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Sächsische Elbzeitung : 20.01.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-193201209
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19320120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19320120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1932
- Monat1932-01
- Tag1932-01-20
- Monat1932-01
- Jahr1932
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 20.01.1932
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Amerika sag«: steine Vcrstindimg zwischen Schiilvcn und 'Abrüstung. Wnshingion. Fn maßgcstcuvcn strciscu ivirv am Vorabend der Abreise vcr amcrikanischcn Abrüsliingsabordiimig bcwnl, das; Vic Haiipiproblcmc, vic vcr 'A b r ü st n n g iin Wcgc stün vc», polilischcr und Ivirlschasilicher 'Nalnr scicn. Dic amerika nischc Rcgicrnng lchnc cs ast, cinc Streichung oder lktcvisioii den cnropäisclicn Schulden als «üegenleisliuig siir die curcpänchc '.'lstcüsliing ;n eröriern. Trost vcr ÜNalnumg vcs Präsivcnlcn Hoover, daß Europa astrüsten iiiüsse, stcvor cs sich sür ;at> lungsuiijähig erkläre, ist dic amerikanische Regierung zur ojji zielten Aujjassmig ziirückgcsclüvenki, das; cinc Verstinvnng Zivi schcn dcm Sclnilvcnprostlem und ver Astrüstnnasjrage nicht dc stehe. Sondieruiigeil Lavals in Washington London, 20. Januar. Nach einer Beulermeldung aus Washington läszt der französische Ministerpräsident Laoal gegenwärtig die Auf fassung der Vereinigten Staaten über die Möglichkeit einer Verlängerung dcs Hoover-Moratoriums sondieren. Mi nisterpräsident Laval Hal diesen Schritt durch Vermittlung des amerikanischen Botschafters in Paris Edge unternom men, und zwar im Anschlusz an eine Denkschrift, die kürz lich von Staatssekretär Slimson dem französischen Botschafter in Washington Claudel zngestellt wurde, uud in der die amerikanische Haltung in dcr Schuldenfragc gekennzeichnet wird. Dcr Inhalt der Denkschrift entspricht, ungefähr der gemeinsamen Erklärung Hoovers und Lavals »nd kommt darauf hinaus, das; jede Initiative in dieser Frage von Europa ansgchcn müsse. Zu der amerikanischen Forderung in Stimsons Denk schrift, das; die Initiative für die Behandlung dieser Frage von Europa kommen müsse, hat Laval dem amerikanischen Botschafter in Paris erklärt, er könnte schwerlich die Ver tagung und die Hinausschiebung der Schnldenzahlungen vor dem Parlament anrcgen, ohne vorher über die Hal tung der Vereinigten Staaten unterrichtet zu sein. Das Staatsdepartement teilt mit, daß die fragliche Denkschrift keine Antwort auf eine vor einigen Monaten übermittelte, aber nicht veröffentlichte Note der französi schen Regierung sei. heute wird erklärt, Frankreich habe in dieser Note verlangt, das; die politischen Schulden und Reparationen die Priorität vor den Privatschulden g' nies;cn sollten, falls Deutschland nach Beendigung des Mo ratoriums nicht alle Schulden zahlen könne. Europa soll selbst für seine Rettung sorgen. London. Von maßgestcudcr Stelle in Washington wurde, wie „Exchange Telegraph" melde!, am Dienstag milacieiU, die AnNvon der Vereinigten Siaaicn ans die europäische Anre gnng werde dahin geben, das; Europa selbst siir seine Reuung sorgen müsse. Wenn jedoch, so besagt dic Mitteilung weiter, von europäischer Seite Pläne über eine weitere Aufschiebung der striegsschulveuzahlnugcn oder andere Vorschläge ;ur Bei legnng der gegenwärtigen .Krise gemacht würden, so werde Amerika diesen Plänen seine sorgsältigc Bcachinng schenken. Trotzdem beabsichtigten die Vereinigten Staaten nicht, au den vorbereitenden Verhandlungen ieil;nnchmen. England schwankt hin und her. London. Tie Uabincllssihnng, die siir Dienstag angesctjl tvar, ist plöhlicb abgesagt worden. Blae Donald