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Sächsische Elbzeitung : 18.05.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-05-18
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-193605184
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19360518
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19360518
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1936
- Monat1936-05
- Tag1936-05-18
- Monat1936-05
- Jahr1936
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 18.05.1936
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Julius Schreck I' Dcr trcuc Mitkämpfer dcö Führers gestorben. München, 17. Mai. Der alle treue Mitkämpfer und Wahrer dcs Führers, SS.-Brigndeführcr Julius Schreit, ist am Sviiunbeudvor- mittnst 1» Uhr iu Müuchcu au de» Folge« einer Hinchnut- c>ilzü«d»«g im Alter vv» 38 Jahre« verschiede«. Julius Schreck, Träger des Blutordcus, wurde am 13. Juli 1898 iu München geboren. Von Berns war er Uaufman». 1916 ging er mit dem 1. Bayerischen Fust- artillcric-Ncgimcnt an die Westfront, verdiente sich das Eiserne Kreuz 2. Klasse und das Bayerische Pcrdicustkreuz. >919 kämpfte er im Freikorps Epp und beteiligte sich ins besondere an den Strastcukämpfcii in München. Im Jahre 1921 wnrdc er Mitglied der NSDAP. nnd war an der denkwürdigen Hofbräu-Schlacht beteiligt, in der er auch verwundet wurde. Er Ivar dann Mitglied der sogenann ten „Turn- und Sportabtcilnng", wie die SA. zunächst hiest. 1923 Ivar er einer der Grüttder des Stoßtrupps „Hitler". Selbstverständlich nahm er an dem denkwürdi gen Marsch nach Kobnrg teil, genau so wie an vielen anderen Unternehmungen der SA. Am 8. November 1923 wurde er spätabcuds bei einer Bcfchlsübcrmtttlung an die Reichswehr verhaftet. Es gelang ihm später zn flüchten. Am 2. Januar 1924 wurde er erneut fcstgcuommen. Er blieb bis zum 25. Februar in Haft und wurde von« Volks- gcricht zu einem Jahr drei Monaten Gefängnis mit Be währungsfrist verurteilt. Bei Neugrüudung der Partei im Februar 1925 erhielt er die Partcimitglicdönummcr 53. Julius Schreck ist auch einer der Mitbegründer der SS. nnd Träger der SS.-Nummcr 5. Nenn Jahre lang hat Julius Schreck zur persönlichen Begleitung des Führers gehört. In dieser Zeit hat er viele Hnnderttanscnde von Kilometer«« am Steuer gesessen. In den Kampfjahrcn während der ersten Deutschlandflüge musttc er oft in Konkurrenz treten mit dem Flugzeug. 36 Stunde«« und mehr hintereinander war er manchmal mit seinem Wage«, nntcrwegs, nm znm nächsten K««dgc- bnngsort voranszufahrcn und dort schon wieder am Flug- plah startbereit für den Führer zn stehen. Wochenlang ist er damals manchmal nicht aus den Kleidern gekom men. Immer aber hat er seine sprichwörtliche bayerische R«he bewahrt, nnd mit einem Scherzwort hals er sich über jede Situation hinweg. Einmal mnstw er <1866 Kilometer in neun Tagen zurücklcgcn, eine Strecke, die etwa der dop pelten Entfernnng Paris—Moskau glcichkommt. Niemals hat er auf all diesen Fahrten mit seinem Wagen einen Un fall gehabt. Das ist sein besonderer Stolz. In Julins Schreck hat nicht nur die NSDAP., hat nicht nnr der dciltschc Motorsport, sonder«« hat auch Deutschland einen Kämpfer verloren, dessen Name in die Geschichte des neuen Nciches mit ehernen Letter»« geschrieben ist. Der Führers Weggenosse Nachruf zum Tode des Brigadcführcrö Schreck. Korpsführcr H ü h nlei u Hal zum Tode des Brigadc- sührcrs Julins Schreck nachstchcndcn Nachrns erlassen: „Des Führers Fahrer und Getreuer, in des Wortes bestem Sinne sein Weggenosse, SS.