Sächsische Elbzeitung : 04.03.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-193603042
- PURL
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19360304
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1936
- Monat1936-03
- Tag1936-03-04
- Monat1936-03
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- Sächsische Elbzeitung : 04.03.1936
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Sächsische Elbzeitung Sächsische Schweiz Ständige Wochcnbeilagen: n^Zum Tvochenenve" — Bad Schandau, Mittwvch den 4. März 4936 Nr. 54 8V. Jahrgang Außerdem verlautet, das, sich die Sachverständigen aus ausdrücklichen Wunsch des englischen Außenministers in der Zwischenzeit auch mit der Art der Durchführung der ! Petroleum-Sanktionen beschäftigen werden, damit diese Maßnahme gegebenenfalls sofort beschlossen werden könne. Friedensappell des Völkerbundsrates an die Kriegführenden Tageblatt für die Scuhtztzhc ElbzeUung enthält die amtlichen Bekanntmachungen des Stad», rcus zn Bad Schandan, des Hauplzollauits Bad Schandau und des Finanzamts Scb- nih. H cimatzeiiu n g für Bad Schandau mit jeiueu Ortstcilcn Ostrau und Poslc-I- mig nnd die Landgemeinden Altcndors, Goßdors mit Kahlmühlc, Klcingicßhnbel, Krippen, Lichtenhain, Mittclndors, Parschdors, Prossen, Rathmannsdorf mit Plan, Ncinhardtsdorf, Schmilka, Schöna, Waltersdorf, Wcndischfährc. Drnck nnd Berlag: Sächsische Elbzeitung, Alma Hieke, Inh. Walter Hieke, Bad Schandau, Zankcnstr. 131. Fernsprecher 32. Postscheckkonto: Dresden Nr. 33 327. Gcmcindcgirokonto: Bad Schandau Nr. 12. Geschäftszeit: wochentags !48—18 Uhr. Englands Aufrüstungsprogramm Berössentlithnng des britischen Weibbuches Die Sächsische Elbzeitung erscheint an jedem Wochentag nachmittags 4 Nur. Bezugspreis: monatlich frei Haus 1.85 NM. scinschl. Botengeld), für Selbst abholer monatlich 1.05 NM., durch die Post 2.00 NM. zuziigl. Bestellgeld. Einzel- Nummer 10 NPf., mit Illustrierter 15 RPs. Nichterscheinen einzelner Nummern und Beilagen infolge höherer Gewalt, Betriebsstörung usw berechtigt die Bezieher nicht zur Kürzung des Bezugspreises oder zum Anspruch aus Licseruug der Zcnnng. Anzeigenpreise: Der Raum von l nun Höhe nnd 40 nun Breite kostet 7 RPf., im Textteil I mm Höhe und Ott mm Breite 22,5 NPs. Ermaßigtc Grundpreise, Nach lässe und Beilagengebührcn lt. Anzcigcnprcislistc. Erfüllungsort: Bad Schandau. -Vas Leben im Bild" Illustrierte Sonntagsbeilage: —. Das mit großer Spannung erwartete Weißbuch der bri tischen Negierung über die Nichtlinien der Aufrüstung Eng lands ist jeßt der Oesfentlichkeit übergeben morden. Das Dokument, das das größte Aufrüstungsprogramm der eng lischen Geschichte darstellt, enthält im einzelnen folgende Vor schläge: Ls ist beabsichtigt, im Jahre 1937 einen Anfang mit der Wiederaufrüstung der Flotte durch die Kielle gung von zwei Großkampfschiffen zu machen. Die Moderni sierung der vorhandenen Schlachtschiffe wird fortgesetzt. Be züglich der Kreuzer besteht die Absicht, ihre Gesamtzahl auf 70 zu erhöhen. 5 Kreuzer werden bereits im Bauprogramm von 1936 enthalten sein. Weiter wird ein ständiges Neubauprogramm für Zer störer und U-Boote beabsichtigt. Ein neues Flugzeugmut terschiff wird möglichst bald auf Kiel gelegt werden. Die Luftflotte der Marine wird beträchtlich vergrößert werden. Das Personal der Flotte wird allmählich um 6000 Mann innerhalb eines Jahres vergrößert werden. Bezüglich der Armee schlägt die Negierung vor, daß vier neueJn.fanteriebataillone geschaffen wer den, die bis zu einem gewissen Grade die Schwierigkeiten