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Sächsische Elbzeitung : 17.12.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-12-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-193412174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19341217
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19341217
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1934
- Monat1934-12
- Tag1934-12-17
- Monat1934-12
- Jahr1934
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 17.12.1934
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WafferWnd lm Dezember Anmerkung: -ft bedeutet über ", — bedeutet unter ü Datum I Moldau Iser Eger Elbe Bud- weiß Mo- dran Jung bunz- lau Laun Nim- bürg Mel nik Leit- meriy Aus sig Dres den Babi Schau« bau D 16. 17. >4 -74 —78 -s-26 -15 — 6 -22 -30 -j-38 ch25 ft-39 -s-54 -18 -10 -153 -168 — E -i-t« Kommunistische Verschwörung in Bulgarien De- v» der Au; Sem SowieWradier Trotz Brotverteucruug keine Lohnerhöhung Die sür den l. Januar vorgesehene freie Bewirkschaf- lung von vrol, Mehl nnd Graupen schein» zu e r n sl e n Schmierigkeiten führen zu wollen, Bekanntlich ver- leuerl sich der Brotprcis durch die freie Bewirtschaftung um 100 bis >50 v. H. Die von der Sowjetreglerung ange- ordnele Lohnerhöhung, sür die der Staal eine halbe Mil liarde Nübel bcreilgeslelll habe, schasst aber keinen 'Ausgleich für die Verteuerung der Lebenshaltung, so das; viele Rc- iriebe von sich ans eine Erhöhung der Bezüge be schlossen hatten. Das Hal nun die Somietregierung in einem besonderen s u n k e n t e I c g r a p h i f ch e n Beseht ver boten. Für Zuwiderhandlung bat sic sofortige Verhaf tung und strenge Strafe angedroht. Eine chinesische Geheimorganisatio« in Mandschukno ausgehoben. Tokio. Wie amtlich ans Hsinking mitgetcilt wird, Hal die japanische Geheimpolizei in Mandschukno eine Gchcimorganisa- tion chinesischer Nationalisten ausgchobcn. Diese habe eine Kuud- gcbung erlassen, in der zum Kampf gegen Japan und Maud- schuluo aufgernfcn worden sei. In Mulden allein seien >00 Be amte scslgcnommcn worden, die in die Verschwörung verwickelt seien. Verhaftet wurden auch ein Polizcisührer und viele mand schurische Offiziere, die eine Meuterei mandschurischer Truppen geplant hätten. Die Organisation habe die Inbrandsetzung viclör japanischer und mandschnrischer Gebäude geplant. Außerdem sollten Anschläge auf hohe Polizeibcamtc ausgeführt werden. KmmmmilMeheu Partei belchlojsen wurde' Nach dieler sollen in allen Orten n n d e r d e u 11 ch e n, an der S a a r » grenze nnd an der ipanüchcn Grenze Sympachiekund- gedungen für die Kommunisten und Sozialisten adgehallcn werden. Mit der Durchführung dieser Kundgebungen wurde eine besondere Kommission betraut; ichon iu der nächsten Woche soll die erste Demonstration stattsinden. Trailer in Stade Die „Camper Speeldecl". Slade, 16. Dezember. Das Unglück von Langwedel hat in Stade große Trauer ausgclöst. Der Stadtteil Campe, in dem die meisten Getöteten wohnten, hat Haus bei Haus Halbstock geflaggt. Die Glocken aller Kirchen stimmten ein Trauergeläut an. Aus den Straßen stehen die Menschen in größeren Gruppen und besprechen das Unglück. Fast jeder hat einen guten Bekannten oder Verwandten unter den Op fern. Die Toten sollen in einem gemeinsamen Grabe bei- gesetzt werden. Die Gesamtzahl der Todcsopscr beträgt 16. da der Mu siker Fritz Scheel Im Krankenhaus seinen schweren Verletzun gen erlegen ist. Scheel slarb, ohne das Bewußtsein wicder- erlangt zu haben. Zu dem Unglück schreibt das „Hamburger Fremden blatt": Der Verlust, den die Stadt durch den Unfall der Camper Speeldeel erlitten hat, ist unermeßlich. Darüber hin aus wird auch der ganze Gau Ost-Hannover um die Toten dieser Spielgruppe trauern, denn das Wirkungsgcbict der Camper Speeldecl erstreckte sich etwa von Cuxhaven bis Celle und von Stade bis Verden. Es war die einzig« plattdeutsche Spielaruppe des Gaues, die in der letzten Zeil in der Haupt sache für die NS.