Sächsische Elbzeitung : 20.10.1932
- Erscheinungsdatum
- 1932-10-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-193210208
- PURL
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19321020
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- Zeitungen
- Saxonica
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- Strukturtyp
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- Parlamentsperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1932
- Monat1932-10
- Tag1932-10-20
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- Sächsische Elbzeitung : 20.10.1932
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ächsische Abgeltung ch >u k- cc u ii ls c- n In s ter ko- )ie 'es te- de ir- en 'N iir SKchflsche Schweiz Tageszeitung für die Landgemeinden Altendorf, Kleingießhübel, Kleinycnncrs- dorj, »rippen, Lichlcnhnin, Mittclndorj, Ostrau, Porschdorf, Postclwitz, Prossen, Rathmannsdorf, Rcinhardlsdorf, Schmilka, Schöna, Wallersdorf, Wendischfähre, sowie für das Gcsamlgebict der Sächsischen Schweiz, Druck und Verlag: Sächsische Elbzcilung Alina Hieke, Inh, Waller Hieke. Bcranlworilich: Waller Hieke. Anzeigenpreis (in RM.): Die 7gcspallenc 35 nun breilc Petitzeile 20 Psg., sür answärligc tzlnstraggcber 25 Psg., 85 nun brctie Reklamczcilc 80 Psg. Tabel larischer Satz nach besonderem Taris. Bei Wiederholungen wird cnlsprcchendcr Rabat! gewähr!. Anzeigenannahme siir in- und ausländische Zeitungen. Tageblatt für die Hmthält die amtlichen Bekanntmachungen siir den Stadirat, das Amtsgericht, oa» Hmiplzollaml Bad Schandau und das Finanzamt Sebnitz. — Bankkonto: Sladibank Bad Schandau Nr. 12. - Postscheckkonto: Dresden 33 327. Fernspr.: Bad Schandau Nr. 22. — Drahtanschrift: Elbzcilung Bad Schandau. Erscheint iäglich nachmiliags 5 Uhr mii ülusnahmc der Sonu- und Feiertage. Bezugspreis: jrei Haus monatlich >,85 RM. (cinschl. Trägcrgcldi, für Selbst 'vholer mvnallich l,!>5 RM., durch die Post 2,00 RM. zuziigl. 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Im Aufbau des Imperiums tritt Kanada allmählich neben England, wie sich in Ottawa zeigte: Irland und Südafrika erkennen nur noch den König von Großbritannien und Irland als ideelles Oberhaupt des Imperiums an, der englische Ministerpräsident ist ausgc- schallct, nutzer für die Kronkolonien. Die Beziehungen werden nach innen hin lockerer, nach nutzen hin tritt der englische Einslntz überall vor dem amerikanischen zurück, in Ostasicn autzcrdem noch vor dem japanischen, in Europa vor dem fran- zöslschen. Am wenigsten scheinen sich weite Kreise der englischen Be völkerung selbst über diesen Wandel im klaren zu sein, wenn auch nicht das Auswärtige Amt in London. Der Ton der An- maßung, den man Deutschland gegenüber noch am 18. Sep tember in Verbindung mit der Abrüstungsnote anschlug, ist nicht echt, sondern der Ausfluss starker Nervosität, die sich dort entladet, Ivo man glaubt, ungestraft unhöflich sein zu dürfen. Japan gegenüber wagt man einen solchen Ton schon seit Jahr zehnten nicht mehr, trotz den Demütigungen, die man von ihm hinnahm und letzthin wieder hiunchmcn mutz. Die nackte Wahrheit über gewisse Vorgänge wagt man dabei dem eng lischen Publikum überhaupt nicht mehr vorzusetzcn. Diese Vogel Strautz-Politik ändert aber nichts daran, daß man sich in Asien nnd anderswo über das Sinken des englifchen Pre stiges vollkommen im klaren ist. Am 14. November 1897 — also vor 25 Jahren — besetzte Deutschland die Kiantschanbncht in Schantnng. Seitdem haben die englische Presse und Diplomatie Deutschland im Fernen Osten nichts mehr vergeben und Japan alles verziehen, bis cs zu spät und der Diener zum Herren geworden war. Die Rechnung wurde bis 1918 immer falscher und ist es noch, allerdings nicht allein, weil die Entente sich von den Ameri kanern retten lassen müßte, weil Japan fröhlich seine eigenen Pfade wandelte oder weil die farbigen Truppen die Botschaft von der Unterlegenheit der englischen und französischen Waffen in ihre Dörfer znrücktrngen. Deutschland galt als ricsenstark