Halle dafür weitere Besprechungen mit seinen stastineuskostcgcn, darunter dem Außenminister und dem Schastkanzler. Die politische Lage ist vollkommen unklar. .Zwischen den an der Anßcnpolllik belei liglen Dienststellen in London, Paris nnv Berlin war der Tc lephondrahl sorlwährcnd in Täligkeil, und dcr dcmsche Bol schaslcr sprach mchrsach im Foreüm Ossice vor. Sachlich lägt sich nur so vicl scstsicllcn, das; seitens der deutschen Diplomatie gegen eine Verlängerung des Hoovcrmo rawrinms gearbeini wird. Sic vcrlangt, das; dic Lausanner stonseren; slallsindci und dic Vcrhandlnngcn iibcr cinc env gültige Lösung der Trtbnisragc noch vor dcm l. Juli, an wel- chcm Datum das Hooverjastr ablänsi, in Angriss gcnommcn nnv vie ganze Frage wciimöglichsi geklärt werden soll. Sie ist, wie versichert wird, nicht bereit siel, vorherige .Zugeständnisse abpresscn zu lassen. Sic stützt sieb hicrbci daraus, das; Bcrliu, dcu Wünschcn dcr (Bäubigcrmächtc solgcud, dic Ponngplan maschiuc in (Kang gcschi Hai, das; dcr Basclcr Bericht die llu Möglichkeit weiterer deutscher .Zahlungen nach dem i. Juli ans vrüctlich scslslclti, nn'o das; eine Foriscstung der bisherigen Mc ihode des Klückverlcihens der ungeschützten .Zahlungen die Schuldenlast Deutschlands weiter in gesährlicber und nnuöligcr Weise lausend erhöht. , Die englische Diplomatie hält die Lausanner stonseren; au sich siir wünschenswert, wanci fedocb dic sranzösisclic Stellung uahmc ab utid ist anschcincud auch hcuie noch tvillcus, mog lichcrivcisc dic Lansanncr stoujercnz sallcn zu lasse». Sic seht sich siir cin vorhcriges vorlänsigcs Abkommcn iibcr cinc 'Ans dchnuug dcs Tribuimoratoriuuis ein. Dic Hanplschwicrigkeil siir das .Znstandckommcn ciucr Eiuigitng licgt nach cuglischcu Mittcilnngcn in dcn Mcinitugsvcrschicdcnhcilcn zwischcu Frankreich nud Dcutschlaud bezüglich der Behandlung der uu geschützten Tribnlrale. Jin allgemeinen werden vie Aussichten siir Vas .Zustande kommen der Lansanuer stonseren; pessimistisch beurteilt. LributaussMA sür Belgien Mt dringlich. Brüssel. Im S e n a l brachte der Senator DeVorlvloI ttvallonischer Aaiholikt eine dringliche Auslage cin, in der die Negierung nm A u s k>t u s t über ihre Haltung bezüglich der T ributs r a g e aits Grnnv der Erllärnugen des Kieichskan; Icrs Brüning gebeten wurde. Der Miuisterpräsiveul Neu liu sowie Hü maus verneinten die Dringlichkeit der 'Ansrage uud versicherte», das; es gefährlich sei, jetzt eiuc Debatte über diese Frage ;u begiuucu. Ala» möge die Ergebuisse dcr Lan sauucr stonseren; abivarieu. Dic bclgischc Ncgicruug vcrtei digc latkrästig dic Ncchlc Belgicns, uud die Politik der gegen wärligcu Zlcgiernng bctvcge sich auf der Liuic der bisherigem. Der Senat lehnte vie Dringlichkeit der Anfrage ab. Neues Material für Laulanne Abschlusz der Genfer Wirlschufksbesprechungen Genf, 20. Januar. Das Wirtschafts- und das Finanzkomitee des Völker bundes haben ihre Beratungen über die finanzielle nnd die wirtschaftliche Lage abgeschlossen. Das Wirtschaftskomitee stellt in seinem Bericht an den Völkerbundsrut fest, daß es ihm auf seiner jetzigen Tagung nicht möglich gewesen sei, nützliche Direktiven für dic von den Staaten einzuschlagende .Handelspolitik aufzustellen. Es betont, daß die wirtschaft lichen Beziehungen zwischen den einzelnen Ländern in einem bis fehl nicht geahnten Blaße von den internationalen Schul den aller Art beherrscht würden. Die Ausfuhr von Waren für die Schuldnerländer bleibe das einzige Mittel, um ihren Verpflichtungen nachzukommen. Ls sei deshalb wichtig, daß diese Länder eine aktive Handels bilanz haben, und daß der Bcberschuß daraus umso größer sei, je beträchtlicher ihr Schuldenvolumeu sich darstelle. So lange die