-Kulturgemeinde spielte. Die Spieler ha ben unter teilweise schweren persönlichen Opfern gearbeitet. Sie haben ihre Requisiten selbst hcrgestellt und führten diese auf allen Fahrten mit sich. Die Spielergruppe setzte sich aus den einfachsten Menschen bis zu denen höchster Gesellschafts kreise zusammen. Alle Spieler waren durch tatsächliche Volksgemeinschaft aufs engste verbunden. Besonders bekannt ist die Speeldecl durch das Hinrichssche Stück „Swinsko- mödie" geworden, das jetzt seine Vervielfältigung durch das Stück „Krach um Jolanthe" erlebte. Die Camper Speeldeel hat gerade dieses Stück aus der Taufe gehoben. zember mit Ladung nach Formosa ansgclauscn war, ist in einen schweren Slurm geraten nnd mit seiner 29 Mam, starken Besatzung gesunken. Erdstöße in Weltinoien Anligua (Westindien). 16. Dezember. Auf der britischen I Insel Montserrat (Kleine Antillen) ereigneten sich mehrere I heftige Erdstöße. Eine Anzahl öffentlicher und privater Ge-I bände, darunter das Gericht und eine Kirche, wurden leicht! beschädigt. Das Haus der Königlichen Bank van Canada! wurde dagegen jo schwer mitgenommen, daß die Regierung! einen dreitägigen Bankseiertag anordnete, um die Ucbcr-! fiihrung der Bücher, Dokumente, des Geldes usw. nach! einem anderen Gebäude zu erleichtern. Es sind noch immer! leichte Erderschütterungcn zu spüren. (Sine Frau mit einer Gehirnblutung als „Betrunkene "! auf einer Liller Polizeiwache. Paris. Ein bedauerlicher Vorfall kostete am Sonnabend dem Frau eines Industriellen ans Ronbaix das Leben. Die Frau! war am Frestag nach Lille gefahren nnd suchte dort ein Lichtspiel-I Hans ans. Plötzlich brach sie ans dem Stuhl zusammen. Ei»! Polizeibcamter stellte vollkommene Trunkenheit sest. Er lies; sic! zur nächsten Wache bringen, Ivo man sic in eine Zelle einspcrrtc.I in der sic ihren angeblichen Rausch nusschlafcn sollte. Als der! Ehemann den Aufenthaltsort seiner Fran erfahren hatte, bcgat! er sich sofort znr Wache, wo man ihn aber abwics mit dem Bc ! merken, seine Frau sei vollkommen betrunken. Ter Industrielle! verwahrte sich entrüstet gegen die Behauptung. Er holte einer! Arzt, der znr Verhafteten ebenfalls nicht vvrgclasscn wurde. ErslZ als nach stundenlangem Warten ein Polizciossizier erschien, wurd« der Arzt vorgclasscn. Er stellte sofort fest, das; die unglücklichc! Fran an einer Gehirnblutung litt. Ein Professor der Lillcr FaD tultät bestätigte diese Feststellung und veranlaszlc die sofortig« Uebcrführnng der Frau in ihre Wohnung. Tort ist sie 24 StuwI den später gestorben, ohne die Besinnung wiedcrcrlangt zu! haben. Der Gatte hat sofort beim Generalstaatsanwalt Klagc! gegen die Lillcr Polizei cingcleitct. Schdanow zum Nachfolger Kirows gewühlt. Leningrad. Tas Plenum der Leningrader Parteiorganisa tion hat auf Vorschlag des ZcntralansschnsscS der kommunisti schen Partei einstimmig den dritten Gchilscn Stalins, Schda now, zum Ches der gesamten Parlciorganisativn im Leningra der Gebiet gewählt. Damit ist die Nachfolge Kirows geregelt. der Dampfer keine Funkstation an Bord Halle, konnte Kapitän auch keine Hilfe herbeirufeu. Mit 28 Mim geluiiien Der japanische Dampfer ..Toma-Rkaru", der am 6. Line surchlbare Familientragödie spielte sich nachts in! der Brunnenstraße in Berlin ab. Dort wurde die 48jährige! Ehefrau Elise Rehme mit ihren 10- und 7jährigen Söhnen» Willi