Sächsische Elbzeitung : 11.05.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-05-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-192505117
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19250511
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1925
- Monat1925-05
- Tag1925-05-11
- Monat1925-05
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- Sächsische Elbzeitung : 11.05.1925
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Sächsische Elbzeitung utw. berechlipl den Mr. 108 Bad Schandau Montag, den ^lai ^Y25 6Y. Iahrg Tageblatt kür die Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen sür den Stadtrat, das Amtsgericht, das Hauptzoll amt zu Bad Schandau und des Finanzamtes Sebnitz Gemöindeverbands-Girok onto: Bad Schandau 12 — Bankkonto: Dresdner Bank, Zweigstelle Schandau — Postscheckkonto: Dresden Nr. 333 27 Fernsprecher: Bad Schandau Nr. 22 — Drabianschrift: Elbzeituna Bad Schandau Erscheint täglich nachm. 5 Uhr mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. — Bezugspreis halbmonatlich i»S Haus gebracht !'O Gold-Psg., für Selbstabholer 80 Gold-Psp. Einz. Nummer 10 Hold-Pfg. — Bei Produktion-Verteuerungen, Erhöhungen der Löhne und Mate ralicupreise behalten wir uns daN Recht der Nachsorderung vor Nichterscheinen einzelner Nummern Infolge höherer Gewalt, Streik, Aussperrung, Betriebsstörung Sächsische Schweiz Tageszeitung für die Landgemeinden Altendorf, Kleingießhübel, Kleinhenners dorf, Krippen, Lichtenhain, Mittelndorf, Ostrau, Porschdorf, Postclwitz, Prossen, Nathmannsdorf, Reinhardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wendisch- sähre, sowie für das Gesamtgcbiet der Sächsisch-Böhmischen Schweiz Druck und Verlag Sächsische Elbzcuung, Alma Hieke, Inh. Walter Hieke Verantwortlich: K. Nohrlapper AnzeigcuvreiS lin Goldmark): die 7gespaltene 35 mm breite Petitzcile 15 Psg., sür aus wärtige Auftraggeber 20 Pfg., 85 mm breite Neklamezeile 80 Pfg. Tabellarischer Satz uach besonderem Tarif. — Bei Wicdcrbolungen wird entsprechender Rabatt gewährt Anzeigenannahme sür alle in» und ausländischen Zeitungen Bezieher nicht zur Kürzung de« Bezugspreises oder zum Anspruch auf Lieferung der Zeitung Für eilige Leser. * An der Eröffnungsfeier der Jahrtauscndauöstellung in Köln werden Reichskanzler Dr. Luther sowie die Reichs- Minister Dr. Stresemann, Dr. Frenken und aus Preussen Ministerpräsident Brann, die Minister Seve ring und Hirtsic scr teilnchmcn. * Das Deutsch-Polnisch-Danziger Schiedsgericht über die Frage des Stargarder Eisenbahnunglücks ist auf Montag, den 11. Mai, cinbcruscn. * Die britische Rcichsansstcllung in Wcmblc» ist erneut durch den .König eröffnet wordcir. Oes Präsidenten Amtsantritt. Mit der Entscheidung des Wahlgcrichis sind die letzten Gefechte um den neuen Reichspräsidenten endlich beendet, und Hindenburg konnte die Reise »ach Berlin an- treten, »in sein Amt zu iwcrnchmcn. Die Feierlichkeit der Eidesleistung selbst kennzeichnet diesen Amtsantritt nicht, sondern formell ist er Reichspräsident geworden in dem Augenblick, da das Wahlgcricht die Einsprüche gegen die Wahl zuriickwies, weil sie nichts mehr am Resultat änderten. Der Einzug Hindenburgs in Berlin bedeutet das Ende der bisher geführten Auseinandersetzungen und die Anerkennung der Notwendigkeit, den .Kampf zn beenden und, gleichgültig, wie man politisch eingestellt