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Sächsische Elbzeitung : 16.11.1925
- Erscheinungsdatum
- 1925-11-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-192511167
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19251116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19251116
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1925
- Monat1925-11
- Tag1925-11-16
- Monat1925-11
- Jahr1925
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 16.11.1925
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>uich Iiissvilaivici, sichit, und auch eine lm'utucnjchc Hmipt- li,iie uutcrlvascheii, ja das; ein Zug infolssc des Erd- nUschcs cutsslcistc und im-Tra»tal der Bahuderkchr unter drocheu werden muhte. Bei Pörtschach ist die Eisenbahn strcckc iu einer Länge von 200 OOetern überschkvemint. O Bcrrieqencr t'nseiidahnnirl'stahl Pach der Abfahrt dc:- Znssc's 9! o in — B v l o ss n a au? vem Römer Bahnhof dnrchbolnien verlve^cnc Die de in der Höhe des Gepäck uehe? die Wand eine-:- Abteil-?, in der sich Beamte de, Bank von Italien befanden, die eine Summe van 12 M i l lionenLire i u B a li k s ch e i n e n initfühitcn. Die Diebe durchbohrten weiter die Wand des Kosfers, in dein die Bankscheinpakete lassen, und erbculeten cinisse davon Sic wurden aber dabei ertappt nnd verhaftet. O Ncucntdclkte Kornlleninscln. Wie ans Japan ge- ineldct lvird, hat der japanische Forscher Innje in der. S ii d s c e eine neue Gruppe von über zehn Koralleninseln entdeckt, deren Wert ans etwa 20 M i l l i o n e n Ye n ssc- schäht lvird. Tie Japanische Geographische Gcsellscha't hat mit der technischen Ersorschlmg der Inseln bessonnen. Sic liessen cliva 350 Seenieilen von der Philippineninsrl Hindano entfernl. Gcnniierc Anssabeu sollen verösfentlirt l iverdcn, sobald der Inlernationalen Gevssraphischen Gc sellschast ""erichl erstattet worden ist. Bunte Tnqeelchi oiuk. Grn.p Die Tagespost ineldet grohe libcrjchlvennililttssen vel Pelan ulld Friedan. 150 Häuser nilisiten gcräumt Iverdcn Bisher sind zwei Mcnschenlcbcn zu bcklasscn. Von der Kalo slrophc sind etwa 1000 Personen betrosscn. Kopciihngcii, I» der Otiavrll in A a r h u u s hat pch ein schlvcres Explosiousiinglück zugelragc», lvobei das Mahlhans der Fabrik in die Lust sseslossen ist. Zwei Slrbeiter wurden gc- tötet, zehn andere mehr oder minder schwer vcrlcht. Mrfe und Handel. «inNtche Berliner Nvlieruiigen vom 1-1, November. * BSrwnbcricht. Die Aörsenwochc schlos; bei sllllcin Geschäfl in U!>mwligcnd freundlicher Hallnnss, das Kursnwcan konnte si-0 n,il durchschnittlich etwa 1A besser». Ain Markt der in« landilchrn Anleihen war das Geschäft sehr sserinssfüsslss, Kricgs- anlclhc 0,21 A. Der Geldmarkt war flüssig. lässliches Geld 7,50—9?L, monalliches Geld 10-11,507,',. ck Devisenbörse. Dollar 4,19 4,21; cnssl. Pfund 2li.33-20,38; holl. Gulde» 168,82 -169,24: Danz. 80,00 ois 80,80; franz. Frank 16,91—16,95; beiss. 19,03-19,07; ichwclz. 