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Sächsische Elbzeitung : 03.07.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-07-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-193407031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19340703
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19340703
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1934
- Monat1934-07
- Tag1934-07-03
- Monat1934-07
- Jahr1934
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 03.07.1934
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Mion und Waler WM Die Trennung in Klassen und der Klasicndünkel müssen selbst die widerstandsfähigste Nation in ganz kurzer Zeit zur Passivität verdammen und ans den historischen Aussterbe etat setzen. Ander und Chinesen. Völker mit einer zur Re ligion erhobenen Klasscntrcnnung, haben die Funktionen einer Nation verloren, weil ein heftiger, wenn auch religiös gebändigter Klassenkamps die Nation alt werden ließ und die sogenannte soziale Wanderung, die Ergänzung der Höher stehenden aus anderen sozialen Schichten, hosfnungslos hemmt. Deutschland gehört noch zu den jungen Nationen, weil die soziale Wanderung funktionierte und die Blutauf- srischung der gesamten Nation gewährleistete. Die politische Einigung Deutschlands vor gut 60 Jahren fiel mit dem Beginn einer riesigen sozialen Wanderung und einer gigantischen sozialen Umschichtung zusammen. Es war frisches und bestes Bauernblut, das mit der in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts vor sich gehenden Industria lisierung unseres Landes in Gestalt von nachgeborenen Bauernsöhnen und Landarbeitern, die als Arbeiter, Hand werker, Beamte usw. in die Industrie gingen, weiter in Gestalt des weiblichen bäuerlichen Nachwuä)-ses, der durch die Ehe in andere soziale Schichten drang, die Blutauffri- schung und Gesundung unserer Nation gewährleistete. Die bäuerliche Bevölkerung Deutschlands ging in den letzten 50 Jahren von rund 16 Millionen Köpfen aus rund 14,4 Millionen Köpfe zurück, d. h. der Geburtenüberschuß auf dem Lande wurde restlos von den Städten, von Industrie, Handel, Gewerbe, Verwaltung usw. ausgenommen. In den heutigen Großstädten Deutschlands lebten 1830 nur 1,67 Mil lionen Menschen. Um 1870 herum waren es 4,45 Millionen. Im Jahre 1934 jedoch zählte man 24,21 Millionen. Berlin hatte 1870 980 000 Einwohner gegenüber 4,66 Millionen heute, Hamburg 435 000 gegen 1,67 Millionen. Leipzig 190 000 gegen 812 000, Breslau 225 000 gegen 643 000, Duisburg 82 000 gegen 581 000 und die größte Kohlenstädt Deutschlands und des Festlandes, Gelsenkirchen, 40 000 gegen 385 000. Rund 10 bis 30 Prozent unserer Angestellten, Lehrer, unserer mittleren und unteren Beamten stammen vom Lande und aus Bauernfamilien. Für Bayern hat man fcstgestellt, daß die Hälft« des weiblichen bäuerlichen Nach wuchses sich mit Arbeitern, Handwerkern, mittleren und unteren Beamten verheiratet Die soziale Wanderung und die Blutauffrischung aus den Bauerngeschlechtern her sind in der Nachkriegszeit zum Stillstand gekommen. Die Wirtschaftskrisen mit ihren un heimlichen Folgen auf die Beschäftiaungsmöglichkeiten in den industriellen Bezirken unseres Landes verlegten den Weg der Landbevölkerung nach der Stadt, unterbrack-en die Blutzirkulation, die sich durch mehr