ist, den Reichspräsidenten als das zu betrachten, was er sein will, nämlich als N e p r ä s c n t a n t c n d c s g a n z e n d e;; t - schcn Volkes. : Denn in einem braucht der jetzige deutsche Reichs präsident das Beispiel seines Vorgängers nicht zu wieder holen: das ist die Nicdcrlcgung von Ämtern, die er bisher in einer Partei bekleidet hat. Damit ist übrigens nicht etwa gesagt, das; der neue Reichspräsident nicht Mitglied einer Partei bleiben darf. Ob Eberts Nachfolger über haupt eingeschriebenes Mitglied einer Partei war, vermag jedenfalls der größte Teil des deutschen Volkes nicht zu sagen, was auch sein Gutes hat. Freilich wäre die sym bolische Handlung eines etwaigen Austritts ein Schritt von großer Bedeutung, da er den Willen des Präsidenten zum Ausdruck bringt, seine früheren Gesinnungsgenossen nicht irgendwie zu bevorzugen. Mit dem Amtsantritt des Reichspräsidenten erhält übrigens auch diedcntschc R cichs w ehr einen neuen Oberbefehlshaber. Verfassungsmäßig war ursprünglich der Reichspräsident dieser Obcrbcsehlshaber, aber Ebert batte schon wenige Tage »ach Verkündigung der Ver fassung, nämlich nm 20. August 1919, Vic Ausübung des Oberbefehls den; damaligen N c i ch s w chrminister übertragen, sich aber zugleich dabei »och die Erteilung mrmittelbarcr Befehle Vorbehalte». Das bezieht sich dar aus, daß die deutsche Reichswehr ja in; wcseutlichcu Polizcitruppc ist, sür eine» Krieg gcge» eine auswärtige Macht selbst im Falle einer Defensive so gut wie hilflos ist. Gerade aber sür die Verwendung der Reichswehr als Polizcitruppc mußte sich der Präsident diese Erteilung nn- mittclbarcr Befehle Vorbehalten, weil er laut 8 48 der Verfassung der Träger der Exekutive ist. Als diese Aus gabe nun bei einer allmählichen Beruhigung im Innern Deutschlands nicht mehr so drängend war, die rein mili tärischen Ausgaben der Ausbildung und Durchbildung unseres kleinen Heeres stärker in de» Vordergrund rückten, bat Ebert den gesamten Oberbefehl ohne jede Einschrän kung durch Verordnung vom 8. November 1923 — am Tage des Münchener Novcmbcrputschcs — dem Ches der Heeresleitung, nämlich dem G c u c r a l v. S e c ck t, über trage» »ild infolgedessen nicht »nr sich, sondern n»ch dc» Wehrministcr ansgcschaltct. Wahrscheinlich wird der neue Reichspräsident bei seinem Amtsantritt seine Stellung als Oberbefehlshaber der deutschen Wehrmacht wieder auch formell übernehme», ohne daß darin von irgendeiner Seite ein Mißtrauens votum gegen dc» verdienstvollen General vonSecckt erblickt z» werde» braucht und von diesem auch zweifellos nicht erblickt wird. Man hat Veranlassung, auf diese Dinge etwas einzugehcn, weil das Gerücht entstanden ist, S e e ck t beabsichtige, in; Falle einer Wahl Hindenburgs znrückzn- trete», cm Gerücht, das, wie gesagt wird, mehr ans den Absichtcil einiger höherer Ncichswehrossizierc stamme» soll als a»s den Absichten ves Generals von Sccckt, den; cs alles andere als schwersallen wird, wieder unter dein Be seht des Generalfcldmarschalls zu stehen. Dc: Amtsantritt des Herrn Reichspräsidenten bringt aber nun auch die Benachrichtigung seiner Wahl an die Negierungen deS Auslandes, wozu den ersten Akt der Empsang der in Berlin akkreditierten Gesandten und Botschafter durch Hindenburg bildet. Atan wird aus die zweifellos höfliche», aber doch wohl mehr oder nünder freundlichen Antworte» gespannt