-Brigadeführcr Schreck ist tot. Ihm, dessen Elemcut, wie das nnscrc, der Motor war, ist das Steuer für immer aus der Meisterhand ent glitten. Viele Hunderttausend Fahrtkilomcwr hat er in den Kampfjahrcn wie heute des Führers Leben bei Tag und Nacht, bei Welter und Wind, mit immer gleicher un beirrbarer Sicherheit und Schnelligkeit durch die deutschen Lande geleite« und so die Bedeutung des Motors im sieg reichen Ningcn des Nationalsozialismus vielleicht am sinn fälligsten bewiesen. Dem Korps war Julins Schreck alle zeit in treuer Kameradschaft verbunden. NSKK., senke deine Feldzeichen u»d Slurmstandcr nun an seiner Bahre i» stillen« Gedenken und verhülle sic — eine letzte Ehrung — für die Dauer einer Woche mit schwarzem Flor! I»« deinem Herzen aber lebe er fort als das leuchtende Vorbild des MnnncS und Kämpfers, der in hingebungsvoller Trcnc seine Pflicht bis znm lch- tcu erfüllte!" Weitere Nachrufe für Julius Schreck Berlin. Im „Völkischen Beobachter" gedenken der Rcichsprcsscchcs der NSDAP., Dr. Dietrich, und SA.-Ober gruppenführer Brückner des verstorbenen SS.-Brigadcsüh- rcrs Julius Schreck. Dr. Dietrich schreibt unter anderem: Was die NSDAP, grost gemacht hat nnd zum echten Führertum der Nation befähigt hat, das ist jene Gemeinschaft von Männern, denen der Nationalsozia lismus uicht uur in Herz und Hirn, sondern denen er als kate gorischer Imperativ im Blntc liegt. Einer von diesen Männern war Julins Schreck. Die Gnade des Schicksals hatte ihn bestimmt, unmittelbar an der Seite des Führers zn stehen. Er war sein Gefolgsmann im wahrsten und schönsten Sinne — tapfer nnd treu, einfach und gradlinig, von absoluter Zuverlässigkeit nnd höchstem BcrantwortnngSbcwnßlscin. Er war ein Mann des Volkes, nnd darum war er der Maun des Führers. Wie er sei ner Ausgabe gelebt hat und was er dem deutschen Volk geleistet, wird ciic Kapitel der Geschichte des Nationalsozialismus sein. In dem Nachrns des SA.-Obcrgrnppenfiihrcrs Brückner heisst cs unter anderem: Ans dem jungen Soldaten des Weltkrieges, aus dem hartge wordenen Frontkämpfer wurde ein fanatischer Kämpfer für Dcntschland in der Revolntionszcit. Er wurde Nationalsozialist mit ganzem, leidenschaftlichem Herzen. In mancher heisten Saal schlacht war er als SA.-Mann Vorkämpfer nnd Wegbereiter eines neuen Deutschland. Tann formte er den Stoßtrupp Hitlers, immer bereit, für den Führer sein Leben bei jeder Gelegenheit in die Schanze zn schlagen. Die SS. begründete er mit und wurde schließlich der Fahrer unseres Führers in einer Gefolgschaft, die ans Tod und Leben, Gedeih nnd Verderb znsammengeschweißt war. Ans all den tansend Fahrten in dem erbitterten Kampf, der jemals nm Dentschlands Freiheit geführt wnrdc, saß er wie ein Necke unerschütterlich am Steuer. Oft teilte der Führer mit ihm, seinem Fahrer, das lehte karge Stückchen Brot auf langer, langer Fahrt. Julius Schreck, eiu Maun von rücksichtsloser Bravonr nnd