als drei Generationen bewährt hatte. Di« verringerte Möglichkeit einer Ehe schließung infolge der immer mehr um sich greifenden Ar beitslosigkeit wirkte nach der gleichen Richtung. Der Marxis mus richtete Klassenschranken im Volke aus, die kaum anders wirkten. Am gefährlichsten war aber wohl, daß die Wirt- sck-aftskrise das deutsche Bauerntum, die Quelle gesunden Blutes, zu vernichten droht«. Hätten sich diese Faktoren auf längere Zeit ausgewirkt, dann war die Gefahr der Ver alterung und des Abstcrbens unserer Nation gegeben. Diese Gefahr hat der Nationalsozialismus gebannt. Um die Blutauffrischung wieder in Fluß zu bringen, ist der na tionalsozialistische Staat zum Teil neue Wege gegangen, wie er auch in Zukunft neue Wege gehen wird. Die in Wochen vollzogene revolutionäre Umschichtung Deutschlands garantiert die Wirkungen der nationalsozialistischen Revo lution im Maßstab von Generationen und geschichtlichen Epochen. Die Möglichkeit des sozialen Aufstiegs, durch den Nationalsozialismus dadurch geschaffen, daß er die Führerqualilätcn von den Vorstellungen der konservativen Zeit löste, gewährleistet gerade die überaus wichtige, stän dige Blutauffrischung in der geistigen Oberschicht unseres Volkes. Andererseits werden die soziale Umschichtung und die soziale Wanderung durch Bekämpfung der Arbeitslosigkeit und durch die erleichterte Eheschließung gefördert. Wichtig ist aber vor allen Dingen, daß man die wirtschaftlichen Grundlagen des Bauerntums wicderhergestellt hat, so daß das Bauerntum wieder wie bisher als Blutquelle funktionie ren kann. Nun wird die Blutzirkulation in Zukunft sicherlich nicht so laufen wie in den letzten Generationen. Der Weg vom Lande zur Stadt, der Weg vom Bauernhof zum Industrie- bezirk schuf neben manchem Guten die sozial und natio nal unerwünschte Zusammenballung auf engstem Raum. Wenn wir schon unter dem Zwang einer ganz bestimmten wirtschaftlichen Entwicklung darangegangen sind, diese in dustriellen Zusammenballungen zu lockern, die städtische Be völkerung auf dem Lande anzufiedeln und unsere wirtschaft lichen Standorte überhaupt anders zu gruppieren, dann be deutet das nur, daß die sozial« Wanderung nicht wie früher ihren Ausgangspunkt vom Lande nimmt, sondern daß sic diesmal von der Stadt ausgeht. Die dabei erzielte Dezen tralisation ist nur ein Faktor, der auf die Dauer ebenso wirken wird wie die Zusammenballung in den letzten Ge nerationen. Gesetz Groß-Berlin verkündet. Im preußischen Gesetzblatt verkünde: vas preußische Staatsministerium das Gesetz über die Verfassung der Haupt stadt Berlin, dem die Neichsregierung nunmehr ihre Zustim mung erteilt hat. Das Gesetz sieht vor, daß die Gemeinde Berlin die Reichs- und Landeshauptstadt ist und auch die Aufgaben einer Provinz hat. Leiter der Hauptstadt Berlin ist der Oberbürgermeister. Gesamtbund der Sudetendeutschen. In der alten sudetendeutschen Elbstadt Leitmeritz fand das Fest der Deutschen in Böhmen als Jubiläumsfeier des 40jähriacn Bestandes dieses deutsch-böhmischen Schutzvereins statt. Die Feier war gleiclzzeitig die letzte des Bundes der Deutschen in Böhmen und die erste des „Bundes der Deut schen", eines Gesamtbundes der Sudetendeutschen, der durch den Zusammenschluß der Landesbünde, der Schutzbünde Böhmens, Mährens und des ehemaligen