nnd gilt auch als nur vorübergehend geschwächt. Sehr viel mehr waren cs die englischen Versuche — denn die Engländer traten dabei besonders hervor —, die Sowjets zwischen 1920 nnd 1922 erst durch Judenitsch vom Baltikum und Denekin vom Schivarzen Meer ans, dann wiederum durch Wrangel von Odessa, durch Koltschak von Wladiwostok her niederzu- wcrfcn und ähnlich die Türken mit Hilke der Griechen zu er ledigen. Diese Experimente des Herrn Churchill kosteten Eng land nicht nur weitere 4 bis 6 Milliarden Mark, sondern dazu ein gutes Stück des verbliebenen Prestige in Indien und im Fernen Osten. Man sagte sich nicht zu Unrecht: Wenn die zer lumpten Rotgardisten, diese kläglichen Ucbcrbleibsel einer einst stolzen Zarenarmec, das fertig bringen, dann kann cs mit dem Scharfblick nnd dem Können oer Herren in London nicht mehr weit her sein. Diese Erkenntnis fand dann lebendigen Aus druck in den Unabhängigkeitsbcwegungen in Indien nnd den Bot)kottnngriffcn auf Englands Handel nnd Schiffahrt in Indien nnd China. Wenn jetzt die Engländer zum Teil mit den Japanern sympathisieren, so dcshalv, weil sie die Boykott- waffc der Chinesen fürchten gelernt haben, außerdem aber in der Bckämpfnng der Boykotte keineswegs so geschickt und auch rücksichtslos sind wie die Japaner. Von Solidarität zwischen Japan und England, Ivie sic ctwa zwischen Japan und Frank reich besteht, kann aber trotzdem keine Rede sein, denn Japan hatte gegen das Boykottieren englischer Waren nnd Schiffe durch die Chinesen nie etwas cinzuwenden: die Liebe ist ein seitig, man steckt in London die japanischen Ohrfeigen ein, weil man mutz. Hierzu ciu Beispiel: Seit 1854 kontrolliert ein englischer Generalinspcktor in chinesischen Diensten Zvlleinnahmcn, Anleihen, Häfen, Küstcn- «nd Flutzschiffahrt sowie den Küstendicnst. Er hat unter sich «twa 1500 Ausländer, ansgcwählt aus 18 Nationen, und jetzt Wohl rund 10 000 chinesische Beamte. 1894 drangen die Ja- >paner znm ersten Male in die Verwaltung, seit 1928 ist ein ! Japaner Kischimoto Generalsekretär unter dem General- 11nspektor Sir Frederick Maze. Dadurch wurde der bisherige „Zollkaiscr", wie ihn die Chinesen oft bitter nennen, schon etwas znm Schattcnkaiscr; anch die Chinesen hör'» kaum mehr auf den Mann, der bis 1914 noch der Herr des Finanzmini steriums in Peking war. Obgleich nnn über 150 Japaner in dieser chinesischen Verwaltung tätig sind, so ergab sich gleich «ach der Beendigung des Besuchs der VölkcrbuudSkommisiio» unter Lord Lytton Folgendes: Die drei englischen und der ein« amerikanische DistriktSdircktor der vier mandschurischen Di strikte wurden samt anderen ausländischen Beamten unter An wendung von Gewalt und Bedrohung ihres Lebens von den Japanern hinanSgcworfen, wie der englische Generalinspektor öffentlich bekannt gab. Hätten zu irgend einer Zeit irgendwo in der Welt Deutsche gegenüber einem Briten so gehandelt, so wäre die Welt mit Geheul erfüllt worden und unsere Mar- risten hätten mitacbrüllt. So aber schweigt man. bleibt gegen« uvcr dem Japaner bezwingend liebenswürdig nnd markiert nnr gegenüber dem Deutschen fast um die gleiche Zeit den starren Mann! Das ist ein Vorfall, man könnte davon Dutzende ohne Mühe zusammentragen. Dem britischen Pu blikum aber tischt man diese Ereignisse als nebensächliche Ge schehnisse ans, während sie in Wirklichkeit beweisen, datz anch die letzten Ncftc des englischen Prestiges in Ostasicn dahin sind. Dcm übcrraschcndcn Aufstieg Japans entspricht also ein Absinkcn des englischen Prestiges. Dabei scheint man in London immer weniger zu wissen, was man eigentlich will nnd was man durchsetzen k a n n. Infolgedessen weiß man auch in Amc- ' rila nicht recht, wie weit man sich auf die Engländer — im ; Gegensatz zu Australiern und Kanadiern — verlassen kann, wenn der Gegensatz Japan-Vereinigte Staaten sich weiter vcr- ' schärfen sollte nnd Frankreich, in der Hoffnung auf Untcr- ! stützung im Völkerbund und in Osteuropa, sein Wohlwollen weiterhin den Japanern zuwendet. England hat überall viel zu verlieren, aber