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Sächsische Elbzeitung : 31.12.1934
- Erscheinungsdatum
- 1934-12-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-193412317
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19341231
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19341231
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1934
- Monat1934-12
- Tag1934-12-31
- Monat1934-12
- Jahr1934
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 31.12.1934
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Ich danke allen meine» Kameraden für ihre Treue und ihren selbstlosen und zähen Einsatz. Für das kommende Jahr 1935 münsche ich ihnen Freude an der Arbeit des Alltags, Freude im Dienst des Bundes und Freude am gro ßen, sich vollendenden Werk des Führers für Reich und Na-' tion. Frontheil Hitler! ' gez.: Franz Seldte." Kundgebung des KMWerbundes Der Kyffhauserbundessührer, Oberst a. D. Rein hardt, richtet zum Jahreswechsel folgende Kundgebung an die Mitglieder des Bundes: „Allen in unserem großen Soldalenbund zusammenge- schlossenen Kameraden entbiete ich an der Jahreswende ka meradschaftliche Grüße. Ich danke zugleich für die mir im Laufe dieses Jahres in Treue geleistete Gefolgschaft. Mit jedem einzelnen Kameraden, der im altbewährten Front geist und in vorbildlichem soldatischen Pslichtbewußtsein mit uns gemeinsam am Wiederaufbau des Vaterlandes schafft, fühle ich mich eng verbunden. Bevor wir die Schwelle zum neuen Jahr beschreiten, senken wir noch einmal unsere Fah nen und gedenken unseres dahingegangenen Schirmherr», des »»vergeßlichen Führers im Weltkriege und großen Mar schalls Hindenburg. In diesem Jahre werden die allen Ausgaben weltcr- versolgt, bei denen ich von allen Kameraden restlosen Ein satz Ihrer Persönlichkeit und vorbildliche Willensstärke er warte. Kyffhäuscrdienst war und ist Dienst am deutschen Vaterlande! Beispielgebend sollen die Männer, die der Kyfs- häuserbund aus allen Schichten unseres Bölkes umschließt, auch weiterhin vorangehen in der pflege der Kameradschaft der Tal. Den Kameraden rastlose Heiser und allen Volksgenos sen treue Kameraden zu sein, ist uns Kysshäusermännern eine hohe Ehrenpflicht im Sinne der echten Volksgemein schaft, wie sie von uns durch lange Jahre der Schmach und Zerrissenheit ersehnt, in dem auf soldatischer Grundlage auf- gebaiiten Dritten Reiche Wirklichkeit geworden ist. Mit Be friedigung haben wir alten Soldaten im abgelaufenen Jahre seststellen können, daß der Frontgeist nicht nur bei uns, sondern auch im Auslage sich immer mehr durchzusctze» beginnt. Wir haben den unerschütterliche» Glauben, daß das gemeinsame Kriegscrlebnis aller Froutkämpscr dazu berufen ist, die Brücke der Verständigung zwischen de» Völ kern zu schlagen. Die Männer des Kyffhäuserbundcs kennen den Krieg, und gerade deshalb werden sie Unablässig daran arbeiten, daß der Leitgedanke ihres Frontkameraden, des Führers Adols Hiller, Erfüllung findet: „Kein Deutscher für deu Krieg, aber für die Verteidigung des Vaterlandes das ganze Volk!" So wünsche ich den Kysshäuserkamerade» in allen Gauen des Reiches von ganzem Herzen ein hossnungsstarkes. von soldatischem Wille» und vaterländiscl)er Opserbcreit- schaft erfülltes neues Jahr. Möge sich in ihm der Geist der Front, der Geist der Treue und der Kameradschaft zum Wohle unseres Volkes in treuer Gefolgschaft zum Führer und in heiliger Liebe zum Vaterlande auch weiterhin be- währen." Es geht auswärts! Neujahrsausrus von Dr. Ley. Reichsorganisationsleiter Dr. Robert Ley erläßt fob genden Neujahrsaufruf: „Männer und Frauen der Arbeit! Adolf Hitler, dein Führer, forderte von dir, deutsche, Arbeiter, vier Jahre Geduld. Die Dunkelmänner in allei Welt und deren