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Sächsische Elbzeitung : 11.01.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-01-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-193601112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19360111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19360111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1936
- Monat1936-01
- Tag1936-01-11
- Monat1936-01
- Jahr1936
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 11.01.1936
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stalion mit alle» ihren IIubeGiemlichkeiten, Besorgnisse» uiid Aufenthalten — heute eine Statian an der Bahnstrecke^ivie Tausende anderer i»i deutschen Vaterlande auch, eine Sta' tian, die nicht trennt, sondern verbindet. lind nun hinein ins einstige abgetrennte Saargebiel. coo zeh» Monate deutscher Aufbauarbeit, deutscher Aufräu- »umgsarbeit geleistet morden sind, mo zehn Monate lang Wunden geheilt worden sind, die in einem sechzehnjährigen Abmehrkainps geschlagen murden. Alles Undeutsche, das ich in dieser Kampfzeit eingeuistet hatte, ist verschwunden. (Gestalte» wie die eines Mas; Brann, Walt;, Hoffmann und Genossen sind nicht mehr anzutreffe». Deutsche Arbeit be herrscht Fabriken, Büros und Straften, deutsche Ware liegt ui den Schaufenstern der Städte, deutsche Menschen schicken sich an, den Tag der ersten Wiederkehr des deutschen Saar sieges würdig zu begehen. Schon flattern die deutschen Fahnen, die Siegeszeichen des neuen Deutschland, im regen- schweren Borseiertag. Sie künden erneut der Welt, dass deutsch die Saar immerdar! Das nationalsozialistische Aufbauwerk an der Saar Eine Unterredung des „Völkischen Beobachters" mit Gauleiter Bürckel Berlin. Ter „B ölkisch e B e v b a ch I e r" veröffentlich! in einer Meldung aus A e u st a d ! au der Haardt eiue Unter redung eines Mitgliedes der SchriftleiNmg des „V.B." mit dem Ganleiter des (Hanes Psalz-Taar, Bürckel. Der Gauleiter gab nebeu nmsasseuden Erklärungen über die im verflossenen Jahr gelcistele Arbeit die grundsätzliche» Mahnahmen bekannt, die im kommenden Jahr für das »ationalsozialistische Ansbauwerk an der Saar bestimmend sein werden. Aus die Frage nach der Entwickelung auf polüijch-organiscUo- rischem Gebiet erwiderte Gauleiter B ü rck eI : Ter Gang der Entwickelung an der Saar hangt von der gesamten slaatspoliti- schcn Entwickelung des Reiches ab. Wie die Dinge anch immer verlaufen mögen, das Primäre wird für nns immer das politische Leben sein. Zur wirtschaftlichen Lage erklärte Bürckel: Der bin- nendcntschc Markt hat sich im Lanse des verstossenen Jahres als ausnahmcbereit ertviesen. Unsere Erwartung, dag man im Reiche der besonderen Lage Verständnis entgegenbringen werde, ist nicht enttäuscht worden. Wir hassen, der »och bestehenden Schwierig keiten, über die wir uns dnrchans nicht himvcgläuschen, durch weitgehende Indnstri e u m st ellnng Herr zu tvcrden. Dah wir im Grenzlaud schon tvegen der geographischen Lage im mer im Kampf stehen werden, ist nns selbstverständlich. Wir wol len keine Ausnahmcbehandlnng, denn der Saarländer läßt sich seine Stimme nicht bezahlen, ebensowenig wie er sie nicht von gewisser Seite abkaufen lieh. Tie A rbeitsbes ch a s s n ngs - mahnahmen, mit denen wir bereits begonnen haben, und jene grohen Projekte, die schon in ihren Einzelheiten geblaut sind, wie zum Beispiel die S a a r r c g u l i e r u n g , größere S I r a h e u b a n t e n und H ä u j e r r c p a r a t u r e u , erschei nen mir in der Hauptsache als Zwischenmaßnahmen, die uns die uotweudige Z,eit geben, normale wirtschaftliche Verhältnisse und damit Arbeit sür jeden Volksgenossen z» schaffen. Tie Frage des „V.B."