Sächsische Elbzeitung : 02.02.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-02-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-192502029
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19250202
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1925
- Monat1925-02
- Tag1925-02-02
- Monat1925-02
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- Sächsische Elbzeitung : 02.02.1925
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Sächsische Elbzeitung den Sächsische Schweiz Tageszeitung für die Landgemeinden Altendorf, Kleingießhübel, Kleinhenners dorf, Krippen, Lichtenhain, Mittelndorf, Ostrau, Porschdorf, Postelwitz, Prossen, Rathmannsdorf, Retnhardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wendisch- führe, sowie für das Gesamtgebiet der Sächsisch-Böhmischen Schweiz Druck und Verlag: Sächsische Elbzeitung, Alma Hieke — Beranlworlllch: K. Rohrlapper Anzeigenpreis (in Goldmark): die 7gcspallc»e 35 mm breite Petitzeile 15 Psg., für a»S^ wa ligc Auftraggeber 20 Pfg., 85 mm breite Reklamezeile 80 Psg. Tabellarischer Satz nach besonderem Taris. — Bei Wicderbolungen wird entsprechender Rabatt gewährt Anzeigenannahme für alle in» und ausländischen Zeitungen Bezieher nickt zur Kürzung des Bezugspreises oder zum Anspruch auf Lieferung der Zeitung Tageblatt für die Dieses Blatt enthüll die amtlichen Bekanntmachungen für den Stadtrat, das Amtsgericht, das Hauptzollamt zu Bad Schandau und des Finanzamtes Sebnitz Demeinvenerbands-Girokonto: Bad Schandau 12 — Bankkonto: Dresdner Bank Zweigstelle Schandau — Postscheckkonto: Dresden Nr. 333 27 Fernsprecher: Bad Schandau Nr. 22 — Drahtanschrift: Elbzeitung Bad Schandau Erscheint täglich nachm. 5 Uhr mit AuSnuhme der Sonn- un Feiertage. — Bezugspreis halbmonatlich tuS Haus gebracht 90 Gold Psg., für Selbstabholer 80 Gold-Psg. Einz. Nummer 10 Gold-Pf». — Bei ProdukltnnSveUeuerungen, Erhöhungen der Löhne und Matcralicnprcise behalten wir uns das Reckt der Nachfordernng vor Nichterscheinen einzelner Nummer» infolge höherer Gewalt, Streik, Aussperrung. Betriebsüörung uiw. berechtigt Nr. 27 Bad Scbandau. Montag, den 2 Februar fY25 6Y. ^ahrg. Für eilige Leser. * Die Abteilungen des Generals Saro sehen ihre Operatio nen zur Sicherung der Grenzen der internationalen Tangcrzone fort. * Gestern fand in Barcelona eine große monarchistische Kund gebung statt, der auch General Primo de Nivcra beiwohnte. Der General erklärte sich von der in Barcelona herrschenden Nnhc sehr befriedigt und gab der Versicherung Ausdruck, das, die Klärung der Verhältnisse in Marokko auch die Finanzlage Spa niens günstig beeinflussen werde. * Staatssekretär Trendelenburg referierte vor dem Neichskabinelt über die deutsch-französischen Wirlschastsver- Handlungen und wurde mit Wetterführung der Besprechungen beauftragt. * Der Reichstag ist für Dienstag, 3. Februar, zu einer Sitzung elnberufc». * Deutsche Volkspartci und Wirtschaftspakte! lehnten das Er suchen des Ministerpräsidenten Brann ab, i» eine Regierung der Groszen Koalition für Preußen einzutrctc». Dr Stresemann über „Akademiker und Politik" Halle, 1. Februar. Am heutigen letzten Abend der aka demischen Tagung der Deutschen Volkspartci sprach Neichs- ausjenministcr Dr. Stresemann über „Akademiker und Politik". Dabei führte er unter anderem aus: „Akademiker und Politik" ist ein niemals zu erschöpfendes Thema, zu dem jede neue Generation erneut Stellung nehmen kann. Unter besonders schwierigen Vedingungen tritt.heute die akademische Jugend in das Leben. Anders darum als früher mutz diese Jugend heute den öffentlichen Dingen gcgenüber- stehen. Die