Parteien und Parteichen schrien und lärm ten: „Seht, auch er kann nicht sofort helfen. Er verlang! vier Jahre. Glaubt ihm nicht! Vier Jahre ist eine lang, Zeit!" Doch du, deutscher Arbeiter, warst vernünftiger alt sie. Du jagtest jene davon und vertrautest Adolf Hitler. Ge wiß, erst zögernd, mancher verängstigt und verschüchtert, sicherlich einzelne von ohnmächtiger Wut gepackt. Allein, Leutsci»er Arbeiter und deutsche Arbeiterin, mochte auch das Schicksal dem einzelnen, der Jahrzehnte an die Götzen de; Marxismus geglaubt hatte, noch so hart erscheinen, du bis! daran nicht zerbrochen. Das ist das Entscheidende! Vor einem Jahr rief ich dir zu: „Vorwärts mit Adols Hitler in das Reich der Kraft, der Größe, der Freude und des Glückes!" Und ein Jahr predigen wir: „Halte fest, ver zage nicht, werde nicht müde. Zähigkeit ist mehr als Be geisterung. Der Weg ist hart und steil, und doch, cs gehs aufwärts!" Millionen des Werktags, gesteht es heute mit mir vor aller Welt und bekennt es mit mir: Führer, was vor einem Jahr Hoffnung und Glaub« war. ist heute Gewißheit, unumstößliche Tatsache geworden. Ls ging in diesem Jahre aufwärts und geht weiter auf. wärts, gewaltig aufwärts. Die Schornsteine rauchen wieder, Millionen Arbeitsloser haben Arbeit, Millionen Arbeiter haben ihren Lebensstandard verbessert, Millionen Handwer ker und Millelsländler haben das Gespenst des Zusammen bruchs gebannt, Millionen Bauern schreiten wieder stolz und sicher aus ihren Acckcrn. Wer von euch Totenwächtern einer traurigen Vergan genheit wollte es heute wagen, vor das Volk hinzutreten und zu rufen: Glaubt Adolf Hitler nicht. Damals jagte euch das Volk davon. Heute, nach nicht einmal zwei Jahren, würde euch das Volk wie feiges Ottern- und Natterngezücht zertreten. Es geht aufwärts! Wo in der Welt genießt der Werktätige einen derartigen Schutz? Wer sorgt mehr für den Arbeiter als das neue Deutschland? Welches Land kann ich rühmen, dem Schaffenden die Schönheit der Meere und berge, der Täler und Höhen in diesem Ausmaße erschlossen zu haben? Es geht aufwärts! Haß und Dünkel, Zwietracht und Neid sind gebannt. Einsicht und Vernunft beherrschen die Menschheit. Deutsch land kann heute bereits der Welt mit Stolz verkünden: Wir haben den Klassenkampf überwunden. Wir sind euch allen um Jahrzehnte, vielleicht um Jahrhunderte voraus. Es geht aufwärts! Aus der Unzahl der Verbände, Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände wurde die größte organische Einheit aller Länder und Zeiten, die Deutsche Arbeitsfront. Führer, wir melden, daß am Ende des Jahres 1934 der letzte Verband, die Deutsche Angestelltenschaft, vollkom men eingegliedert ist. Wir melden dir, Führer und Kanzler des Reiches, daß Liese organisierte Volksgemeinschaft keiner lei nach außen schön erscheinende Konstruktion darstellt, son dern tief in den Herzen der deutschen Arbeiterschaft verankert ist. Diese Gemeinschaft der Anständigen und Ehrbaren be herrscht heute bereits das Leben der Fabriken und Kontore. Wir melden Adolf Hitler, unserem Führer und Meister, l daß für das Jahr 1935 alle Vorbereitungen getroffen sind, z um aus der Volksgemeinschaft eine Leistungsgemeinschaft zu schaffen, und daß der Zeitpunkt nicht mehr fern ist, wo jcver Deutsche nicht nur eine» Arbci -platz, sondern jeder Deutsche seinen Arbeitsplatz haben wird Es geht aufwärts! Und wenn heule nach »Ichl zwei Jahren Hitler-Deutsch land Lloyd George, einer de^ früheren grimmigsten Gegner Deutschlands, im englischen Parlament erklärt: „Niemand kann es wagen, Dculschlank ungestraft anzuqreifcn", dann, deutscher Arbeiter, begreife: Idols Hiller Holle dir die Ehre zurück! Adolf Hiller gab di, die Achtung der Welk wieder! Adolf Hiller erkämpjlc dir Lie