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Sächsische Elbzeitung : 04.07.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-07-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-193607042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19360704
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19360704
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1936
- Monat1936-07
- Tag1936-07-04
- Monat1936-07
- Jahr1936
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 04.07.1936
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Verdirb Dir Deinen Urlaub nicht! Ich habe eine Frage für Dich, mein Freund und Ur- tauber: Du hast vierzehn Tage Freizeit zu verleben. Du willst an die See oder in die Berge fahren zur Erholung. Ich frage Dich: Weiht Du auch, das; Du die Pflicht zu erfül len hast, diese Erholung eine vollwertige werden zu lassen? Du brauchst starke Nerven und eine gesunde Arbeitskraft für Dssinen Dienst an Volk und Familie. Darum verdirb Dir Deinen Urlaub nicht! Die Erholung fängt schon mit der Neise an; auch dann, wenn Du nicht in der zweiten Klasse fährst; nicht erst am Strand oder in den Wäldern und Bergen beginnt sie. Man muh nämlich zu reisen verstehen: das ist eine Kunst, die nicht zcder versteht! Am Anfang Deiner Reise beachte, bitte, eines: Laß Deine tausend guten Borsähc samt und sonders zu Hause. Du bis zumeist ohnehin schwer genug bepackt. Wozu dann die Vorsähe! Wenn Du gegen sie verstößt, so ärgerst Du Dich, und Acrger soll man vermeiden. Dann die Reise; eine schöne Reise ist der beste Anfang für einen glücklichen Urlaub. Wenn dieser Ansang mit Aer- ger beginnt, wird der Urlaub beschattet. Ich kenne eine lustige Fahrtcngruppe, die zu Beginn ihres'Sommerurlaubs in Richtung Allgäu fröhlich von dan nen zog und schon nach wenigen Stunden mit einem Toten in ihrer Kruppe zurückkchrte, weil alle in überhihtem Zu stand ein Bad nahmen und dieser eine an Herzschlag starb. Doch so schlimm braucht es nicht immer zu sein; man kamr sich und anderen die Reise auch auf andere Art ver salzen. Da gibt cs Leute, die glauben, wenn sie reisen, sie bedeuteten den Mittelpunkt der Welt. Wer lebensfroh ist, darf ausgelassen und übermütig sein. Ob man aber des wegen das Recht besitzt, andere Leute zu belästigen, erscheint auch dem weniger Zünftigen ein bißchen fraglich. Man braucht zum Beispiel nicht Apfelsinen- und Bananenschalcn aus dem Wagen auf die Landstraße werfen, wodurch Radfahrer und Fuhgänger zu Fall kommen können. Man schleudert auch nicht seine Bierflasche aus dem fahrenden Zug; das kann manchmal böse Folgen zeitigen und Dein schöner Sommer ist in die Brüche gegangen! Wenn man in den Urlaub geht, sind auch Wettfahrten nicht immer angebracht. Wir alle kennen den Fall „Er und sie , der sich stets wieder zeigt. Kraftwagen A und Kraft wagen B fahren auf freier Landstrahe. In B siht der „Herr" mit feiner „Dame". A überholt B; darauf die Dame spih: „Ah, der kleine Wagen läuft aber gut!" Der „Herr" gibt Gas... 100, 110, 120.. vorbei! Was tut man doch alles für seine Dame! A fährt also wieder hinten. Ieht ist die Reisegesellschaft in A verschnupft oder auf jeden Fall zu einer Wettfahrt aufgelegt. Das Nennen geht los. Dabei vergiht der „Herr", m der nächsten Ortschaft den linken