deutsche Studentenschaft rühmt sich, ein Hort des nationalen Wirkens zu sein, aber das Festhalten an der Tra dition führt nicht zur Erstarkung der Meinung, sondern nur die wirkliche Mitarbeit an der Gegenwart. Die politische Betäti gung der deutschen Akademiker mutz die Staatsbejahung zum Ausgangspunkt haben, nicht die Bekämpfung des Staates, weil seine äußere Form nicht gefüllt. Man träumt von Macht, wo nur die Realität unserer Machtlosigkeit vorhanden ist. Man vergißt, daß die ideale Kraft der Nation nur lebendig wirken kann, wenn die Herstellung der Volkseinheit zu ermöglichen ist. Verkennen wir nicht, daß wir noch heute in einem revolutionären Zeitalter leben. Möge man bei den Referaten über den ge waltigen Einfluß jüdischer Kreise sich auch darüber klar sein, daß dieser Einfluß sich vielfach ergibt aus der Uebcrlegenheit, die das Vcrbundcnsein jüdischer Kreise mit den geistigen Strö mungen der Gegenwart ihnen vor denjenigen gibt, für die das Leben mit Erfüllung der Verufspslicht abgetan ist. Eine neue Hetzrede Lasterys. Paris, 2. Februar. Der frühere Finanzministcr Lasten; hielt gestern auf einem Bankett der nationalrepublikanischcn Liga in Chateau eine Rede, in der er die Finanzpläne des natio nalen Blocks zu rechtfertigen suchte. Der Redner wandte sich zunächst gegen die Feststellungen des Berichterstatters der gegen wärtigen Finanzkommlssion Giolett, dem er bewußte Irrefüh rung vorwarf, und fuhr dann fort, die jetzige Negierung hätte in überstürzter Leichtsinnigkeit die Ruhr aus der Hand gegeben, ohne die geringsten Gcaenleistunyen zu beanspruchen. Dagegen ! versuche das Reich den Abschluß eines Handelsvertrages auf jede , mögliche Weise zu verhindern und verschließe den französischen Produkten seine Grenze. Herriot habe selbst zugegeben, daß Deutschland weder materiell noch moralisch abgeriistet habe. Der ! Ministerpräsident hätte diese Feststellung nicht zu machen brau chen, wenn er nicht die Räumung der Ruhr beschlossen hätte, ! denn darin habe Frankreich ein Druckmittel von unschätzbarem > Werte besessen. Eine autzenpolitische Rede Chamberlains. London, 1. Februar. Gestern abend hielt der englische Außenminister Chamberlain auf einem Bankett der Vereinigung der Juweliere und Goldarbeiter eine außenpolitische Rede. Er sprach über die Frage des europäischen Friedens, den Völkerbund und die politische Lage. / Einleitend sagte er, daß die Aufgabe jedes Außenministers darin bestehen müsse, den Weltfrieden neu zu begründen. Sein Verkehr mit vielen ausländischen Ministern habe ihm die Un gewißheit und Unruhe der gegenwärtigen europäischen Lage offenbar gemacht. Das alte Europa wäre in dem Feuer des gro ßen Krieges zerstört worden. Ein neues, auf der Grundlage des Friedens und oer Sicherheit aufgebautcs Europa habe man ' leider noch nicht schaffen können. In gewissen Phasen unserer j Entwickelung von der alten zur neuen Ordnung der Dinge habe Amerika eine bedeutsame und entscheidende Rolle gespielt, aber , Europa müsse seine Rettung selbst vollbringe», und es werde s dabei vom Auslande unterstützt werden, sobald es seine eigenen : Kräfte gebraucht und seine Sicherheit zeige. Man müsse feststellen, daß Europa heute noch an der Unruhe ! des Krieges leide und daß die erste Aufgabe der Staatskunst ! darin bestehen müsse, die Neuordnung zu stabilisieren und die Widerstünde zu beseitigen, die sich dem Fortschritt hemmend in den Weg stellen. Der Völkerbund stehe noch in den ersten Anfän- gen seiner Entwickelung. Man dürfe nicht zu viel von ihm ver langen, er sei aber trotzdem dazu berufen, die moralischen Kräfte der Welt zu