Sächsische Elbzeitung : 16.06.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-06-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-192506163
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- OAI-Identifier
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1925
- Monat1925-06
- Tag1925-06-16
- Monat1925-06
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- Sächsische Elbzeitung : 16.06.1925
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Sächsische Elbzettung Sächsische Schweiz Tageblatt für die usw. berechtigt 69. Dahrg Bad Schandau, Dienstag, den Juni ^25 Nr. 137 Srokbritannien unü Zapan an tlie cftilieskcfte Regierung. mvrgrn der Ncaicrung übergeben werde». am Donnerstag gleichzeitig mit dem veröffentlicht werden. Außerdem wird französischen Antwort bekannt gegeben Der Wortlaut wird deutschen Memorandum die erste Fassung der Aus dcul Auswertungsausschuß des Reichstages. Berlin, 13. Juni. Der Aufwertungsausschusz des Reichs tages beriet und beschloß heute iibcr Vorschriften des Paragra phen 12 des Auswcrtungsgeschcs. Es handelt sich hier um Be stimmungen, was als Bcrmögcnsanlage im Sinne des Para graphen 1 des Gesches nicht zu gelten hat. Die Frage der Auf wertung der Bankguthaben kam noch nicht zur Erörterung. werden, die während der Verhandlungen mit der britischen Re gierung umgcarbeitct worden war. Die Zustimmung der italie nischen Negierung zu dem Wortlaut der französischen Antwort ist noch nicht cingetroffcn. Untcrhausdcbattc über die Lage in China. London, 13. Juni. Im Unterhaus wurden heute die Vor gänge in China lebhaft erörtert. Auf eine Frage Macdonalds ant wortete der Premier, das; die Negierung die Lage sorgfältig über wache. Die chinesische Negierung habe auch zwei höhere Beamte nach Schanghai entsandt, die mit der Untcrsuchungskommission der Vcrbandsmächtc Hand in Hand arbeite, so das; der Frieden bald hcrgestcllt sein dürfte. Man hoffe, zu einem Einvernehmen über die Lohntarife zu kommen, was der chinesischen Regierung zur Festigung der Lage helfen würde. Das Fehlen derartiger Tarife sei die Ursache des gegenwärtigen Uebels. Die Erklärung Baldwins beweist, das; man in London die Entwicklung der Dinge sorgfältig beobachtet, doch ist, wie der Vertreter der TU. an zuständiger Stelle erfährt, vorläufig nicht mit einem Eingreifen der englischen Negierung zu rechnen. trag um fast 9 Mlliardcu, nämlich aus 20,65 Milliarden er höht haben, die Lasten der Aufwertung also um weitere 402L gegenüber der Regierungsvorlage vermehrt sind. Die Kompromißpartcicu haben sich nicht grundsätzlich ans den Boden einer rein schematischen Lösung der Aus- wcrtuugsfragc gestellt, sondern in einer ganzen Reihe von Bestimmungen die Jndividuallösung eingeschaltet, wie bei der Aufwertung der Jndustrieobligationen; für die Alt anleihebesitzer spielen bekanntlich auch soziale Erwägungen eine recht erhebliche Nolle bei der Aufwertung ihres Be sitzes. Zwei Punkte sind es allerdings besonders, die den Gegenstand der heftigsten Angriffe bilden. Das Kompromiss sagt, daß die Verzinsung der Negierungsvorlage un verändert bleiben soll. Tatsächlich aber hat man diese Ver zinsung um zwei Fünftel herabgesetzt, weil die Regicruugs- vorlagc für die Festlegung der Zinssätze von einer 15pro- zentigen Aufwertung ausging, die ja dann durch das Kompromiß um zwei Fünftel dieses Betrages erhöht wurde. Außerdem ist der volle 5prozeutigc Zinsgcuuß für die auf 25 Prozent aufgewerteten Hypotheken aus deu 1. Januar 1928 verschoben worden. Und der zweite ist die geringe Aufivertung der Neichsanleihen llnd deren Zins- losigkeit, wodurch verhindert wird, daß die neue, die Nb- lösungsanleihe, zu einem börsengängigen Papier werden und den Besitzern damit die Möglichkeit