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Sächsische Elbzeitung : 09.05.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-05-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-193205094
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19320509
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19320509
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1932
- Monat1932-05
- Tag1932-05-09
- Monat1932-05
- Jahr1932
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 09.05.1932
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eigene Mau mitzhanvelt, ja, einmal aus sie gcjchujjcn. Les- Hall» habe GargMofs Göding bei Nacht und Nebel verlassen müssen. Seine Frau habe sich von ihm scheiden lassen. In Prerau, wo er dann seine ärztliche Praxis ausübte, habe er ans grossem Fuße gelebt. Er sei einmal aus einem Ball in der Maske Rasputins erschienen, habe sich dort aber so unmöglich benommen, dass er aus dem Saal Hinausgeivor fen wurde. Wegen verbotener Eingriffe bei Frauen wurde ein 'Verfahren gegen ihn cingelcitet, so das; ihm am 9. April 1930 die Ausnbnng der ärztlichen Praxis in der Tschecho slowakei verboten wurde, worauf er sich nach Paris begab Hatte Gvi-gulow Helsel-shelses? Weiler«? UMciHichmmsergelmisse. Paris. Tie ^rau des Präsidciuemwnders Margu kow ivilroe von dem nocli Menne Earle ciuswidieii sranzeii seben Nrimjnaiinspetivr »ich, in ibrer Villa, sondern in der !äirche angetrossen. 'Als n«an ihr inilleiiie, ihr Mann habe eine schwere Mordlal veriiln, geriei sie oeNia anher Fass»»» nnd crklärie. nichts von seinen '/lbjiclnc» geivnj',, z» haben. In tchter ,>eii habe er häufig Reisen nnlernonnnen, it r sein .siel nnd seine Absichten jedoch stets verschwiegen. Bon seiner Poti iischen räugten wisse sie nichts. Fran (Norgntoiv ist in der ^laeh, znin Tonniag in Paris eingeirossen. Tic nenboischewistische Bewegung. ;n per sieb Morgnlow in Prag bekamne, soll tatsächlich der Nowunern unterstehen. In folge seines schlectUcu R»scs Hanen die Prager Behörden Eivr gniow verboieli, eine eigelie Pariei zu gründen, nm so mehr, als sich heransstcille, dah er über eine Mitgliedskarte der jgounnnnistischen Partei verfüge. Während Eiorgulow erkläri, das; er vvhhändig selbsiändig gehandelt habe, bat fiel» fehl eine Zeugin gesunden, deren -Ans sage eilt wesentlich anderes Bild ergibi. Fran de Bilnwrin, die am Tische Farnaes siand und nur etwa drei Schritte von dem Mörder entserni war. bat vor dem Untersuchungsrichter zu Protokoll gegeben, dah Eiorgulow sich vor der Tat flüsternd mit einem Mann und einer Frau uuterhaUcu habe. -Als der Präsident den Lanl betrat, habe die Fran ieise gesagt: „Ta ist er!" Taranshin habe sich Eiorgulow schars nmgcdrelu, oic Zcugiu zur Leite geflohen und seine Lchüsse abgefeucri. Ter -Nanu, mi, dein er sich vorher unterhalten habe, habe leise gc sagt: „Er hat sein Viel nicht verfehlt" und sei darauf mit der Fran in der Menge verschwunden. Wie aus P r ä g gemeldet wird, hat Ei o r g n l o w in cu gen B c ; i e h n n g e n zu dem EiPU.-Agenten Uschakow gestanden. Eiorgulow soll sogar eine geheime Reise nach Sowjctrnhiand unternommen und unter seinen Bekannten für die Rückkehr nach der Räiennion Propaganda gemacht ha den. -Andererseits habe der Mörder sich jedoch bemüht, mit dem allrussischen Militärverband in Verbindung ;n treten. Fm Lainie EiesängniS haben die Psvchiatcr bereits die Uniersnchnng Eiorgniows ans seinen Eieistcsznstand ansgc nommcn. Für den Prozch wird ihm ein Lssizialvcncidiger gcsiclil. Frau Gorguloff gab an, daß sie ihren Gatten in Paris kennengelernt und im Juli 1931 geheiratet habe. Am Tage der Eheschließung habe sic in einer Bank die Summe von -10 000 Francs hinterlegt, die ihre Mitgist darstellte. Die Untersuchung