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Sächsische Elbzeitung : 04.07.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-07-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-193607042
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19360704
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19360704
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1936
- Monat1936-07
- Tag1936-07-04
- Monat1936-07
- Jahr1936
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 04.07.1936
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3n der Mütterertzolung werden jetzt auch durch die NSV junge Mitter mit ihren Säugtingen in Erholung entsandt. So halten sich zur Zeit dreißig Mitter mit ihren Kleinkindern in unserem Mitlerheim in Zwickau aus. Berliner Eifcklrubörsc. Der Nlticumacli der Berliner Esfcklcubörsc vom FrcUaq zeigte zn Begin» eine scsle -Haltung, da sowohl Läuse als anch ;)lucklausc crsolgte». Späterhin ivar die .Unrügcstallnng infolge von Gcwiiiiunimahmeii nicht cinhciltich. Bei den Montanwencn dlieden die Berändcrnngen nach Heiden Seiten unter I Prozent, nur Maiisscld und Harhener konnten 1V- deziv. 9 Prozent gewinnen. Bon BrannkohlenakUen tvaren Ilse und Rhein. Blanntohlcn uiit je plus 2 Prozent stärker erholt, von Kaliwencii Westeregeln, die 1'/- Prozent höher notierten. Chemische Papiere hröckclicn bis ans Nüigcrs (plus Prazcur) al>. Ain Marli der ElcHioakÜe» zogen 2lrcnninlatorcn nm 3 Prozcul, Gcsfürcl um 2 und Liefern» gcn nm I'/- Prozent an, Lich! und Lrasi gaben l Prozent her. Bei den Reine» konnte sich keine ganz einheitliche Ten denz hcranSbstdc». Ncichöallvcsih, die Gemciudc-llmschul' d»ngsa»lc>hc und späte Neichsschnldbnchsordcrnngcn tvaren leicht hefcstigt. Nm Gclomarkl stellte sich der Sah für Blaukogcld tvieder aus3 hj.z3,25 Prozent. Dcvisenmarlt. Belga «Belgien) 41.98 «Geld) 42,06 (Bries», dän. Kro»c .'>.'>,63 ü5>.7ö, cngl. Pfund 12,-16 12,19, franz. Fran- ken 16,ZN 16,175, holl. (Bilden >69,10 169,11, ital. Lire 19,53 19,57, norm, Liane 62,63 62,75, östcrr. Schilling 18,95 19,05, poln. Zlolh -18.80 -18,90, schtveo. Krone 61,21 61,36, schtvciz. Franken 81,21 81,37, span. Peseta 31,06 31,12, Ischcch. Krone 10,29 10,31, amer. Dollar 2,18 2,186. Amtlicher Grosrmnrkt für OKtrcidc und Fnllrrmittcl zu Berlin. Das oleschäsl am Berliner Äclreidcgrosimarkl vom Frei tag verlies wieder ruhig. Das geringe Nugevol an Roggen und Weizen fand Unterkunft. Roggen- nnd Weizenmehle wurde» i» kleine» Posten für den lausende«! Bcdars gckanfi. Die Ahsahschwicriglcilcn für Fnlterhafcr und Fnilergerste dauerten an. Die Notierungen blieben nnvrräudcn. Wochenbericht der Landesbauernschast Gctreidcivirtschast. Das Angebot in Roggen und Weizen war sehr klein. Die Nachfrage der Mühlen wurde teilweise durch Freigabe aus den Pslichtlagerbesländen und durch Zuwei sungen der RfG bcsricdigl. Fultcrroggen sowie Futtcrwcizc» ohne jedes Angebot, In FuUcrhaser waren die irachtgnnitig gelegenen kleinen Angebote gut »ntcrzubringen, während srachl- tcucre Ware bei stärkerem Angebot schwieriger Unterkunft sand. Das Geschäft in FnNeracrste ruhte in Marc alter Ernte säst völlig. In Brau- und Industriegcrstc sowie in Industrichoser bestand siir Ware alter Ernte wenig Nachfrage. Noggenmehl- gcichäst besricdigend bei nachlnssendcr Nachfrage. Weizenmchl- gcjchäft wie üblich; die Spihenforten 105 und 502 stärker ver langt. Noggcnklcie begehrt, wogegen Weizcnkleic die Nachfrage saft völlig deckt. Futtermehle fanden nur in besonders Hellen Werten vereinzelt Käufer. Geringe