80,82—81,02; Italic» 10,06-17,00; seblved. n rone 112,17—112,45; d ä n. 108,72—108,98; norwc ss. 81,09 bis 8-1,91; l s ch c ch. 12,12 12,10; v sl c r r. Schilkin ss .'>9,08 bis 59,22; pol». Zloty (nicht amtlich- 61,81—62,16. Heutige und VorkriessSprcisc für Lebensmittel. Das Statistische Amt der Stadt Berlin veröffentlicht die Klcinhaudclsprcisc der wichtigste» Lcbensbcdürsnissc nnter Gegenüberstellung der Prcislasse des belrcsscndc» Bcrichlszcit- raumes Im Jahre 1918. Da erfährt man, das; das Gemüse am leucrstcil ist. Eine hundcrlprozcutissc Tcucruuss liesst bei dcu Giern vor, eine 125prozcntisse bei Kaffee. Bei den Hülsen fruchten sind Linsen um MO Ä teurer, Bohnen nur 12, Erbsen 40 7L. Betrachtet man das so heih umstrittene Kapitel Flcisch- nnd Wurstlvare», so lvird bei Nindfleisch ein Mehr von 27,8 bis 87,5?« erreicht, bei Kalbfleisch sind die Sähe höher: 17,1 bis 52,1. Hammelfleisch ist 22,2 bis .80 77 teurer. De» höchste» Sah hat das Schweinefleisch, es ist 12,9 bis 6l,1 7» tcnrer gc- ivordcn, Llescii nnd iRückciisctt svssar 78 bzw. 75 7L. Bei den Fischen ist am teuersten geworden der Dorsch mit 169,2 ?«, Kabeljau 151,1, Schelljisch MO,9, Plöheu aus Els 88,8, gesalzene Heriussc 6l,5, sseräucherie 200, Bücklinge 60 ?» Vollmilch wstct 15,8 N mehr, inländische INolkcreibuitcr 85,2 7». 4- Heussstversleissernuss des BerbandeS der Hrngstztichtcr und Heussslhnlter Westfalens, Die Auktion der warm- und kalt- blülisseu Hcnssstc, die vom Verband der Hcugsizüchtcr nnd EigeuhcligsthaKcr Wcstsalens in Dortmnnd im Anschlns; an die Henssstkörnuss und Hcnssüprämiierunss in der Wcstsaleuhatlc statlsaud, war leider ei» Mißerfolg. Der cüizissc crnsthaste Käufer war die prcnsüsche Gcstülsvcrwnllnnss. Die Preise, die die preußische Gcslülsvcrwaltniiss zahlte, waren sehr gut. Tie tenerstcii Hengste wurden nül 13 00t), die billigsten mit 2900 Mark bezahlt. Die Durchschnittspreise bewegten sich zwischen 1000 nnd 6000 Mark. Berlin« Produktenbörse. amcrilas und Liverpools waren in Ehilago die Schlußlursc, in England die Aufangsiwlicrungen abgcschwächt. Für Weizen wie auch für Roggen bestand nach der pommerscben Miste wieder viel Frage nach prompter Abladung, wobei merklich mehr bewilligt wurde, während später eher etwas billiger au- zukommen war. Im allgemeine» war die Hausscstimmung bei den erhöhten Notierungen auch für Lieferung nicht voll aus- rcchlzucrhaltcu. Gerste lvird in mittleren Vransortcn etwas mehr gefragt. Hafer blieb weiter M gwen Sorte» für Ausfuhr rind Konsum begehrt und fest. Mehl findet etwas mehr Be achtung als bisher. Futtcrartikel ruhig Getreide und Olsaaten per 1000 Kilogramm. sonst per 100 Lilo gramm w Reichsmark. 14. 11. 13. 11. 14.11. 13. 11. Welz., märk. 225-228 223-226 Wclzkl.s.Brl 11,2-11,3 11,2-11,3 pominerschcr — - Rogll.s.Arl. 9.0-9.2 9-9,2 Nvgg., märk. 138-141 136-139 Raps — —- pornmerschci — — LeUifacN — — westprcuß. — — Viktor.