sei», die von dc» aus wärtigen Negierungen einlansen werde», name»tlich — im Hinblick ans gewisse Äußerungen Briands — aus Frankreich. Und ein weiterer Schritt, der bald nach dem Amtsan tritt erfolgen wird, ist die geplante A m » e st i e , die dies mal wohl auch wieder ans bestimmte Kategorien nament lich politischer Vergehe» sich erstrecke» wird. Gnmdsätzlich hat zwar der Reichspräsident das BcgnadigimgSrecht, allerdings mir in solchen Fälle», wo das Reichsgericht in erster und letzter Instanz entschieden hat, während Ncichs- amncsticn im Gegensatz zu den Zeiten der Mcmarchic jetzt eines R c i ch s g c s c tz c s , d. h. also der Zustimmung des Ncichsratcs und Reichstages bedürfen. Man kann über diese Wirkung einer solche» Amnestie schon deswegen ge teilter Mcimmg sei», weil sic schon ein paar Dutzend Male gemacht worden ist, dabei aber keinesfalls den zn wünschen den Erfolg, nämlich eine politische Beruhigung, erreicht hat. Rasch werden die Feierlichkeiten der Amtsübernahme verrauscht sein, dann beginnt die Arbeit, beginnt das stille Wirken des neuen Reichspräsidenten und damit die Ent scheidung darüber, welche Früchte die Wahl vom 2l>. Avril trage» wird. Die Deutsche demokratische Partei fordert die Bevölke rung der Rcichshauptsladt auf, am Tage der Vcrcidignug ihre Häuser mit dc» schwarz-rot-goldene» Fahne» des Reiches und der Republik zu schmücke;;. Das Bcrliuer Polizcipräsidi;»» mach! bekannt: „Ver schiedene Vereine sollen die Absicht haben, zn der Spalicr- bildung an; 11. Mai bei der Einfahrt des neugewähltcn Reichs präsidenten Waffen mitzubringcn. Der stellvertretende Polizei präsident hat mit Rücksicht ans die dadurch herausbcschworencn Gefahren für die öffentliche Ruhe, Ordnung und Sicherheit die Anweisung gegeben, das; Vereine oder Verbände, bei denen Mitglieder mit Wassen irgendwelcher Art offen oder versteckt sich cinfindcn, sofort von der Beteiligung ausgeschlossen werden müssen." vr. Seipel über sie Lehren Ser lünäenburgwabl. Wie«, 10. Mai. Der aus Holland nach Wien zurück- gekehrte ehemalige Bundeskanzler Dr. Seipel hielt gestern in einer Versammlung eine Rede, in der er für das Festhalten an der Koalition mit den Großdcutschcn cinlrat. Darauf wandte er sich der Wahl Hindenburgs zu und sagte unter anderem, Dr. Marx hätte ungefähr eine Million Stimmen weniger er halten als Hindenburg. Der sonst so beliebte Dr. Marx habe nicht die Mehrheit gehabt, weil er auch von den Sozialdemo kraten aus den Schild gehoben worden wäre. Viele, die ihn hätten gern wählen wollen, seien gezwungen worden, davon Abstand zu nehmen, weil sie nicht an die Seite der Sozial demokraten treten wollten. Das sei eine Lehre, die die Folge richtigkeit der österreichischen Kritik bestätige. Es sei weiterhin nicht wahr, daß der Vormarsch der Sozialdemokratie unauf haltsam sei. Das sei die zweite Lehre, die Oesterreich aus der Wahl Hindenburgs ziehen könne. Hindenburg werde sicher der Politik nicht wesentlich andere Bahnen weisen, als dies Marx getan hätte. Auch er würde keinen Krieg anfangcn, vielleicht gerade weil er Fcldmarschall ist und weiß, daß man zu einem Krieg alles braucht, und daß Deutschland dazu alles fehlt. Er werde für eine Verständigung der Nationen kein Hindernis sein. Stahlhelmfcier in Frankfurt a. M. Frankfurt, 10. Mai. Ain heutigen ersten Tage der Frontkämpferznsammenlunft herrschte in der