ans dem Erd ball nichts mehr zu gewinnen, cs ist von allen abhängig und allseitig bedroht, man will nichts hcrgeben, ohne Risiko alles behalten und treibt infolgedessen Komvromißpolitik nach allen Seiten. Daher der Eiertanz der britischen Diplomatie in allen divlomatiicbeu Zentren, in Genf nnd gegenüber allen Fraacn, die Krafteutfaltung und ein kräftiges „Nein" verlangen. Hier mit wird man auch in Dentschlaud noch lange rechnen müssen, vor allem auch, wenn die neuen Abrüstnngsvcrhandlnngen, Gleichbercchtigungs- und andere für die Engländer unange nehmen Fragen angeschnitten werden. Obgleich ein Rückblick auf die Zeit seit 1895 die Engländer lehren sollte, daß ihr Prestige in Asien ganz entschieden nicht durch ein ferneres Zusammengehen mit Frankreich und Japan gewinnen kann, so scheint doch die Einstellung der diplomatiichcn Zunft in Downing Street immer noch durch die falsche Einschätzung dieser dreissigjährigen Vergangenheit bestimmt zu werden; cs gibt Narren unter den Engländern, die noch bis vor kurzem Deutschland für alles Neble verantwortlich machten, das Eng land seit Jahrzehnten erlitten hat, und die anscheinend nicht begreifen wollen, datz sich England selbst in die gefährliche Lage hineinmanövriert hat, die keinen Stotz von nutzen her mehr zu ertragen scheint. Durch Deutschlands Schwäche wird diese Lage eher noch verschlimmert. In Deutschland sollte man die Stärke Englands aber nicht überschätzen, mit dem Prestige ist es dahin. Ein Groß britannien, das von Javan eine Ohrfeige nach der anderen einsteckt, ist nicht länger das mccrbeherrschcnde Königreich der viktorianischen Zeit. GuGe naG dem AtuStveg Englische Vorschläge zur Abrüstungsfrage London, 20. Oktober. Der diplomatische Korrespondent des „Daily Telegraph" ist der Ansicht, das; zwei Wege in Frage kämen, um über den toten Punkt in der Abrüstungsfrage hinwcnzukommen. Diese Wege seien entweder der Versuch, Deutschland und Frankreich zu veranlassen, sich mit Lausanne als Konferenz ort einverstanden zu erklären, oder der Verzicht auf den Kon- serenzplan und Abgabe einer gemeinsamen Erklärung Groß britanniens, Frankreichs, Italiens und der anderen alliierten Signatarmächte von Versailles. Diese Erklärung hätte zu besagen, daß Deutschland an den Genfer Verhandlungen gleichberechtigt leilgenommen habe. Die künftigen Bestimmungen über die Organisation der Landesverteidigung aller Machte, einschließlich derjeni gen Deutschlands, sollten in der abzuschließenden Konvenlion freiwillig angenommen werden. Die Erklärung solle dann weiter besagen, daß die militärischen Bestimmungen des Ariedensvertrages durch diese neue Konvention, wenn anch nicht durch einseitiges Vorgehen, abgeänderl werden könnten. „Times" erklärt, die Atempause, die durch das Steckcn- bleiben des „gutgemeinten Konferenzplanes" entstanden sei, brauche keinen Schaden zu bedeuten, falls sie gut benutzt werde. Da die Erörterung der deutschen Forderung auf jeden Fall aufgeschoben werden müsse, sollten die anderen Mächte inzwischen die goldene Gelegenheit benutzen, um fest zustellen, in welcher Weise sie ihre Abrüstung durchführen wollen. Es kraae iicb z. B.. ob Frankreich bereit sei, seine Für eilige Leser. * Reichspräsident v Hindenburg empfing den Vor- > sitzenden des Rcichsvcrbandes der Deutschen Industrie Dr. K r npp von B ohle n n n d H alba ch. Ferner cmpsing der Reichspräsident den nenernnnnte» Chef des Protokolls Gc- ! sandten Graf v. Bassewitz. * Im Unterhaus teilte Prcmievininistcr Mac Donald t bei Abschluß der Debatte über die Ottawa-Abkommen mit, das; er ersucht wordeu sei, den Vorsitz der Wcltwirtschastskonscreuz zu übernehmen. Er werde diese Einladung aiinehmen. In London wurde bestätigt, daß die Wcltwirt- ' s ch a s t s k o n f e r e n z mit großer Sicherheit in Londo n stattfinden wird, womit alle betroffenen Mächte einverstanden , seien. Der Organisationsansschnß, der den Zeitpunkt der ! Konferenz bestimmt, wird am 1t. November in Genf ziisam- mcntrctcn. * Der rumänische König hat Maniu mit der