür die Vertagung der Sitzung der Zentrumsfraktion ist anzusehen, daß Reichskanzler Marx im Hinblick aus die vielen Verhandlungen, die er im Lause des heutigen Tages geführt hat, nicht mehr in der Lage sei, ein ausführliches Referat abzugebeu. Die T.-U. erfährt von parlamentarifcher Seile ergänzend, daß man in Zentrumskreijen die Lage fiir soweit dargellt, daß die Entschei- dung zugunsten eines Negierungseiiitritts der Deulschnalionalcn als gejallen betrachtet werden könnte. Im Laufe des heutigen Tages hat auch eine eingehende Besprechung zwischen dem Zentrumsfrallionsvorstand und Dr. Marx ftattgefunden, in der ebenso wie in der vorhergehenden Kabincttssißung die Frage einer etwaigen Auslosung des Reichstages oder die Erweiterung der Regierung nach rechts eingehend besprochen wurden. In der Kabinettssilzung war die Frage der Neichstagsnuflösuug als nicht akut betrachtet worden. Die Zentrumsfraktion tritt mor gen vormitag gegen I I Uhr erneut zusammen, ebenso die Frak tion der Deutschen Voltspartei. B erlin, 15. Oktober. In der Fraktionssilzung der Deutsch nationalen kam zum 'Ausdruck, daß die Fraktion keine Veran lassung Hütte, ihre Haltung zu ändern. Sic müsse die Ent scheidung der andere» Fraktionen abwarten. Berlin. Die parlamentarische Lage Ist in den Mittags stunden wieder vollkommen ungeblürt. Der Reichskanzler hat die Führer der Demokraten empsangen und nach Be endigung dieser Besprechung dürsten die Zentrumsabgeordneten Spahn, Stegerwald und Höfle zu ihm berufen werden. Im Reichstage verlautet, daß das Zentrum augenblicklich eine Entschli« ßiing formoliert, deren Tendenz dahin geht, dem Reichskanzler für die Auslösung des Reichstages freie Hand zu geben. L o udon, 15. Oktober. Nach einer Meldung der Bank von England ist die Deutsche Anleihe vielfach überzeichnet worden. Es stünde noch nicht fest, ob vier-, fünf-, sechs- oder zehnmal. Das Gesamtergebnis ist erst morgen scstzustcllcn. Eine Botschaft Dr. Eckeners an das amerikanische Volk. Neuyork, 15. Oktober. Während sich Z. N.3 über Neuyork befand, wurde ein Fallschirm nbgeworfen, an dein ein kleiner, an den International News Ser vice adressierter Postsack gebunden war. Dieser wurde vou dein Finder prompt in dem Büro des amerika nischen Nachrichtendienstes abgeliefert. In dem Post sack befand sich eine Botschaft Dr. Eckeners an die Be völkerung Neuyorks und an das amerikanische Volk. Die Botschaft, die heute noch in den Nachmittagsblät- tern veröffentlicht wurde, lautete wie folgt: Neuyork! Wir grüßen Dich. Angesichts der Silhouette dieser herrliche» Riesenstadt neigen wir den Bng unseres Luft schiffes uud grüße» das ganze amerikanische Volk mit aufrichtiger Freude. Wir hege» die zuversichtliche Hoff nung, daß unsere Fahrt über den Ozean eine Epoche freundschaftlicher und fruchtbarer Zusammenarbeit zwischen unseren beiden Völkern anbahnen wird. Eine Epoche gemeinsamer Weiterentwicklung, ein unsterb liches Werk des Grafen Zeppelin, des Eroberers der Lüfte. In diesem Sinne wollen wir Hand in Hand an der Aufgabe arbeite», durch Ueberbrückuug vou Zeit und Raum alle Nationen immer mehr miteinander zu verbinden. Der Kommandanl und die Mannschaft des Z. R. 3 übermitteln durch den International News Service der Bevölkerung von Neuyork und dem ganzen amerikanischen Volke ihre besten Wünsche und Grüße. Der Flug über Neuyork. Neuyork, 15. Oktober. Um 8 Uhr überflog Z. R. 3 die Freiheitsstatue, um sich daun dem Hudson zuzuwenden. Majestätisch kreuzte er über dem Hafen und über die ganze langgestreckte Manhattan-Insel. Im Hafen entboten Hunderte von Schiffen dem deutschen