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Sächsische Elbzeitung : 06.01.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-01-06
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-193601066
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19360106
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- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19360106
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- LDP: Zeitungen
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- Vorlagebedingter Textverlust.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1936
- Monat1936-01
- Tag1936-01-06
- Monat1936-01
- Jahr1936
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 06.01.1936
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des Führers sei die Partei die Auslese der Nation, die zur Führung berufen ist. Sie^bilde nicht eine Kaste mit Vor zugsrechten, sondern jeder Parteigenosse nehme in erster Linie höhere Pflichten auf sich. Jeder Amtswalter der Par tei und jeder Beamte im Staat müsse sich der Pflicht be müht sein, das Wohl des ganzen Volkes zu fördern. Tue recht und scheue niemand!, das müsse der Grundsatz für jeden Träger von Hoheitsrechten sein. Kronikameradschaft Rückgabe der Standarte des 1. Garde-Dragoncr-Rcgimenls. Einer Einladung der Ortsgruppe Swansea des engli schen Frontkämpferbundes British Legion folgend, trafen fünf Mitglieder des Kyfshäuserbundes in Swansea ein, wo ihnen die Standarte des 1. Garde-Dragoner-Regiments überreicht wird, die im Kriege von dem englischen Infante rie-Regiment Shropshire erbeutet worden war. Die deut schen Besucher sind sämtlich Mitglieder des alten Kamera denverbandes des 1. Garde-Dragöner-Negiments. Die eng lische Frontkämpscrgruppe Pembroke Dock wird Blättermel- dungcn zufolge der deutschen Abordnung eine Flagge zu- : rückgcben, die auf einem der bei Scapa Flow versenkten deutschen Kriegsschiffe geweht hatte. Die „Enwen- ür Nuatemaia Der demiche Kreuzer „Emden" ging in San Jajü, dem an der pazifischen Kühe gelegenen Hasen Guatemalas, vor Anker. Eine Abordnung der Besazuug in der Stärke von 130 Mann reiste nach der Hauptstadt des Landes. Sie wurde zum gröhten Teil bei deutschen Familien untergebracht. Am Montag nehmen die Deutschen an verschiedenen sportlichen Wettkämpfen teil. Während dieser Wettkämpfe gibt die , Bnrdkapelle der „Emden" ein Konzert, das von dein staut- j tichcn Rundfunk übertragen wird. Ani Dienstag erfolgt die Rückkehr nach San Josch an die sich ein Fest au Bord des Kreuzers anschliehen wird. Vorbeimarsch und Kranzniederlegung Guatemala, 0. Januar. Die in der Hauptstadt weilende Abordnung des deut schen Kreuzers „Emden" defilierte unter Gewehr vor dem Nationalpalast und dem Kriegsministerinm. Anschliessend legten die deutschen Seeleute am Denkmal des guatemalte kischen Reformators Justo Rufino Barrios einen Kranz nie der. Den Veranstaltungen wohnte eine große Menschen menge bei. Beto der Mimische» Memelgouverneurr s Linderung der Notlage der Memcltandwirtschaft verhindert. Wemel, 6. Januar. Der litauische Gouverneur des Memelgcbietcs hat gegen das vom Mcmelländischen Landtag am 20. Dezember verabschiedete Gesetz über Mahnahmen zur Verhinderung der Folgen bei Zahlungsschwierigkeiten in der Landwirt- schasl sein Veto eingelegt mit der Begründung, dah die Re gelung dieser Frage nicht zum Zuständigkeitsbereich des Landtags gehöre und dah die berührte Angelegenheit durch ein im Jahre 1034 erlassenes Geseh der Kownoer Zentral regierung geregelt wäre. Damit ist eine der wichtigsten Maßnahmen des neuen Landtags, durch die vor allem zur Erleichterung der gro ßen Notlage der memelländischcn Landwirtschaft Zwangs versteigerungen verhindert werden