einem neuen Frieden zu sammeln. Aber ehe der Völkerbund seine Brauchbarkeit beweisen könne, müsse noch ein schwieriger Weg zurückgelegt werden. Es sei gesagt worden, daß sein (Chamberlains) Besuch in Paris und Nom zu dem Zwecke gemacht morden sei, eine Front gegen diesen oder jenen hcrzustellen. Nichts Hütte ihm ferner gelegen. Seine Aufgabe Hütte lediglich darin bestanden. Mei nungsverschiedenheiten zu beseitigen. Denn, fuhr Chamberlain fort, Meinungsverschiedenheiten könnten noch nicht als Bruch der alten Freundschaft gedeutet werden, und die erste Aufgabe, die er sich gestellt habe, ist die Erneuerung und Erstarkung der engen Beziehungen zwischen England und seinen Alliierten gc- wcsen. Frankreich brauche eine Bürgschaft gegen eine Wicder- bolung des Unrechts, das es in den letzten Jahren erfahren nabe (?) und bevor Frankreich nicht eine solche Sicherheit er halten habe, würde England nicht zu seinem Gelbe kommen. Zur Antwortnote Deutschlands über die Besetzung der Kölner Zone sagte Chamberlain, daß er den Ton und den Geist der deutschen Note und der Rede des Reichskanzlers vom Freitag bedaurc. Er sei aber nicht gewillt, sich an der Diskussion, die in dieser Weise geführt werde, zu beteiligen. Er begnüge sich da mit, von einem Satz in der Rede des deutschen Kanzlers Notiz zu nehme», nämlich, daß die Neichsrcgierung entschlossen sei, Verfehlungen gegen die Entwaffnung, die von den Alliierten j bewiesen werden, oder auf anderem Wege zur Kenntnis der ! deutschen Negierung gelange», wieder gutzumachcn. Er weise - bei dieser Gelegenheit nochmals auf den letzten Satz der alliier- ten Note hin, der scheinbar der Aufmerksamkeit der deutschen Negierung entgangen sei, nämlich auf den, der besagt, daß die Alliierten ihrerseits entschlossen seien, ihre vertraglichen Ver- ! pflichtungen genau zu erfüllen. — Der Rest der Rede war einer langen Auseinandersetzung über den Standvunlt der englischen Negierung in der ägyptischen Frage gewidmet. Paris ist mit Luther zufrieden. Paris, 1. Februar. Die letzten Erklärungen des Reichs- , kanzlcrs Dr. Luther haben hier einen günstigen Eindruck ge macht. Man erläutert mit besonderem Interesse die Möglich keit baldiger Verhandlungen und bezeichnet Verein- barungen, die eine wesentliche Verkürzung der in Versailles vor- gesehenen Gcsamtbesctzu»,- ermöglichen würden, als durchaus denkbar. * Kellog« Nede von Coolidge gebilligt London, 1. Februar. Meldungen aus Washington zu- ! folge sieht man dort in diplomatischen Kreisen in der Rede Kel« logs in London eine Bestätigung der Meinung, daß Präsident ! Coolidge in der nächsten Zeit eine Entwasfnungskonsercnz ein- zubcrufcu gedenke, bei der Kcllog die Vereinigten Staaten ver- ; treten wird. Es verlautet weiter, daß das Weiße Haus die Rede Kcllogo im voraus gebilligt habe und sic als Programmrcde des neuen Staatssekretärs auszusasscn sei. Deutschland und Oesterreick. Unterredung mit D r. Luther. Berlin, 1. Februar. Der Reichskanzler Dr. Luther äußerle sich in einer ' Unterredung mit den, hiesigen Vertreter eines Wiener Blattes über die Beziehungen zwischen Deutschland und Österreich. Der Reichskanzler sagte ungefähr folgendes: „In die Bczichnugcn zwischen Deutschland und Österreich klingt immer etwas hinein, das in den Beziehungen zwischen Deutsch land und den andere» Ländern außerhalb der deutschen Gren zen fehlt. Ich meine das Bewußtsein der S l a m m c s g e - m ein schäft. Diese Idee der Stammesgcmeinschaft darf einen politischen Ausdruck nicht finden; das verbieten uns zurzeit die Friedensvcrträgc. Aber es ist unvermeidlich, daß sic sich in anderer Weise