-Erbs. 23-31.5 23-31 5 Braugerste 184-208 184-208 kl.Spcisccrbs 22-24 22-24 Fullergersle 148-160 148-160 Fiillcrerbsc» Pcliischkcn 18-20 18-20 Hafer, niärl 164-173 162-171 16-18 16-18 poinmcrschcr — — Ackcrbolmcii 19-22 19-22 wcstpreuß. —— Wicke» 20-25 20-25 Weizenmehl Luptn.. blaue Lupi»., gelbe 11,5-12,5 11,5-12,5 p. 100 Lil. sr. — — Bln. br. inkl. Zeradclla —— —— Sack (feinst. Mrk.ü. Not.» 27,2-31,5 27-31,2 Rapskuchen Leinkuchen 14-14,2 21,2-21,5 14-14.2 21,2-21.5 Noggenmchl Trockcnschtzl. 7,6-7,7 7,6-7,7 p.lOO Kil. sr. Soha-Schrot 19,3-19.5 19,3-19,5 Berlin br. Torsml.30/70 Karwsselsl. 9,2-9,5 12,7-12,9 9.2-9.S tnkl, Sack 20,2-22,5 20-22.2 12,7-12,9 Aus dem Gerichtssaal. 8 Grober Pertrnucnsbrnch eines Postnushelfers. Der 18 ^ahre alte ehemalige Postgnshclscr Herbert Uhlig Halle wäh- rend seiner Täbigleil bei einein Dresdner Poslninte als Be steller, weil ihm die jeweiligen Empfänger angeblich zu weit ab seits von feiner Tonr lagen, nach nnd nach rund hundert Post- larten nnd gegen 250 Briefe zurückbchallcn nnd m einer Boden- tanimer angefanunelt. Das Amtsgericht verurteilte den jugend lichen Angeklagten wegen Unterschlagung nach s? 851 des NStGB. zu drei Atonalen Gefängnis. 8 Verurteilung wegen Begünstigung der Flucht SpritwcberS. Im Dezember 1921 gelang es dem damals bereits seit inchrcreii Monaten in Untersuchungshaft befindliche» Kaufman» Her mann Weber, dem Hcmptbcteiligtcu bei de» große» Sprit- schiebnugen, zu cutsticheu. Wegen dieser Sache waren vor dem Schöfscugcricht Tempclhos die Gesäugnisbcamteu WUtsack und Schulz augetlagi. Das Urteil lautete Wege» fahrlässiger Gcsaugcneubcsrciuua auf je drei Monate Gefängnis. Aus der Tschechoslowakei. Tödliches Motorradungliick aus dem Schöber. W arnsdorj. Auf der Reichsstraße, die auf dem Grund- lale über den bekannten Schöbcrpaß nach Zwickau und Prag führt, ereignete sich Donnerstag mittags ein tödliches Unglücks Ein Molorradfahrer, Stariß, aus dem sächf. Grcnzortc wurde samt dem Rade von einem Warnsdorfcr Automobile im Straßen graben nufgcsundcn. Das Rad halte sich jedenfalls völlig über schlagen. Der Verunglückte war schwer verlegt, wurde von dem Auto sofort nach Zwickau gefahren, wo er bei Einlieferung ins Spital bcrcils Harb. Stariß halte das starke Kraftrad erst 14 Tage. E Selbstmord am Grabe der Mutter. Reichenberg. Am Grabe ihrer Mutter fchniU sich eine 88jährige Arbeiterin im Reichenberger Friedhöfe niU Glas scherben die Pulsader der linken Hand durch. Sic wurde schwer verblutet aujgcfundcn und in peinlich hassnungsloscm Zustand ins Spital überführt. llebcrsall aus dci^Tischgenossen. Reichenberg. Ein frecher Ucbcrsall wurdc auf dem Hciinwcgc aus cincm gcmcinfam besuchten Gasthaus auf den Beamten Schmiß aus Neichcnbcr-Ro;cnlhal verübt. Der Fleischergehilfc Ejsenbcrger aus M. Rotwajscr siel den Schmiß plötzlich an und raubte ihm die Brusttaiche mn 5000 Kronen. Effenberger wurdc bereits verhaftet. Spiel und Sport. 