Lähmung des internationalen Kredits anhält, stel- WW. Wal WkliW Mlnll NmUs Scharfes nationalsozialistischer Angriff gegen Reichskanzler Brüning München. Dic nationalsozialistische Partei k o x x c s p o u V c u ; vcrbrciici cinc» osjeubax von maßgesten Vcr Seite inspirierten ungewöhnlich scharsen Artikel gegcu vcn Reichskanzler 'Brüning, in vem cs u. a. Heist«: Wenn cs noch eines Beweises bevnrf« stillte, «vie nnmög licst nnv untragbar Ver Neicstsknnzler Brüning sür Vas deutsche Boll geworden sei, daun sei dieser Nachweis in den lebten Ta gen und Wochen lückenlos erbracln worden. „Will Brüning noch länger einer Fusnmmcnfnssnng aller naiivnnlcn .strafte des Volles den Weg versperren, nmhvem der Rcichsprn sident selbst ilm ersuchen muhte, seine ebenso erfolglosen wie peinlichen parlamentarischen Bemühungen um dic Neichsprasi vcutcuwalst einznstrlle»? War dcr Wink noch nicht deutlich ge »ug? Oder bcdnrs es noch eiucr stärkeren Betonung, Vast Vas dentschc Voll, das den Gencralscldmnrschnll von Hindenbnrg in freier Vvllsival>l in sein Hostes Amt cinscbtr, kcincn Neichsprä sidenten von Brünings Gnaven wünscht? Wcnn Brüning das niclg endlich begreift, worüber in vcr Auffassung dcs Volkes und dcr des Reichspräsidenten längst Ncbereinstimmnng sterscstt, dann wird man allerdings auch vergeblich von diesem stanzler er warten, Vast cr sich der Vernntworlnng bewnsn ist, die in aller Schwere ans ihn fallen wird, wcnn durch sein noch längeres Verbleiben das Voll dein Reichspräsidenten von Hindenbnrg entfremdet wird. Es bestellt lein Zweisci mehr, vast sowohl sür eine inncrpvliliscstc nationale Einigung wie sür eine voll irfolgreichc Politik nach ansteu Dr. Brüning heute ein nicht mehr lange zn ertragendes Hindernis ist. Das deutsche Volk e r w a riet vvu B r ü u i u g aus dcu niäh mihzuvcrstchcuven Brief Hitlers nur eine 'Antwort: Sofortigen Rück teil I." len die ungewöhnlichen Bedingungen der gegenwärtigen Feit die Gläubigerländer vor ein großes Dilemma: entweder sie verringern die ihrer Einfuhr in den Weg gelegten Hinder nisse. öder sie finden sich damit ab, daß die Chancen für die Begleichung ihrer Forderungen schwinden. Bon seilen einer Einrichlnng dcs Völkerbundes ist bis jetzt niemals ans die weltwirtschaftlichen Störnngen dcr in- lcrncilionalen Schulden „aller Art", also auch der Beparalio- uen, mit solcher Deutlichkeit hiugewiesen worden, wie es in diesem Bericht des Wirtschastskomitees geschieht. In dieser Beziehung ergänzt der Bericht wirkungsvoll die Feststellun gen, die der sogenannte W-ggin-Ausschuß im August in Basel gemacht hat. No» M Millionen Milse? Für das Sicherungsvcrfahrcn. Berlin, 20. Januar. Dic Korrespondenz Osthilfe berichtet: Die Oststclle ar beitet zur Zeit an einer ganz neuen Vorlage, die den; Be dürfnis nach neuen nnd wirklich ausreichenden Mitteln Rechnung tragen soll. Die Annahme, daß ein Bedarf von insgesamt 800 Mil lionen Reichsmark für das Sicherungsvcrfahren einer- seils und die Enlschuldnng andererseits in Frage kommt, scheint dem Entwurf zugrunde zn liegen. Natürlich bereitet die Beschaffung solch enormer Mittel große Schwierigkeiten, in welche die Währungsfrage, die Wirtschaft- und Handelspolitik, ja sogar die außenpolitische Situation hineinragen. Die Vergebung der Gelder soll durch die Judustriebank erfolgen, zu der die ostdeutsche Landwirtschaft gerade wegen ihrer sachlichen kaufmännisch- unpolitischen Arbeitsweise Vertrauen hat. Dic Tatsache, daß von den 50-Millionen-Kredilcn dcr Obligakionsbank bisher noch nicht 1 Prozent verlorengingen, ist dcr beste Beweis für die innere Gesundheit der ostdeut schen Landwirtschaft. * Wie das Ncichskommissariat für die Osthilfe mitteilt, sind bis zum 31. Dezember 1931 bei