sollten, hinfällig ge worden. Das erwähnte litauische Gesetz ist lediglich auf die groß- litauischen Verhältnisse zugeschnitten und berücksichtigt in keiner Weise die besondere Lage und die ganz anders lie genden Verhältnisse des Memelgebiets. Die übrigen fünf wirtschaftlichen Gesche des Memel ländischcn Landtags sind durch den Gouverneur unterzeich net und damit bestätigt worden. Bekenntnis zum Volkstum Kundgebungen dec deutschen Volksgruppe in Lettland. Riga, 6. Januar. Unter der Ueberschrift „In ernster Stunde" nimmt die „Rigaische Rundschau" zu der schweren Lage Stellung, die sich für die deutsche Volksgruppe Lettlands aus de» Ar»-, Wirkungen der neuen tiefgreifenden Wirtschaftsgcsehe Vor lands, mit deren Durchführung auch die im 14. Jahrhun dert gegründete Große Gilde der Auflösung verfällt, auf das deutsche Vereinswesen ergeben hat. Das Blatt schreibt u. a.: „Was »ns Deutsche Lettlands heute in eine tiefernste Stimmung verseht, ist nicht an erster Stelle der Verlust materieller Güler — wenngleich sie für uns Lebensgrund lage bedeuten — sondern die Sorge um die kulturellen Rechte unseres Volkstums. Was wir erstreben, sind keine Vorrechte, sondern nur gleiche Rechte in der Erhaltung und Pflege unserer völkischen Kultur, wie sie unsere Vorväter als heiligstes Gut hinterlassen haben. Darum geht es uns, und dafür müssen wir einstehen, wenn wir Ehre im Leibe haben." Der Präsident der Deutsch-baltischen Volksgemeinschaft, Erich Muendel, hat einen Aufruf erlassen, in dem es heißt, es gelte, aus dem erneuerten Gemeinschaftssinn unseres Volkstums Kraft zu schöpfen zu ernsterem, selbstloserem Wol len und Arbeiten. Der Aufruf schließt: „Ich fordere in die ser ernsten Stunde von ench Volksgenossen schließlich noch eines: Selbstbeherrschung troh aller inneren Beunruhigung, ich fordere Haltung/' Neue ukrainische Sabotageakte Warschau. In der Gegend von Stanislau (Ost-Galizien) wurden in den letzten Tagen an drei Stellen Sabotageakte durch Unterbrechung der Tclcfonleitungen verübt. Als mutmaßlicher Täter wurde ein gewisser Lukomskicl^ der als Mitglied der verbotenen -ukrainischen Tcrroristenorganhativn O.U.N. bekannt ist, verhaftet. Bombenanschlag auf jüdisches Nadiogeschäft in Wilna Warschau. In einem großen jüdischen Musikalicn- und Nadio- geschäst in Wilna explodierte am Sonnabendabend eine Höllen- > Maschine. Dabei wurden die Inhaberin nnd zwei weibliche An- ' gestellte schwer verletzt und die Einrichtung des Ladens völlig - zerstört. Man nimmt an, daß der Täter im Lager der natio nalen Jugend zu suchen ist. Italien droht erneut mit Austritt „Die Genier Lutt wird allmählich nnerlräglich" Unter der Ueberschrift „Der neue Sanktionsversuch im Schatten des Noten Kreuzes" wendet sich das römische Sonutagsblatt „Voce d'Jtalia" mit größter Verbitterung gegen den „dreifachen Angriff", dem Italien von Abessinien, „von England, das über der ganzen Asfäre steht" nnd vom Völkerbund ausgesetzt sei, und mit dem unter Mißachtung der italienischen Zivilisation die europäische Solidarität un tergraben und die Grundsätze der Kollektivität endgültig ver nichtet werden. Die Genfer Luft, so schreibt das halbamtliche Vlatt, werde allmählich unerträglich. Von verschiedenen Seile» iverde die Frage erhoben, warum Italien im Völkerbund bleibe. Die 'Antwort darauf laute: Italic« werde so lange bleiben, als ihm die Kräfte dazu ausrcichen, um nicht noch weitere europäische Komplikationen in die Verwirrung der Welt zu briugen, die um den „ärmlichen abessinischen Fall" bereits entstanden sei. Alles dränge Italien auf diese letzte Grenze hin. Das Blatt verbindet diese Warnung mit sehr scharfen Wendungen gegen die „niedrige Spekulation" auf das Luft bombardement bei Dolo. Es handele