Winker einzuziehen, und so gefährdet er Kraftwagen, Krafträder, Flihrwerke, Radfahrer — alles, was ihm ent gegenkommt. Inzwischen schreibt sich ein Polizeibeamter die Wagennummer des B auf. Die Strafanzeige folgt bald nach. Oder die Fahrt geht so lange, bis ein Wagen „kaputt" gefahren ist und man im Straßengraben unfreiwillige Nast machen muß. Kosten, Aerger auch hier die Folgen. Ja, U n s ä l l e a u f d e r N c i s e. Wir zählen alle zwei Minuten einen Verkehrsunfall in Deutschland! Solch Reise unfall verdirbt Dir die schönsten Pläne. Es kann aber auch ohne dieses kostspielige Beiwerk die Neise begonnen werden; wie, fragst Du? Ein Nus an die Aernunft, an die Einsicht? Nun, bet vernünftigen Menschen ruft man nicht zur Vernunft auf! Deinen Gehorsam muht Du anrufcn; Deiner Einsicht gemäß vernünftig zu handeln, dem eigenen Gesetz also freudig gehorchen können, daraus kommt es an. Benimm Dich auf der Neise so, wie Du auch sonst Dich benimmstl „Anzugeben brauchst Du schon gar nicht; lerne lieber lachen und fröhlich sein, dann wird schon Deine Reise §ur wahren Erholung. W. K. Gründung der Ortsgruppe Bad Schandau u. Umg. des Deutschen Neichsbuudes für Lcibesübnngcn Gestern abend- hatten sich in Sigl's Gasthaus die Vertreter der znm Deutschen Reichsbund für Leibesübungen (TRL.) ge hörenden Vereine zwecks Gründung einer Ortsgruppe für unsere Stadt und ihre Umgebung versammelt. Nach einem sehr auf schlußreichen nnd beifällig ausgenommenen Referat des Kreis- sührers im TRL. I I l m e r I-Dresden wurde die hiesige Orts gruppe des TRL. gegründet nüd Gcndarmerichanplwachlmeisier .Ulans-Bad Schandau zum OrlSgruppenführer bestellt. Tie Anwesenden versprachen eifrige, Zmnmmenarbeit, der Vertreter der Partei sagte ebenfalls weitgehende Untersuchung zn. Zur Zeit huldigen nur >0 Prozent Myeres Volkes den Leibcsübnngen. Es bedarf starker Anstrengungen, das Ziel zn erreichen. Jeder Tentschc muß Leibesübungen treiben! Bo. V Hochbetrieb in Hohenstein Wo ist das friedliche Hohenstein-Ernstthal geblieben? Die Kleinstadt am Fuß dos > silbernen Erzgebirges, heute, einen Tag vor dem „Großen Preis von Europa"? Nach ein mal vor dem entscheidenden Kampf werden die Maschinen im Training über die Strecke jagen. Ießt gilt es, die Gene ralprobe abzulegcn für den „Großen Preis von Europa". Die erzielten Zeiten werden, nachgcrechnet und verglichen. Troß ungünstigen Wetters sind sie alle in großer Form, die großen Kämpen, die sich am Sonntag messen werden. 14 Nationen, 117 Fahrer, 180 Kilometer Spihenge- fchwindigkeit, die besten Maschinen, die die Welt zur Zeit baut, eine tadellose Strecke, gefährliche Kurven! Der Sportleiter der Motorbrigade Sachsen, Staffel führer Professor Rühling, hat alles gut vorbereitet in unermüdlicher Tag- und Nachtarbeit. Der große Tag kann beginnen. Der Führer der Motorbrigade Sachsen des NS- Kraftfahrerkorps, Vrigadeführer Lein, weilt seit einigen Tagen ebenfalls in Hohenstein-Ernstthal, um die letzten An ordnungen zu treffen. s, Die riesigen Scheinwerfer der Flaks 'strahlen, während der Nachtstunden taghell über das Gelände, so daß die Rennstrecke sich wie ein silbernes Band von den dunklen Fluren und Wäldern abhebtl Vom Beobachtungsturm auf der Luther-Höhe, von wo die gesmnte Strecke überblickt werden kann, sieht