Oesterreich-Schlesien zustande gekommen ist. Einen besonderen Charakter erhielt die Tagung durch die Schutzherrschaft des deutschen Mitglie des der t chechoslowakischen Regierung, des Ministers Univer- sitätspro essor Dr. Franz Spina. Die Satzungen des neuen Bundes beruhen auf dem Führerprinzip. Zum Führer des Bundes aller Sudetendeutschen wurde der verdienstvolle bis herige Obmann des Bundes der Deutschen in Böhmen, Pfar rer Wehrenfennig-Teplitz (Turn), gewählt. StMtk R/W Wort UM MM Mm WMWU AM Für jeden, der sich in dem Willen, seinem Vaterland und sei nem Führer zn dienen, in das braune Heer eingcrciht hat, gib! eö keine schönere Stnndc als diejenige, in der er ans die roten Stnrmsahncn der SA. seinen Eid der unverbrüchlichen Trcnc zum Obersten Führer Adolf Hitler in feierlicher Form oblegen darf. Am Sonntag war diese ersehnte Stunde für diejenigen Männer der Standarte R. 100 gekommen, die sich im Jahre UM zum Eintritt gemeldet hatten. Der Bedeutung dieser Slnnde ent sprechend war die Standarte in v o l l c r Stärke ans der Jlgcnkampfbahn angclrclcn. Anch die auswärtigen Sturmbanne ans dem E l b s o n d st c i n - und Erzgebirge waren angctretcn, um Zeugen dieses Eides zu sein. Als um 1l Uhr die Standarte in das weite Rund der Kampf bahn unter Trommelwirbel nnd den Klängen der Standartcn- kapclle nnlcr MZF. Freyer cinmarschicrlc, voran die SMrm- sahncn, die von Ehrenst ü r m c n der Standarte I. 13 gestellt worden waren, bot sich den zahlreichen Zuschauern ein pracht volles Bild disziplinierter Haltung, das sich zu imposanter Wucht steigerte, als die Stürme nnd Slnrmbannc, von den Ehrenslürmcn flankiert, tadellos ansgcrichtel, in tiefer Staffelung das weite Oval vor der Rednertribüne füllten. Rechts und links derselben nehmen die Fahncnabordnnngcn Ausstellung. Tas Kommando „Slillgcstandcn!" ertönt, dann betritt der Führer der Brigade R. 33, Standartcnsührer Barenthin, in Begleitung dcs Dlabsführcrs der Brigade Freiherrn von Seckendorfs den Platz, grüßt die Standarte, die ihm mit lautem Hcilrns dankt, und schreitet unter den Klängen des Präscnlicrmarschcs die Front ab. Hierauf ergreift der Führer der Brigade, Standartenführer Barenthin, mit weithalleudcr Stimme das Wort zu einer markigen Ansprache: Als Lcitwort für den heutigen Tag ruse ich euch die Worte Hindenburgs zu: „Die Treue ist das Mark der Ehre!" Ich Hosse und erwarte von euch allen, daß ihr dieser Worte stets eingedenk sein werde«. Euch, Auwärtcr der Standarte, die ihr heute unserem geliebten Obersten Führer Adolf Hitler den Eid der Treue schwören sollt, möchte ich nochmals be sonders auf die Heiligkeit dieses Eides Hinweisen. Ter Eid bindet euch zu festem Gehorsa m in guten nnd bösen Tagen, in Not nnd Tod au unseren Führer Adolf Hitler. Ein Lnmp ist der, der in seiner Trcnc zu ihm, dcr das dculschc Volk hinwcggcrisscn hat von dcm Abgrund, dcm cs cntgcgcnging, wankcnd wird, odcr sich seinen Befehlen und Anordnungen widersetzt. Ihm wollen wir dienen bis zum letzten Tropfen Blut. Stets sei der Wahlspruch unseres Tuns und Denkens: Nichts für nns, aber alles, alles für unseren Führer Adols Hitler nnd damit ! sür Teutschland! Nachdem die Klänge des Badenweiler Marsches verrauscht waren, richtete dcr Führer dcr Standartc R. 100, Sturmbaun- sührcr Heß, das Wort an die Anwärter. Die heutige