verschaffen kann, sie zu verkaufe« und damit praktisch an ihr Geld heran- znkommcn. Vielleicht ist aber durch die Regierung gerade diese Absicht verhindert worden, weil die Ablösungsauleihe außerordentlich niedrig stehen würde, entsprechend einer Verzinsung, die doch nur sehr genug sein könnte. Freilich ist eins absolut sicher: trotz der sehr erheb lichen Lasten, die die Regierungsvorlage, vor allem aber das Kompromiß auf Reich und Wirtschaft legt, ist gar nicht damit zu rechnen, daß in der Öffentlichkeit der Kamps um die Aufwertung anch beim Zustandekommen des Gesetzes zu Ende ist. Wieder ein politischer Mord in Sofia. Sofia, 15. Juni. Der Führer der Mazedonier, Michialow, wurde am Sonnlag auf Ler Straße von einem Unbekannten er mordet. Einige verdächtige Personen wurde» verhaftet. Französischer Flottenbesuch in Neapel. Nom, 15. Juni. Heute morgen ist von Toulon kommend ein französisches Geschwader unter Vizeadmiral Dumesine in Neapel eingctroffeii. Dieser Besuch wird zu verschiedenen Fest lichkeiten Anlaß geben, zu denen der französische Botschafter nach Neapel gereist ist. knglana mnit M cbinttkcbe Negierung. London, 15. Juni. Großbritannien hat durch seinen Ver treter in Peking der chinesischen Negierung eine Warnung zu- gchcn lassen, daß die antibritischc Agitation eingestellt werden müsse. Japan hat eine Note ähnlichen Inhalts abgcsandt. Eine Prozession von Pekinger Studenten, Kaufleuten, Uaden- besitzcrn und Arbeitern marschierte heute vor das chinesische Aus wärtige Amt und forderte den Abbruch der Beziehungen mit Großbritannien. Es handelt sich um die größte Demonstration, die bisher stattgefunden hat. Deutschland stammen soll. Die chinesische Regierung hat de» Vertretern der ausländischen Mächte mitgcteilt, daß sic nicht in der Lage sei, ihre finanziellen Verpflichtungen am 25. Juni zu erfüllen. Paris, 16. Juni. Die cnglifchc Warnungsnolc an China enthält, wie aus London gemeldet wird, folgende drei Haupt- feststellungcn: 1. Die englischen Soldaten haben erst Feuer gegeben, als ihr Leben vo» der wütenden Menge bedroht war. 2. Großbritan nien hat keine Sondermaßnahmcn ergriffen, sondern stets im Einverständnis mit den Vcrbandsmächtcn gehandelt. 2. Die chinesischen Behörde» übernehmen eine schwere Verantwortung, wenn sic nicht alles tun, was in ihrer Kraft steht, den sremdcn- feindlichc» Kundgebungen ein Ende zu machen. In offiziellen englischen Kreisen legt man großes Mißtrauen darüber an den Tag, daß die chinesische Negierung eine Sonder nole an Lie Regierung von Großbritannien richtete, wodurch der Eindruck entstanden ist, daß lediglich Großbritannien für die Unruhen verantwortlich gemacht werden soll. Die japanische Note, die der japanische Vertreter in Peking dem Ministerium des Auswärtigen überreichte, fordert die chinesische Regierung auf, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, damit eine Wiederholung der Zwischenfälle von Hangking ver mieden wird. In allen Städten, wo sremdcnfeindliche Bewegungen zum Durchbruch kommen, haben die europäischen Mächte Vorsichts maßnahmen zum Schuß ihrer Untertanen ergriffen. In Peking werden sämtliche Zugangsstraßcn zum Lcga- tionoviertel mit Stacheldrahtverhauen verbarrikadiert und vo» Maschinengewehrabteilungcn überwacht. Englische Kriegs schiffe sind im Hafen von Hangking eingetrosfcn. Japanische Torpedobootzerstörer fahren den Jongaion Kiang hinauf. Die Zurückeroberung von Kanton durch die regulären Truppen hatte ein großes Blutbad zur Folge. Die Puauescn-Soldatcn wurden zu Hunderte» zu Tode gemartert und im Schlamm des Flusses erstickt. Nach einer Radiomel dung ist im Hafen von Hongkong ein Aufbewahrungsort vo» Kriegsmaterial durch die Polizei aufgcfundcn worden, das ans Sie französische