Sächsische Elbzeitung : 12.06.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-06-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-192506124
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- OAI-Identifier
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- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
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- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1925
- Monat1925-06
- Tag1925-06-12
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- Sächsische Elbzeitung : 12.06.1925
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Sächsische Elbzeitung Nr. 134 69. Iahrg. Bad Schandau, Freitag, den ^2. Juni IY25 Tageblatt für die Dieses Blatt enthält die amtlichen Bekanntmachungen sllr den Stadtrat, das Amtsgericht, das Houptzollamt zu Bad Schandau und des Finanzamtes Sebnitz Gemelndcverbands-GIrvkonto: Bad Schandau 12 — Bankkonto: Dresdner Bank, Zweigstelle Schandau Postscheckkonto: Dresden Nr. 883 27 Fcrusprechcr: Bad Schandau Nr. 22 — Drublanschrisl: Elbzeitung Bad Schandau Erscheint tätlich nachm. 5> Uhr mit Nuknahmc der Sonn- und Feiertage. — Bezugspreis halbmonatlich ins Haus gebracht PU Gold-Pfg., sllr Selbstabholer 80 Gold-Psg. Einz. Nummer,10 Äold-Psg. — Bei ProdttklionSveUcuerungen, Erhöhungen der Löhne und Maleraiieupieiic bchattcn wir uns daö Recht der Nachfordcrung vor NIchterlcheincn einzelner Nummern Infolge höherer Gewalt, Streik, Aussperrung, Betriebsstörung Sächsische Schweiz Tageszeitung sür die Landgemeinden Altendorf, Kleingießhübel, Kleinhenners dorf, Krippen, Lichtenhain, MIttclndorf, Ostrau, Porschdorf, Postelmitz, Prossen, Rathmannsdorf, Reinhardtsdocf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wendisch» führe, sowie für das Gesamtgcbiet der Sächsisch-Böhmischen Schweiz Druck und Verlag: Sächsische Elbzestung, Alma Hieke, Iuh. Walter Hieke Verantwortlich! K Nohrlappcr Anzeigenpreis (in Goldmark): die 7gcipattene 35 mm breite Petitzcile 15 Psg., für aus wärtige Auftraggeber 20 Psg., 85 mm breite Ncklamczeile 80 Pfg. Tabellarischer Sah nach besonderem Tarif. — Bei Wiederholungen wird entsprechender Rabatt gewährt Anzeigenannahme für alle in» und ausländischen Zeitungen »iw. berechtigt den Bezieher nicht zur Kürzung des Bezugspreises oder zum Anspruch ans Lieferung der Zeitung Fiir eilige Leser. * Der spanische Mrlschaflsrat erzielte bei der Beratung des deutschen Handelsvertrages nach zweitägigen Verhandlungen noch keine Einigkeit, da ein heftiges Fiir und Wider besteht. * Ministerpräsident Pawlcve ist gestern mit seine» Beglei tern nach Fez und der Uergha-Fronl wcitergereist. * Der Pariser Sowjetlwlschaftcr Krassin reist dieser Inge nach Moskau. Er wird seine Reise in Berlin unterbrechen, um mit deutschen Banken über die Frage der Warenkredite für Sowjcl- rußlnnd zu verhandeln. Bekanntlich haben die Besprechungen mit den Pariser Banke» z» keine»! Ergebnis geführt. * Mitglieder der parlamentarischen Kontrollkommission fiir Marokko reisen Henle nach Marseilles ab, non wo sie sich nach Casablanca einschisfe» werden. * Die zu deckende» Schulde» des Lünnes-Konzerns sollen 155 Millionen Mark betragen, von denen 50 Millionen durch fällige Forderungen, Waren »sw. gedeckt sind. * Im Ncchtsausschusi des Sächsischen Landtages wurde ein tommunistischcr Antrag zur Aushebung des Slaatsgcrichls- Hofes mit einer aus Deittschnationalc», Volkspartcilern und Kommunisten bestehenden Mehrheit angenommen. Die französische Sicherheitsnote. Trotz dieser eigentlich halbamtlichen Bekanntgabe des französischen Standpunktes kann eine ausreichende Würdi- gung natiirlich erst erfolgen, wenn der Wortlaut in Berlin vorlicgt nnd dort bekanntgegcben ist. In der gestrigen Rümmer veröffentlichten wir den Inhalt der französischen Sicherhcitsnot