und Walter in ihrer Wohnung durch Gas vergiftet leb-I los aufgefunden. Die Wiederbelebungsversuche der Feyer-! wehr blieben ohne Erfolg. Als Grund der Tat werden zer-I rüttcte Familienoerhältnisse genannt. holländischer Schlepper in Seenot. Nach einer Meldung! aus La Coruna (Nordspanien) ist der holländische Höchste« schlcpper „Zuiderzee", der dem beschädigten japanischen! Dampfer „Viktoria Maru" zu Hilfe kommen wallte, selbst! in schwerste Seenot gekommen. Von einer ungeheuren Welie! wurde die Kommandobrücke wcggespült. Die beiden dar« diensttuenden Offiziere ertranken. Sieben Mann der Bc« satzung wurden mehr oder weniger schwer verletzt Baucrnwaacn vom Zug überfahren. Bei Nadzyn bei! Posen überfuhr ein Personenzug einen mit sechs Menschen! besetzten Bauecuwaaen. Einer der Bauern wurde getötet.! fünf schwer verletzt. Der Unfall wurde erst auf der nächsten! Station hinter der Unfallstelle bemerkt, als man einen ver-! letzten Menschen auf dem Vorderteil der Lokomotive liegend! aüsfand. Kältewelle In Kuba. Die Insel Kuba leidet zur Zeit! unter einer Kältewelle, wie sie seit 75 Jahren nicht bc-! obachtet wurde. Die Temperaturen fielen an zahlreiche»! Stellen erheblich unter den Nullpunkt. Fünf Menschen sind! erfroren. Line Wachsfabrik brennt. In einer Wachsfabrik i»! der Ortschaft Elmsford bei New Park brach ein Brand aus ! Das Feuer griff rasch um sich und brennendes Wachs ergoß! sich aus Fabrik- und Lagerräumen auf die Straße. Dec« feurige Strom wälzte sich bald durch alle Straßen in dei« Umgebung der Fabrik und setzte ein Haus nach dem ander»! in Brand. Die Einwohner flüchteten angsterfüllt vor der! glühenden und brennenden Masse und konnten sich nur u» ! ter großen Schwierigkeiten in Sicherheit bringen. Mork» in Lavdeshut Landeshuk, 17. Dezember. In Landcshut wurde der 22jährigc Willi Ncuich von dem 47 Jahre asten August Bev lraiil durch cuien Nevolveruhutz geiotel. Ler Taler, dc, kricgsverletzter isi. wurde verhauet. Mit Mann und Maus unlergegangen Paris 16. Dezember. Das Schicksal des französischen Dampfers „Lhiasiino", der mit 21 Wann Besatzung fest Sonntag überfällig Ist, scheint nunmehr festzustehen. I» der Nähe von Lette im Golf von Lion sind mehrere Oel- und Benziubchälter sowie ein Rettungsring an den Strand gespült worden, die einwandfrei von der „Lhiasfino" flam- Kraftwagen stürzt in einen Kanal Berlin, 16. Dezember. Auf der Chaussee Mittenwalde —Zossen hat sich nachts ein entsetzlicher Unglücksfall ereignet. Lin Personenkraftwagen, in dem eiu Berliner Fabrikbesitzer, ein Berliner Gastwirt und ein Polizeiosfizier saßen, fuhr in folge des dichten Nebels in den Galluner Kanal unweit von Mittenwalde. Das Auto überschlug sich beim Sturz in das Wasser; die drei Insassen konnten sich trotz verzweifelter Be mühungen nicht befreien und fanden den Tod. Lrst mor gens wurde das verunglückte Auto entdeckt. Die Leichen wur den geborgen. Stivells«! m Aamimeg Lin neuer 12 000 Tonnen großer Shell-Tanker. Hamburg, 16. Dezember. Der neue 12 000-Tonnen-Tan- ker dec Shell-Gruppe, der auf den Namen „Genota" getauft wurde, ist auf der Deutschen Werft in Hamburg-Finkenwär der glücklich vom Stapel gelaufen. Auf dem Werftgelände hatten sich viele Vertreter der Behörden und Parteigliederungen, die leitenden Persönlich keiten der Bauwerft der Nhcnania-Ossag, Vertreter der Ree derei, der Anglo-Saxon-Petroleum Co.