Glcichbcrechlignng nnler den Völkern der Erde! Ehre und Brot, das gab Adols Hiller dem deutschen Arbeiter Im Jahre 1934! Ls geht aufwärts mit Adols Hitler, unserem sichrer!" Tagesbesehl an die SA. Berlin. Ter Ehes des Stabes Hal, wie die „NSK." nnlteilt, an die SA. de» folgenden Tagesbefehl zum Jahreswechsel erlassen: In einem dreizehnjährigen erbitterten Kampfe nm die Straße hat die SA. dem Nationalsozialismus Bahn gebrochen und die Tore geöffnet zur Macht im Staat. Es gäbe kein nationalsozia listisches Deutschland ohne den selbstlosen, fanatischen Einsatz der SA. Die Ncnvrdnnng Deutschlands ans dem Geiste des National sozialismus hat vorübergehend andere Aufgabe» wichtiger erschei nen nnd andc«e Gliederungen der Bewegung mehr in den Vor dergrund treten lasse», Die Ablösung aus der vordersten Front des Politischen Kamp fes und die Umstellung auf die neuen Formen seines Einsatzes trat manchen SA.-Mann zeitweilig irre werden lasse» a» dem Zweck und an der Notwendigkeit seines Daseins. Das Schwanken einiger höherer Führer nnd ihren Versuch, die SA. Wege zu führen, die ihr nicht znkamen, hat der Oberste SA.-Führcr Adols Hitler mit harter Hand unterdrückt. Die Front der SA. ist davon unberührt geblieben. Der SA.-Mann hat in den Kampfzeiten ostmals einen Befehl nicht verstanden nnd hat doch gehorcht, weil er glänbig auf den Führer vertrante, der ihm das Banner deS Nationalsozialismus mit glühendem Herzen in starken Händen voranlrng. Niemals ist der SA.-Mann in diesem rückhaltlosen Vertrauen auf den Füh rer wankend geworden. Ihm hat er seine Treue geschworen, ihn, wird er sic immer halten. Das nationalsozialistische Tentschland steht nnn im Innern nnangrcisbar nnd gefestigt da. Seine granitenen Pfeiler sind die Gliederungen der tzlSDAP. In ihrem Rahmen ist cS die künftige Aufgabe der SA., wie sie es immer war, für alle Zeiten die soldatische, kämpferische Grundlinie des Nationalsozialismus auf seinem weiteren Wege zu verbürgen. Von niemandem wird die SA. sich je übertreffen lassen in ihrer leidenschastlicl-e» Liebe zn Volk und Vaterland, in ihrer fanatischen Einsatzbcreitschasl nnd Opferfrcudigkeit für die Ziele deS Nationalsozialismus nnd in ihrer bedingungslosen Treue zum Führer. Wir haben einen Glauben: das nationalsozialistische Deutsch land! Wir folgen in Trcnc nnd Gehorsam einem Führer: Adolf Hitler! Es lebe Adolf Hiller, der Oberste SA.-Führcr! gez. Lutze. „Ein 8ahr zäher Aufbauarbeit liegt hinter uns". -> Ncnjahrsbcfchl an das NSKK. Berlin. Der Kvrpssührer des NSKK. l^at laut „NSK." fol genden NenjahrSbefehl erlassen: Führer und Männer des Korps! Ein Jahr zäher, zielbewußter Aufbauarbeit liegt hinter uns. Nicht umstrahlt von äußerem Glanze sichtbarer Heldentaten, son dern erfüllt vom stille» Heldentum des Alltags. Manneszucht, Gehorsam nnd Treue, in der Schulnngs- und Erziehungsarbeit dieses Jahres konnten sie sich bewähren. Und sie haben sich bewährt! Des Führers Befehl schloß Motor-SA. und NSKK. im Kraftfahrkorps zur selbständigen Gliederung der Bewegung zusammen. Ein Markstein in der Geschichte des Korp-S und ein starker Ansporn zum Einsatz aller Kräfte. Innerlich gefestigt, straff ge gliedert und vom gleichen Korpsgeist beseelt überschreiten wir oie Schwelle des neuen Jahres. Es lebe Tentschland! ES lebe der Führer! 