wird sich nunmehr vor allem darauf erstrecken, festzustellen, woher die Mitgift der Frau Gorguloff stammt- und ob es sich hierbei nicht um eine versteckte Subvention irgendeiner ausländischen politischen Partei handelt. An das französische Volk Ein Ausruf Tardieus. Paris, 9. Mai. Ministerpräsident Tardien hat nachstehenden Aufruf an das französische Volk gerichtet: „Der Präsident der Republik ist ermordet worden. In ganz Frankreich herrscht darüber Bestürzung. Das französische Volk beweint den verehrungs würdigen Greis, der dem Lande sein Leben gewidmet hat, -und dessen vier Söhne für seine Verteidigung gefallen sind. Frankreich verneigt sich vor der schwergetroffenen Witwe, deren Gatte ebenfalls auf dem Felde der Ehre gefallen ist. Ehren wir unseren Staatschef durch Ruhe und Würde. Am Sonntag wird das Land seine Vertreter wählen, am Diens tag wird die Nationalversammlung den neuen Präsidenten bestimmen, und am Donnerstag begleitet die Pariser Bevöl kerung Paul Doumer vom Schloß Elysöe zum Pantheon. Frankreich wird seinen Schmerz und seine Einigkeit im An denken an einen großen Diener des Staates und in der strikten Durchsnhruna des Gesches zum Ausdruck bringen " Claude Farrere. Der bei dem Anschlag auf den Präsidenten der fran zösischen Republik Doumer leicht verletzte Claude Farröre ist einer der bekanntesten französischen Romanschriftsteller der letzten Zeit. Farröre, der 1876 geboren ist, war in früheren Jahren Marineoffizier. Dies hat auch seine schriftstellerische Tätigkeit beeinflußt. Seine Werke schildern besonders das See- und Kolonialmilieu. Ein bemerkens werter Zufall will, daß einer seiner erfolgreichsten Romane „Der Mann, der den Mord beging" heißt. Claude Farröre nm Tonnlng operier«. Paris. Ter Dichter Claude Farr«'re, der, Ivie ur sprüuglich augcuvuuuen, bei dem Allein»! aus Doumer nur eine lcichie Arnwerlelzung davouirug, ist am Louuabeud noch einmal uutersuchl worden. Hierbei ba, sich herausgesielN, daß er außer der Lchnßwnnde in de» -Arm noch eine zweite in die Schulter davongelragen bat. Ta FarrEre über heftige Lehmer zcu klagte, hat mau am Lonuiag die Klügel entesrut. Das Be finden des Dichters ist besriedicgnd. TragischeFolge des Prasideulennwrocs. Paris. Der -Mord au dem französischen Ltaatspräsideiucn hat indirekt ei» zweites -Tpser gefordert. Ei» i» Paris lebe» der russischer Emigrant, der die Ermordung Downers als Entehrung aller im -Ausland lebende» Russe» bc trachtete, stürzte lieh aus seiner Wohnung ans das Liraszen Pflaster nnd wurde sterbend in ein Krankenhaus gebracht. Bevor er verschied, erklärte er, er habe sich das kleben genom nie», weil er das Verbrechen Eiorgniows nicht überleben könne. Russengelder für die Türkei Moskau, 9. Mai. Laut Mitteilung der Telcgrapheu-Ageutur der Sowjet- union hatten der türkische Ministerpräsident Ismet Pascha und Außenminister Tewfik Ruschdi Bei während ihres Auf enthaltes in der Sowjetunion wiederholt sehr herzliche Unter redungen mit allen verantwortlichen Leitern der Sowjet union. Die Sowjetregierung eröffnete der Türkei einen langfristigen Kredit in Höhe von acht Millionen Dollar, der der Türkei den Ankauf russischer Maschinen ermöglichen soll und von der Türkei in Jahresraten in Natura abgegolten werden wird. Die Berfteherunssreform Abbau be,- Leistungen — Llmbau des Aufbaues Bon gutunterrichtcter Seile wird berichtet: Nachdem die Vorarbeiten an der 'Aufstellung des neuen Etats nun mehr abgeschlossen sind, nimmt das Kabinett die notwendige Reform des finanziellen Teiles der Sozialversicherung in Angriff. Die Invalidenversicherung, die knappschafiliche Pensionsversichcrung und die Arbeitslosenversicherung sind seit jeher die Sorgenkinder einer jeden Neichsregierung bei der Etataufstcllung gewesen. Die