8p. DaS grüßte Hallenschwimmbad der Welt. In Gc nieiuschnst mit der Sladtgcmcinde Berlin beabsichtigt eine Eisfabrik in Berlin-Rcinickendorf Ost ein Sportnnter- nehmen zn errichten, das vorerst ein Hallenschwimmbad und eine Hallcnknnstcisbalm mit den erforderlichen Er frischungsräumen umfassen soll. Für das während des ganzen Jahres »»unterbrochen geöffnete Strandbad ist ein Wasserbassin iu einer Größe von 8800 Gcvicrtmctcrn vorgesehen; der anschließende, ans erwärmtem Sand be stehende Strand soll eine Breite von 15 Metern erhalten. Das geplante Bad, dem jährlich etwa 2 000 000 Kubik meter auf 22 Grad erwärmtes Wasser zur Versuguug stehen, dürste damit das größte Hallenschwiunubad der Welt werden. 8p. Beginn des Moskauer Schachturniers. In Moskau bcgauu das intcruationalc Schachturnier. Gleich die erste Runde bringt ein Scnsationscrcignis, nämlich die Partie § zwischen Eckpablanca nnd Lasker. Eapablanca hat den Anzug. Die Paarung der übrigen Teilnehmer ist: Chotl- ! mirski—Röti, Marshall—Wertinski, Löwensisch-Boga- s tirtschuk, Tartakower—Gencwski, Spielmann—Rabino- wilsch, Snbarow—Rubinstein, Sämisch—Yates, Bogol jubow—Grünfeld, Gotthilf—Romanowski. Spielfrei ist Torre. 8p. Neue TiteUämpsc im deutschen Boxsport. Der Ver band Deutscher Faustkämpscr trat die Herausforderung des Berliner Weltergewichtlers Hermann Herse an den Meister dieser Klasse, Ernst Grimm, Berlin, offiziell anerkannt. Desgleichen ist auch die Herausforderung von Michel K o m p a an S a m son - Körner nm den Titel im Halbschwergewicht vom V. D. F. bestätigt worden. Beide Meister haben wie üblich zunächst einen Monat Zeit, die Hcranssordcrnuss anznnehmcn; in zwei weiteren Monaten muß daun der Tiielkampf ansgctragen werden. 8p. Ein neuer Hühcuweltrclord. Der französische Flie ger Bossoulrct hat mit einem Kber-Goliath-Farman einen neuen Höhenwcltrekord ausgestellt. Sein Apparat hatte eine Nutzlast von 1000 Kilo, uud er erreichte damit eine Höhe von 5100 Metern. 8p. Eapablanca schon wieder in Moskau remis. Iu der dritten Runde des Moskauer Schachturuiers gewannen Lasker gegen Nomanowsky, Torre gegen Mar shall, Tartakower gegen Werlinsky, Iljin-Gcnewsky gegen Subarew. Mit remis endeten die Partien Capa bl a n c a gegen G rünscld, Bogoljubow gegen Nnbin- stciu, Löwensisch gegen Neti, Sämisch gegen Rabinowitsch, Gotthilf gegen Yates nnd Spielmann gegen Bogathrtschnk. 8p. Der Große Preis von Deutschland im Kugelschießen wurdc unter schwersten Bedinanngeu nnd bei guter Be teiligung iu Haleuscc zum Austrag gebracht. Unter 28 der besten Kngclschtttzcn Deutschlands siegte der Berliner Schew h mit der vortrefflichen Leistung von 278 Ringen vor Geim-Berlin mit 262 nnd dem bekannten Meister schützen Schulz mit 257 Ringe». Vermischtes. Vincta bei Neapel. Man kennt die Sage von der .Uten Stadt Vincta, die irgendwo an der Ostseeküstc ins Meer gesunken, bei klarem Wetter und klarer See aber »och heute sichtbar seiu soll. Die Neapeler behaupten nun, daß unweit von Neapel, dicht neben der Insel Ischia, gleichfalls eine Stadt im Meere liege; es sei eine alte Römerstadt, die nach einem Erdbeben verschwunden sei. Ob das alles richtig ist, wird