Wcihc- stunde, die um so eindringlicher wirkt, als wir alle nnlcr der Wucht der jüngsten Geschehnisse stehen, ist eine Stunde ! dcr Einkehr. Daß ilyc heute hier steht, ist ein Beweis, daß ! ihr den RufdcrZciI verstanden habt. Ihr alle habt ehemals dem Stahlhelm angchört, dcr von Ansang an Front- nnd Kom- panicgcist pslegle, Marxismus und Jntcruationalismus bc- kämpste und sür dic Wchrhastmachuug unseres Volkes aus hei liger Ueberzcugung ciustand. Den gleichen Zielen gilt i die Arbeit der DA., aber in ihr erwächst euch noch eine weitere Ausgabe. Dic SA. hat den Kampf gegen volkszcrrültcndc Ideen und Volksverderber für dic nalionalsozialislischc Welt anschauung dnrchgcsochlcn. Sie ist durch ihre» Sieg berech tigte Hüterin dcr Arbcit am Wiederaufstieg. Ihr Jüng sten dcr SA., crsüllt eure Pflicht als trcnc Gcsolgsman- ncn Adolf Hitlcrs, als Dicucr dcs Volkes mit alicr Kraft, Selbstlosigkeit und Opserbcrcitschaft sür das höchste Gut: Volks- acmcinjchaff und Freiheit nach innen und außen. Zum größten Teil seid ihr Frontkämpfer des Weltkrieges und ihr wißt, wie man zu seinem Eid zu stehen Hal. Ihr wißt, Großes kann nur geleistet werde», wenn eiserne Disziplin, Kameradschaft und Zu sammengehörigkeitsgefühl zn gemeinsamer Tat verbinden. Be denkt, daß SA.-Dicnst Ehrendienst fürs Vaterland ist, der hehre Tugenden fordert: eisernes Pflichtgefühl, kämpferischen Mut, Wcyrhastigkeit, Unbestechlichkeit, Gehorsam und Kameradschaft besonders in Not und Gefahr. Hört aus dem Ranfchen der ! Sturmfahncn: „Dic höchstc Ehrc ist die Treue, darum getreu bis in den Tod!" Feierlich erklingt das Niederländische Dankgcbet, dann spricht Adjutant Jagucs dic Vcrpslichlungsformcl, dic dic SA.-An- wärlcr mit crhobcncr Hand nachsprcchcn. Nun wcrdcn dic Stnrm- fahncn durch dic Rcihcu derer getragen, die ihr feierliches Gelöb nis abgelegt haben, damit sic es durch dic Berührung mit den« Tnch der Symbole der nationalsozialistischen Bewegung sür immer bekräftigen. Leise klingt während dieser feierlichen Handlung das Horst-Wcssel-Lied über den Platz, dessen Gesang zusammen mit dem Deutschlandlied als brausendes, unverbrüchliches Gelöbnis dic feierliche Handlung abschlicßt. Dann formierten sich dic Stürmc zum Vorbcimarsck vor dcm Führcr dcr Brigade R. 33, Barenthin. Ein Bild voller Wucht und Kraft, die lebendige Verkörperung kämpfe rischer SA. - Disziplin. Das siamesische Königspaar in Berlin. Der König und die Königin von Siam sind am Mon tag, von Hainburg kommend, in Berlin eingetroffen. Auf dem Bahnsteig hatten sich zur Begrüßung u. a. Reichsmini ster des Auswärtigen und Freifrau von Neurath, der Ches des Protokolls, Graf Bassewitz, die Staatssekretäre Meiß ner, von Bülow und Lammers eingcfunden. Auf den« Vor platz des Bahnhofs hatte eine Ehrenkompagnic der Landes polizei Aufstellung genommen, die unter den Klängen des Präsentiermarsches die Ehrenbezeugungen erwies. Das Königspaar mit seinem Gefolge begab sich unmittelbar vom Bahnhof zum Hotel Adlon, wo es Wohnung genommen hat. Der Reichskanzler stattete dem König und der Königin sei nen Besuch ab; er war vom Reichsminister dcs Aeußeren Freiherrn von Neurath begleitet. Slrahenunruhen in einer französischen Industriestadt. In der französischen Industriestadt Lens kam es zu Straßenunruhcn. Der kommunistische Stadtrat