den einzelnen Land stellen insgesamt rund.18 000 Anträge auf Einleitung eines Sicherungsverfahrens im Rahmen dcr Osthilfe eingegan- gcn. Es ist hierbei zu berücksichtigen, daß vorsorgliche An träge noch bis zum 21. Januar d. I. gestellt werden können. Sporsomleit in ver Landwirtschalt Eine Bnndfunkrcdc dcs Ostkommissars. Berlin, 20. Januar. Der Reichskommissar für die Osthilfe Schlange-Schö ningen sprach !m Rundfunk über das Thema: „Wie und wo muß der Landwirt sparen, ohne dabei die Produktion ein zuschränken?" Er warnte zunächst vor einer Sparsamkeit, die zur .hnngcrwirtschaft und damit zur Plcitewirtschaft führe. Der Landwirt müsse vielmehr alle Wirtschaftschancen ausnutzen nnd dcn Betrieb auf eine möglichst breite Grund lage stellen. Der Redner kennzeichnete als das Ideal eine Wirtschaft, die neben .Kner gleichmäßig aufgebauten Feld wirtschaft eine starke Viehwirtschaft treiben könne. Auch sonst gebe es zahlreiche Sparmöglichkeiten im Betrieb und im Haushalt Zum Schluß betonte der Ncichskommissar, daß keine Wirtschaftsknnst die für das Volksleben notwendige Land wirtschaft aufrechterhalten könne, wenn nicht bald volks wirtschaftliche Maßnahmen getroffen würden, die eine Na tion Apolitische Notwendigkeit seien Sitzung des Kuratoriums der Hindenburgfpende. Berlin. Am Dienstag Ira« miicr vcm Vorsitz Ves Reichs präsivcnlcii vaS Kurawriuin vcr M27 von ihm gcgrüiivcicn Slisllmg „H i n v c i« st u r g s p c n v c" zusammen. Den Ge schästsstcrichl crstaucic Vcr ehrenamUicstc Gcschäftssührcr, Mi nistcrialrat Tr. st a r st c V l. Dcm Bcrich« ist zu entnchmcn, Vas; Vic Slisinng stishcr insgcsam« nahe;» 5 Millivmm Mark in rmiv 27 000 Eiiizclsällcn vorzugsweise an striegssteschädigte, stricgerhinlerstlicstenc und Vclcramm vcrausgatü hat. Im Jahre IMl wurden MO Nüst Mark an Untcrstüstnngen ansge- zahl». Dic linkosten haste» regelmäßig MOON Mark im Jahre »ich« üsterslicgcn. Jas Ergebnis der Nerhandlungen des Preiskommissars mit dem Brauerbund. Berti», Die Perhanvlinige» dcs Reichskommissars sür Prcisüstcrwachmig mit vc» Vertrctcr» dcs Dciitschcn Brauer stimdcs am G. Januar IM? führte» zu folgendem Ergcstnis: Dcr Deutsche Bra»crst»»d »imml vo» dcr Erklärung des ReichskommissarS sür Preisübcrwachnng steunlnis, das; eine Senkung dcs Bicrpciscs nm 2 Mark jc Hcklolilcr Pollstier spä testens am l. Fcstrnar l!M einlrclen »ins;. Der Deutsche Brauerstimd »imml ferner davon stennlnis, das; gleichzeitig auch eine entsprechende Senkung des Schaukuusteus der Gast wirle cinlrete» mnsz. Diese Kiegclung soll sür das ganze Rcichsgcstict gellen mit der Maßgaoc, das; für diejenigen Ge sticic, sür die stcsondcre Beauslraglc des Reichskommissars sür Prcisüstcrwachung stcstelll sind, »och stesoiiderc Vcrha»dI»»gW vvrstchallc» stlcistc». Danzig im Recht Lnlscheidung des Völkerbunds-Kommissars im Liscnbah,. Konslikl. Danzig, 20. Januar Der Danziger Völkerbunds-Kommissar Gras Gravina Hal eine außerordentlich wichtige Entscheidung zum Schuhe der Danziger Staatsangehörigen im polnischen Eifenbahn- dienst gefallt. Danach dürfen künftighin Danziger Bürger, die zum Betriebspersonal der Danziger Eisenbahnen gehö ren, nicht mehr ohne ihre Zustimmung nach Polen verseht oder in Polen beschäftigt werden. Ferner hat der Kommissar entschieden, daß Polen nur cngumrissene Gruppen höherer Veamtenstctten mit pol nischen Staatsangehörigen besehen darf, daß aber das ge samte Büropersonal bei der Danziger Lisenbahndircktion und dcn Danziger Lisenbahnämtern einschließlich der Amts- vorslchcr und das gesamte Außenperjonal mit Danziger Staatsangehörigen zu besehen ist. Seit November 1929 geht ein Streit darüber, daß Po len die Verwaltung der pommcrcllischen Eisenbahnen mit der der Danziger