überwinden sollen, die sich aus der Notwendigkeit ergeben, der Reichsverteidigung Rechnung zu tragen. Die vorhandenen Armeeformationen sollen In möglichst effektiver Form organisiert und mit der modernsten Bewaff nung versehen werden. Die Territorialarmee sheimatarmee) wird so aufgestellt werden, daß sie in der Lage ist, die regu läre Armee über See zu unterstützen, falls das notwen dig ist. Kein Friedensangebot des Negus Eine Meldung der Londoner „Daily Mail", wonach am Montag in London eineMitteilung des Kaisers von Abessinien eingetroffen sei, in der sich der Kaiser bereiterklärt habe, über Friedensbedingungen auf der Grundlage des jetzigen Zustandes zu verhandeln, wird in amtlichen Kreisen Lon dons am Dienstag in aller Form als unrichtig bezeichnet. Eine derartige Mitteilung, so erklärt man, sei weder in London noch in Genf dem Außenminister Eden zugegangen. ZuriMaltung und Mibtrauen Zu dem Genfer Vermittlungsversuch äußert sich das halbamtliche „Giornale d'Jtalia" sehr zurückhaltend und er klärt, es sei sogar Mißtrauen am Platze. Die Anregung habe in London und Paris geteilte Aufnahme gefunden. Die einen wollen darin einen Anlaß zu neuem Optimismus sehen, andere dagegen eine zwecksmäßige Vorbereitung für einen sanktionistischen Angriff. Die guten Absichten Flan- dins seien schätzenswert. Sie erinnerten jedoch an das Vorgehen von Hoare und Luval, das damals „sofort und endgültig vor dem kriegerischen Sanktionismus abgewandt wurde". Dieser nicht gerade weit zurückliegende und nicht bedeutungslose Fall müsse in Europa die ernstesten Zwei fel über die praktische Entwicklung einer neuen Initiative dieser Art bestehen lassen. „Zurückhaltung, ja Mißtrauen sind in dieser Hinsicht mehr als angebracht." Die bedingte Form der Annahme durch Eden sei nicht un wichtig. Eden scheine die französische Anregung nur als eine „bedingte Voraussetzung" für die Anwendung verschärf ter Sanktionen gegen Italien zu betrachten. Der soge nannte Vermittlungsvorschlag märe also mit einem zwangs läufigen Druck verbunden und enthielte im wesentlichen eine Strafandrohung ähnlich der englischen Flottenzusam menziehung im Mittelmeer und der ergänzenden Flotten- »bmachungen mit ihren undefinierbaren Aufgaben. In die sem Nahmen erscheine der neue Genfer Beschluß, ganz abgesehen von seinen unbekannten Absichten in bezug auf seine Tragweite und seine Zielsetzung, mehr als unbestimm bar. Auch bewege er sich außerhalb der im raschen Werden begriffenen neuen Lage und der unumstößlichen Tatsachen der italienischen Stellungen. Für Italien sei, so schließt das halbamtliche Blatt, trotz des Genfer Spruches, der aus einer willkürlichen Paktauslegung fuße, Abessinien der tat- sächliche Angreifer und der angebliche italienische Angriff nur berechtigte Notwehr, die, wie Mussolini heute im Mi- nisterrat sagte, auch die Sache der Kulturwelt fördere. Auch Rar Smru geschlagen Reue italienische Fortschrille. Asmara, 4. März. Rach den im Hauptquartier der Rordfront vorliegenden Meldungen ist die letzte abessinische Stellung an der Rord front am Dienstag zusammengebrochen. Die italienischen Truppen haben die Armee von Ras Jmru in der Stärke von rund 30 000 Mann am linken abessinischen Flügel nach dreilägigen blutigen Kämpfen Im Schire-Gebiet westlich von Aksum vernichtend geschlagen. Die Abessinier gehen diesen Meldungen zufolge von italienischen Bombengeschwadern verfolgt in wilder Flucht über deu Takazzc-Fluß zurück. Die abessinischen Verluste sollen sehr schwer sein. Ans italienischer Seite waren an den Kampfhandlungen das