-Mitarbeiters tvegen der Entwicke- l n n g der naIi o n a lsoziali st i s ch e n B ewcgung i m Saarland beantworlele Ganleiter Bürckel fvlgendcrmahen: 'Aus diesem (Gebiet bleibt nns noch sehr viel zn tun. Tas Saar- land hat die ganze politische Entwickelung des Reiches sozusagen in Konzentration dnrchzumachen. Dabei sind die besonderen Ge gebenheiten nicht anher Acht zn lassen: die Gegner Deutschlands kämpften in der bekannten, gemeinen und hinterhältigen Weise bis zum lchten Augenblick. Tann kam der grohe deutsche Sieg und die vernichtende Niederlage jener Eligne internationaler politischer Ver brecher. Es kam die grohe Umstellung und Umgestaltung. Es bleibt nns als Aufgabe, die restlose seelische Eingliede rung aller Volksgenossen an der Saar eine grohe erziehe- rjschc Ausgabe. Tic Saarländer sind das haben sie ihrem Volk und aller Well bewiesen deutsch bis ins Mars. Die sem Deutschtum muh man nur die nötige Definition geben. Wir sagen: Feder Deutsche ist Nationalsozialist. Den Saarlän dern aber mnh mau nun in einem Anschauungsunterricht zeigen, dah jeder Nationalsozialist ein Deutscher ist. Die NSDAP, wird prozentual im Saarland am stärksten im ganzen Reiche "sein. Alle Mitglieder der Deutschen Front erheben Anspruch daraus, würdig zu sein, in die NSDAP, ansgenommen zu tvcrden. Die Deutsche Front zählt mehr als 9U v. H. aller Wahlberechtigten. Es wird mir nie in den Sinn kommen, auch nur eineu einzigen dieser braven Männer abznlehucu, sofern sich nicht in einzelnen Fällen Herausstellen sollte, dah die Zugehörigkeit zur Deutschen Front nur Fassade gewesen ist. Diese Fälle sind aber gewih äußerst selten. Meinen stärksten Glanben habe ich an den warländftchen Arbeiter. Er war einer unglaublichen Politischen Kanonade sei ner Gegner ausgesetzt. Trotz allem hielt er Stand, ohne Geld und ohne die Bildung höherer Schulen. Er hatte den gesunden In stinkt, nnd tvo der Fnsüntt gesund ist, da läht sich die gerechte und gesunde Sache immer gewinnen. lieber die Fiele ans kulturellem Gebiet teilte der Gauleiter mit, dah in Saarbrücken ein neues Theater uud ein Grohsender gebaut werden würden. „Zunächst soll damit die Gewähr geschaf fen werden, dah wir gewissen fremden Einflüssen wirksam ent- gegentreten können, nnd dann wollen wir auch mit diesen Mitteln die Brücke der Verständigung nnd des Verständnisses schlagen." Zum Schluh äuhcrte sich Bürckel über die kirchliche Cmtwicke- lnng. Er führte ans: „Eine sogenannte Kirchcusrage gibt es bei uns im Saarland nicht/ Tie kirchenpolitischc Entwickelung steht im Zeichen der absoluten Ruhe. Wenn es auch noch den einen oder anderen gibt, der den Herrgott gegen einen irdischen Rich ter reklamiert, so überlassen wir das getrost der vernünftigen Er wägung des gläubigen Volkes. Wer früher für die Heimkehr der Saar gebetet hat, der kann jetzt nicht gegen Deutschland beten. Und im übrigen kann hier jeder, wie überall im Reich, nach seiner Fasson selig werden."-' Deutschlands Wille zum Frieden Der Aeujahrsempfang der Diplomaten beim Führer Tie Ansahrl der fremden Missionschefs begann um 11.39 Uhr. Ihne» erwies die Ehrenkompagiüe militärische Ehren- bezeugimgcn durch Präsentieren, wobei die Schellente nnd die Musik beim Eintreffen des Nnntins nnd der Botschaf ter den Präsentiermarsch spielten. Zum Empfang erschienen sämtliche 51 in Berlin beglaubigten fremden Botschafter, Ge sandten und Geschäftsträger, nm den Führer ihre nnd ihrer Negierungen Glückwünsche zum Jahreswechsel auszusprcchen und die Wünsche des Oberhauptes des Deutschen Reiches für ihre Staatsoberhäupter. Regierungen und Völker ent gegenzunehmen. Der Führer und Reichskanzler, in dessen Begleitung sich der Reichsminister des Auswärtigen, Freiherr von Neu rath, die Staatssekretäre Dr. Meißner, von Bülow und Dr. Lammers, der Chef des Protokolls, Gesandter von Blllow- Schmantc, die Referenten der Präsidialkanzlei sowie der Ad jutant der Wehrmacht beim Führer, Oberstleutnant und Ab- teilungsches im Gcneralstab des Heeres, Hoftbach, und der persönliche Adjutant des Führers, SA.