Stadt bewegtes Leben und Treiben. Den Hauptesfekt bildete die Gedächtnis feier nin 12,30 Uhr mittags für die Gefallenen, in der der Kirchenrat Karl Veit von der Landeskirche Frankfurt vor etwa 12 000 Männern die Gedächtnisrede hielt. Unter ostentativem stürmischen Beifall erklärte er: Mit dein gleichen Sinne, den das deutsche Volk so oft im Laufe der Jahrhunderte bewiesen hat, müssen wir auch heute wieder drauf los steuern, in der Welt eine achtunggebietende Stellung zu erringen. Und da sei cs höchst erfreulich, daß jetzt an der Spitze des deutschen Volkes ein Mann stehe, der die beste Gewähr für Lauterkeit und Edel sinn biete. Hierauf formierte sich der Festzug, an dem etwa 25 bis 30 000 Manu teilnahmcu. Unter Vorantritt von Trommler- und Pfeiferkorps und Musikkapellen bewegte sich der Zug durch die dicht vom Publikum besetzten Straßen und Plätze. Am späten Nachmittag wurde in der Festhalte eine Weihestunde sür die verlorenen Gebiete, insbesondere Elsaß-Lothringcn ab- gehaltcn, in der der Bundcsführer Franz Seite sprach. Auch dieser Redner feierte nntcr stürmischem Beifall den neuen Reichspräsidenten, auf dessen Wahl jeder Deutsche stolz sein müßte und sprach die Hoffnung aus, das; es Hindenburg ge lingen möge, das deutsche Volk wieder frei und glücklich zu machen. An diese Veranstaltung schloß sich die Bannerwcihe der Ortsgruppe Straßburg des Stahlhelm in Frankfurt a. M. Gemeinsamer Gesang des Deutschlandliedes beschloß die Feier. ver Weg in Marokko. Paris, 10. Mai. Das Marokkoproblem wird nachgerade zum brennendsten Problem der französischen Oesfcntlichkeit. Nach allgemeinen Eindrücken zu schließen, verkennt niemand mehr de» Ernst der Lage. Man hasst allgemein, daß die Ereig nisse sich in den nächsten Tagen überstürzen werden. Es liegen Anzeichen dafür vor, daß Abd el Krim nunmehr gewillt ist, einem Entscheidnngskampf nicht auszuweichcn. Das Gros der französischen Truppen wird augenblicklich in Scheschauen kon zentriert. Auf beiden Seiten werden die Stellungen fieberhaft befestigt und alle verfügbaren Reserven herangezogen. So gingen heute zwei weitere Batterien des 38. Artillcric- rcgimcnto ans Toulon ab. Aus sämtlichen Kompanien des >5. Armeekorps wird in St. Martha bei Marseilles ein Elitc- rcgimcnt gebildet, das per Schiss nach Casablanca geschasst und von dort ans an die Front geführt werden soll. Abd el Krim in Schwierigkeiten? Madrid, 10. Mai. Wie aus Tanger gemeldet wird, ist ein Einfall von annähernd <5 000 Niffkalusteu in; Grenzgebiet von Bcnifaid in der westlichen Zone durch Geuernl Sanjurio, der mit drei Kolouiiei; operierte, zurückaeschlagcu wordeu. Aus dem französischen Operationsgebiet wird berichtet, daß sich die Lage Abd el Krims im Abschnitt des Uergha-Flusses ;chr schwierig gestalte. Die Stämme Nadarns und Anyera in der westlichen Zone hätten ihre Bereitschaft zur Unterwerfung ausgesprochen. kin vollberetrter Laztkraküvagen vom Zcknellrug erlalll. ii Personen getötet Heidelberg, 11. Mai. Gestern abend 7,20 Uhr wurde auf der Station Rot.