der Ortschaft Montigny-en-Gohelle hatte eine Kundgebung anberaumt, die aber durch Präfektur-Verordnung verboten morden mar. Trotzdem erschienen etwa 500 Kommunisten auf der Straße und demonstrierten, so daß die Polizei und Mobilgarde ein gesetzt wurde. Es kain zu Zusammenstößen, da die Kund geber den Pferden der Mobilgarde in die Zügel fielen und, wie bei ähnlichen Anlässen üblich, alles mögliche als Wurf geschosse benutzten und Barrikaden errichteten. Aast 4 Milliarden Fehlbetrag in Amerika. Das amerikanische Schatzamt gab bekannt, daß das Hau haltsjahr am 1. Juli mit einem Fehlbetrag von 3989 Mil lionen geendet hat. Die Bundesschulden sind um 4,5 Mil liarden auf über 27 Milliarden gestiegen, das bedeutet eine halbe Milliarde mehr als dcr Höchstbetrag der Kriegsschul den im August 1919. Furchtbarer Kraltwasenungtück Torgau, 3. Juli. Nachts ereignete sich gegen 142 Uhr In der Nähe der Ortschaft Döbrichau ein folgenschweres kraflwagenunglück. Der kobershainer Kriegerverein Halle mit einem Torgauer Autobus eine Vergnügungsfahrt nach Potsdam unternommen. Auf der Rückfahrt verlor der Füh rer — anscheinend infolge Uebermüdung — dic Gemalt über den wagen, der mit einem heftigen Anprall gegen einen Baum fuhr. Liner dcr Insassen war sofort tot. Etwa zehn Verletzte wurden nach dem Torgauer Krankenhaus gebracht, hier verstärken zwei Autobus-Insassen an den Folgen der schweren Verletzungen. Der Autobus wurde vollständig zertrümmert. Der Wagenführer kam mit un wesentlichen Verletzungen davon. In Warschau gelandet Die polnischen Ozeanflieger Brüder Adamowicz sind am Montag 17,15 Uhr auf dem Warsäzauer Flugfeld gelandet. Auf dem ganzen Weg wurden sie von polnischen Militärflugzeugen begleitet. Auf dem Flugfeld hatten sich etwa 50 000 Menschen versammelt, die die Flieger begeistert begrüßten. Die Ozeanflieger fuhren im Kraftwagen zum Rathaus, wo sie durch den amerikanischen Botschafter, den Stadtpräsidenten von Warschau und Vertretern des polni schen Flugwesens begrüßt wurden. Bon der Berlobungsseier in den Tod Paris, 3. Juli. Ein tragisches Verlobungsfest erlebten zwei Familien in dem Variser Vorort Lolombes. Sie feier ten eine Verlobung und unternahmen am Nachmittag eine Kahnpartie auf der Seine. Als sie um eine Insel fuhren, wurden sie plötzlich von einem Motorkahn gerammt, von den Insassen des Bootes konnte sich nur der 25 Jahre alte Verlobte retten. Alle anderen ertranken, und zwar seine beiden 10- bezw. 12jährigen Brüder, seine 25 Jahre alte Kusine, seine 19 Jahre alte Braut und deren Ibjähriger Bruder. Schneefturm über Neuseeland In der Provinz Otago aus Neuseeland wütet ein schwe rer Schneesturm, der heftigste seit dreißig Jahren. Die Stra ßenbahn- und Eisenbahnverbindungen sind teilweise unter brochen. Die 500 090. Meile des „Graf Zeppelin". Die 500 oou. Meile wird das Luftschiff „Graf Zeppelin" auf seiner am 30. Juni in Buenos Aires begonnenen Rückreise von Süd amerika nach Deutschland zurücklegen. Eine Riesenleistung ist mit dieser Rekordziffer erreicht, denn sie ist gleichbedeu tend mit dem zwanzigfachen Erdumfang am Aequator oder , mit einer Hin- und Rückreise zum Mond mit dreifacher Mondumkreisung. Es ist die 370. Reise des Luftschiffes, ' auf der es diese Rekordziffer erreicht. Auf allen Fahrten hat dcr Zeppelin seinen Fahrplan mit vorbildlicher Pünktlich keit einhalren können. Die vorgeschriebene Fahrzeit wurde auf keiner Strecke überschritten, vielmehr konnte häufig ein ! früherer Ankunftstcrmin erzielt werden. 