Umsätze sanden in Nauhsutter statt, das sehr reich lich auf den Markt kommt. Regere Nachfrage in eiweißhaltiac» Futlermittcln, so das, die Bestände nusgebraucht werden. Misch- snttcr werden nur zögernd ausgenommen. Die geringe Nachfrage in zuckerhaltigen Futtermitteln kann durch die Rcstbcständc voll- in zuckerhaltigen Futlermittcln kann durch dic Nestbcständc voll befriedigt werden. Kleines Geschäft bei weichenden Preisen in Malzkcimcn und Biertreber, Fleischmchl infolge überhöhter Preise wenig gefragt; für Fischmehl zeigten sich wieder mehr Käufer. Bichwirtschast. Die Zufuhren an Rindern gingen zurück. Der Bedarf wurde durch Zuweisungen mit ausländischem Frisch fleisch und Gefrierfleisch gedeckt. Dic Kälbcrmärktc waren eben falls schwächer beschickt; der Bedarf konnte trotzdem gedeckt wer den. Die Schasidärktc hielten sich annähernd aus der Höhe der Vorwoche; der Bedarf wurde gedeckt und an allen Plätzen ver blieb Ucbcrstand. Dic Austriebe aus den Schmeincmärkten waren groß, zumal, jahreszeitlich bedingt, der Bcdars stark zuriickge- gnngcn ist. so daß an allen Märkten Ucbcrstand vcrblicb. Milchwirtschaft. Die warme Witterung verursachte einen weiteren Rückgang der Milchanlicferung. Die Frischmilch- und der Nahmabsatz wiesen eine Erhöhung aus. Durch den geringe ren Anfall an Wcrkmilch verminderte sich die Butlererzeugung in den sächsischen Molkereien beträchtlich Die Eingänge bei den Eroßvcrteilcrn von den ausiersächsischcn Molkereien waren noch bccinflusit durch die vermehrten Buttcrcinlagcrungen in den Er- zeugungsgebieten. Dic Marlllagc siir Weich- und Sauermilch käse wurde beeinträchtigt durch dic sommcrlichc Witterung. Der Absatz im Hartkäse dagegen war zufriedenstellend. Preise unver- ändert. j Kartosselwirtschast. Spcisckartosscln alter Ernte wurden in der Hauptsache aus den Kellern der Erosjvcrteiler geliefert. Das Angebot in neuen Speisekartosfeln war im Anfang der Woche schwach. Seit Beginn der deutschen Zufuhren Ist dieses mittel, in den letzten Tagen teilweise sogar stark geworden. Futterkartofscln finden schwer Absatz. I Eierwirtfchast. Die Lage dem sächsischen Eiermarkl blieb auch in der Bcrichtswoche saft unverändert. Erstmalig wurden seit Ausfallen der Kühlhauscicr finnländische Eier gehandelt. Garten- und Mcinbauwirtschast Erdbeeren waren weiter sehr reichlich am Markt und Absatzstockungen unvermeidlich; An lieferungen von Kirschen ebenfalls zunehmend, doch gestaltete s sich hier der Absatz zufriedenstellend Stachelbeeren kamen im geringen Masi an den Markl ebenso Himbeeren: dagegen kamen Heidelbeeren in täglich grösieren Mengen zur Anlicierung. BIu- mcnkohl-Anlicscrungc» überreichlich, die Preise gaben liork nach, Wirsing- und Frühwcigkvhl war noch befriedigend abzuletzen. Im Absatz von Kohlrabi. Karotten und Erbien trat eine Stak- kung ein und das Angebot war hierin größer als die Nachsrage. Gurken konnten weiterhin zufriedenstellend abgesetzt werden und auch für Kopfsalat war der Absatz befriedigender im Ver gleich zu den Vorwochen. Spinnt war nur noch vereinzelt anzu- trcfsen und fand guten Absatz, Spargel kommt in noch guter Beschaffenheit an den Markt nnd konnte gut abgesetzt werden. Dresdner Getretdeicobmaklt 3. 7. 29. 6. I 3.7. 26. 