sich aber doch nur nm einen „zufälligen Zwischenfall von glücklicherweise leichtem Ausmaß", der in Schweden jedoch in einen nationalen Tranertag und eine hsftige Auflehnung gegen Italien ver wandelt worden sei. Die im voraus festgelcgte Stellung der sozialistischen Negierungen der drei skandinavischen Staaten fei begreiflich. Weniger verständlich sei schon die Haltung Finnlands, das in seinen Beziehungen mit Sowjetrußland einen schwierigen Augenblick durchmache. Aber über die skandinavischen Länder hinaus sei von neuem eine Snnk- tionswnt entfacht worden, bei der freilich der einzige unschul dige Tote, der italienische Flieger Minniti, dem in barba rischer Weise der Kopf abgeschlagen worden sei, dabei nicht im geringsten berücksichtigt werde. Der ganze Sanktionismus sei darauf aufgcbaut, die Angriffe Abessiniens, die Italien fünfzig Jahre lang hinge nommen habe, zu ignorieren und einzig nnd allein Abessi nien als Opfer zu betrachten. Der ganze Sanktionismus sei auf die gewollte Annahme der Unschuld Abessiniens aufgcbaut und könne auch in keinem Augenblick von diesem Grundgedanken abgchen, weil sonst das ganze Kartenhaus zusammcnfallen müßte. Italien werde auch diesem neuen Ansturm des Sanktionismus Widerstand leisten, aber es werde nicht vergessen können. Federzoni Wer das MttelmeerMMem viach dem Auchvre» der Bombenabwürfe sei das Drohnen der Flugzeugmotoren noch lauter geworden, nnd ein Hagel non Maschinengewehrkugeln sei durch die Zelte gefegt. 23 Verwundete und etwa 30 Helfer seien getötet morden. Der Britische Pressefnnk verzeichnet ferner Pressemel- ! düngen ans Addis Abeba, wonach der schwedische Arzt Vr. ! Lundström, der bei dem Luslangrifs eine kieferverletznng ! erhallen Hal, aus dem Wege zu dem abessinischen Feldlager > Nngalli gestorben sei. In der europäischen Presse findet der Zwischenfall nach j wie vor Beachtung. Von den polnischen Zeitungen vertritt > die offiziöse „Gazeta Polska" den Standpunkt, daß die Be- dculung dieses Vorfalls erheblich übertrieben worden ist. Man müsse sich darüber klar sein, daß man im Kriege das italienische Oberkommando nicht für Unvorsichtigkeiten und nicht einmal für absichtliche Handlungen einzelner Flieger verantwortlich machen könne. Man müsse auch die techni- j scheu Schwierigkeiten in Betracht ziehen. Vor allem, so ! jchreibt das Blatt, führten die Abessinier den Krieg in außer- j ordentlich barbarischer Art und töteten die Verwundeten, ! ohne Gefangene zu machen. Sie wendeten außerdem Dum- Dum Geschosse an und hätten einen italienischen Flieger ge köpft. Seien unter diesen Umständen, fragt das Blatt, Aus- ! brüche der Empörung oder sogar der Rache einzelner Flie- ! ger verwunderlich'' Die ilaiienilchen VerlE 650 Italiener gefallen oder gestorben Nach italienischen Angaben sind bei dem italienischen ! Feldzug in Ostasrika im Dezember 12 Offiziere und 63 Umer- ' osfiziere und Soldaten im Gefecht gefallen. Für die Zeit vom 3. Oktober, dem Beginn des Feldzuges, bis zum Jah- ! resende werden amtlich 86 Tote und 14 Vermißte angege ben. Am Krankheit oder an den Folgen von Unglücksfällen starben im Monat Dezember 6 Offiziere und 68 Unteroffi ziere und Mannschaften. Für das ganze Jahr werden diese Todesfälle auf 300 beziffert. Nach einer zweiten Zahlenangabe befinden sich zur Zeit in Eritrea und Somali 50 000 italienische 'Arbeiter. Im abgelaufencn Jahr sind von Italien rund 61 000 Arbeiter nach Ostafrika, und zwar zum größten Teil nach Eritrea, verschifft worden; davon wurden 11 338 wegen Ablaufes ihres Vertrages oder aus anderen Gründen in die Heimat zurückbefördcrt, während 250 in Ostafrika gestorben sind. In der Universität Mailand hielt der Präsident des italienischen Senats, Federzoni, einen