sich bald zeigen. Ein dentsch- amerilanischer Erfinder. Dr. Hans Hartmann, hat nämlich einen Apparat kinstruiert, mit dessen Hilse er ins Meer hinabsteigcn und nach dem italienischen Vincta forschen will. Krnpp in Essen soll den Apparat gebaut haben. Er ist vollkommen ans Stahl und hat die Form eines gewaltigen Zylinders, der außer drei Behältern für Sauerstoff auch richtige Wohnräumc enthält. Zwei Per sonen können sich mit Hilfe des Sauerstoffes 86 Stunden unter Wasser hallen, da der Zylinder anch dem nngeheuren Druck, der in der MccresUcfe wirksam ist, Widerstand leistet. Neapel und mit ihm ganz Italien wartet nnn ge- spannt auf Dr. Hartmanns Tauchversuch. Sollte er ge lingen. so dürften bald Gesellschaftsreisen im Tauchapparat au der Tagesordnung sein. — Babylonische Sprachcnvcrwtrnmg lu der Liaiecyv- slownlci. Es gibt einen Witz, der so alt ist wie die Tschecho slowakische Republik (für ciueu Witz ciu hohes Alter!); er lautet: In einer Schule zn Prcßbnrg fragt der Lehrer den kleinen Lajos: „Wo bist d» geboren?" — „In Poszony, Herr Lehrer." — „Falsch, setzen! Wo bist du geboren, Hans?" — „In Prcßbnrg,, Herr Lehrer." — „Setzen, gibt's nicht mehr! Wo bist dn geboren, Max?" — „Herr Lehrer, mich legen Sic nicht rein: ich bin „loco" (das heißt: liier nm Ort) geboren!" An diesen Witz wird man er- innert, wenn man hört, was sich dieser Tage bei der Budgetdebatte im Prager Parlament zngetragen hat. Im früheren Österreich gab cs unzählige schreckliche „Affären", wenn die tschechischen Rckrnten beim Namcnsaufrnf oder die gewesenen Soldaten in der Konlrollvcrsammlnng „Zdc" statt „Hier" riefen. Diese lustigen Zdc-Affären sind nun mit dem alten Österreich nicht gestorben, sic sind viel- mehr von den Tschechen mit übernommen und jetzt noch weit komplizierter geworden. In jener Budgetdebatte z. B. verlangte ein slowakischer Abgeordneter Straflosigkeit für jeden slowakischen Soldaten, der sich anstatt mit dcm tschechischen „Zde" mit dem slowakischen „Tu" melde. Folgerichtig müßten dann anch die deutschen Soldaten in der Tscheche! mit „Hier" antworten dürfen. Oder allesamt sollten, wie der klngc Max aus Preßburg, mit dem »e»- tralcu. weil altlatcinischcn „loco" antworten. — Frankreichs Analphabeten. Frankreich ist ei» sehr ge bildetes, kultiviertes Land. Da das die Franzosen selbst versichern, würde man cs für unbedingt wahr halten, wenn nicht die böse Statistik in grausamer Weise nnaugcnehmc Enthüllungen machte. Durch sie erfährt ma», daß zu den ernstesten Problemen, die der große Krieg für Frankreich hinterlassen hat, das Analphabctcntnm gehört. Die Kricgs- jahrc hatten eine heillose Unordnung in das Unterrichts- Wesen gebracht, und die Folge war. daß eine große Anzahl Kinder gar keinen oder nur sehr unzulänglichen Schnl- unlcrricht erhielt. Aber niemand hätte vermutet, daß die Zahl der Analphabeten so erschreckend hoch sein werde, wie dies die soeben veröffentlichten Ziffern erkenne» lasse». Es Hal sich hcrausgestellt, daß 300 000 