notwendige finanzielle Sanierung wird bei allen Vcrsicherungsarlen einen Leistunasabbau und bei der Arbeitslosenversicherung einen Umbau des Ausbaues bringen. Nach dem bisherigen Stand der Beratungen er gibt sich folgendes Bild: Die Invalidenversiche rung hat im Jahre 1930 einen Neichszuschuß von -118,1 Millionen RM. erfordert; trotzdem hat sich ein Fehlbetrag von 197 Millionen NM. ergeben. Der monatliche Zuschuß im Jahre 1932 stellt sich auf ungefähr 21 Millionen RM. Diese Summe soll zum Teil durch eine generelle Herabsetzung der Renten, und zwar so wohl der Invalidenrente, der Witwenrente und der Waisenrente, aufgebracht werden. Ueber das Ausmaß der Kürzung der einzelnen Renten ist nach keine Entscheidung getroffen. Je doch rechnet man mit mindestens 5 RM. für die Invaliden rente, 4 NM. für die Witwenrente und 3 RM. für die Wai senrente. Es ist aber auch durchaus möglich, daß diese Süß« noch etwas erhöht werden. Diese Kürzungen wirken auto matisch auch auf die Arbeitcrpensionsversicherung der Knappschaft und auf dw Wanderversicherten in der Ange stelltenoersicherung. Darum wird auch in der Angestclllenversichcrung eine Leislungskür- zung nicht zu vermeide» sein. Die Angestelltenversicherung hat zwar bisher noch keinen Neichszuschuß erfordert, sondern sogar noch im legten Jahre einen Vermögenszuwachs von 260 Millionen RM. aus weisen können. Die Art der Leistungssenkung in der Ange stelltenoersicherung steht noch nicht fest. Man hat sich bei den Beratungen noch nicht entschieden, ob die Kürzung am Grundbetrag oder an den Steigerungssätzen vorgenommen werden soll. Es ist anzunchmen, daß der Grundbetrag ge kürzt wird, während man für die Steigerungsbctrüge der Selbstverwaltung der Angestelltenversicherung möglichst frei» Hand lassen will. Die schwierigste Aufgabe bereitet die Arbeitslosenver sicherung. Die Versicherung selbst ist in Ordnung. Sie hat ihr im März abgelaufenes Rechnungsjahr 1931/32 mit einem geringen Ueberjchuß von rund 20 Millionen RM. abgeschlossen. Da die Monate April und Mai noch nicht in ihren Einnahmen und 'Ausgaben balancieren werden, muß dieser Ueberschuß dann in Anspruch genommen werden. Aber in den folgenden Monaten wird — wie auch im ver gangenen Jahr — die Versicherung wieder eine Reserve an- lammeln können. Noch aber schulde! die Versicherung dem Reich aus einem Darlehen aus dem Jahre ^930 eine Summe von 150 Millionen RM. Die früheren Darlehen sind vom Reich niedergeschlagen morden. Die Versicherung ist nicht in der Lage, Rückzahlungen zu leislen; man wird also auch diesen Betrag abschreiben müssen. Schwierigkeiten bereiten eigentlich nur die Krisen und die Wohlfahrtsunterstützung. In einem Brief an den Reichs kanzler hat der Preußische Ministerpräsident als Forderung Preußens die Zusammenlegung von Krise und Wohlfahrt bei gleichzeitiger Einführung der Bedürftigkeitsprüfung für die zusammengelegte Unterstützung gefordert. Die Gemeinden sollen Träger dieser neuen Ünterstützungsart werden. Mit dieser organisatorischen Aenderung und mit der allgemeine» Einführung der Bedürftigkcitsprüfung lassen sich wohl grö ßere Summen einsparen, jedoch eine Sanierung wird damit nicht erreicht. Schon im Interesse der Finanzen der Ge meinden müssen neue zusätzliche Mittel bereitgestellt werden. Preußen schlägt eine Notabgabe in seinem Brief an den Reichskanzler vor. Darüber hinaus und auch i» Verbin dung damit wird eine Zusammenfassung von Krisensteuer, Krisenlohnsteuer und Beamlengehaltskürzung als Sonder abgabe geplant. Die letzten Entscheidungen sind aber hier noch nicht gefallen. Reichsrat billigt Prämienanleihe Mittel für Arbeilsbcschasfung. Berlin, 8. Mai. Das Rcichskabinell Hal das Anleihcgesch zur Arbeiks- vcschaffung fertiggestellt. Danach sollte der Reichsfinanz minister ermächtigt werden, „für Siedlungen, Meliorationen, Beschäftigung Jugendlicher und sonstige Arbeitsbeschaffung Geldmittel im Wege des Kredits zu beschaffen." Sofort wurde daraufhin der Reichsrat telegraphisch cinbcrusen, um die Vorlage zu verabschieden. Die Ausschüsse des Reichsrals berieten in mehrstündiger Sitzung das Kreditermächtigungs- Gesetz und beschlossen, es in das Schuldentilgungs-Gesetz hin- einznarbeilcn das bisher im wesentlichen nur die Verlän gerung der Lee Higginson-Anleihe enthält. 