man an cstlen Gefährlichen Stellen riesige '. Strohwände zur Sicherung vöx Stützen. Warnüngsschilder in allen Sprächen sind auf' der Strecke angebracht. Jede Kurve ist von Pimpfen und 'Hitler-Jungen defekt, die fach männisch schößen, in welcher Geschwindigkeit die Fahrer vorüberrasen' werden; sie kennen schon jede Maschine, jeden Fahrer, sie wissen, welche Siegesaussichten der einzelne hat. Die Bedeutung dieses internationalen Rennens hat eine j solche Anziehungskraft ausgcübl, daß beim Kartenverkauf Umsätze erzielt wurden, die ohne Beispiel dastehen. Hoheu- stein-Lrnstthal aber ist gut gerüstet. Alle haben Blaß aus , der drei Kilometer langen Autobahnstreckc, in den großen ' Wäldern an der Strecke, auf den Tribünen und überall ans den Wegen, Feldern und Seitenstraßen der Rennstrecke. Alle können letthaben am größten molorsporttichen Ereignis des Olympiajahres. Alle können den „Großen Preis von Europa" am 5. Juli 1936 milerleben! ! Borjahrszetten unterboten Der zweite Uebungstag in Hohenstein-Ernstthal Der zweite Uebungstag zum „Großen Preis von Eu ropa" wurde von sämtlichen Fahrern zu fleißigen Uebungen benußl, obwohl am frühen Morgen ein heftiger Regen nie derging, so daß die meisten erst in der zehnten Stunde auf der Rennstrecke eintrafen. Die Strecke, die Dank der neuen Pflasterung in kurzer Zeil trocken wurde, ermöglichte hohe Geschwindigkeiten, die die des Vorjahres weit unterboten. In der Klasse bis 175 ccm führt überlegen der Chcnmißcr Walfried Winkler auf DKW .der mit 4 18,0 die schnellste Runde fuhr, was einem Durchschnitt von 120,0 Stundenkilo- i mcwr entsprich!. Ter Zweite dieser Klasse, van Hanw ans . MM, erreichte nur ein Stundeumitetl von 107 Kilometer. Die höchste Geschwindigkeit erzielte in der Klasse bis 250 ccm der Italiener Tenni auf Gnzzi mit 122,7 Stundenkilometer, während Geiß (DKW) und Kluge (DKW) aus 121,3 bezw. 117,2 Stundenkilometer kamen. Rechnow (Berlin) aus Rudge führt in der Klasse bis 350 ccm mit einem Stundenmittel von 127,8 Kilometer; es folgen Frith (England) auf Nor ton mit 125,8 und Socnius auf NSU mit 122,7 Stunden- i kilomcter. In der schweren Klasse fuhr der Italiener Tenni aus Gnzzi mit 3: 50,3 die schnellste Zeit heraus, was einem Stundendurchschnitt von 135,2 Kilometer entspricht. Ihm nicht viel nach stand Ley auf BMW mit einer Durchschnitts leistung von 134,5 Kilometer. In der gleichen Klasse erreich ten Mansfeld auf Auto-Union (DKW) 133,4 lind sein Mar- kengenosse Müller 134 Kilometer in der Stunde, während Fleischmann auf NSU eine Stundengeschwindigkest von j 130,5 Kilometer erzielte. Das Training wird Sonnabendfrüh von 8 Uhr ab fort- l geseßt. * Enblamh! in Wimbledon Von Eramm durch rine- KnicvrrlcNnng benachteiligt. Im Endspiel des Mönnercinzrls der inoffiziellen TeuniS- WeHmeisterschaften in Wimbledon siegte der Engländer Fred Perry bereits znm drillen Mair hintereinander. Er schlug den unpäßlichen deutschen Meister Gottfried von Ernmm 6 :1, 6 :1, 6 : 0. V v n E r a m m hatte auf der Fahrt nach Wimble don einen Krastwagemmsall und zog sich dabei eine Knicvcr- Iclmng zu, die ihn an der Entsallnng seines Könnens hinderte. * „Jugend der Welt" Ter Film von den l. Olympischen Winterspielen Wenige Wochen vor den ll: Olympischen Spielen brachte die Amlsleiinng