nach der Darstellung des Ver treters der amtlichen französischen Depeschenagentur „Havas" In Geirs. Biel Originelles ist nach de» Mitteilungen, die schon vor einigen Tagen über den Inhalt der französischen Ant» Wort auf die deutschen Sicherheitspaktvorschläge gemacht wurden, wirklich nicht In den Mitteilungen enthalten, die nun über den Inhalt der Note auch jetzt wieder durch die französische amtliche Telegraphenagentur veröffentlicht werden. Charakteristisch ist Labet aber die starke Be tonung, die die Frage des deutschen Eintritts in den Völkerbund erfährt. Deutschland sei nämlich in sei- ncn Vorschlägen darauf überhaupt nicht eingegangen. So sehr wird das betont, vast man aber nicht nur den bedin gungslosen Eintritt Deutschlands verlangt, der nun selbst schon eine Anerkennung aller Bestimmungen des Ver- sailler Vertrages darstellt, sondern dast man in Paris von Deutschland außer dieser zweite« Anerkennung noch eine ganz formelle dritte darüber verlangt, daß die Rechte und Verpflichtungen dieses Vertrages durch den Sicherheits palt m keiner Weise geändert werden dürften. Damit be wegt sich die französische Taktik genau entgegengesetzt von wem, was Deutschland will, und von dem es nicht abgehcn ikann: Erst Gewißheit der Räumung Kölns und des endlichen Anfhörens der M i l i t ä r k o n t r o l l e bei uns, danach auf dem dadurch hcrgestellten Boden der grundsätzlichen Gleichberechtigung Verhandlungen über den Sicherheitspakt und nach deren Beendigung Eintritt in den Völkerbund unter Berücksichtigung des dcntschen Rech tes zur Selbstbehauptung, das uns in gleicher Weise zu- stehen muß wie allen anderen Völkern. Der Völkerbund soll ansterdcm auch noch den Garanten für die Erfüllung von Schiedsgerichtsverträgcn spielen, die Deutschland nicht nur nach Westen, sondern auch nach Osten vorschlägt. Hier will sich nun außerdem noch Frankreich selbst da- »wischeuschieben, indem es für sich das Recht in Anspruch nimmt, die Garantie für diese östlichen Schiedsgerichts verträge zu übernehmen. Als Hüter des Versailler Ver trags nämlich, dem jene Verträge nicht widersprechen dür fen. Und über all diesem Rattenkönig von Verträgen soll jivisder der Völkerbund stehen, au dessen Entscheidung dann Deutschlands Schicksal geknüpft ist. Wie heißt es doch im ! »Faust": ! „Wär' es nicht so verflucht gescheit, Man wär' versncht, es herzlich dnmm zu nenueu.* -Mr den Fall eines Kriegsausbruches". Aus Ge n f wird über die tatsächliche« Wirkungen des Sichcrheitspaktes u n ch englis ch c r A »sicht noch ge schrieben: „Falls Deutschland Polen angreift, wird die Folge ein Völkerbnndskrieg gegen Deutschland sein. Greift Polen Deutschland an, richtet sich der Völkerbnndskrieg gegen Polen, und ein Durchmarsch von NölkerbundStrnppe» würde zugunsten Deutschlands erfolgen. Bricht ein Krieg zivischeu Polen und Rußland aus und Frankreich wollte zur Unterstützung Polens Trup pen dnrch Deutschland schicken, so könnte Deutschland als Natsuntglied eine Entscheidung des Nates anrufen nnd dabet seine Einwände gellend machen, wie zum Beispiel, daß cs für die Sicherheit der durchmarschiercudcu Truppen nicht garantieren könne. In diesem Fall hält mau es für sicher, dast kein französischer General das Risiko des Durch marsches auf sich nähme. Bricht ein Krieg ganz plötzlich ans, oder sind die Mittel des Völkcrbnndspaktes zur Ver hinderung erschöpft, dann könnte Frankreich ohne Zustim mung Großbritanniens keinen Dnrchmarsch dnrch Deutsch land nntcrnehmcn. Täte es dies dennoch, würde cs da durch den Pakt uud die Entente zunichte machen. * Das Italienische Blatt „Tribuna" meldet, daß Briand den Wunsch kundgcgcbcn habe, mit Italien ein Spezial- abkommeu zu treffen, wodurch sowohl der Brcnucr als die Adria für Italic» garantiert werde. ES liege nunmehr an Italic», in