anowirkt. Als Beispiel für oic Gleichheit der Dcnksormcn möchte ich die Schaffung eines gleichen Strafrechts heransgreifen. Die bisherigen gemeinsamen ! Arbeiten aus diesem Gebiete berechtigen zu der Hoffnung, daß das deutsche und das österreichische Strafrecht der Zukunft von j rzleichem Geiste erfüllt sein werden. Ferner halte ich auch eine : wirtschaftliche Auswirkung der Stammesgcmciu- schaft für unvermeidlich. Welche Form sie annchmcn wird, läßt sich nicht mit Bestimmtheit Voraussagen; nnd auch hier s werden natürlich in beiden Ländern manche Verschiedenheiten bestehen bleiben, manche besonderen Interessen zu berücksichtige» sein. Aber im allgemeine» möchte ich doch die Überzeugung mssprechc», daß es nns allmählich gelinge» wird, die 5ü»der- iiissc, die im Verkehr nnd in den wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Österreich heule noch bestehen, zn be seitigen." Die Tschechoslowakei und die Donauföderalion. Prag, 1. Februar. Das Organ des Ministers des Acußcren Benesch, die „Prager Presse", beschäftigt, sich heute mit der letz ten Neise der Großdeutschen Führer Dr. Frank und Dinghofer nach Berlin. Dao Blatt erklärt in diesem Zusammenhang, daß von einem Anschluß Oesterreichs an Deutschland keine Rede sein könne. Ein solcher würde internationale Verwickelungen Her vorrufen, die niemand riskieren wolle. Aber auch das andere Problem, die Schaffung einer Donaukonföderation, werde von den Tschechen abgelehnt. Wenn früher in Mitteleuropa die Deutschen das Ilcbergewicht gehabt Hütten, so würde in einer Donaukonfodcralion heute der Slawe dominieren. Aber selbst um diesen Preis seien die Tschechen nicht bereit, in diesen Plan einer Donaukonfödcration einzuwilligen. Crhöb'mg der Höchstsützc für Erwerbslose. Berlin, 1. Februar. Durch Verordnung vom 30. Januar 1925 sind die H öch st sä tze d c r E rw e rb sl o s c n f ü r s o rg c n,it Wirkung vom 9. Februar 1925 hcrausgcsetzl wordcn. Die Erhöhung betrügt für männliche Erwerbslose etwa 17 für die Familieiczuschläge etwa 25 der bisherigen Sätze. Wesent lich stärker sind die Unterstützungen für Frauen-hcransgcsctzi worden; diese sind nunmehr den Männern inbezug aus die Höchstsätze völlig gleichgestellt. Wird der Preuß. Landtag aufgelöst? n. Bcrlin, 31. Januar. Otto Braun, der sozialdemokratische Abgeordnete unl: Preußens Ministerpräsident von 1921 bis znm 23. Januar dieses Jahres, ist wieder Ministerpräsident. Durch den Wille» der Landlagsmchrhcil, die zwar die Gegnerschaft nur nm eine, zwei oder drei Stimmen überwog, aber immerhin. Und er könnte die Geschicke des preußischen Staates erneut irr dir Hand nehmen — ja, wenn er inistaiide wäre, ein haltbares Kabinett znsammcnzuschmicdcn. Hier aber liegt die Schwierig keit, für deren Behebung einstweilen auch nicht die gcringst« Aussicht Winkl. Braun kann ein Kabinett bilden aus de» Parteien seiner Wähler, dem Zentrum, den Demokraten, de» Sozialdemokraten. Alles andere, was sich außerdem im Preußcnhause zu Rat und Tal versammelt, schloß nnd schließt sich zu einer Phalanx Wider ihn. Die sechs Mannen de: Deutsch-Hannoveraner enthielten sich zwar der Ab- stimmnng, doch klein ist die Hoffnung, sie würden zu Brauns Gefolgschaft ernstlich abschwcnkcn. Daun sprach man von der W i r l s ch a s t s p a r t c i, nach der Fühler ausgcstrcckt wurde». In ihrem Programm glaubte man Punkte zu entdecken, die sic nicht ausschließlich nach rechts hin verpflichten würden. Und schließlich — man behauptet in der Well das Unwahrschcinlichsic bäusig zunächst — wurde auch der Versuch erwogen, ein Km biuett der Großen Koalition mit Eiubezichnng bei Deutschen