-Malch aus der Strecke Heidelberg—Bruch sal—Karlsruhe der Lastkraftwagen eines Gesangvereins aus Malch, der an einem Sängersest in St. Leon tcilgenommcn hatte, von dem Schnellzug Nr. 181! Heidelberg Bruchsal—Stutt gart erfaßt. Dabei wurde« 11 Personen, sämtlich ans Malch stammend, sofort getötet. Weitere 4 Personen find verletzt nnd zwar größtenteils schwer. Der gleich nach dem Unglück die Un fallstelle passierende Schnellzug Nr. 1 Berlin—Karlsruhe nahm die Verletzten mit nach Heidelberg. Das Unglück erfolgte, weil der Schrankenwärter vergessen hatte, die Schranken rechtzeitig zu schließen. Wiens größte Anschrußkundgebung» Anläßlich der Jahrtausendfcicr der Nhcinkandc. Wie», 10. Mai. Der voi: den nationale» Verbänden Wiens anläßlich dcr Jahrtanscndscicr der Rheinland» veranstaltete Fackel zug gestaltete sich znr größten A n s ch l n ß k n n d - gebnng, die Wien seit den Nmstnrztagcn gesehen Hal. Fast 25 000 Fackelträger zogen in mehreren Zügen von den verschiedenen Anssicllnngsplätzen ans den Hcldcnplatz vor der Hofburg. Uber eiuciuvicrtcl Stunden dauerte der Aufzug dcr einzelnen Vereinigungen. Es wurde eine Ent schließung angenommen, die an den Reichspräsidenten von Hindenburg, dcu Deutsche» Reichstag, dc» Neichs- kanzlcr, die große» Rhci»la»dstädtc Kol», Aachc», Trier, Mainz, Düsseldorf sowie an den Rheinländischen Pro- vinziallandtag und den Prenßischcn Landtag abgesandt wird. Der pariser Ministerrat. Weitere Verzögerung dcr E n t s ch c l d n n g. Paris, 10. Mai. Uber die wichtigen Beratungen des Ministcrrats ist. wie zn erwarten Ivar, so gut wie nichts bekannt geworden. Sichcrheitsfrage, deutsche Abrüstuug und Kölner Zone werde» im offizielle» Commnniguc.- über dc» Mittisterrat mit keine«; Wort erwähnt. Es ist aber sicher, daß diese Fragen besprochen wurden. Briand selbst hat es beim Ver lassen des ElhsccS den Pressevertretern bestätigt mit dein Bemerken, diese Fragen würden am Dienstag ans neue vor den Ministerrat kommen. Diese spärliche AnSlnnft Briands bestätigt die gestrige Meldung, nach der Frankreich ver suchen wird, bis zn«; Dienstag zu einer Verständigung mit England über diese Fragen zu gelangen. Von nntcrrichtctcr Seite wird bestätigt, daß der letzte Ministcrrat sich in erster Linie mit der Sichcrheits- sragc beschäftigt hat, zu dcrcu Erörterung er übrigens hauptsächlich einbcruscn war. Das „Journal des Debats" will wissen, das; England sich damit einverstanden erklärt hat, ans eine Anhörung deutscher Vertreter über die noch nicht geregelte Entwafsnungsfrage zu verzichten. Briand schlage nmlmchr vor, di<> von Denischland auszuführcndcii Maßnahmen in drei Grnppci; zn teilen und als Schluß termin sür die Ausführung den 1. Inin, den 1. Juli und den 1. Anglist scftznsctzen. In dcr Zeit vom 1. bis 15 Anguss soll danu fesigcsicllt werden, ob Denischland die Maß nahmen ausgcführt hat. Sobald dies geschehen ist, werde;; .das Ruhrgebiet und die drei Nhcinhäfcn von; 15. Anguss ao geräumt. Dcr französischc Autwvrtcntwurf auf das deutsche Garnnticnngebot ist annähernd ansgcnrbcitct. Die Abend blätter glanbe» zn wissen, das; Briand an dein Eintritt Dcntschlands m den Völkerbund fesshält, daß aber die Verhandlungen vorläufig fortgesetzt werde«; doch müsse dcr Unterzeichnung des Paktes die Aufnahme Dcntschlands in den Völkerbund voransgehcn. DaS Dokument wurde vou Berthelot uud dem Sekretär der Botschaficrkonfercnz Massigli unter der Aussicht Briands teilweise umgenrbcrtct. Anch dcr französische Gcgencnilvnrf zu de;» euglischcn Me morandum iu der Abrüsiimgsfragc wurde von Massigli, ,dcm Direktor der politischen Abteilung Laroche nnd dem General Dcstickcr bearbeitet.
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