Verhandlungen cinzutrctcn. Englische Presscstimmc« zur gestrigen Ncdc Baldwins. London, 11. Juni. Die englische Opposition ist mit den gestrigen Erklärungen Baldwins im Unterhause nicht zufrieden. Manchester Guardian erörtert heute in seinem Leitartikel das Problem des Sichcrhcilspattcs und schreibt: Der Pakt ist nach französischer Ansicht auf der Heiligkeit und Unverletzlichkeit des Friedensvertragcs begründet. Auf der Grundlage des Friedens- Vertrages beansprucht Frankreich das Recht unabhängiger Ini tiative und Aktion. Das ist nur ein anderer Name für einen Krieg gegen Deutschland. Bedeutet das, daß Frankreich das Recht haben würde, ins Rheinland zu marschieren? Bedeutet cs, daß England indirekt die englische Armee und Flotte Frank reich zur buchstäblichen Erfüllung eines Vertrages zur Ver fügung stellen will?, eines Vertrages, den England teilweise aufs tiefste mißbilligt. Auch die Arbeiterpartei ist mit den Erklärungen Baldwins nicht zufrieden. Macdonald gehört als Anhänger des Genfer Protokolls zu den heftigsten Gegnern der Paktpolitik. England ist aber heute nicht imstande, Verpflich tungen politischer Art ohne die Zustimmung der Arbeiterpartei zu übernehmen. O MW MMlt. Stute M keine IledeWbe in Aste. Paris, 12. Juni. Briand ist gestern nachmittag 2 Uhr wieder in Paris eingetrosfcn und hatte bereits eine längere Aussprache mit dem Direktor der politischen Abteilung Laroche und dem Generalsekretär Berthelot. Nach den Auskünften des Quai d'Orsay ist nicht damit zn rechnen, dast die französisch« Note an Deutschland heute bereits nach Berlin abgcht. Zwei Exemplare der Note sind nach Brüssel und Rom übersandt wor den. Das Schriftstück soll erst nach zustimmenden Aeuherungen seitens Belgiens und Italiens dem Berliner französischen Bot schafter zur Weiterleitung an die Reichvregicrung überreicht werden. Die Note wird unmittelbar nach Ueberreichung in Berlin gleichzeitig mit dem deutschen Memorandum veröffent licht werden. Die französische Presse zu Baldwins Erklärungen. Paris, 11. Juni. Die erste Bestürzung über die gestrigen Erklärungen Baldwins, daß der Garanticpalt nur auf dem Prinzip der absoluten Gegenseitigkeit beruhe, ist einer zuver- sichtlichcil, anscheinend bcinflußtcn Auffassung der Dinge ge wichen. Der Tcmps erklärt, gegen de» Standpunkt des englischen Ministerpräsidenten nicht das mindeste einwenden zu können. Die Annahme, daß Frankreich Deutschland eventuell augreise» könne nnd de» Garanticoertrag verletzen könnte, sei zwar ab surd, doch liege sie theoretisch in der Natur des geplanten Garantieabkommens. Non besonderer Wichtigkeit sei jedoch die Feststellung Baldwins, daß ein schuldiger Staat sich nicht auf de» Pakt berufen könne, um sich de» Folge» einer Verletzung seiner Verpflichtungen zu entziehe». A»ch die Zeitungen Paris Soir und Journal des Debats weise» darauf hin, daß der Grundsatz des fraiizösischcii Ein marsches in die neutralisierte Rhcmlniidzoue durch die gestri ge» Unterhauserklärungen kein Dementi erfährt. Paris Soir hält Abmachungen zwischen den Ecncrnlstäbcn Frankreichs und Englands für höchst wahrscheinlich. Das britische Kabinett stehe aus dem Standpunkt, daß militärische Abmachungen zwischen England uud Frankreich eine durchaus erwünschte Einleitung zu erfolgreiche» Verhandlungen mit Deutschland bilde» würde». Die französische Antwort an Deutschland- Paris,' 11. Juni. Von einem hohen Beamten nm Quai d'Orsay wird mitgeteilt, dast die französische Antwort an Deutsch land inhaltlich von dem in Genf zusammen mit dem englische» ! Austenmiiustcr Chamberlain festgesetzte» Wortlaut nicht ab- wcichcn wird. Briand wird den Text der Note dem deutschen Botschafter vortrage». Dieser wird wahrscheinlich am Sonn abend oder am Montag cmpsangcn werden. Der Popoko d'Italia über die