Film der Reichrprvpagandalettnng der NSDAP den von ihr gedrehten Film von den l. Olympßchen Wiuterspie len 1936 in Garmisch-Partenkirchen heraus, der nu Usa-Palast am Zoo am Freitagabend nransgesührt wurde. Ter Fcsworstellung wohnten zahlreiche Vertreter des Staates und der Bewegung, der Wehrmacht und der Lportbehörden, säst .das gcsamte diplomatische Korps und eine Au,»hl der bereits in ' Berlin eingelrossenen Olympiakämpser bei. Tas Siabsmnsitkorps im Lnstkreis II leitete die llranssüh- rnun. mit einem zündenden Olympiatrinmphmarjch „Ich rufe die Jngend der Well" ein. Tann nahm der nach einer Idee und unter künstlerischer Oberleitung des Vizepräsidenten der Reichs- silmkammer Hans Weidemann gedrehte Film das Haus sür Stunden gesungen. Die meistcrhast gesehenen und sestgehal- teucn Bilder von den einzelnen Wettbewerben wurden mit stür mischem Beisall ausgenommen. Sämtliche Aufnahmen halten die schönsten Augenblicke des Skilauss, des Eishockeys, des Kunstlaufens nnd des abschließen den großen Springens seh. Münchener Alpinist im Verner Oberland tödlich abgestiirzt Bern. Zwei Münchener Touristen, der 24jährige Hans Tcn - s c l von der Sektion Äarmisch des Tenlsch-Oeslcrreichischcn Alven- vereins und der 25jährige Albert H e r b st von der Sektion Mün chen sind am Donnerstag beim Abstieg vom Schneehvrn im Ber ner Oberland infolge Ausbrcchcns eines Eishakens abgestiirzt. Während Hans Teufel nach wenigen Aliuulen seinen schweren Verletzungen erlegen isl, konnte Albert Herbst, der nur leichte Verletzungen erlitten Halle, nach einem Biwak auf dem Gletscher am Freitag vvu einer Rettuugskolouue der Station Eigerglelscher geborgen werden. Der Verletzte und die Leiche des tödlich ver unglückten Touristen wurden am Freitagabend nach der Station Eigerglelscher gebrachl. -i- Grauenvoller Raubmord. Belgrad. Ein grauenvoller Raubmord ereignete sich am Mittwoch in der Gemeinde A.v a n g j e l v v a t s ch , die 80 Kilo Nieter von Belgrad entsernl ist. Unbekannte Männer drangen in der Nacht in das Hans des Millionärs nnd ExpvNenrs Fora Urosevilsch ein nnd töteten ihn im Schlas, indem sie ihm mit einem eisernen Gegenstand die Tchädeldecke zertrümmerten. Sie raubten daraus aus der HanSkasse zwei Millionen Dinar in bar, die Urosevilsch znm Ankauf vou Getreide anfbewahri hatte. Außerdem wurden Goldmünzen nnd Schmuck im Werte von einer Million Dinar gerankt. Ta die Räuber wußten, daß Urosevilsch eine so große Summe Bargeld zu Hause Halle, wurde seine Magd als der Mitschuld verdächtig verhastel. Von den Tälern fehlt bisher jede ZPnr. Ser Prozeß gegen die Franziskaner Zuchthausstrafe für Bruder Forlas. Koblenz, 4. Juli. In dem Sittlichkeitsprozeß gegen die Franziskanerbrüder standen der 30jährige Bruder Forkas und der 62jährige Brndcr Emilianus vor Geicht. Bruder Forkas hat sich im Kloster Waldbreitbach mit den Brüdern Emerau nnd Alexander eingelassen und an zwei schwachsinnigen AUstaltszöglmgcn vergangen. Zwöi , Zöglinge geben als Zeugen eine Reihe non Brüdern an, die mit ihnen Unzucht getrieben haben, darunter beson ders Bruder Forkas. Das Gericht verurteilte den An geklagten wegen fortgesetzter Verbrechen gegen 88 >74,1 und 175 StGB, zu 2 Jahreu 6 Monaten Zuchthaus, so wie zn 3 Jahren Ehrverlust. j Dem zweiten