-Obergruppenführer Brückner, befanden, betrat um 12 Uhr den großen Saal, in dem die Diplomaten bereits Aufstellung genommen hatten. Der Dopen des Diplomatischen Korps, der Apostolische Nun tius Monsignore Cesare Orsenigo, Erzbischof von Pto- lemais, richtete an den Führer eine französische Ansprache, deren Übersetzung wie folgt lautet: Herr deutscher Reichstanzier, der Beginn des neuen Jahres vereint wie immer die Missionschefs der zahlreichen Staaten, die mit Ihrer mächti gen Nation diplomatische Beziehungen unterhalten, um die Person Eurer Exzellenz. Ich habe in meiner Eigenschaft ! als Dopen des Diplomatischen Korps die Ehre, als Dolmetsch > aller meiner Kollegen das Wort zu ergreifen, um Eurer Exzellenz in unserem eigenen Namen und im Namen der hier vertretenen Souveräne und Staatschefs die besten : Wünsche für das neue Jahr auszusprechen. Unser erster Wunsch gilt Ihnen, Herr Reichskanzler: Wöge dieses Jahr reich an Glück für die Person Eurer Ex zellenz sein. Den gleichen Wunsch hegen wir für alle die, j die bei der schweren täglichen Arbeitslast Ihre eifrigen Wst- arbeiter sind. Sodann richten sich unsere Gedanke» und unsere Wünsche auf Ihr ganzes Polk, angefangen mit der stets so fleißigen und gastfreien Bevölkerung dieser Haupt- ! stadt, und darüber hinaus aus alle Söhne Deutschlands. Die s besten dieser Wünsche gellen vor allem den Söhnen der Arbeit, mögen sie sich in den Fabriken Ihrer Industriestädte mühen oder im Schmeiße ihres Angesichts das Ackerland bestellen. In dieser ernsten Stunde des internationalen Lebens, die sicherlich in der Geschichte der Völker denkwürdig blei ben wird, liegt uns auch daran, den Wunsch auszusprechen, s daß das neue Jahr uns bald das so sehnlich erwartete, große s Geschenk bringen möge: den Frieden und die Ruhe der : Welk! Herr Reichskanzler! Das sind unsere aufrichtigsten s Wünsche für das neue Jahr! In der Hoffnung, daß sie > mit Gottes Hilfe eine glückliche Erfüllung finden werden, bringen wir sie Eurer Exzellenz mit der Bitte dar, sie wohl wollend aufzunehmen. Antwort des Führers Der deutsche Reichskanzler antwortete darauf wie folgt: Herr Nuntius! Für die Glückwünsche, die Sie im Namen des Diplomatischen Kvrps nnd zugleich im Namen der hier vertretenen Staatsoberhäupter -mir, meinen Mitarbeitern nnd dem ganzen deutschen Volk zum neuen Jahr dargebracht haben, spreche ich Ew. Exzellenz meinen besten Dank aus, ins besondere für die warmen Worte, die Sie für die Berufs stände der arbeitenden Bevölkerung Deutschlands gefunden haben. Sie werden überall einen lebhaften Widerhall fin den. Mit Befriedigung können wir feststellen, daß das Jahr I 1935 unserem Volke wichtige Fortschritte gebracht hat. Es ist uns gelungen, eine weitere gewaltige Anzahl arbeits loser Volksgenossen neuer Tätigkeit.zuzuführen und dadurch immer größeren Kreisen arbeitswilliger Kameraden die Möglichkeit einer besseren Ernährung, Wohnung uud Fami- licnfürsorge zu verschaffen. Die deutsche Wirtschaft hat sich im abgclaufenen Jahre weiter befestigt. Das verständliche Verlangen unseres Volkes, die Früchte seiner Arbeit — ebenso wie die anderen Völker auch — nach außen gegen die Wechselfälle einer politisch bewegten Zeit zu sicher», ist im vergangenen Jahr endlich Wirklichkeit geworden. So blicken wir mit Dank gegen die Vorsehung, die unsere Arbeit gesegnet hat, auf das Jähr 1935 zurück und treten mit dem festen Willen, das begonnene Werk erfolg reich fortznscßen, in das neue Jahr ein. Erfüllt von der Sehnsucht, mit den anderen Völkern der Erde in Frieden zu leben und mit ihnen auf allen Ge bieten des Lebens in gegenseitigem Verständnis zusammen- zuarbeiten zum Wohl und zum Fortschritt der Menschheit, wünscht das deutsche Volk aufrichtig, das