6. Weizen,sächs. fr. Dresden Festpreis v gefragt 213-215 205 gefragt 2IZ-2I5 205 ' Roggenmebl XIII XV XVI stetig 22,45 22,70 22,95 stetig 22,45 22,70 22,95 Vll 207 207 Weizenkleie ruhig ruhig VIII 208 208 IV 11,25 >1,25 IX 209 209 V 11,30 11,30 Rogg.,sächs. fr. Dresden gefragt I8Z-I85 gefragt 183-185 VII VIII IX E 11,40 11,50 11,55 11,40 11,50 ll,55 Festpreis VIII 172 172 Roggenkleie L stetig 10,10 stetig 10,10 XII >76 176 XII UH40 lOZO XIII >77 177 XIII 10,45 10,45 XV 179 179 XV 10,55 10,55 Winter- gcrstc, tzcil. — — Erdnußkuchen- do. 2zeil. — — Meyi — — Sommer gerste, sächs. zu Vrauzw. do. sonstige — - Sojabohnen- Schrot Malzkeime Trockenschniyel Zuckerschniyel 12,5-12,9 9,64 11,84 12,5-12,9 9,52 >1,72 Futlcrgerste, still still Kartoffelstöcken 20,4-20,6 20,3-20,5 gesehl. Er- Wcizennachm. — — zeugcrpreis 177 177 Wcizenfttm. — — VII Weizenbollm. — — IX 182 182 Noggennachm. — — Futterhafer, stetig stetig Roggenfltm. — aes.Erz.-Pe. Vll 166 166 Roggengrießkl. — — XI 171 171 Erbsen 33-42 33-42 Weizenmehl IV, V stetig 28,25 stetig 28,15 Peluschken Lupinen 36-40 36-40 V, Vll, gelbe 35-37 35-37 Vlll, IX 28,50 28,10 blaue 26-28 26-28 Roggenmehl VIII stetig 21,90 stetig 21,90 Micken Inkarnatklee 32-35 64-68 32-35 64-68 XII 22,35 22,35 Weizen-, Roggen-Drahlpreßstroh . . matt 2,60-2,80 2,60-2,80 Gerste-Drahlpreßstroh ... . . . . matt 2,70 2,70 Laser-Draht- und Btndfadenprcßstroh matt 2,60-2,80 2,60-2,80 Weizen-u.Roggen-Bindfadenpreßstroh «natt 2,60-2,80 2,60-2,80 Gcrstc-Bindfadenpreßstroh . mall 2,70 2,70 Leu, gut, gesund, trocken, neuer Ernte ruhig 5,30-5,60 5,30-5,60 Leu, gesund, trocken, neuer Ernte . . ruhig 5,00-5,30! 5,00-5,30 Kämpfer im Meers- Urhcberrechlsschnh: Korrespvndenzvcrlag Hans Müller, Leipzig E1 7. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.) Er ergreift den Hörer wieder und ruft Kappen Krüger an. „Köppen!" „Krischan!" „Nachricht aus England. Sie brauchen uns! So rasch als möglich mit Volldampf zur Insel Wight!" Käppen Krügers Stimme klingt überrascht, erfreut: „Tschä ... denn ist's gut, Krischan. In zwanzig Minuten!" „Gut, Krischan! Gute Fahrt! Den Jungen meine Grüße! Sage ihnen, daß ich cs ihnen überlasse, ob sie für die zwan zig Eiugeschlossenen ihr Leben aufs Spiel setzen wollen oder nicht." „Ist gemacht, Krischan!" Damit ist das Gespräch beendet. Der Amerikaner drängt erregt heran. „Mister Bosse ... Dünkirchen ist nicht weit von der Insel ! Wight. Lassen Sic mich mitfahre». Ihre Taucher tüuueu sich j den Platz einmal anseheu, können sich an Ort und Stelle j schlüssig werden, ob und wann sie tauchen wollen." Bosse überlegt kurz. Dann meint er: „Wir haben nicht viel Platz auf der ,Leonie'. Sie müßten mit dem Funker in einer Kabine schlafen!" „Das ist mir gleich. Wir werden vielleicht nicht viel zum Schlafen kommen, Mister Bosse!" ' „Sprechen Sic mit Köppen Krüger. Wenn er Sie mit- niuum und wenn er vor Dünkirchen ankern will, ich überlasse cs ihm. Er weiß über den Gesundheitszustand unserer Leute immer Bescheid. Ich kann vom grünen Tisch nicht komman dieren, das muß ich Köppe» Krüger überlassen. Aber ... sind Sic reisefertig? In zwanzig Minuten oder dreißig Mi nute» sticht die ,Leonie' in See." „Ich bin bereit!" Leonie verabschiedet sich von Bosse, der Amerikaner drückt ihm dankbar die Hand »nd dann flitzen jie mit dem Auto davon. , , Auf der „Leonie van Leuwcn" ist alles in Aufregung. Dic Englöndcr rufen sie. Sic sollen ihre englischen Kame raden aus dem Meere emporholen. Das lößt alle den Atem anhalten. Als Käppen Krüger das bekanntgcgeben hat, da richten sich aller Augen auf Handewitt. Sie wissen, auf ihn kommt es an Die anderen Taucher sind alles tüchtige Kerle. Er allein ist aber eine Ausnahmeerscheinnng. Was der Orga nismus der anderen verweigert, das läßt er bei Hinncr Handewitt zu. Immerhin ... ob er vierzig Meter schaffen kann, Gott weiß es. Kurz vor dem Ankcrlichten kommen Leonie van Leuwen und der Amerikaner an Bord. Der Amerikaner paßt dem Käppen gar nicht, und er flucht insgeheim. Schließlich hat er sich beruhigt. Ec nimmt seinen Platz auf der Kommandobrücke ein, und die „Leonie geht mit Volldampf auf Fahrt. 