1935 Sieg Heil! München, am l. Januar 1935. Der KorpSsührer des NSKK. H ü hnlcin , KorpSsührer. Die deutsche Bresse zum Jahreswechsel. Berlin. Der Leiter des Rcichsverbandcs der deutschen Presse, Weiß, schreibt zum Jahreswechsel: l93t war mehr als ein Jahrgang. Für die deutsche Presse begann eine Epoche. Durch das Schriftleitergesch wurde der Reichsvcrbaud der deutschen Presse geordnet und cingcglicdcrt in den großen Dienst an der nationalso;ialistiscl)en Volksgemeinschaft. Der Führer hat dem deutschen Menschen neue Lebenskraft ver liehen. Durch die Erneuerung des Volkes wurde auch im Schrift leiter ein neues Staatsbewusstsein geweckt, mit neuen Rechten und Pflichten wurde er in den Dienst gestellt. Der Verlauf des ersten deutschen Pressetages im November 1931 hat gezeigt, daß wir ans dem rechten Wege sind. Das disziplinierte Verantwortungsgefühl, das den Journa- listen des Dritten Reiches nnszeichnet, entspringt der soldatischen Grundhaltung, die uns der Führer selbst vorlcbt. Ihm gilt da her auch unsere Hingabe und Treue. Schon zeichnet sich im Grundriß der Thpns des neuen deut schen Schriftleiters in Leistung und Charakter ab. Im Nach wuchs muß er endgültig Form und Gestalt annchmcn. Die neu geschaffene RcichSpresscstclle, die Anfang Januar 1935 ihre Arbeit anfuimmt, wird im DiAslc dieser großen er zieherischen Ausgabe stehen. Die Aufgabe für das neue Jahr ist uns gestellt. Wir wollen dafür sorgen, daß sie gelöst wird im Geiste der nationalsozialistischen Staatsidcc, im Geiste Adols ' Hitlers! ! gcz. Weiß. Leiter des Reichsvcrbandcs der deutschen Presse. Grüße an die Saar Neujahrslundgebung des Bundes der Saaroereine Der Bund Ler Saaroereine veröffentlicht folgenden Neu jahrsgruß: Wir grüßen das Jahr 1935. Es führt nach langer Tren nung unsere Saarheimat wieder in die mütterlichen Arme Deutschlands zurück. Allen denen, die uns in 15jährigem Kampfe Wegbereiter und Helfer waren, danken wir von Herzen. In tiefster Ehrerbiettmg danken wir dem Führer des Deutschen Reiches, Adolf Hitler, dafür, daß er die Saar frage zu einer Ehrcnfrage Les deutsche» Volkes gemacht Hal. In dieser Stunde gedenken wir all der lieben Volksgenossen, die, teilweise unter Einsetzung ihres Lebens, in Schlesien, Ostpreußen und Schleswig-Holstein unmittelbar nach dem Krieg durch.Volksabstimmung für Deutschland eingetreten sind. Wir sind stolz daraus, am 13. Januar durch den Stimm zettel für die Heimkehr unserer Saarheimal kämpfen zu kön nen. In diesem Glücksgesühl nehmen wir gern alle Strapa zen auf uns und sehen unsere eigenen Wünsche zurück. Wir grüßen unsere schwergeprüslen Brüder und Schwestern an der Saar, denen wir am 13. Januar Helfer im Kampf um die Freiheit sein dürfen. Wir wissen, daß ganz Deutschland am 13. Januar seine Augen nach dem Saargebiet wendet, und freuen uns aus den Augenblick. In dem wir verkünden können: Die Saar ist heimgekehrt zur Blutter Germania, heil Deutschland! Erleichterungen für arbeitslose Stimmberechtigte Der Reichs- und preußische Innenminister Dr. Fri ck betont in einem Nunderlaß, daß arbeitslose Saarabstim- mrmgsbcrechtigte infolge ihrer Abwesenheit vom Heimatort zur Saara-bstimmung keine Nachteile erleiden dürfe». Die Neichsanstalt habe deshalb die Sciarabstimmungsberechtig- tcn. die versicherungsmäßige Arbeitslosenunterstützung, Kri- senlinterstützung oder Unterstützung als anerkannte Wohl- fahrtserwcrbslöse beziehen, für die Dauer ihrer Abwesen heit von der Meldepflicht denn Arbeitsamt befreit. Es sei auch Vorsorge zu treffen, daß Saarabstimmungsberechtigte deren Wohlfahrtsimterstützung jeder Art während ihrer Ab wesenheit zur Zahlung fällig wird, rechtzeitig in den Besitz der Unterstützung kommen. Durch Vorauszahlung der Un terstützung. Zahlung an Familienangehörige usw., so erklärt der Minister, müsse verhütet werden, daß sich durch die Be teiligung an der Saarabstimmung für den Abstimmungs berechtigten oder leine Familie irgendein Nachteil ergibt. Saar-Erenelmärcheu Matz Brams Eine Erklärung des Saarbevollmächtiglen Bürckel. Der Saarbevollmächtigte des Führers und Reichskanz lers, Gauleiter Bürckel, gibt bekannt, der Separatisten führer Matz Braun habe der Auslandspresse