gleiche Streben nach vertrauensvoller Wilarbeit nnd gegenseitiger Rücksicht nahme auch bei allen anderen Völkern zu sehen. Ich und die Reichsrcgicrung sowie das gesamte deutsche Volk vereinigen sich daher mit Ihnen, Herr Nuntius, in der Hoffnung, daß das neue Jahr die sehnlich erwartete Entspannung und Be ruhigung unter den Völkern und einen wirklichen Frieden bringen möge. I» dieser Hoffnung spreche ich Ihnen, Herr Nuntius, nnd Ihnen allen, meine Herre», zugleich für Ihre Staats oberhäupter, Regierungen und Völker in meinem und des deutschen Volkes Namen die herzlichsten Neujahrswünsche aus. Nach diesen Ansprachen begrüßte der Führer und Reichskanzler und nach ihm der Reichsminister des Aus wärtigen die im Halbkreis ihrer Rangfolge nach stehenden Botschafter, Gesandten und Geschäftsträger einzeln und nahm deren persönliche Glückwünsche entgegen, woran sich kurze Unterhaltungen knüpften. Noch während der Abfahrt der ausländischen Missions chefs erschien der Führer auf dem Balkon des rechte» Pa- laisflllgels, der unmittelbar an die Straße grenzt. In sei ner Begleitung befanden sich Reichsaußenminister Freiherr von Neurath, die Staatssekretäre Lammers und Dr. Meiß ner und sein persönlicher Adjutant, Obergruppenführer Brückner, sowie der Adjutant der Wehrmacht beim Führer, Oberstleutnant Hoßbach. Nicht enden wollende Heilrufe brau sten zum Führer empor, der immer wieder seinen Volksge nossen dankte. Nachdem die Standarte des Führers nnd Reichskanz lers eingeholt worden war, marschierte mit klingendem Spiel die Ehrenkompagnie des Wachregiments durch die Wilhelm straße zur Reichskanzlei, wo sie in Erwartung des Führers Aufstellung nahm. Die Heilrufe der begeisterten Menge wallte kein Ende nehmen, als der Führer aus dem Vor garten der 'eichskanzlei trat, um mit seinem Gefolge unter ' - Kreuzer „Karlsruhe" ist am Freilagvormiltag iu Ba- lavia eiugelauseu. Ter Aufeulhall iu Balavia isl auf sechs Tage berechnet. Tas norwegische 2 i o r I i u g wurde am frühe» Nachmittag des Freilag vom König in Gegenwart des Kronprinzen in feier licher Form ausgelöst. Es Ivar das erste Mal, dasz eine Regie rung der norwegischen 'Arbeiterpartei den König zu dieser Feier lichkeit iu den Sitzungssaal des Starlings begleitete. Im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Urteil des ge mischten Gerichtes über die Klage gegen die ägyptische Regierung aus Zahlung der Zinsen der ägyptischem Anleihen in Gold, er klärte der Finanzminister, dasz die ägyptische Regierung ohne Rücksicht aus die Urteilseutscheidnug »ach wie vor iu Papicr- psundeu zahle» wolle. den Klängen des Deutschland- und des Horst-Wessel-Liedes die Front der Ehrenkompagnie abzuschrciten. Zinn Ab schluß folgte ein Vorbeimarsch an dem Führer. — Die tau fendköpfige begeisterte Menge ging aber noch nicht aus einander imd verharrte nor dem Gebäude. Immer wieder ertönten Rufe, die den Führer baten, sich noch einmal zn zeigen. Die Ausdauer wurde schließlich belohnt, als sich der Führer bald daraus noch einmal auf dem Balkon der Reichskanzlei zeigte. Mit erhabener Hand stimmten dann die Tansende das Deutschland- und das Horst-Wessel-Lied an. Deutsch-ungarische Freundschaft Besuch des ungarischen Handelsministers in Berlin. Budapest, 11. Januar. Der ungarische Kandels- uud Verkehrsminister, Dr. Stephan von Winchkler, der vor wenigen Monaten vom Präsidenten des Außenhandelsamlcs zum Staatssekretär im Handelsministerium und sodann znm Handels- und Ver kehrsminister ernannt worden war, begibt sich am Sonn tagabend zu einem mehrtägigen Besuch nach Berlin. Im Verlaufe seines Berliner Aufenthaltes wird Han delsminister von Winchkler den maßgebenden deutschen Per sönlichkeiten seinen Besuch abstatten und Besprechungen mit den für die Handels- und wirtschaftspolitischen Fragen zu ständigen Stellen über den