blitzschneller Entschlußkraft, war immer und immer Garant sür die Sicherheit des Führers. In nnerschUtterlichcr Treue hing er mit seinem mutigen Herzen an seinem Führer. Ungestüm, wie das Hämmern seiner Motore, war der Schlag seines Herzens. Seine letzte Fahrt durch das frühlingsschöne Deutschland führte ihn noch einmal durch all die licbgewordcnen und historischen Orte der Kampfzeit. Schon den Keim einer tödlichen Krankheit im Körper, steuerte er pflichtbewußt den Wagen des Führers — wie immer eisern dnrchhaltcud — zmn Ziel. Vom Steuer seines Wagens hinweg, vom altgewohnten Platz neben seinem Führer, trat er dann seinen bitteren letzten Gang zum Krankenhaus und in den Tod an. Uns allen war dieser treue Palladin des Führers als Kamerad nud als Frcuud Vorbild. Wir wolleu versuchen, cs ihm glcichzntnn. Des Führers Werk Gras Schwerin von Krosigk üver die deutsche Finanzpolitik Der Rcichssiimnzulinistcr Graf Schwerin von K rosigk sprach ii« Bad Eilsen vor der Wirtschaftlichen Gesellschaft für Westfalen-Lippe. Er führte in seiner Rede n. a. folgendes ans: Wie in allen Ländern so hätten auch in Dcntschland die immer größer gewordene Kriscncmp- findlichkcit der Wirtschaft nnd das Gesetz der steigende« Staatsailsgabcn schon in der Vorkriegszeit zn einer zu nehmenden gegenseitigen Abhängigkeit von öffentlichen Finanzen und Wirtschaft geführt. Diese Tendenz habe sich infolge der Wirkungen des Krieges nnd der Nach kriegszeit in einem vorher nicht für möglich gehaltenen Umfang verschärft. Für die Abhängigkeit der Wirtschaft von der Finanzpolitik gebe es aus der jüngsten Vergan genheit auch zwei Beispiele, nämlich die kriscnvcrschärscndc Wirkung der infolge des Znsammenbrnchcs von Wirt schaft nnd Finanzen notwendig gewordenen Deflations- Politik, die sich hierdurch schließlich habe totlausen müssen, und die wirtschastSbclebendc Wirkung der aktiven Kredit politik, die eine Rettung aus Wirtschastserstarrung uud Arbeitslosigkeit gebracht habe. Nachdem der Munster die cinzelucu Phasen, die Ziele nnd Grenzen einer solchen aktiven Kreditpolitik dargclcgt hatte, wies er daraus bin, daß — wirtschaftlich gesehen — nun die Wchrhaftmachuug Deutschlands an die Stelle der ursprünglichen Arbeits beschaffung getreten sei. Die Znknnfl eines Volkes, die Frage, ob cS leben oder sterben würde, hinge zn alle« Zeiten vvn zwei entschei denden Pvrnttssctmngen ab, nämlich davon, ob ein Volk den Willen znr Wehrhaftigkeit und den Willen, sich zu vermehren, habe oder nicht. Beide Vornnösctzungcn hätten »vir nach dem Kriege cingcbüstt. Deshalb sei Dcntschland eine znm Tode vernrtciltc Nation gewesen. Diese Bvrnuö- schungen wicdcrschnffcn, dem deutschen Volke durch die Wchrhnftnmchung und die untiviialsozialistische Bcvölkc- rungöpolitik Zukunft und Leben wicdcrgcschcnkt zn haben, sei das nnstcrblichc Verdienst dcü Führers. Diese großen nationalen Aufgaben durch eine bewußte Konzcutricruug aller fiuauzicllcn und wirtschaftlichen Kräfte aus eiu Ziel zu ermöglichen, sei die der deutschen^ Finanzpolitik gestellte Ausgabe. Die Größe eines Zieles erweise sich an der Größe der Opfer, die ein Polk für die ses Ziel zn bringen bereit sei. So werde anch das deutsche Volk auf mauchcu Wunsch verzichten