-London, und viele Vertreter der hamburgischen Wirtschaft eingefunden. Die Be legschaft der Werft nahm unter Führung einer Fahncngruppc geschloffen an dem Taufakt teil. Auch eine 'Abteilung der deutschen Seemannschule in Finkenwärder hatte neben der Taufkanzel Aufstellung genommen. Die Wcrftanlagen und der gewaltige Koloß des neuen Großtankers waren mit den Fahnen des Dritten Reiches und der Erbauerfirma festlich geschmückt. Auf der Werft von Blohm u. Voß in Hamburg lief ein Flvttentender vom Stapel. Das Boot wurde durch den Leiter der Neichsmarinedienststelle, Konteradmiral Lindau, auf den Namen „Grill e" getauft. Die Auslandsreise unserer Kreuzer Kreuzer „Karlsruhe" hat Sao Francisco do Sul verlas sen und nach vierstündiger Fahrt in der Cabecudas-Bucht geankert, um den Deutsch-Brasilianern in Blumenau einen Besuch abzustatten. Kreuzer „Emden", der Loanda nach sechs tägigem Besuch verlassen hat, ist mährend seines Aufenthalts in der Hauptstadt Portugiesisch-Angolas von den Behörden des Landes sehr entgegenkommend ausgenommen worden. Besonders herzlich hat sich das Verhältnis zwischen Besatzung und der deutschen Kolonie gestaltet, was auch durch einen dreitägigen Besuch von Mitgliedern der Besatzung bei meh reren Gruppen deutscher Pflanzer im Innern des Lande- Ausdruck fand. In der südbulgarischcn Tabaksladl Lhaskovo, die als berüchtigtes kommunislennest bekannt ist, deckte die Pa- ! N-ei eine Verschwörung aus, wie sie in diesem Umfang in Bc'qarion seit langen Jahren nicht sestgcstcllt worden ist. In den beiden letzten Tagen sind uber 5 0 0 Personen fcstgenommc n worden, unter denen sich auch 175 Sol- ! baten der dortigen Garnison befinden sollen. In dem Archiv der Verschwörcrzentrale, das sichergc- stell! werden kannte, wurde ein vollständiger Um sturz p l a n gefunden, aus dem hcrvorgeht, daß die Kom munisten den bewaffneten A u s st a n d in Bulgarien vorbereitcn. In dem Plan heißt es u. a., daß sich die Aus- ständischen bei Aufnahme der Kampfhandlungen sofort aller Wassenlagcr des Heeres zu bemächtigen hätten. Sämtliche Offiziere und Unteroffiziere seien zu ermorden. Bei den Haussuchungen konnte die Polizei auch Un menge» illegaler Flugblätter, zersetzende Schriften und Waf fen sicherstellen. Der Organisator und Führer der Ver- § jchwörung soll der bcrüchtige Georgi Slocss sein, der vor einigen Wochen mit sechs Kommunisten einen Naubüberfall aus die südbulgarische Gemeinde Ostretz unternommen hatte, s wobei er die Gemeindekaße und die Häuser einiger wohl» , habender Bauern ausplündcrte. Wenige Tage später kann» ten die kommunistischen Räuber mit Stocsf in ihrer Berg hütte im Nhodope-Gebirye nach heftigem Widerstand fest- genomlnen werden. Es liegt die Vermutung nahe, daß die Verhaftung Stocsss zur Aufdeckung der Verschwörung ge führt hat. Moskau befiehlt Kundgebungen in Frankreich Die Moskauer Zeitung „Pravda" erwähnt eine Ver- einbarung, die zwischen der französischen Sozialistischen und Ei« Zwischenfall an der bayerisch-österreichischen Grenze München. Wie das Bayerische Innenministerium mittcilt, wurden am Freitagabend gegen 18.45 Uhr ans österreichischem Boden beim Zollamt Neiscnach zwei österreichische Hilfsgen- darmc durch Kopf- bezw. Herzschub von bisher unbekannten Tä tern schwer verletzt. Tie Fahndung nach diesen ist auf österrei chischer Seite eingclcitct und auch auf bayerischer Seite unter Mithilfe der bayerischen Grcn.zorganc mit allem Nachdruck auf- geuommcn. Wie das OdW aus Wien hierzu erfährt, sind die beiden Hilfs- gendarmc inzwischen trotz ärztlicher Hilfe ihren Verletzungen er legen. mcn. Von der Besatzung fehlt jede Spur, und man vermu tet, daß sie restlos ein Opfer der Wellen geworden ist. TtitMmmde! Ein seltenes Belrugsmanöver. Berlin, 16. Dezember. Bei dem am letzten Sonntag in Mülheim stattgefundenen Galopprennen ist ein Schwindel manöver aufgedeckt worden. Bei dem A. Zimmermann-Ren nen wurde u. a. eine Stute gestartet, von