Antwortnote. Berlin, 15. Juni. Wie vvn hiesiger zuständiger Stelle bestätigt wird, ist die französische Antwortnvte ans das deutsche Gnranlicvertrngsnugcbot in Berlin eingetrvssen nnd wird Tageszeitung für die Landgemeinden Altendorf, Kleingießhübel, Kleinhenners dorf, Krippen, Lichtenhain, Mtttelndorf, Ostrau, Porschdorf, Poftelwitz, Prossen, Rathmannsdorf, Reinhardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wendisch« führe, sowie für das Gesamtgebiet der Sächsisch-Böhmischen Schweiz Druck und Verlag: Sächsische Elbzettung, Alma Hieke, Inh. Walter Hieke Verantwortlich r K. Rohrlapper Anzeigenpreis (in Goldmark): die 7geivaltene 35 mm breite Petttteile 15 Psg., für auk- wärtige Auftraggeber 20 Pfg., 8b mm breite Rcklamezeilc 8V Pfg. Tabellarischer Satz nach besonderem Taris. — Bei Wiederholungen wird entsprechender Rabatt gewährt Anzeigenannahme für alle in- und ausländischen Zeitungen den Bezieher nicht zur Kürzung des Bezugspreises oder zum Anspruch aus Lieferung der Zeitung Lasten -er Aufwertung. Der Aufwerlungsausschub des Reichstages wird mit der Durchberatung der Regierungsvorlage und des Koni- promisses über die Aufwertung demnächst fertig sein nnd man hält am Kompro m i ß mit größter Zähigkeit fest. Und zwar bei allen Parteien, die sich hinter dieses Kom promiß gestellt haben. Eine Zeitlang schien cs, als werde dieses Werk doch nicht zustande kommen, und man sprach schon von N ü ck t r i t t s a b s i ch t e n zweier dcutschnatio- nalcr Kabinettsmitglieder. Das ist soeben dcnrcnticrt worden, und zwar hat dieses Dementi den Vorzug, wahr zu sei». Zufrieden ist ja mit dem Kompromiß keine jener Parteien; aber einig ist man doch in dem Willen, nnn endgültig einen Abschluß zu ruachcn und ein Gesetz zustande zu bringen, das Ncchtsgewißheit schafft. In der Hauptsache haudclt es sich um vier Posten, die für die Aufwertung in Frage kommen- Die Summen, um deren Aufwertung der Kampf geht, sind übrigens ganz außerordentlich hohe. Und gerade ihre Höhe ist es ja, die auch unbedingten Aufwcrtnngsfrennden eine weitere Her- aufsetzuug des Aufwertnngssatzes als unansführbar er scheinen läßt. Beginnen wir mit deu öffentlichen Anleihen, so ist dabei zu bedenken, daß außer deu Kriegsanleihen, die noch etwa mit 51 Milliarden im Umlauf sind, noch rund 19 Milliarden im Umlauf be- findlichc Vorkriegsanleihen und außerdem die Spar- prä m ieua n leihe mit 3,8 Milliarden in Frage kommen, so daß die Anleiheschuld öffentlicher Art etwa 74 Mil- liardcn beträgt. Das ist ein Posten, Ler bedeutend höher ist als jener, von dem in der Öffentlichkeit aber viel mehr geredet wird, nämlich die H y p o th e kc u sch n l d. Im Jahre 1913 betrug diese Schuld etwa 65 Milliarde» und bis zum 15. Juni 1922, dem Nückwirkuugstermiu des Auf- wcrtungskompromisses, sind etwa 25 Milliarden zurück gezahlt worden. Der gleiche Betrag übrigens ist nach diesem Termin ansgezahlt worden, unterliegt also der rückwirkenden Aufwertung, jo daß 40 Milliarden Hypo theken für die Aufwertung in Frage kommen. Die Ne gierung hatte deu Anfwertnugsbelrag bei der 152» igcn Aufwertung in ihrer Vorlage mit 9,750 Milliarden be ziffert. Das Anfwertttngskompromiß mit seinem gene rellen Answertungssatz von 252L hat diese Last nm 6,5 Mil liarden vermehrt, so daß die aufgewerteten Hypotheken etwa 16,25 Milliarden betragen. Höher ist die Steigerung der Lasten gewesen, die das Kompromiß gegenüber der Negicrungsvorlage den Kom munen auferlegt hat. Aus der 5?