Angeklagten, Bruder Emilianus, wird , zur Last gelegt, mit Anstaltszöglingeu in der Niederlas- l snng in Linz widernatürliche Unzucht getrieben zn haben. ! Bruder Emilianus bestritt jedoch sämtliche ihm zur Last Englische Prellestimmen zum Thema „Völlerbundsreform" Loudon. Zur Frage der Völkerbundsreform schreibt der Gen- scr „T i m e ^'-Berichterstatter, der britische Standpunkt gehe da hin, daß die Staaten volle Freiheit für Vorschläge aus Verbesse rung der Völkerbnndssatznug haben müßten, ohne daß ihre Hand lungsfreiheit vorläufig beschränkt würde. Es bestehe nicht die Absicht, das Prinzip der Satzungen anuitaslen. Vernon Bartlett vertritt im „N e w s E h r o n i c l e" die Meinung, daß die HanplschwieligEtt in Gens bei der Frage der Völkcrbundsresorm liege. Wenn die Notwendigkeit der Reform allgemein anerkannt würde, fo würde das bedeuten, daß die Satzungen samt nnd fondcrs in den Schmclzticgel geworfen würden. Die französische«! Berichterstatter in Genf weiter pessimistisch Paris. Tie Vorfchläge des französischen Anßcnministers znr Völkerbnndsreform finden in der Pariser Presse keinen Wider spruch, sind aber auch nicht Gegcnstgnd besonderer Betrachtung, da ihre großen Linien schon seit längerer Zeit bekannt und seiner zeit schon in der Presse erörtert worden waren. Im übrigen blei ben die Genfer Berichterstatter hinsichtlich des Völkerbundes pessimistisch. So schreibt der Anßenpolitiker deS „Echo de Paris", man sürchte in Gens den Krieg, man sei enttnntigt nnd wisse nicht, welche Haltung man in Znknnst einnchmen »volle. Richtig sei, was der Portugiesische Außenminister in seiner Rede bemerkte: Tas; ein Gramm Tat wertvoller sei als ein Kilogramm Reden. Gerade aber hierin versage Frankreich. Interessant ist die Ansicht Wladimir d'Ormessons im „Fi garo". Er weist ans die seltsame Aehulichkcit der regionalen Pakte des sranzösischen Resormprogramms mit dem alten Bc- griss der Bündnisse hin. Rächspiel zum Verkehrsunglück bei Burg Ter Führer des Lastzuges verhaftet Burg «Bezirk Magdeburg). TaS schwere Verkehrsuuglück aus der Berliner Ehanssee bei Reescn, dem am Mittwochnachmittag vier SS-Männer vom Mnsikzng der ST.-Lcibslandarle znm Opfer gefallen find, wird ein gerichtliches Nachspiel haben. Wie die Burger Polizei mitteilt, wurde der Kraflwanensührer des Detmolder Lastzuges unter dem Verdacht der sahrlässigcn Tötung seslgenommen nnd dem GerichtsgesängniS in Bnrg zugcsührt. Hinrichtung eines Raubmörders Stuttgart. Tie Instizprcsscslclle Stuttgart teilt mit: Am l. Juli dS. Is. früh 5 Uhr ist in Stuttgart der am 27. Mai 1916 geborene Gotthilf Hafis hingcrichtel worden. Hafis hatte am II. Oktober 1935 die 68 Jahre alte Wilhelmine Rot Hacker in Schwieberdingen (Oberantt Lndwigsbnrg) nachts in ihrem Haufe, in das er sich eiugeschlichcn hatte, erwürgt und berankt. Wieder eiu Feuerüberfall in Madrid Zwei Tote, vier Verletzte Madrid. In Madrid wnrde ans die Teilnehmer einer Ver sammlung der Vernssgrnppe Molkerei, als sie das sozialdemokra tische Gcwcrkschaftsgekände verließen, aus einer unbeleuchteten Seitenstraße heraus ein Pistolcnsencr eröffnet. Zwei Personen waren aus der Stelle tot, vier trugen erhebliche Verletzungen davon. ' Man nimmt an, daß es sich nm einen Vcrgeltnngsakt sür den marxistischen Fcnerübcrfall