weiteren Ausbau des deutsch- ungarischen Handelsverkehrs führen. Handelsminister von Winchkler ist auf ungarischer Seite als der Urheber und Leiter der in der letzten Zeit immer weiter ausgebauten deutsch-ungarischen Wirtschaftsverständigung anzusehen. Im Rahmen des deutsch-unaarischen Handelsabkommens ist kürzlich eine erhöhte Ausfuhr für ungarisches Schweine fleisch und Fett nach Deutschland vereinbart worden. Die Dauer des Berliner Aufenthaltes des Handelsministers von Winchkler ist zunächst auf drei Tage festgesetzt. Luftparade aus dem Tempelhofer Feld Berlin. Aus Anlaß der zurzeit in Berlin tagende» 35. Boll- vcrsammlmcg der International Air Trafsic Association führte gestern mittag die Tentschc Lufthansa auf dem Tempelhofer Feld eine Parade der wichtigsten Flugzengtypen vor, die seit U>19 im deutschen Luftverkehr Verwendung sanden. Krieg als Geschäft Neue Enthüllungen im Munilionsausschufz. Washington, 11. Januar. Vor dem Munitionsausschuß des amerikanischen Senats wurden im weiteren Verlauf der Ermittlungen Geheimdoku mente des Weißen Hauses, des Staatsdepartements und des Schatzamtes verlesen, aus denen der plötzliche Umschwung der Neutralitätspolitik Präsident Wilsons zugunsten Eng lands im Jahre 1915 hervorgeht. Dag bemerkenswerteste Ergebnis des Tages war die Bekanntgabe eines Briefes des ehemaligen Schahsekretärs WcAdoo an Wilson, in dem dieser erklärt, daß der gesamte amerikanische handel infolge des ständigen Fallens des Slerlingkurfes sich in schwerster Gefahr befinde. Er billige daher eine sofortige Aushebung des Verbots der Gewährung von Anleihen an Kriegführende. Der Bries endet wie folgt: „Großbritannien ist und war immer unser bester Kunde." Im weiteren Verlauf der Verhandlungen sagte der Teil haber des Bankhauses Morgan, Whitney, aus, daß etwa 294 Millionen Dollar britischer Privatschulden im Jahre 1918 mit Hilfe der amerikanischen Regierung durch die Morganbank abgczahlt worden seien. Whitney erklärte, das amerikanische Schatzamt habe 1918 eine neue Liberty-An leihe mit einem Zinsfuß von etwa 314 v. H. geplant. Als die britischen Obligationen fällig wurden, habe das Schatz amt diese Obligationen übernommen, um die Liberty-An leihe mit einem höheren Zinssatz auflegen zu können. Das Verhör ergab weiter, daß die britischen Kriegsschulden im April 1917 ihren höchsten Stand mit etwa 27 Milliarden Dollar erreicht hätten. Die Kriegsteiinevmeroorlage angenommen Washington, 11. Januar. Das Repräsentantenhaus nahm die Bonusvorlage an, die die Auszahlung des Bonus an die Kriegsteilnehmer vor sieht. Die vom NcpräscmtcnitcmhlUis mit 355 gegen 58 Stimme» an genommene Bonnsvorlage betriff! fas! 314 Millionen amerika nische Kriegsteilnehmer. Tie Kosten werden anf ein bis zwei Milliarden Dollar geschäht. Die Gesetzesvorlage wird nnnmchr an den Senat weitergehcn, wo trvh der Möglichkeit der Hiuzusügung gewisser Einschränkun gen, gleichfalls mit einer großen Mehrheit für das Gesetz gerech net werden kann. - * RooieveiL gegen LMarMmMng Präsident Roosevelt erließ eine Verlautbarung, mit der er auf Grund der ihm durch das Goldreservegesetz vom Januar 1934 gewährten Vollmachten den zehnten Abschnitt dieses Gesetzes bis Ende Januar 1937 verlängerte. Dieser Abschnitt räumt dem Präsidenten das Recht ei», den Gold gehalt des Dollars festzusetzen und den aus der bisherigen Abwertung entstandenen Reingewinn von zwei Milliarden Dollar als Stabilisiermigsfonds zur Haltung des Währungs kurses zu benutzen. Aus den von Präsident Roosevelt zu dieser Verlaut barung in einer Pressebesprechung gegebenen Erläuterungen ging klar hervor, daß weder die Bundesregierung noch die Demokratische Partei daran denken, in diesem Jahr, das im Zeichen des Wahlkampfes steht, den Goldgehalt des Dollars zu verändern.
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