erklärt, daß er, Braun, im Besitz einer eidesstattlichen Erklärung sich be finde, nach welcher ein Gewährsmann bereits mit der Vor bereitung zur Errichtung eines Konzentrationslagers beauf tragt sei. Außerdem bestünden Listen mit Namen derer, die in die Lager llbergeführt werden sollten. Die Angaben des Gewährsmannes Brauns mit Namen Fischer beziehen sich angeblich aus die Zeit, da Staatsrat Spaniol noch die NSD AP. im Saargebiet führte. hierzu erklärt Bürckel, es steh« scst, daß Fischer diese Greuelmärchen von A bis Z erfunden habe, und daß er we gen Unterschlagungen aus der Deutschen Front entfernt und gegen Ihn Strafanzeige erstattet worden sei. Bürckel sagt weiter: „Der Friede in Europa bzw. die Befriedung der beiden Länder Frankreich und Deutschland ist uns mehr wert als alle Separatisten zusammen. Ich bin der Auffassung, daß ein Volk, das 15 Jahre des Druckes hin ter sich hat, wahrhaftig keine Konzentrationslager mehr be- nötigt. Jene Leute, die mit schwarzen Listen drohen oder das Vorhandensein solcher Listen vorspiegeln, werden unsere besondere Beachtung finden." Wachsende Erkenntnis Meuterei unter den Separatisten Der sogenannte Volksbund für christlichsoziale Gemein schaft hatte nach Blieskastel eine Versammlung einberufen, um für den Status qua zu werben. Schon gleich bei Beginn der Versammlung war unter den Teilnehmern eine unge- wöhnliche Erregung festzustellen, die offenbar durch die Veröffentlichung der saarländischen Presse über die engen Zusammenhänge zwilchen Volksbund, „Neuer Saarpost" und den französischen Drahtziehern heroorgeruse» war. Der frühere Gewcrkschaftssekretör Imbusch versuchte, den Enthüllungen dadurch cntgegenzutreten, daß er erklärte, die Mitglieder des Nalksbundes sollten nicht beunruhigt sein, am 13. Januar würden ohnehin alle für den Status quo stimmen. Diele Aeußerung, die zuerst in der Versamm lung größtes Erstaunen hervorricf, brachte dieVersa in m- sung zum Aufstiegen. Schließlich wurden aus der Versammlung heraus laute Zwischenruse gemacht. Der Redner konnte nicht weitersprechen. Von' dem Ver sammlungsleiter wurde dem separatistischen Ordnungs dienst Befehl gegeben, die Zwischenruser aus dem Saal zu entfernen. Das Einschreiten des Ordnungsdienstes, offen sichtlich Mitglieder des marristischen Masseiilelbstschutzes, lie- ßen sich die christlichen Mitglieder des Volksbundes »ich« gesallen und setzten sich zur Wehr. Es entstand ein Hand gemenge, bei dem es zu Tätlichkeiten kam.' In diesem Augenblick sprang der marxistische Lhaufseur Hartmann des Lhesredaklenrs hasst, nn von der „Neuen Saarpost" aus die Bühne, zog seinen Revolver und seuerte mehrere Schüsse in die M c a g e, durch die nach den bisherigen Feststellungen glücklicherweise niemand ver letzt wurde. Die anwesenden Landjäger > sfen sosort zu und verhafteten Hartmann, als dieser nocy den Revolver im ausgestreckten Arm hielt. Es ist einwandfrei festgestellt, daß an der Versammlung nur solche Personen teilnahmen, die den vorgeschriebenen Ausweis für die Versammlung besaßen. Die Landjäger hatten gerade in dieser Hinsicht eine äußerst scharfe Kon trolle ausgeübt. Im Halbleeren Saal saßen etwa 150 Per sonen, davon höchstens 60 aus dem gesamten Bezirk Blies kastel. Anwesend waren außer Jmbusch auch der frühere Gewerkschaftssekretär Kuhnen, der jetzt in der Status-quo- Bewegung eine große Rolle spielt, und der Chefredakteur der separatistischen „Neuen Saarpost", Hoffmann. Der Vorfall zeigt aufs deutlichste, daß nunmehr bereits die Mitglieder des Volksbundes durch den politischen An schauungsunterricht der letzten Wochen und Tage belehrt gegen ihre sogenannter« „Führer" zur offenen Rebellion schreiten.
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