König der Lüfte ihre Grüße, indem sie die Dampf pfeifen ertönen ließen. In einer großen Schleife nahm das Luftschiff den Kurs direkt über das Hüusermeer der s Eity, flog die lange Linie des Brodway entlang bis § zum Woolworth Building. Die Begeisterung der Massen kannte leine Grenzen. In allen Straßen der City drängte sich Kopf an Kopf. Von alle» Dächern grüßten tücherschwenkende Menschen. Alle Geschäfts häuser hatten geflaggt. Nach einer einenihalbftündigen Fahrt über der Riesenstadt bog dann das Luftschiff »ach Lakehlirst ab. Glückwunschtelegramm Coolidges. Ncui)vrk, 15. Oktober. Präsident Coolidge hat dein Kommandanten des Luftschiffes ein Glückwimfchtclcgrnmm gc- ! sandt, in welchem er ihn zu den glänzenden Leistungen bcglück- ! wünscht. Die epochemachende Fahrt hatte den Beweis für die ! 'Möglichkeit erbracht, daß Flugzeuge, die leichter als die Lust sind, imstande wären, bedeutende Lasten zn besördern. Er rühmt gleichzeitig die Geschwindigkeit und die Leistung der Er bauer des Lustschisfes und der Navigntionoleitung und sagt, daß cs ein Grund zn großer Bcsriedigung sür ihn nizd die ameri kanische Bevölkcrnng wäre, daß die friedlichen Beziehungen zwischen Deutschland und 'Amerika wieder völlig hcrgcstcllt würden. Die englische Presse und Z. N. 3, London, 15. Oktober. Die englischen Blätter bringen lange Fnhrlbeschrcibttngcn des Z. R.!! und lassen dieser Errun- gcnschast der deutschen Technik und dem Führer volle Aner kennung zuteil werden. Nichtsdestoweniger wird aber der Ver such gemacht, diesen deutschen Ersolg insofern zu schmälern, als man zwischen dein Zcppclinslugc und der bekannten Ozcanrcise des englischen Lustschisscs N. 3 t im Jahre 1919 Vergleiche an- slcllt, die natürlich zugunsten des englischen Lnstschisses aus- fallcu. In diesem Ziisamnienhang wird der Zcppclinslug sogar nur als ein glücklicher Znsall genannt. Fnckclzug in Friedrichshafen. Friedrichshafen, 15. Oktober. Die Angestellten und Arbeiter des Lustschissbaiics Zeppelin veranstalteten heute abend zu Ehren des Erbauers des Z. N.!! einen interessanten Fnckclzng. Bei dieser Gelegenheit hielt als Vertreter der Angestellten des Werkes Dr. Arnstein, als Vertreter der Arbcitcrschast der Be triebsrat Schoeb eine ehrende 'Ansprache an Dr. Duerr, der mit herzlichen 'Worten dankte. Der Jubel in Friedrichshafen. F r i e d r i ch s h a s c n, 15. Oktober. Die Nachricht von der glücklichen Landung des Z. N. 9 hat Friedrichshafen in einen wahren Frendentanmcl verseht. In wenigen Minuten waren die Häuser mit Fahnen in den Landes- und Ncichssarben gc- schniückt. lleberall grüßten bnnte Wimpel. Die im Iachthafcn liegenden Segelboote setzten cbcnsalls Flaggen. Die im Hasen liegenden Bodcuscedampfer ließen ihre Sirenen minutenlang ertönen. Von der Landcspolizci wurde aus Böllern ein Freudensalut von 106 Schüssen abgcseucrt. Zu ebensolchen Frciidcnlnndgcbungen kam cs auch in der der Lustschisfwcrft benachbarten Wcrslnrbcitcrsicdlung „Zeppelin-Dors". Kranzniederlegung am Grabe des Grasen Zeppelin. Berlin, 15. Oktober. Der Deiitschc Offizicrsbund als Ver treter des ehemalige,! Offizicrlorps hat aus Anlaß der bestande ne» Amcrilnfnhrl des Z. N..'