1 Grohfeuer an der Wartburg. Am Montagnachmittag ! gegen 14 Uhr brach im Wartburg-Gasthof, der unmittelbar - neben der Wartburg auf dem Wartburg-Berg liegt, aus noch ! unbekannter Ursache ein Grohfeuer aus, das den Dachstuhl ? und die oberen Stockwerke des Hauptgebäudes vernichtete. ! Es gelang den Eisenacher Feuerwehren, unterstützt vom Fr«i- ! willigen Arbeitsdienst, SA., Reichswehr und Polizei sowie jugendlichen Helfern, das Feuer in einigen Stunden «inzu- bämmcn. Die Wartburg selbst war nicht gefährdet. Rene Hitzewelle droht j Lie einzelnen Luftmassenkörper traten in der letzt»«» Zeit scharf hervor. In der Zeit vom 16.—18. lagerte übe- Mitteleuropa trockene kontinentale Tropikluft und bracht« 1 uns dic Hitzewelle mit Höchsttemperaturen bis 34 Grad. Si j wurde ain 18. und 19. ersetzt durch feuchte maritime Troptk- luf! unter Gewitter und Regen. Der Wechsel vollzog sich beim Vorübergang eines Tiefs mit Ostkurs von Schottland ' nach Südskandinavien. Auf der Rückseite des Tiefs brach > dann am 20 und 21. maritime Polarluft unter Schauer- tätigkeit ein, so daß das Tagesmaximum auf 17—20 Grad ! zurückging. Rasch wurde der Kaltluftstrom wieder unter bunden, indem sich ein neues Tief westlich von Irland bil dete. Ein neuer Vorstoß maritimer Warmluft gelangte nach Deutschland und brachte im Nordwesten bis hinunter nach Baden wieder größere Ncgeninengen. Auf dem Ozean hatte § sich am 22. ein neues Tief entwickelt, das zur Biskaya wan- ! derte. Diese Lage der beiden Druckgebilde hatte für Mittel- § europa eine neue Wärmewelle ausgelöst. Am 25. und 26. ! gelangte dann'Mitteleuropa in den Bereich kühler Westluft. ! Wieder steht eine neue Hitzewelle bevor. Von Neu- > fundland rückt ein Sturmwirbel nach Europa vor, auf dessen ! Südseite an der Grenzscheidc zwischen Tropik- und Polar luft sich neue Störungen entwickeln werden. Dann sind wie der Gewitter mit Regen und Abkühlung zu erwarten. Ttef güynenr Bei Katarrh gute Hilfe. Wenn man so einen richtigen Stockschnupfen hat, den man leider auch im Sommer nur zu l«icht fängt, dann will man vor Anwendung oder Einnahme heilender Medika mente vor allem erst einmal wieder Luft haben. Der „Haus arzt" gibt da ein ebenso eigenartiges wie verständliches Mit tel an, das rasch die Atembeschwerden beseitigen soll. Kräf tiges tiefes Gähnen kann nmn unschwer künstlich Hervor rufen. Gähnen ist ja, wie es im Volksmund heißt, „an steckend" und wenn einer im Zimmer damit anfängt, zeigen bald auch alle übrigen Anwesenden dieses Merkmal der Müdigkeit oder des Hungers. Bei Stockschnupfen nun ziehen sich im Gähnen di« Muskeln des Schlundes und Ra chens krampfartig zusammen und der verstopfende Schleim wird hinausgepreßt, so daß die Luftwege freiwerden. Eine ähnliche Wirkung kann man auch durch längeres Kauen ab wechselnd auf beiden Mundseiten erreichen. Auch diese „Kinnbackengymnastik", wie sie durch das Zerkleinern harter Eßwaren z. B. von Johannisbrot, trockenen Brotrinden oder auch hartem Backobst erreicht wird, bringt die Abschei- ' düngen der entzündeten Schleimhäute zur Lösung.
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