Franzosen zwischen 61 und 20 Jahren weder lesen »och schreiben können, und daß fast 100 000 diese Künste nur sehr nuvollkommcu verstehen. Unter den Franc» befinden sich 50 ?» mehr Analphabeten als unter den Männern. Seit dcm Jahre 1882 besteht in Frankreich der allgemeine Schulzwang, nnd dennoch dieses Ergebnis, das weder für das zivilisierte noch für das galante Frankreich besonders schmeichelhaft ist. - Ncwyorl in Aufregung. Die Bevölkernngvon New. York, namentlich die des Börscuviertels, Wallstreet, erlebt« einen gehörigen Schreck. Uber den Wolkenkratzern erschien plötzlich ein ganzes Heer von Flugzeugen, von den Dächern der Häuserreihen donnerten Kanonenschüsse nnd rasscltc das Feuer von Maschiucngewchrcn. Unter dem nichts ahnenden Publiknm aus den Straßen brach eine Pnnit aus, Frauen fielen in hysterische Schrcikräinpfe und wurdc» ohumächtig, aus deu Vureaugebäudeu stürzten entsetzte Schreiber nnd Tippdamcu, welche an eine Wiederholung des Bombcnattentats ans Morgan im Jahre 1922 glaubten. Bei der Feuerwehr ertönten ununterbrochen die Alarm- telcphone. Bis es sich hcrausstelltc, daß es sich mn dci, Auftakt zu den Luftmanövern handelte. Sprechfaal. (Uiitcr dieser Rubrik werde» alle uns aus unserem Loserlreise zugesandten, die Allgemeinheit stark interessierenden Abhand lungen über örtliche Angelegenheiten veröffentlicht.) Zur Kranlenhausjchwestcrn-Angelcgcuheit geht uns folgen des Schreiben mit der Bitte um Veröffentlichung zu: In Nr. 259 und 262 der „Sachs. Elbzeilung finden sich Aus führungen betr. die Abberufung der Schwesterii des Dresdner Diatonissenhauses, die nicht unwidersprochen bleiben dürfen. 1. Die Abberufung der Schwestern erfolgte, weil Schwester Etije Eckardt telefonisch von Herrn Bürgermeister Dr. Voigt auf- gesordcrt worden war, bei ihrem Mutterhaufe um ihre Ablösung emzulounncu. Dn das Mutterhaus es nicht gewöhnt ist, daß Schwestern, die sich in ihrer Arbeit nichts haben zu schulden lammen laßen, kurzerhand wegen persönlicher Dissereuzen zur Bitte uni ihre Ablösung ausgcsordert werden, dn es seiner bei dem bestehenden Schwcßernninngel nicht ohne weiteres Ersatz für eine erprobte und crsnhrene vorstehende Schwester stellen tann, so hat es die Kündigung der Station ausgesprochen. Es kann keine Rede davon sein, daß der große Schwcstcrmnangel zur Abberufung der bisherige» Schwestern Veranlassung gegeben hat. Die Veranlassung war vielmehr die Tatsache, daß das Akutlerhaus von der telefonischen Ausforderung Kenntnis er hielt und in ihr ein unbilliges Verlangen sah, nachdem vom Herrn Bürgermeister vorher keine Klage über die Schwester bei shni eingcgangen war. 2. Es entspricht nicht den Tatsachen, daß, wie es Herr Bürger meister Dr.'Voigt nach dcm Zeitungsbericht vom 6. 11. 25 darge- skcllt hat, die Kündigung ausgesprochen worden ist, „trotzdem Stadtrat Engelhardt laut Natsbeschluß bei der Oberin vorstellig geworden ist." Der Besuch des Herrn Stadtrat Engelhardt ist erst nach geschehener Kündigung erfolgt. 