vom Vortage ans ein Madrider Kassee handelt, bei dem, wie gemeldet, drei Faschisten ums Leben kamen. LZ. „Hindenburg" znm Rückflug gestartet Ncnyork. Tas Lustslhiff „Hindenburg" ist um 22.44 Uhr Ncwyorkcr Zeit zur Rückfahrt nach Deutschland gestartet. An dem Flug nehmen 50 Fahrgäste sowie drei Beobachter der ameri kanischen Bnndcsmarinc teil. Judenfeindliche Zwischenfälle in einer tunesischen Stadt Paris. Ans Snsa wird gemeldet, daß es in der tunesischen Stadt Gassa zu judcnfcindlichcn Zwischenfällen gekommen ist. Ein Jude nnd ein Tunesier waren in Streit geraten. Der letz tere ries im Verlauf des Wortwechsels „Nieder mit deu Juden!". Ein vorübergehender Gendarm wollte den Tnnesier deswegen fest- nehmen, aber andere Tunesier suchten das zu verhindern nnd schlugen aus den Gendarmen ein. Vor dem Gefängnis wnrde die Lage für den Gendarmen so bedenklich, daß er sich in Notwehr glaubte, seinen Revolver zog und seinen Häftling niederschoß. Ans die Nachricht von diesem Vorfall sammelten sich die Muselmanen der Stadt, zogen vor die jüdischen Läden und plün derten sie. In einem Laden feuerten zwei Inden auf die Menge und verletzten einen Mohammedaner. Militär mußte zur Wie- derhcrslelluug der Ordnung eingreifcn, wobei ein Senegal- schütze schwer verletzt wnrde. Trnppenverstärkungen sind vou Sfax nach Gassa abgegangen. gelegten Straftaten. Die Aussagen der Anstnltszöglinge stehen dem jedoch gegenüber, die i»i einzelnen eine Reibe von Vorgängen, die den Angeklagten belasten, schildern. Das Gericht verurteilte den Angeklagten unter Freispruch iu den übrigen Fällen wegen widernatürlicher Unzucht zu einem Jahr Gefängnis. * Wegen Vorbereitung zum Hochverrat ius Zuchthaus Dresden. Ter zweite Strafsenat des Obcrlandesgerichts TreS- Ken verhandelte gegen 19 Funktionäre nnd Mitglieder der Orts gruppe Leipzig des Vuudes der Freunde der Sowjetunion Tentsch- lands, einer ' Ncbcnorganisaliost der Kommunistischen Partei, wegen gemeinschaftlicher Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens. Tie Angeklagten hatten alsbald nach der nativ- nalsozialistischen Erhebung begonnen, die Ortsgruppe wieder anf- zubaueu und die Arbeit sür den,Vuud forlzusetzeu. Sie zahlten und hoben Mitgliedsbeiträge ein, vertrieben kommnnistische Hetz schriften nnd unterhielten Verbindnngen mit höheren Organisa- lionseinhetten. Ihre Tätigkeit erstreckte sich teilweise bis in den Anfang des Jahres 1935 hinein, Sämtliche Angeklagte wurden verurteilt. Sic, erhielte» Zuchthausstrafen vou zwei Jahren bis zn füüf Jahren zwei Monaten. ' Ein Teil der Angeklagten kam mit Gefängnisstrafen davon. ' Lnmerkuna: 4- bedeutet über 0, — bedeutet unter L Waffe HM lM M s c> 3' Moldau Iser Eger Elbe Bud- weis Mo- dran Jung bunz- lau Laun Nim- bürg- Mel- Nik Leit- meritz Aus-! sig Dres den Bad Schan dau ,3. 4. >96 >92 >16 >15 >5 .-1 -s-US -18 -20' >82 >70 >94 >83 >100 >54 >182 >211 -j-236 >208 Hauptschriftleiter: Walter Hieke.— Vertreter Erich Juckel. Ver antwortlich für den gesamten Textteil einschließlich Bilder: Erich Juckel. Verantwortlicher Änzeigenleiter: Walter -pieke. — Sämt lich in Bad Schandan. Druck und Verlag: Sächsische Elbzeitunz Bad Schandan. D.A. V. 36: 1532. Zur Zeit ist Preisliste Nr. 5 anltia.
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