Rcgie- rnngsbildung betraut. Minister des Aenßercn wird Titulescu Werden. * Der japanische Botschafter in Berlin wird sich Anfang November für kurze Zeit nach Tokio begeben. Wie die T. U. erfährt, hat der neue japanische Außenminister anch die Botschafter in anderen Hauptstädten, so den Washingtoner und den Moskauer Botschafter, nach Tokio berufen, um mit ihnen außenpolitische Fragen zn besprechen. * Der Präsident der Abrüstungskonferenz H e u d e r s o n hat am Mittwoch an sämtliche auf der Konferenz vertretenen t>4 Staaten ein Schreibe» mit der Mitteilung gerichtet, daß der Hauptausschnst der A b r ii st u u g s k v n s e r e n z in der Woche nach dem 21. November in Genf znsammentreten wird. Sämtliche Teilnehmerstaaten der Abrüstungskonferenz sind in dcm Hanptansschuß vertreten. beträchtlichen Streitkräfte weiter herabzusetzen, und wie es sich auf dem Gebiete der Scerüstungcn zu England und Ame rika stellen wolle. Eine andere Frage sei, ob England sich mit den Vereinigten Staaten in Ucbercinstimmung befinde. Während der sogenannten Vicrmächte-Vcrhandlungcn sei die Wichtigkeit der Teilnahme Amerikas an der Abrüstungskon ferenz etwas in Vergessenheit geraten. Eine konkrete Ver ständigung über die künftigen Flottcnprogramme sollte während der Verhandlungspause auf jeden Fall zustande, gebracht werden. Aus den Stand Deutschlands! Die „Berliner Böcsen-Zeitung" veröffentlicht einen Ar tikel des ehemaligen britischen Schatzkanzlers Snowden, in dcm die Methoden der Abrüstungsverhandlnngen aufs schärfste verurteilt werden. Der Gedanke der Weltabrüstung habe sich — so sagt Snowden — in letzter Zeit fast zu einer j Farce entwickelt, die für den europäischen Frieden das Schlimmste befürchten lasse. Es bestehe offenkundig die Ab- sichl bei den noch in Genf versammelten Völkern, lediglich einige unverbindliche Erklärungen abzugebcn, die kein Volk fcstl'egten und die Last und Bedrohung der Rüstungen nicht wesentlich verminderten. Dabei haben sich die Staaten, die in Genf vertreten sind moralisch und durch ausdrückliche Er klärungen verpflichtet, durch Abrüstung den Krieg aus der Welt zu schaffen. Was not tut, so führt Snowden weiter aus, das sind nicht Verhandlungen über Rüstungsbeschränkung und „Hu manisierung" des Krieges sondern ein entschlossener Wille zur Abrüstung. Die Völker würden es enthusiastisch begrü ßen, wenn der Weg zu ehrlicher Entwaffnung beschritten werden würde. Rlän kann als Winirnum verlangen, daß alle Völker ihre Rüstung aus den Stand, der Deutschland beim Aricdensschluß mifcrlegt wurde, herabsclzen. Englische Kablnettöfitzung zur Viermächiekonferenz. London. Das englische .Kabinett erörterte in seiner Sitzung vom Mittwoch n. a. auch die Frage 'der V ic rmächteko ü f c- renz. Es ist »och nichts darüber veröffentlicht worden, ob eine Entscheidung getroffen worden ist. Es wurde jedoch, wie man hört, festgestellt, daß bisher deutscherseits noch kein Nach- gcbcn im Widerspruch gegen Genf bemerkbar sei, und daß der französische Ministerpräsident Herriot in seiner Unter redung mit Lord Tyrell an Genf scstgchalten habe. Man ist sich darüber klar, daß die in den letzten Tagen ans dem üblichen diplomatischen Wege geführten Verhandlun gen keine neuen Ansätze zn einer weiteren Entwickelung ge bracht haben. Es ist ferner in Negicrnngskrcisen erwogen worden, welche Gefahre» sich ans dem Richt Zustandekommen der Viermächtekonferenz ergeben könnten, und man ist anschei nend zu der Ansicht'gekommen, daß diese weniger ernst zu nehme» seien, als ursprünglich angenommen wurde. Es wäre jedoch verfehlt, hieraus schließen zn wollen, daß die englische Regierung den »onserenzgedanken völlig ansgegeben hat. Die Besprechungen zwischen London nnd Berlin sind zur Zeit zum Stillstand gekommen. Osfensichtlich warten Londoner Kreise ans Anzeichen darüber, ob sich der Vorschlag verlohnen würde, den Rahmen der Konferenz miszndehuen, wen» dadurch eine Einigung über einen anderen Zusammenkunstsort als Genf ermöglicht würde.
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