'Außerdem än derten die Reichsrats-Ausschüsse den Wortlaut der Vorlage auch dahin, daß die Mittel für die Arbeitsbeschaffung nicht „im Wege des Kredits" beschafft werden dürfen, weil da durch auch eine Ermächtigung zur kurzfristigen Finanzie rung der Arbeitsbeschaffung ermöglicht worden wäre, ob wohl die Reichsregierung selbst nur an eine langfristige An leihe gedacht hätte; die Geldbeschaffung soll vielmehr erfol gen „im Wege der Ausgabe von Schuldverschreibungen", und zwar beabsichtigt die Reichsrcgierung die Auflegung einer Prämien-Anleihe. In dieser Farn slimmle auch die Vollversammlung des Reichsrals der Vorlage zu. Nur Württemberg, Braunschweig, Anhalt und Mccklenburg- Strelih behielten sich ihre Stellungnahme vor. Die Höhe des Anleihe-Betrages sott die Neichsregierung selbst festsetzen dürfen. Ferner erklärte sich der Ncichsrat auch damit einverstanden, daß nach Zeichnung einer An leihe die dadurch gesicherten Beträge möglichst schnell durch kurzfristige Zwischenkredite vorläufig beschafft werden kön nen. In der Ausschuß-Beratung mär der Auffassung Aus druck gegeben morden, daß die ganze Anleihe in engem Zu sammenhang mit der Gesamtreförm der Arbeitsloscnfürsorge stehen müsse. Insbesondere wies Preußen darauf hin, daß oie Arbeitsbeschaffung mit der Arbeitszeitkürzung, und zwar einer energisckien Kürzung, verbunden werden müsse. Außerdem gehöre dazu auch die Reform der Organisation der Arbeilslosenfürsorge. Nur dann könne die Anleihe Er folg und Nutzen haben. Das nunmehr ergänzte Schuldentilgungs- und Anleihe- Gesetz wird dem Reichstag bei seinem Wicderzusammen- tritt als Grundlage für seine Beratungen dienen können Meder Reichens Vor der großen politischen Aussprache. Berlin, 8. Mai. Nach rund zehnwöchigcr Pause tritt der Reichstag am Montag wieder zusammen, hauptgcgenstand des neuen Sihungsabschnitts, der voraussichtlich am Donnerstag be endet sein wird, ist die erste Beratung des Gesetzentwurfs über Schuldentilguug, mit der die große iunen- und außen politische Ausspräche und die Beratung zahlreicher Anlräge der Parteien verbunden sind, in denen Auflösung des Reichs- tags und Neuwahlen, Aufhebung der letzten Notverordnun gen, Einsetzung von Untersuchungsausschüssen zum Fall Kreuger und zur Reichspräsidentenwahl u. a. m. gefordert werden. Nach den Plänen des Aeltestenrales sollte mit der poli tischen Aussprache auch die e r ste L e s u n g d e s Reichs- Haushaltsplanes für 1933 verbunden sein. Doch ist es fraglich, ob es dabei verbleiben kann, weil das Neichs- kabinett den Haushaltsentwurf noch nicht endgültig festgelegi hat. Der Reichstag wird ferner über eine große Reihe von Anträgen auf Aufhebung der Immunität z« beschließen haben. So sott allein bei -17 Mitgliedern der nationalsozia listischen Fraktion die Immunität aufgehoben werden, gegen die 159 Anträge oorliegen, die sich auf Vergehen gegen das Republikschutzgejetz und das Pressegesetz beziehen, vereinzelt auch die Einleitung eines Verfahrens wegen Vorbereitung zum Hochverrat ermöglichen sollen und die im übrigen Jm- munilätsaufhebung zur Durchführung von Privatklagen und Disziplinarverfahren sowie zur Vollstreckung von Straf- und Haftbefehlen wünschen. Die Abstimmungen über sämtliche