Vortrag über das Mittelmeerprablem. Aus den Völkerbund anspiclcnd, er klärte Federzoni, Englands Politik laufe darauf hinaus, mit den geringsten Risiken den größten Nutzen zu erzielen; dies sei aber für Dritte eine Politik der Erdrofselnng, weil sic jeder neuen Kraft den Weg versperre. Das neue Italien sei im Mittelmeer eine nicht zu unterdrückende politische Ge gebenheit. Neue FriedensvorWäge Lavals? Der Pariser Berichterstatter der Londoner „News Lhro- ttlclc" will von sehr gut unterrichteter Seite erfahren haben, daß Laval neue Iricdsvorschläge ausarbeilcl. Dies tlie er, meint „News Chronicle", „auf eigene Faust" und lediglich „zur Rettung der Fassade". Laval sei verzweiselt bemüht, die Anwendung von Oelsühnemaßnah- men gegen Italien zu verhindern. Den neuen Friedensplan werde er der Völkerbundsratssitzung am 20. Jcknuar vorle- oen. Neue MmhenemgrUe heftige Kämpfe an beiden Fronten. Der neueste italienische Heeresbericht besagt: „An der Eritrea-Front ist im Tembicn-Abschnitt und in dem Gebiet südlich von Makalle eine lebhafte Erkundungstätigkeit un serer Streifen entfaltet worden. Vor unseren Linien wur den feindliche Gruppen zerstreut. Bei den verschiedenen Kampfhandlungen sind auf unserer Seite sechs Mann der Hcimaiarmce mW zwei Eritreer gefallen. Die Luftwaffe hat auf zwei Ziele Bomben abgeworseu: An der Karawanenstrciße zwischen Socota und Selva auf starke feindliche Gruppen, die sich im Anmarsch auf unsere Linien befanden, und in dem Gebiet von Lafta auf ein Zeltlager von abessinischen Kriegern. Eines unserer Flug zeuge ist über Lasta in Brand geraten. Die aus einem Be- obachtungsofsizier und einem Flieger-Unteroffizier beste hende Besatzung ist tot." Meldungen aus Addis Abeba zufolge sind über Amba Aladsrhi südlich Makalle von den italienischen Fliegern Gist gasbomben abqeworsen worden, wobei einige Abessinier gelötet und viele verwundet wurden. Weitere Giftgas- und Brandbomben sollen über Dcbnal und vebre Tobor abge worfen worden sein. An der Südsroni unternahmen die ita lienischen Flieger Angriffe aus Lorem und Dagabur. Bei dem Bombardement Vagaburs ist nach den abessinischen Wcldnngen, die auch von der englischen Nachrichtenagentur Reuter weilerqegeben werden, auch eine englisch-ägyptische Ambulanz, aus der sich u. a. zwei britische Aerzte aushalten, bombardiert und mit Maschinengewehren beschossen worden. Personen sind nicht zu Schaden gekommen. Der Sachschaden ist groß. Das Bombardement des Feldlazaretts Ueber den Zwischenfall bei Dolo liegt setzt auch ein Be richt des englischen Gesandten in Addis Abeba vor, der sich aus Mitteilungen des'Ras Desto stützt. Danach soll das schwedische Feldlazarett mehrsach von italienischen Fliegern überslogen worden sein, ahne daß Angriffe erfolgten. Der Tod des schwedischen Krankenpflegers Lundström ist nun- mehr bestätigt worden Der Britische Pressesunk verbreitet eine Meldung über einen Bericht, den der Chefarzt der schwedischen Sanitätsab teilung, Dr. Hylander, der sich zur Zeit in Addis Abeba be findet, über den italienischen Bombenabwurf bei Dolo er stattet haben soll. Danach sollen nach den Angaben des schwedischen Arztes mindestens 20 Bomben abgeworfen wor den sein. Zwei Verwundete, die gerade auf dem Opera tionstisch lagen, seien sofort tot gewesen. Das Jammern und Schreien der Verwundeten sei furchtbar gewesen. Viele von ihnen seien halb von Erde und Steinen bedeckt gewesen, die durch die Bambenerplosionen hochgeschleudert wurden. Englische Ueverieedamnier als Truppen- ttansvorter Die Londoner Zeitung „Sunday Dispatch" meldet, daß , der englische 20 000-Tonnen-Luxusdampfer „Scythin" in ein Transportschiff umgewandelt worden ist, um Truppen, Geschütze und Waffen nach Alexandria