der festgestellt wer den konnte, daß sie unter falschem Namen lief. Die Vor geschichte spielte sich in Neuenhagen und Hoppegarten ab. Dort wurde von einem im Nennsport unbekannten Mann vor wenigen Wochen die fünfjährige Stute „Am ö n" gekauft. Beim Transport, wahrscheinlich beim Verladen auf dem Stet tiner Bahnhof, wurde die Stute gegen die schon in 20 dies jährigen Nennen stets erfolglos gestartete Stute „K a m e r a- d i n" vertauscht. „Amön" trat die Reise nach Mülheim als „Kameradin" an. Bei dem Nennen spielte aber auch diese keine Nolle und konnte nur den 4. Platz befetzcn. Der geplante Schwindel war nicht von Erfolg begleitet. Die Oberste Behörde für Vollblutzucht und Nennen hatte von dem Tausch schon einige Tage vor dem Nennen Kenntnis erhalten und hat mit Absicht den Betrugsfall sich abwickeln lassen, um energisch gegen die in die Angelegenheit verwickel ten Betrüger zum Nutzen des gesamten Nennjports und vor allen Dingen des wettenden Publikums einschreiten zu kön nen. Gleichzeitig mit der Beschlagnahme des Pferdes wurde zugunsten des auf den 5. Platz cingekommenen Pferdes gegen die auf den 4. Platz eingelaufene „Kameradin" von feiten der Obersten Behörde Protest eingelegt. Die Untersuchung des Falles wird mit größter Energie betrieben. Es dürfte schon setzt erwiesen sein, daß ein aktiv am Rennsport Betei ligter dabei seine Hand nicht im Spiel gehabt hat, daß vielmehr eine Clique von Außenseitern das Schwindelmanö ver ausgeführt hatte. Vcrfuchsschnellfahrten mit elektrische« Lokomotiven. ! Halle. Die Reichsbahndirektivn Halle veranstaltete zwischen! Halle nnd Stumsdorf, einem Teilabschnitt der seit dem 7. Oktober! elektrisch betriebenen Strecke Halle — Köthen, versuchsweis« Schncllfahrtcn. Die Streckcnansrüstnng, besonders die Lcitm»! gen, weist einige hier erstmalig ansgcführte Ncucrnngen aus,! deren Zweck möglichst sichere Stromzuführung zu besonders schncM fahrenden Zügen ist. Tic Fahrten wurden nicht mit Triebwagen,! sondern mit elektrischen Lokomotiven ausgeführt und erreichte»! für den größten Teil der zu durchfahrenden Strecke eine Fahr»! gcschwindigkeit von 150 Kilometern in der Stunde. Das ist dicH lelbe Gcschwindigkeit, mit der die bekannten Schnelltriebwagen! zwischen Berlin und Hamburg verkehren. Die Ergebnisse dc« Versuchsfahrten sollen wichtige Grundlagen für den Schnell-! betrieb auf Hauptbahustrcckcn mit elektrischer Oberleitung liefen»! Schon jetzt war festznstcllen, daß die hohen Geschwindigkeiten mb! der gleichen Sicherheit gefahren werden können wie zwischen Ber« lin und Hamburg. , Rückkehr Lloyd Georger in die Politik Große Pläne des srüheren englischen RUnIslcrpräsidenten. London, 17. Dezember. Lloyd George hat mitgeteilt, daß er innerhalb der näckz- sten Woche Vorschläge „zur Herbeiführung nationaler Er- , holung in der augenblicklichen Weltlage" veröffentlichen wird, sich aber geweigert, schon jetzt die Einzelheiten seines Planes bekanntzugeben. Auf die Frage, ob der Plan i einen unmittelbaren Einfluß auf die Stellung der Bank von England haben wird, erklärte Lloyd George, „eine nationale Kontrolle der Bank von England ist ein wesentlicher Teil ! des Planes". Man rechnet damit, daß Lloyd George die Aü- ! sicht hat, nach Beendigung seiner Memoiren wieder ins po- s litische Leben zurückzukehren und seine Kraft dem politischen Leven „als ein wesentliches Mitglied einer künftigen Ne- ' gierung, bzw. als Führer der Opposition im Unterhaus" zu s widmen. Im übrigen hört man. daß der frühere britische - Ministerpräsident unter Ablösung einer Parteilösung für i eine nationale Lösung eintreten will.
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