mit der Beratung verbundenen Anträge und insbesondere über die Mißtrau- ensanträge gegen das Reichskabinett und einzelne Minister werden am Schluß des Tagungsabschnitts, also wahrschein lich am Donncrstagnachmittag, erfolgen. Endgültiges vreMches Wahlergebnis Berlin, 8. Mai. Das endgültige Gesamtergebnis der Wahlen zum Preußischen Landtag liegt nunmehr vor. Danach beträgt die Gesamtzahl der Abgeordneten 423, und zwar sind ge wählt worden 350 Abgeordnete direkt, 31 durch Verbin dungen in den Wahlkreisoerbänden und 42 auf die Lan desliste. , Line Aenderung in der Zahl der Abgeordneten tritt lediglich bei dec SPD. ein. Diese hat mit ihren 4 675 173 Stimmen 94 Sitze erhallen, und zwar 82 direkt, sechs durch Lislenvcrbindungen und sechs durch die Landcsliste. Ein neuer Neparattonsplan Simons? Loud u ». „L IIII o III, D i e- p n t ch" meldet, daß Außen »liuisler L i »i v » gemeinsam mu dem LchnUüauzler imd an deren Mitglieder» dec- krndi»etts eine» »eue» R epnra . livnopln» entworfen Hube. der der Lausanner Kvnferciij vorgclcgi werden solle. Ter Plan ziele ans eine zufrieden stellende Lösung der Tribnlfrnge bin und verfolge iuc-beso». dcrc folgende drei -Ziele: l. Dor- Moratorium soll verlängert werden, bis die jetzige Urise vorüber ist. L. Eo soll bestimmt werde», vag nach Bce»dig»»g dieser EMndeusrist DcMs.hMud seine Znhlungcii, wenn auch in viel geringerer Höhe als bisher, wieder nnsnehmcn so». :!. Es soll dic Eiusebung eines'Ausschusses vorgeschlagen wer den, der einen endgültigen Zahlungsplan für die Repa rationen, die Deutschland wirtlich zahlen kann, festzusebcn hat. Man Hosse, so sagt „Luudn» Dispatch", daß bei einiger Ei nigung der europäischen Mächte Ameritn bereit sein werde, das Huovcrmoraturinm zu verlängern. Lullte sich 'Amerika jedoch weigern, so werde England die im Dezember an Ameritn fäl lig werdenden Zahlungen leisten. LchnUlnnzler Chamberlain habe gelegentlich zu verstehen gegeben, daß er mit der Möglich, lcit der Wiedernusnahme der Zahlungen an Amerika rechne. Genfer Probleme Tagesordnung der Völkerbundsversammlung. Genf, 8. Mai. Die Tagesordnung der zum 5. September «inberufenen ordentlichen 13. Vollversammlung des Völkerbundes um faßt 21 Punkte, unter denen zunächst die Wahl von drei neuen Mitgliedern des Rates hervorzuhcben ist. Der P o - len zuerteilte halbständige Natsitz läuft in diesem Jahre ab, so daß die Vollversammlung des Völkerbundes jetzt zu nächst mit Zweidrittelmehrheit entscheiden muß, ob Polen von neuem den halbstündigen Natsitz erhält, Die Wahl Polens in den Rat erfolgt im zustimmenden Falle mit ein facher Mehrheit. Auf der Tagesordnung steht ferner die seit Jahren schwebende Frage der Angleichung des Völkerbundsvertra ges an den Kellogg-Vertrag und die Erweiterung des Völ- l'erbundsrates durch Schaffung neuer Natssitze, wozu ein bisher noch nicht zusammengetretener Sonderausschuß Vor schläge machen soll. Außerdem gelangen Berichte des Fi nanzausschusses und des Wirtschaftsausschusses über die Sa nierung der Donaustaaten und ein Bericht des Europaaus- schusses, der allerdings seit langem nicht mehr getagt hat. und in der letzten Zeit im Leben des Völkerbundes kaum noch eine Nolle spielt, zur Verhandlung. Neben den zahl reichen üblichen Ausschußberichten wird sich die Vollver sammlung auch mit der seit langem geforderten Reform des Völkerbundssekretariats zu befassen haben, der diesmal besondere Bedeutung zukommt, da der Generalsekretär sowie der deutsche und italienische Untergeneralsekretär im Sep tember ausscheiden und damit die grundsätzliche Frage einer völligen Umgestaltung der bisherigen politischen Leitung und die Ernennung eines neuen Generalsekretärs entschieden werden muß.
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