3. Irreführend Ist auch die Darstellung, als habe das Mutter gans die Kündigung erst nach Eingang des Brieses von Herrn Dr. Earlsburg ausgesprochen. Ein solcher Brief lag, als die Kündigung von dem Unterzeichneten ausgesprochen wurde, nichl vor. Das'Mullcrhaus Halle leinen Anlaß, Herrn Dr. Eartsburg um persönliche Auskunfl zn billen, da die Aufforderung an Schwester Elifc Eckardt, sich ablöscn zu lassen, ausgesprochen war, ohne daß irgendwelche Klagen von Seiten des Herrn Dr. Earts- bnrg zu unserer Kenntnis gekommen waren. 1. Ebensowenig kann davon die Rede sein, „daß die erst zu- gesngte Zurückiinhine der Kündigung" dann rückgängig gemacht worden ist. Eine Zurücknahme der Kündigung ist nur unter der Bedingung in Aussicht gestellt worden, daß Schwester Elise Eckardt nach Beilegung der Differenzen in einer sie befriedigen de» Weise nichl auf -ihrer erbelencn Ablösung besteht. 5. Wenn Herr Bürgermeister Dr. Voigt nach dem Zeitungs bericht erklärt hat,-daß Herrn Dr. Eartsburg nach seiner Rück kehr aus dem Felde von seilen der Oberschwester nicht mehr der nölige Respekt entgegengebracht wurde, so steht das zunächst in Widerspruch mit dem Briefe des Herrn Dr. Eartsburg an die Frau Oberin, in dem er schreibt, daß Schwester Elise die ganzen Jahre, seit er ans dein Kriege zurück ist, „also von 1919 bis etwa Frühjahr 1921, stets in gutem Einvernehmen mit ihm gearbei tet hatte". Wenn dann weiter Herr Bürgermeister Dr. Voigt der Oberschwester vorwirst, „daß sie entgegen den Vorschriften eigenmächtig handelte", wenn er erklärt hat, „dasz es kein ge deihliches Zusammenarbeiten mehr gab, so daß die Interessen der Stadt und der Kranken als gefährdet gelte» mußten", so muß es die Direktion der DiakonisfcnanstaU aussprechen, daß sie er warten konnte, über derartige Pslichtvergefsenheiten einer Schwester unterrichtet zu werden, ehe die Angelegenheit in einer die Ehre und das Ansehen unserer Schwestern schädigenden Weise öffentlich zur Sprache gebracht wurde. Die Direktion wird Herrn Bürgermeister Dr. Voigt bitten, ihr mitzuteilen, ob er sich zu den nach dem Zeitungsbericht von ihm erhobenen An- »huldigungen bekennt, und gegebenenfalls für seine Vehaup- tunge» den Beweis zu erbringen. Die Direktion -ist nicht ge neigt, derartige Anschuldigungen gegen eine ihrer Schwestern, Lie sich im Dienste des Diakonissenhauses bewährt hat, hinzu- nchmen, ohne Aufklärung zu verlaugeu, zumal dieser Schwester u. a. von Herrn Stadtrat Engelhardt das beste Zeugnis ausge stellt wordcu ist. ti. klni jedes Mißverständnis ausschließen, belonl die Direk- cion, daß es Schwester Elise Eckardt nicht in den Sinn gekommen ist, die Rechte des Arztes nicht nnzuerkeuneu. Dagegen mußte sie sich nach Lage der Dinge in verwaltungstechnischer Beziehung als -nicht dei» Arzte, sondern dem Stadtrat unterstellt anschen. Dr-esden-R., den 18. November 1925. Die Direktion der cv.-luth. Dinlomsicnanstalt i» Dresden. A m e l u n g , p.
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