zu befördern. Die „Scythia", die noch vor kurzem im Pajfagicrvcrkehr nach Amerika stand, wird bereits am Mittwoch von Southampton nach Alexanndria in See gehen. Das Blatt meist darauf hin, es sei dies das erste Mal leit dem Weltkrieg, daß ein englischer Atlantikdampfer vom Kriegsministerium für Truppentransporte beansprucht worden sei. Voraussichtlich würden demnächst mehrere Passagierdampfer der White- Star-Linie, darunter „Laurentic", „Laconia" und „Samaria" ' für dieselben Zwecke ebenfalls vom Kriegsministerium be- ! ansprucht werden. ! Appell nn die italienisch-französische Waffenbrüderschaft Eine italienische Gedenkfeier in Paris Paris. Am Sonnlagvormiltag fand aus einem der Pariser Friedhösc die übliche Ernmcrnngsscicr an die Kämpfe der italie nischen Garibaldiner in den Argonnen statt, wo im Dezember llU-j rnnd 50 junge italienische Freiwillige gefallen sind. Außer dem Vertreter der italienische» Botschaft, mehreren französischen Abgeordneten, Pariser Gcncralitäc und Vertretungen der Gari baldiner, der Fenertrenzlcr, der Solidaritö Francaise und der Vaterländischen Jugend wohnte auch eine Abordnung des Natio- s nalvcrbandcs der lranzvsischcn Frontkämpfer (UNE.) mit Fah- ! neu der Feier bei. Hauptmann Mara bini, der Vorsitzende I des Verbandes der Garibaldiner, hielt eine Ansprache, in der er > die französisch-italienische Waffenbrüderschaft feierte. Er erklärte, daß die zwischen Mussolini nnd Laval abgeschlossenen Verträge als eine lebendige Wirklichkeit zu betrachten seien. Die Tatsache, daß ausländische Boller nnd geheime Mächte der französisch- italienischen Freundschaft einen unversöhnlichen Haß geschworen hätten, sei kein ausreichender Grund dafür, daß beide Völker auf die Hoffnungen verzichteten, die an die wiedergefnndcne Freund schaft geknüpft worden seien. Wenn in Frankreich die Partei des Hasses gegen das neue Italien siegen würde, nnd wenn franzö sische Soldaten gegen Italien eingesetzt werden sollten, so win den die Garibaldiner ihren ehemaligen Wasfengenvssen unbewaff net entgegentrctcn unter dem alleinigen Schutz ihrer Fahue in den itaiicnischen und französischen Farben, entschlossen, sich nie dermetzeln zn lassen, weil sic sicher seien, daß Frankreich es nicht wagen werde, das Opfer der Garibaldiner zu cutweihen. Mit den Rufen: Es lebe Italien! Es lebe Frankreich! trennten sich , die Teilnehmer dcr Veranstaltung. „Mehrheit der Bolksfront — doppelte Gefahr" Erklärungen eines französischen Abgeordneten Paris. Aus einer Veranstaltung dcr rcpnblikanischcn Union in Eharlevillc erklärte dcr Abgcorductc Barrachin, daß cinc Mehrheit dcr Volksfront bei den nächsten Wahlen eine doppelte Gefahr bedente, nämlich eine für den Frieden und eine für das Rcgimc. Auf außenpolitischem Gebiet wäre dies gleichbedeutend mit der Unterwerfung unter die sowjetrnssischen Interessen, nnd daraus erklärt sich der tiese Wunsch dcr nationalen Parteien Frankreichs nach einer Annäherung mit Deutschland, weil sic die Gefahren dcr Moskauer Werbearbeit ausglcichcn woll ten. Auf iniicrpolitischem Gebiet liege die Gefahr in dcr von gewissen Leuten der Bolksfront bereits cingcstandencn Unmög lichkeit, sich ans ein gemeinsames Programm zn einigen. Abreise des bisherigen Sowjetgesandten aus Montevideo j Montevideo. Der bisherige Sowjctgcsandtc Minkin nn> ' das Gesandlschaftspcrsonal sind am Sonnabend an Bord deS Dampfers „Massilia" nach Europa abgcrcist. Wiederaufnahme des Königsmordprozesses in Aix-en-Provence Paris. Dcr Prozeß gegen die des Mordes an König Alexan der von Jugoslawien Angeklagten wird am 5. Februar vor dein Geschworenengericht des Rhonedepartements in Aix-en-Provence wieder ausgenommen.
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