französifch-englischc« Berhandlungc«. Rom, II. Juni. Im Popolo d'Italia, dem Organ Musso linis, erklärt der Chefredakteur und Abg. Paolo Orano zum Garanlicverlrag, wenn auch die englisch-französische Verständi gung zu begrüße» sei, da dadurch die Spanuuug am Rhein ge mildert werde, so seien doch noch so viele Unklarheiten vor handen, daß Italien sich volle Freiheit Vorbehalten müsse, ehe es einer so weitgehenden Verpflichtung beitreten könnte. Eine Entscheidung stehe auch noch nicht in Aussicht. Heute könne man nur sagen, daß England nicht nur Frankreich gegen einen deutschen Angriff garantiere, sondern auch Deutschland gegen einen französischen, denn nach der Annahme des Dawesplanes durch Deutschland sei es als ein Faktor der europäischen Politik wieder aufcrstanden. Die Verpflichtung Englands bestände heute nicht mehr in einem einseitigen französischen Schutzbünd nis, wie es Briand in Cannes fast erreicht hätte, wenn nicht durch die Ungeduld Poincares, ins Ruhrgebiet einzumarschicren, die Verhandlungen vorzeitig abgebrochen worden wären. Ueberrcichung der französische« Note a« die Alliierten. Paris, 12. Juni. Am Quai d'Orsay wird amtlich mitge- teilt, dast Briand unmittelbar nach seiner Rückkehr gestern den alliierten Mächte» den endgültigen Wortlaut der französischen Antwortnote aus das deutsche Memorandum vom 21. Februar mitgeteilt hat. Es liegt die Vermutung nahe, dast die franzö sische Note im letzten Augenblick noch eine leichte Abänderung erfahren hat. In der nächsten Zeit soll ein Eclbbuch erscheinen, das sämtliche sich auf die Sicherheitsverhaildlungcn beziehende Schriftstücke enthält. Die Frage -er Miliiärlonirotte. Rundschreiben des Völkerbundsrats, Genf, 11. Juni. Der Völkerbundsrat wird an die Regierungen Deutschlands, Österreichs, Ungarns und Bulgariens ein Schreiben richten, worin er feststellt, daß alle Staaten, die der Militärkontrolle unterstehen, durch die Verträge gehalten sind, jede vom Rate für nötig erachtete Untersuchung zuzulasse» und den Kommissionen alle Erleichterungen zur Durchführung ihrer Aufgaben zu gewähren. Der Rat erwartet, daß diese Bedingungen strikt! erfüllt werden. Die Frage der Militärkontrolle in der R h c i n l a n d z o n e wird auf die Herbsttagnng ver-! schoben. Kein deutsch—russisches Bündnis. Berlin, 12. Juni. Halbamtlich wird die Behauptung der französischcn Presse aus das entschiedenste dementiert, dast ein deutsch-russischer Eehcimvertrag über gemeinsame militärische Mahnahmcn geschlossen morden sei. Die Gärung in China. Boykott britischer und japanischer Ware«. Die Ankunft der diplomatischen Abordnung in Peking, die aus sechs vom diplomatischen Korps ernannten Mit gliedern besteht, ui« die Lage in Schanghai zu prüfe», hat- die Entschlossenheit der Streikenden, keinesfalls eine inter nationale Einmischttng zn dulden, gestärkt. Die Streiklagc ist zurzeit weit ernster als ursprünglich angenommen wurde. Die Mannschaften der im Hafen liegenden Schiffe haben sich der Streikbewegung nngeschlossen. Die chinesi schen Schiffahrtsgesellschaften sowie die britischen und ja panischen Kompagnien bemühen sich, die chinesischen Mau» schäften vom Lande feruzuhalten, indem sie die Schiffe nicht nach Schanghai, sondern nach anderen Plätzen zur Löschung beordern. Das ist der erste Beweis der Solidarität der Strei kende» in ihrer Entscheidung, britische nud japanische Güter zu boykottieren, Schiffe anzuhalteu und die Handels- bcziehlmgcil in China zu unterbinden. Rach einer amtliche» Mitteilung habe» General Lschangisolm nnd General Fengduhsicmg wegen der Schanghai-Angelegenheit an den Präsidenten Tnantschijni Telegramme gesandt, in denen sie den Präsidenten anf- fordern, das Volk z» schützen und die ganze "Angelegenheit mit Festigkeit zn behandeln.
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