! nm Grabe des Generals der Ka vallerie Graf von Zeppelin in Stuttgart einen Kranz nieder- lcgen lassen, der die Ausschrift trägt: Dem großen Deutschen. Dem bahnbrechenden Bezwinger der Luft. Deutscher Offiziers bund. Dr. Eckener und die Amerikafahrt. Berlin, 16. Oktober. Dr. Eckener äußerte sich einen, Presse vertreter gegenüber über die glänzend verlaufene Fahrt nach Amerika u. a. wie folgt: 'Alles hat wundervoll geklappt. Noch nie hqttc ich so gute Reise. Bis auf die Winde, die uns-zur Kursänderung zwangen, hatten wir keine ernstlichen Störungen. Acbcr den Start in Friedrichshafen berichtete Dr. Eckener: Als die Hallentore sich öffneten, hieß es: Schnell heraus und fort, ehe die Feuchtigkeit das Smiss zu sehr belastet. Fiir Reden blieb keine Zeit — schade! Aber bei der Luftfahrt kommt es anders als man denkt. Anter de» Klängen des Deutschlandliedes setzten die Motoren ein. Wir nahmen Kurs auf de» See. Anter uns liegt der 'Nebel. Das Schiff nimmt Kurs über Basel und den Schwarzwald. Da lichtet sich der 'Nebelschleier, und wir können uns genauer orientieren. Frankreich überqueren wir auf dem Küstenwege. Infolge der genauen Orientierung könncii wir den Franzosen den Gefallen tun und ihre befestigten Plätze ver meiden. Wir erreichen die Cote d'Or, durch die wir uns an der niedrigsten Stelle hindurchschlängcln. Wir hielten kurz nach 11 Ahr mittags über Saint Armand. Der Abwurf von Post ist ei» letzter Gruß an europäisches Festland. Beim zweite» Wacht- begin» gibt es die erste Aeberrasch»»g. Wir sind auf 0 Grad Länge. Unsere Ahr stimmt. Unsere erste 'Nacht an Bord beginnt. 'Nordlichter slahimen auf. Kurz vor 10 Uhr nachts verlassen wir Europa endgültig. Um 12 Uhr Mitternachts sind wir aus See. Todmüde begebe ich mich in meine Koje. 4 Uhr früh ist Wechsel. Bei Tagesanbruch sehen wir Wasser, nichts als Wasser .... Grohe Freude in München. Berlin, 16. Oktober. In München löste die Nachricht von der Landung des Z. N. :i in Lakchurst große Freude aus. Die ösfentlichen und privaten Gebäude wurden sofort beflaggt. Die Grüße der Stadt New-Pork. Berlin, 16. Oktober. In einem Funksprurh des Berliner Tageblatts aus Ncuhorl wird berichtet, der Oberbürgermeister von Nerihvrk habe den Vorsitzenden der deutschen Verbände in Neuyork beauftragt, die deutschen Luftpionicrc namens der Stadt Ncuyorl zu bewillkommnen. Dummheit oder Unverschämtheit? Paris, 16. Oktober. Wie der Sonderberichterstatter des Echo de Paris seinem Blatte aus Berlin mittcilt, soll die Fahrt des Z. N. 2 lediglich aus dem Grunde verschoben worden sei», damit die Ankunft in Amerika gleichzeitig mit der Auslegung des amerikanischen Anteils an der deutschen Anleihe ersolge» sollte. Mkka gefallen. Paris, 15. Oktober. Aus Kairo wird gemeldet, daß die Wahabite» Mekka eingenommen haben. Schlachtviehmarkt zu Dresden vom 16. Oktober 1924. Auftrieb: 36 Ochsen, 22 Bulleii, 19 Kalben und Kühe, 514 Kälber, 182 Schafe, 815 Schweine, zusanmie» 1588 Schlachltlcre, davon 178 Schweine anSlandiicher Herkunft. Preise: Schafe, Moutagspreise. Ochsen: 1. 48-52, 91; 2. 42-46, 85. Bullen: 1. 48-52, 86, 2. 42-46, 80; 3. 38-41, 76. Kalben und Kühe: 1. —; 2. 42-52, 85; 3. 34—38, 80; 4. 26-30, 70; 5. 20-24, 65. Kälber: 1. —; 2. 78-82, 129; 3. 70—74, 120; 4. 58-64, 111. Schweine: 1. 72-76, 95; 2. 80-83, 102; 3. 64-68, 88; 4. 58—60, 84; 5, 50—60, 73. Geschäftsgang: Rinder und Schweine schlecht, Kälber langsam. Aeberständcr: 19 Rinder, davon 16 Ochsen, 3 Kühe, 163 Schafe, 238 Schweine. Aus der Geschäftswelt. ImBnttcrland Holland wird bekanntlich auch viel Margarine konsumiert; mau hat dort Qualitäten in den Handel gebracht, die von feinster Butter kaum zu niiterschetden sind und sich dc«halb die Gunst der Bevölkerung im Sturm erobert haben. Nenerdtng« wird eine solche Margaiinc auch tu Deutschland unter der Marke »Schwan im Blaiiband" hergestellt, welche durch ihre vorzügliche Beschaffenheit tatsächlich überrascht. Ei» Versuch kau» deshalb nur dringend empfohlen werden.
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