zweile und vierte Armeekorps beteiligt. Auf der Hochebene von Tembien wurde nach dem Sieg über Ras Kassa die Säuberungsaktion fortgesetzt. Aus dem von den Avessiniern geräumten Gelände wurden Tausende von abessinischen Leichen und eine große Zahl von Verwundeten gefunden. Von den flüchtenden abessinischen Truppen wurden zahlreiche Waffen und Munition zurück gelassen. Unter der in die Hand der Italiener gefallenen Kriegsbeute befindet sich auch die Kriegskasse des abessini sche» Heerführers mit vielen tausend Talern. Nallens Verluste Nach einer amtlichen Mitteilung belaufen sich die ita- lkenischen Verluste im Februar auf 19-1 Mann, von denen 139 im Kampf sielen, 35 ihren Verwundungen erlagen und 30 durch Unglucksfälle oder Krankheit starben. In einem Nachtrag zu den Ianuarverlusten wird der Tod von 11 Offi zieren, 2 Unteroffizieren und 11 Schwarzhemden gemeldet, die in der Tembienschlacht im Januar fielen. An der So malifront ist nach der amtlichen Darstellung ein Schwarz- Hemden-Unteroffizier gefallen. Die Gesamtverlusle des heimatheercs seit Beginn des ostasrikanischen Feldzuges betragen 1064 Mann, von denen 590 im Kamps sielen, 29 Ihren Verwundungen erlagen, 426 krankheilen und Unglttcksfällen zum Opfer fielen und 19 vermißt werden. Die Modernisierung d c r K ü st e n v e r t e i d i - g u n g und der befestigten Häfen der Heimat und in Neber- fee wird beschleunigt werden. Bier neue Lultgejchwader Für die Luftflotte werden vier neue Hilfsgeschwader geschaffen, die für die Zusammenarbeit mit der Territorial armee gebildet werden. Das neue Programm wird die Frontstarke sdie Stärke der ersten Linie in der Lnfh auf 1750 Flugzeuge (unter Ausschluß der Luftflotte der Marine) bringen. Bezüglich der Vorkehrungen gegen Luftan griffe wird festgestellt, daß das Innenministerium eine Reihe von Plänen vorbereitet hat, die sich nunmehr dem Stadium nähern, in dem sie in Kraft gesetzt werden können. Um die Bedürfnisse zur Herstellung von Munition usw. zu decken, müßte die Zahl der vorhandenen Fabriken im Regierungsbesitz verdoppelt werden. Man müsse dabei die Angreifbarkeit ihrer Lage und die Bedürfnisse besonderer Gebiete berücksichtigen. Man werde Aufträge für die Luftmacht auch an Firmen vergeben, die für gewöhnlich keine Flugzeuge Herstellen. Dieser Ausdeh- nungsprozeß solle erweitert werden, um dem Programm der Marine und der Armee gerecht werden zu können, jedoch so, daß erforderlichenfalls auch größeren Bedürfnissen Rech nung getragen werden könne. Die Negierung habe be schlossen, dafür Sorge zu tragen, daß eine Reserve zur Verfügung stehe für den Notfall. Weiter beschäftigt sich das Weißbuch mit der Frage des Bedarfes an gelernten Arbeitern für die K r i e g s i n d u st r i e. Die Negierung sei entschlossen, kei- Mehrere taufend Todesopfer Die Bilanz der Tembten-Schlacht Neber den weiteren Verlauf der militärischen Opera tionen der Italiener an der Nordfront besagt der neue Hee resbericht des Marschalls Badoglio: „Unsere Truppen setzen die Aufräumungsarbeiten auf dem Felde der Tembien- Schlacht fort, während die Flugwaffe die versprengten Fein- destruppen nicht zur Ruhe kommen läßt. Der Feind ver sucht, über die zerklüfteten Steilpfade des Semien-Gebirges zu entkommen. Die Verheerungen, die die Niederlage in den Reihen des Feindes angerichtet hat, erweisen sich stündlich «ls schwerer, wie zunächst angenommen. Der Feind verlor in der Schlacht mehrere tausend Sol daten. Unsere Verluste beziffern sich an Toten nnd Ver wundeten auf 39 Offiziere, 450 Soldaten der Heimatarmec und 