nnd manchen durch aus berechtigten Anspruch ans spätere Zeiten verschieben, müssen. „Hindenburg" über dem Ozean Die zweite Fahrt nach Nordamerika. Frankfurt a. M., 17. Mai. Daö Luftschiff „Hinden burg" startete an« Sonntag früh nm 5.42 Nhr zn seiner zweiten Nordamrrikarcisc. An Bord befinden sich 46 Passagiere. Anßerdem wurden 130 Kg. Post sowie Fracht mitgenommen. Nach dem LZ. „Hindenburg" um 7.18 Uhr Eindhoven (Holland) in 500 Meier Höhe überflöge»« hatte, passierte cs um 8.05 Uhr MEZ. Bergen op Zoom mit Kurs auf Vlissingen. Um 9.50 Uhr MEZ. befand sich das Luftschiff bereits über Dover. Inzwischen hat das Luftschiff längst das offene Meer erreicht. Standortmeldungcu vom LZ. „Hiudcnburg" und „Graf Zeppelin" Hamburg. Das auf dcr zwcitcn Nordamcrikafahrt bcsindlichc Luftschiff „Hindenburg" stand nach Mitteilung dcr Dcut- schcn Sccwartc nin 19 Uhr MEZ. 310 Sccmcilcst westlich von j Brest. Zur gleichen Swndc machte das Luftschiff „Graf Zcppc- j l i n" aus seiner Rückreise von Brasilien eine Zwischenlandung in i Pernambuco, von wo cs nm Mitternacht znr Weitcrsahrt nach Dcntschland wicdcr slartcn wird. Abessinien-Gesetze angenommen Feierliche Sitzung dcö italienische« Senats. Nom, 17. Mai. Dcr italienische Senat hat die Gesetzesvorlagen über die Untcrstcllmig deö Kaiserreiches Abessinien unter die uneingeschränkte Souveränität Italiens und die Ernen nung Marschall Badoglios znm Vizckönig von Abessinien einstimmig angenommen. Sämtliche anwesenden 337 Senatoren sprachen sich für die beiden Gesetzesvorlagen ans. Nach dcr Sitzung wurde iu deu Wandelhallen des Senats eine Bronzetafcl mit dem Wortlaut des Gesetzes über die Ausrufung des italienischen Abessinien cingcweiht. In ihren Ansprachen linterstrichcil Senatspräsidcnt Fcdcrzoiii und dcr Berichterstatter Senator Marconi die geschichtliche Bedeutung der Tatsache, die jetzt auch rechtlich vollzöge»« sei. Fedcrzoui feierte den Sieg auch als politi sche» Triumph, der gegen den Willen fast der ganzen Welt von eilten« Volk errungen worden sei, gegen das sich alle gcschichtsfeindlichen Kräfte zu einem wilden Wirtschafts krieg zusammcngeschlosscn hätten. Der im Mai 1935 eröff nete Kreislauf sei mit der Einnahme von Addis Abeba zum siegreiche»« Abschluß gekommen, wo die von Italien iu Vittorio Penew erlangten Rechte geschichtliche Wirklich keit geworden seien. Erst jetzt habe die italienische Nation ihre volle Einheit und Unabhängigkeit errungen. Wer Italien an dcr Rückkehr zn dein Werke des Friedens und dcr Arbeit hindern »volle, müsse die Pcrantworlnng er messen, die er damit auf sich nehme. Der Berichterstatter, Senator Marconi verband mit der», begeisterten Dank an Marschall Badoglio nnd die italienische»« Truppen, deren Sieg in Ostafrika eine un widerrufliche geschichtliche Tat sei, den sich das italienische Polk von nicmaild verfälschen lassen werde, die Versiche rung, daß Italien zur Zusammenarbeit an der Sache dcö Friedens und des internationalen Gleichgelvichts bereit sei. Mit dieser letzter« parlamentarischen Formalität haben die von Mussolini vor acht Tagen verkündeten und vom König von Italic«« unterzeichneten nnd sofort im Amts blatt veröffentlichten Dekrete Gesetzeskraft erlangt. Der Senat hatte, wie