« igen Aufwertung der K o m m u u a l a u l c i h c u ist eine solche geworden, die man im Durchschnitt mit 18,5?S ansetzen kann. Bei etwa 9 Milliarden Mark Kommnnalanleihen bedentetc der Vor schlag der Negicrungsvorlage eine Last von 450 Millionen; das Kompromiß hat diese Last nm 1,250 Milliarden, also auf rnnd 1,7 Milliarden vermehrt, also fast auf das Vier fache. Die Auswertung der I u d u st r i e o bl i g a ti - o neu hat Las Kompromiß nm 102L hcrausgcsetzt nnd damit den für die Regierungsvorlage in Frage kommen- den Betrag von 600 Millionen auf rund 1 Milliarde erhöht. Mau ist der Ansicht, Paß von den 74 Milliarden Reichs- und Länderanleihen etwa 20 Milliarden Altbcsitz sind, der ja höher aufgewcrtet wird als mit 52L. Nimmt man den Gesamtdurchschnitt für die Aufwertung jener 74 Mil liarden daher mit etwa 8,4^« au, so bedeutet das gegen den kapitalisierten Betrag der beigen Aufwertung in Höhe von etwa einer Milliarde eine Erhöhung um etwa 700 Millionen durch die Bestimmungen des Kompro- Misses, so daß jetzt auf dem Reich und den Ländern eine Schuld von etwa 1,7 Milliarden liegt. Rechnet man alle diese Posten zusammen, so stellten die Bestimmungen der Regierungsvorlage einen Betrag von 11,8 Milliarden dar, wahrend die Bestimmungen des Kompromisses diesen Be- Fiir eilige Leser. * Briand empfing gestern den spanischen Botschafter Ouüw- ncv de Leon. Es wurde das Arbcilsprogramm der sranzostfch- spanischen Konferenz besprochen. Die französischen Delegierten reisen heute nach Madrid ab. * Chamberlain wird am Mittwoch wieder in London zu- rückcrwartct, so daß wahrscheinlich am Donnerstag die Aus sprache über die SicherhcOspnktvcrhandlungcn im Ilntcrhause stattfindcn wird. * Die Hattdelsvcrtragsvcrhcmdlimgcn zwischen Deutschland and Frankreich sind in ein entscheidendes Stadium cttigctrcicm Staatssekretär Dr. Trendelenburg hat sich »ach Paris begeben- * Das Neichsfinaiizinlilistcrtum sprach sich gegen die von vcr Sozialdemokratie angeregte Auslegung der Steuerlisten aus. * Der Prozeß gegen die Leiter der Wohnstätten G. m. b H. und der Trianonsilmgescllschast unter der Anklage unzulässiger Geldgeschäfte zum Schaden des Reiches, des Staates und der Stadt Berlin hat in Berlin bcgonüen. * In Stuttgart ist die 31. Wanderausstellung der Deulsclpm Landwirtschaft eröffnet worden. * Zur Trennung von Staat und Kirche wird in der Tschecho slowakei ein Gesetzentwurf vorbereitet. Chinesisch-englischer Tloienwechset. Neue politische Forderungen der Studenten. Das Auswärtige Amt in Peking stellte nach ekncr Rentermoldnng der britisck-en Gesandtsclnfft einen Protest gegen die Schies-erei in Hankau zu nnd behält sich das Recht vor, weitere Forderungen zu stellen, sobald der Fall untersucht ist.Die Antwort des britischen Gesandten betont, daß die Freiwilligen in Hanka» große Zurückhalttmg a» de» Tag gelegt nnd erst das Feuer eröffnet hätten, als die Verteidiger des englischen Postens durch die Stcinwürsc der Menge schwer verletzt worden seien. Die britische Note erklärt weiter: Es kann nicht zugelasscu werden, daß die Verantivortung den britischen Behörden zugeschobcn wird, die von den chinesi schen Behörden keinen ausreichenden Schutz erhalten konnten nnd darum gezwungen waren, selbst zn handeln. Die Studenten fordern jetzt die Abberufung des britischen nnd des japanischen Gesandten aus Peking und der beiderseitigen Konsuln aus Schanghai sowie die Auslieferung des ausländischen Polizeipräsidenten von Schanghai an die chinesische Negierung, der bestraft werden müsse, und schließlich die endgültige Zurück ziehung der britischen und der japanischen Kanonenboote aus den Gewässern von Schanghai. Nach den letzten aus China eiiigetroffene» Nachrichten hat sich die Lage sowohl im Streik- wie im Kampfgebiet etwas beruhigt. In Kanton ist durch die letzten Kämpfe erheblicher Schaden eingerichtet worden. »°Lm "»-«»WA-- Stummer 10 «old-bM. „»« das Recht der Nachforderuna vor M---M w»
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