Bahnlinien mehr und mehr verschmolzen hat. Schon der Danziger Völkerbundskommissar Haking hakte seinerzeit entschieden, daß Polen nicht berechtigt sei, ist Danzig eine pammerellische Eisenbahndirektion zu unterhal ten. Polen drohte, wenn Danzig aus Entfernung dcr Ver waltung der pommerellischen Bahnen aus Danzig bestehen sollte, dann werde es auch die Verwaltung der Danziger Bahnlinien mit nach Polen legen. Danzig hatte sich deshalb zur Klärung der Rechtslage am 18. November 1929 an den Danziger Völkerbundskommissar gewandt. Gras Gravina hat nunmehr entschieden, daß es nicht zulässig sei, daß Polen dic Verwaltung der Danziger Linie» vollständig mit der der polnischen verbinde, so daß damit die Verwaltung der Danziger Linien den Charakter einer be sonderen Verwaltungseinheit verliere. Es müsse vielmehr für die Verwaltung der Danziger Bahnlinien eine besondere Vcrwallungseinhcil in Danzig geschaffen werden, dic von Polen so nnsgeskallel werden müs e, daß die Eisenbahnver- wallung allen ihren Verpflichtungen gegenüber Danzig nach kommen könne. Eine innamsche Schlappe Moskau, 20. Januar. Nach einer russischen Meldung aus Schanghai haben die japanischen Truppen an der Slrecke zwischen Tschinji und Tschen^c einen Angriff gegen die chinesischen Truppen unter nommen, um Tschendc einzukreiscn und die militärischen Operationen in die innere Mongolei zu verliefen. Die japa nischen Truppen unternahmen rund acht Angriffe, wurden jedoch von dcn Chinesen zurückgeschlagen. Die japanischen Verluste sollen sehr groß sein. Das Oberkommando Hal wei tere Verstärkungen angefordert. Der Reinickendorfer Mord-Ueberfall. In imscrcr gestrige» Meldmig über de» hinterhältigen kom-- munistischcn NestersaU a»s Nationalsozialisten in Berlin-Rei nickendors, dcr zwei Todesopfer forderte, liegen nocst folgende Einzelheiten vor: Bei den Toten handelt es sich um den 60jährigen Pro fessor und Kunstmaler Ernst Schwarz, der der National sozialistischen Partei angehört, und um den 50 Jahre alten Arbeiter Fritz Klemke, der der KPD. angehört. Der Kunstmaler wurde durch einen Messerstich in die Herz gegend, der Arbeiter Kleinke durch. Brust- und Kopfschuß getötet. Die politische Polizei und die Mordkommission weilten zur Klärung des Tatbestandes lange an Ort und Stelle. Bisher wurden etwa 50 Verhaftungen vorgenommen. Zwei Verletzte wurden nach ihrer Vernehmung dem Krankenhause Reinickendorf zugeführt. Ergänzend wird gemeldet: In der Nacht gegen 1 Uhr kamen etwa 200 Nationalsozialisten in losen Trupps aus Waidmannslust marschiert. Da sie Ueberfälle durch Kom munisten befürchteten, waren sechs Schupobeamte zu ihrem Schutz kommandiert, die die Angehörigen der NSDAP, von ihren Veranstaltungen in Waidmannslust bis nach Rei nickendorf begleiten sollten. Als der Zug auf dem Schön holzer Weg in Reinickendorf-Ost sich der Laubenkolonie Felseneck näherte, krachten plötzlich aus dein Hinterhalt mehrere Schüsse. In wenigen Augenblicken war eine regel rechte Schießerei und Prügelei im Gange, die die wenigen Beamten nicht sofort in der Dunkelheit verhindern konnten. Am Tatort wurden Zaunlatten und Pfühle, Totschläger und eine Patronenhülse gefunden. Einem der Festgenommenen konnte ein Trammelrevolvcr abgenommen werden. Lvteder ein Toter vet einer potitifMen «SrHMgerei. Esse». Am Dienstagabend kam cs m dcr Pfcrdcbahn- straßc zwischen mehreren stommnnisteii und Nationalsozialisten zu einer Schlägerei, in deren Verlauf mehrere Schüsse sie len. Der 21 Jahre alte 'Arbeiter 'Arnold G n s e, dcr dcr NSDAP, angchörte, erhielt einen Tchns; in die Lunge nnd starb auf dem Transport ins .Krankenhaus. Ein dcr Tat vcrdächtigcr Bnrschc wnrdc sestgcnommcn.
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