vor zwei Tagen die Kammer, auf Antrag Mussolinis das Dringlichkeitsversahren angewandt. In der vollbesetzte»« Diplomatenloge beinerkte man auch den ehemaligen österreichischen Vizekanzler Starhemberg. Ras Nasibu aus dem Wege nach Palästina , Aus Port Said wird gemeldet, daß auf dem franzö sischen Dampfer „Marschall Joffre" eine Reihe abessinischer Heerführer, darunter Ras Nasibu, der frühere Ober befehlshaber der abessinische«« Süd-Armee, sowie Ded- schaSmatsch Makonnen und seine Frau, die Richte des Kaisers, mit ihren Kindern, Sekretärin und Diener»« ein getroffen seien. Die abessinischen Flüchtlinge werden sich nach Palästina begeben. Ein Belehl Starhembergs an den Seimatichutz Wie«. Starhemberg hat als Bundcsführcr dcs Oestcr- rcichischcn Hciwatschntzcs solgcndcn Befehl crlasscu: „Turchhalten ui eherner Disziplin, einig nnd treu bleiben. Es lebe der Hcimat- jchntz und sein -Oesterreich." _ Am Sonnabendnachmittag sand eine Fnhrcrlagnng dcs Oestcr- reichischcn Heimatschntzcs statt, bci dcr in Vertrctmig des nach Nom gereisten Bnndcssührers Starhemberg der Stellvertreter des Bnndcssührers, Vizekanzlcr B a a r - B a r e n f c l s, den Vor sitz führte. Treuegelöbnis des Heimatschutzes für Starhemberg Wien.' Die Pressestelle des österreichischen Heimalschuhcs mel det, daß die unter dem Vorsitz dcs Vizekanzlers Baar-Barcnscls znsammengctrclcnc LandcSführerlagnng des Heimalschntzes am Sonnabend an BnndeSsührcr Starhemberg folgendes Tele gramm gerichtet Hal: „Tic aus Tcincn Beschl unter meinem Vorsitz versammelten Landessührcr des Ocslerrcichijchcn Heimalschntzes erklären im eigenen sowie im Namen aller Kameraden, in »ncnlwcgler Gc- folgslrcuc nnd bcduigungsloscm Gehorsam zu Dir zu stehen. Wir bleiben in eherner Disziplin einig und treu. Heil Starhemberg. gcz. B a a r - B a r c n s c l s." Auflösung dcs freiwilligen Schutzkorps in Wien Wien. Wie die amtliche Polizcikorrcspondeu; mittcilt, hat dcr Polizcipräsidcnt von Wien, Dr. Lknbl, eincn Tagcsbeschl cr- lassen, in dem cr die Tätigkeit dcs srciwilligcn Schutzkorps auf dem Bodcn dcs Wicncr Polizcibczirks für bccudct erklärt. Ter Polizeipräsident spricht dem SchuvkorpS bci dicscr Gelegenheit sür leine Verdienste sür das Vaterland scincn herzlichsten Tank aus. Tas freiwillige Schutzkorps ist etwa 2000 Mann stark nnd setzt sich ans Angehörigen aller Wchrvcrbändc zusammen, hauptsäch- lich jedoch aus Heimatschutzlenten. Es ist nicht zu verwechseln mit dcr srciwilligcn Miliz. Erster Kabincttsrat der neuen polnischen Negierung Warschau. Tic crstc Sitzung dcs ncncn polnischcn Kabinctts Skladkowjki sand am Sonnabcnd nach dcr Untcrzcichnnng dcr Erncnnnngsdckrctc dcr ncncn Minister durch den Staatsprä sidenten und nach der Vereidigung dcr Minister statt. An der Sitzung, die als sogenannter Kabinettsrat streng vertraulich war, nahm der Gcncralinspckteur dcr Armcc, General Nhdz-Smigly, tcil, dcr, wic vcrlantct, bci dicscr Gelegenheit cinc längere An- sprachc gchalten hat. In politischen Kreisen nimmt man an, daß schon ui den nächsten Tagen eine außerordentliche Sitzung dcs Parlaments cinbcrnscn werden wird. Die es heißt, wird die Ne gierung dabei nach einer programmatischen Erklärung cinc Ver- längcrung dcr am 1. Juni