Volkspartci wicderhcrzustcllcn. In beide» Fällen jedoch bewahrheitete sich das Gerücht nur insofern, als bei den beiden Parteien durch Brau» angcsragt wurde. Die Wirtfchaslspartci lehnte glatt ab, mit Sozialdemokraten in ciu Kabinett zu gehen. Eine Besprechung zwischen Braun und dem früheren volkspartcilichcn Finanzministcr Dr. v. Richter blieb ebenfalls ergebnislos. Mit den Führern der Fraktionen, die für ihn stimmten, verhandelte Abg. Brann, der übrigens dis Annahme der Wahl noch nicht erklärt hat, schc ' vorher. Von Beschlüssen verlautet bis zur Stunde nichts. Wum sich nicht besondere Dinge ereignen, sind die Aussichten eines neuen Ka binetts Braun also ziemlich düster. Daß bei etwaigem Scheitern der Bcmühuiigcn Brauns ein Z c n t r u m s m a n n cs unter nehmen wird, den gordischen Knoten zu lösen und ein Mi nisterium aus die Beine zu stellen, bleibt fraglich. Bestimmter treten die Propheten auf, die verkünden, besagter Knoten könne weder so noch so entwirrt werden — am Ende müsse er eben durch haue n werden — mit der Landtagsaus lösung und mit R cuwahlcn' * Der Ältestcnausschuß des Preußischen Landtages, der ur sprünglich für Montag cinberuscn war, tritt erst am DicnSlag zusammen, um Termin und Tagcsordmmg der nächsten Voll sitzung des Landtages festzusctze». Die nächsten Fraktions- sitznngen im Landtage sindc» erst am Mittwoch statt. Der Hauplausschuß des Landtages tritt am Mittwoch zusammen. Anüagsflut im Barmar-Vusschuß. n. Berlin, 31. Januar. Die gestrige Sitzung des preußischen Barinat - Ausschusses brachte einen ganzen Blütcnkranz von neuen Beweisanträgen. In der Kranzwindnng taten sich be sonders die kommunistischen Mitglieder des Ausschusses hervor: sie wollen einfach alles und noch einiges wissen, um ihren „intimsten Feinden", den Sozialdemokraten, etwas am Zeuge flicken zu könne». Das gesamte Privat leben der Herren Bauer, Heilmanu, Kulluer, Wels, Lüdemann und Richter soll durchstöbert werden. Man will die Herren gewissermaßen auf den Scziertisch lege« und auf Herz und Nieren untersuchen. Die meisten der kominuiiistischen Anträge wurden jedoch von den anderen Herren des Ausschusses, ohne Unterschied der Partei, abgelehnt, da es nicht angingc, Privatissima, wie Bankkontoauszüge geheimer Natur, Personalakten- noüzcu über SountagSausslüge nud derlei Dinge, au die Öffentlichkeit zu zerren. Was hat das schließlich auch mit den Geschäftspraktiken der BarmatS zu tun? Unter den augeno in in cncn Anträgen befindet sich einer, der sich gegen die zum Teil tendenziöse Berichterstattung der Presse wendet und die Veröffentlichung des amtlichen S i tz u n g s p r o 1 o k o l l s fordert. Inzwischen regnet es Berichtigungen, die eine Art Pendant zu den Anträge» bilden. Die rührigen A n - wältedcrBarmats stellen fest, das; eine ganze Reihe von Angaben über Barmatsche Personalien, über die Ein- uiid Ausreisen, über die Staatszugehörigkcit, über den Papiermangel — womit nicht Mangel an Papiergeld, son dern Mangel an Ausweispapiercu gemeint ist — und vieles andere noch in der Form, wie es im Ausschuß vor- getragcu wurde, unrichtig ist. Die r n s s i s ch e H a n d e l s- vertretunginBerlin stellt fest, daß es den Sowjet russen nie in den Sinn gekommen sei, sich mit dem Ha- nauer Lager zu belasten, und daß ihr die Firma Kutisker schnuppe sei. Die Stadt Hanau endlich stellt fest, daß sie mit dem «ach ihr beuanuten Lager, das auf einem besonderen Gelände in ehemaligen Kasernen untcrgebracht sei, nichts zu tun habe. Eine Fortsetzung der Verichtiaunacn ist mit Sicherheit zu erwarten.
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