110 Askaris. Zwei italienische Flieger sind nicht zurück- gekehrt. Der 13-Ansschuß des Völkcrbundsrales bat im Sinne einer zwischen Eden und Flandin erzielten Einigung einen. Appell an die kriegführenden beschlossen. Sie werden, wie verlautel, ausacfordert, die Feindseligkeiten sofort einzustel- len und Friedensverhandlungen im Rahmen des Vaktcs zu eröffnen. Sie sollen sich zu dieser Aufforderung bis spä testens 10. Mär, äußern. Inzwischen sollen in Genf keine weiteren Beschlüsse gefaßt werden. Lediglich die Sachver ständigen für die Durchführung der bisherigen Sanktionen sollen hier ihre Tagung forlsehen. Die Entschließung hat folgenden Wortlaut: Auf Grund des Auftrages, den ihm der Völkerbundsrat in seiner Ent schließung vom 19. Dezember erteilt bat, richtet der 13er- Ausschuß einen dringenden Appell an die beiden Kriegfüh renden, sofort Verhandlungen im Nahmen des Völkerbun des und im Geiste des Paktes zu eröffnen mit dem Ziel der baldigen Einstellung der Feindseligkeiten und der end gültigen Wiederherstellung des Friedens. Der 13er-Aus- schuß wird sich am 10. März wieder versammeln, um von den Antworten der beiden Regierungen Kenntnis zu nehmen. Zum erstenmal in der Geschichte des Kolonialkrieges wurde eine größere Aktion mit großen Truppen massen durchgcführt unter gleichzeitiger Mitwirkung von Artillerie kleineren und mittleren Kalibers und von kampswagen. während der Himmel von einer Wolke von Flugzeugen vcr dunkelt war. Alle diese Hecrcsbewegungen wurden in größter Ord nung durchgeführt. Sie überstiegen an Schwierigkeit das Vorstellbare. Das 3. Armeekorps erreichte auf dem Vor marsch Gacla, mährend gleichzeitig die Autostraße durch ein schwieriges und rauhes Gelände vorwärtsgetrieben wurde. Täglich werden Tausende Tonnen an Material jeder Art befördert. In zwei Fällen wurde ein ganzes Armee korps einzig und allein mit Hilfe von Flugzeugen verpro viantiert. Mehrere Batterien leichter Gebirgsartillerie wur den mit Hilfe von schweren Treckern 510 Km. bei einer Tagesleistung von 150 Km. bis in die vordersten Stellungen gebracht. Von Massaua wurden binnen zwei Tagen auf den Autostraßen allein 1500 Maultiere auf Kraftwagen bis in das Kampfgebiet befördert. Während der Schlacht waren 80 Fcldtelegraphen in Tätigkeit. Die Tapferkeit unserer Truppen, die hervorragende Organisation des Nachschubs und hie. enge Zusammenarbeit aller Truppenteile bestätigen die höhe Schlagkraft, zu der die Streitkräfte des faschistischen Italien erwachsen sind." Entlastungsostenstoe tm Süden? Die Lage an der Nordsront ist infolge Ausbleibens von Meldungen in Addis Abeva immer noch ungeklärt. Von amtlicher abessinischer Seite wird noch mitgeteilt, daß der Amba Aladschi immer noch von abessinischen Truppen, die recht stark seien, gehalten werde. Die Italiener unternähmen nur auf dem unteren Sockel am Nordhang ständig schwere Angriffe, die für sie verlustreich seien. Es wird hier demen tiert, daß die Heeresgruppe des Ras Kassa von italienischen Truppen eingeschlossen sei. Rach Gerüchten soll an der Südsront Reghelli bereits wieder von den italienischen Truppen wegen Verpflegungs schwierigkeilen geräumt sein. Außerdem sollen starke Kräfte des Generals Rassibu am Webi Schebeli-Fluh zusammen- zezogen worden sein, die von Rorden aus Dolo und Jet mar- Gieren. General Rassibu kann so eine sehr große Gefahr ur die am Ganale Doria stehenden italienischen Truppen werden. Es heißt, daß in den nächsten Tagen große Ueber- raschungen nicht ausgeschlossen seien.
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