erlöschenden Vollmachtsgcictzc für dcn ' Staatspräsidenten bis zum Tczcmber dieses Jahres fordern. Der Präsident dcr Baut von Polen gegen Währungsexperimcnte Warschau. Ter ncucrnanntc Präsident dcr Bank von Polen, Byrka, betonte gcgcnübcr Bcrtrctcrn dcr polnischcn Prcssc, daß dic Leiter dcr polnischcn Finanzpolitik valutarischc Experimente ! nnd cinc Abwertung dcs Zloty ablehnten. Einweihung eines polnischen Ozeandampfers Danzig. In dem polnischcn Hascn Gdingen wnrdc nm ! Sonntag das in Italien crbantc Ozcanmotorschisf „S t c p h a n Batory" cingcweiht. Finanzministcr Kwiatkowski hielt eine Ansprache, in dcr cr mit starkcm Nachdruck dcn Anipruch Polcns aus Sccgcltnng hcrvorhob. Im Anschluß an dic Fcicr gab dcr Minister in einem Gespräch mit dem Tanziger Vertreter dcs TNB. scincn frcnndschaftlichcn Gefühlen gcgcnübcr dcm dcnlschcn Volk Ausdruck. An dcr Fcicr nahm ncbcn hcrvorragcndcn Bcrtrctcrn dcr pol nischcn Rcgicrnng, dcr Admiralität und Generalität nntcr andc- rcm auch dcr ungarische Gcsandtc in Warschau tcil, dcr in cincr Ansprache dcr historstchen Bcrbnndcnhcit dcr nngarischcn mit dcr Polnischcn Nation Ausdruck vcrlich. Ein Skandal Unerhörte Zustände ii« einen« Manischen Gefängnis. Kowno, 17. Mai. Das Kownoer Bezirksgericht verurteilte den Zigeuner Chwalns Wege»! tödlicher Körperverletzung an dein Deut- schcn Rimkus zu einem Jahr ZnchthanS. Die Aussagen der als Zeugen verhörten Gefängnis- beamten enthüllten unglaubliche Mißstände. Sie erklärten vor Gericht, daß cs zwischen Chwalns nnd dein Angeklag ten Rimkus, die beide eine gemeinsame Zelle teilten, im Laufe einer Woche dreimal zu Schlägereien gekommen sei. Daö letzte Mal wurde RimkuS durch Fusstritte derart schwer verletzt, dasz er einige Tage darauf verstarb. Als Angreifer bezeichneten die Beamten den Zigcnncr, da Nim- knS in Handfesseln gelegen habe. Eine Trennnng dcr Gefangenen sei indessen wegen Raummangels (!) nicht möglich gewesen. „Gesandtschaft von Astoria" Ein merkwürdiger Scherz London. Ucbcr einen merkwürdigen Scherz, dcr in diploma- iischcn Kreisen Londons lcbhaftcs Änsschcn erregt Hot, berichtet der „Snndny Expreß", dcm dic Verantwortung für die Richtig keit dcr nachstchcndcn Gcschichtc übcrlasscn blciben muh. Danach hat cs dic letzten 18 Monate hindurch iu Loudou die Gesandtschaft eines — nicht vorhandenen Staates namens „Astoria" gegeben. Die Gesandtschaft habe einen Gesandten, cinc Marine-, eincn Militär-, cincn Luftfahrt- nnd cincn Handelsattache gehabt, habe große Einladungen veranstaltet nnd nnr allzn zahlreiche Personen seien glücklich gewesen, Ordcnsanszeichnnngen ans der Hand des „Gesandten von Astoria" zn erhalten. Das Ganze sei jedoch der Scherz einiger reicher Südamerikaner gewesen, die das Geld znr Verfügung gestellt hätten, um die erfundene Gesandtschaft zu er halten. Der Gesandte nnd seine Fran seien Schauspieler gewesen, die ihre Nollen ausgezeichnet gespielt hätten, bis ihnen der Boden nnlcr dcn Füßcn zn hciß geworden sci. Dic Gästc dicscr Gcsandt- schast hätten voll und ganz an das Vorhandcnscin dcs Staates Astoria geglaubt, uur hättcn sic sich manchmal vcrwnndcrt gc- fragt, wo denn dicscr Staat cigcntiich licgc.
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