2. An der Ungliicksstelle, wo das Unterseeboot X78 auf dem Grunde liegt, ist eine kleine englische Flottille versammelt. Das große, stattliche Hebeschiff der Tauchkompagnie Webb L Doncaster liegt unweit der Unglücksstelle verankert. Dicht neben ihm ragt der englische Kreuzer Sidney empor, den Admircu Collen befehligt. Ferner sind zwei englische Torpedoboote und ein Flug zeugmutterschiff mit zwei Hydroplancu an Ort und Stelle. Admiral Collen steht an Bord des Hebeschiffes und erlebt eben mit, wie man einen Taucher cmporgewunden hat. Er ist ohnmächtig, die Besatzung stützt ihn, als man ihn des Taucheranzugcs entkleidet. Admiral Collen ist ein schlanker, hochgewachsener Mann mit cbemncißigen, klaren Zügen. Sprechende graue Augen verraten Intelligenz, Energie und eiserne Selbstbeherrschung. ES geht für ihn um das Leben des einzigen Sohnes, und doch verrät sein Gesicht in keinem Zuge die Verzweiflung, 'die ihn gepackt hat. Für ihn, der den Tod in vielerlei Ge stalt in seinem Leben so oft gesehen hat, der so oft auch von ihm gestreift wurde, hat der Tod keine Schrecken. Er weiß auch, daß sein Soh» ohne einen Laut der Angst, daß er mit demselben unbeweglichen Gesicht und der gleichen Selbst beherrschung sterben würde. Aber Edgar hat eine Mutter. Lady Collen ist leidend, und ! der Admiral, der an seiner Frau, als dem teuersten Kleinod, das er sich je erwarb, hängt, er weiß, daß seines Sohnes- Tod auch Myladys Leben fordern würde. Und das ist das Qualvollste. Er tritt zu dem Chefingenieur Roberts und sicht ihn fra gend an. Mit finsterem Gesicht, schweratmend, zuckt Roberts die Achseln. Dan» spricht er, würgt cs förmlich heraus: „Wir schaffeu's nicht, Sir!" Uird als der Admiral in seinem Schweigen verharrt, das dem Chefingenieur qualvoll wird, daun fährt er fort: „Ja ... dreißig Meter ... ist das Höchste für uns. Bosse L vau Leuwen sind sicbcnunddreißig Meter tief gekommen. Die müsse» besondere Ta»chcranSrüst»ngen haben. Weiß nicht, wie es die Dcntschc» machen. Man mnß sic rufen, Sir. Es hilft doch nichts. Mir können doch die zwanzig dort unten nicht vor die Hunde gehen lassen, mir weil ... weil wir noch nicht so weit sind wie die Deutschen. Es geht doch um die Menschen, Sir. Die sind doch tausendmal mehr wert als das Prestige!" Jetzt spricht der Admiral. „Ich habe London gebeten, daß man dic deutsche Firma hcranholt!" sagt er knapp. „Man hat abgelchnt?" „Ich habe keine bestimmte Antwort erhalten, Mister Ro berts. Also ... Sic halten es für ausgeschlossen, daß Sie cs noch schaffen?" „Für ausgeschlossen, Sir! Meine Jungen haben alles ge> ta». was mir möglich war. Alles!" Da fährt der Admiral zurück nach der „Sidney". * « * Admiral Collen diktiert dem Funker ein Telegramm an § den Mariueministcr persönlich. Das Telegramm wird gefunkt. Eine Stunde vergeht, aber cs kommt keine Antwort. Unten im Unterseeboot, das sich schräg gelegt hat, fragt . um dic Stunde Leutnant Collen, das Ebenbild seines Vaters, i Kapitän Wilcott: .Haben Sie Hoffnung, daß wir gerettet werden, Wilcott?" Sie sind Kameraden und zugleich inmg befreundet mitein ander. Der ernste Wilcott, Ende der Dreißig, schätzt Collen, diesen wahrhaften Gentleman in allen Lebenslagen. Seine Stimme klingt jetzt genau so beherrscht wie sonst. „Keine Hoffnung, Collen!" sagt Wilcott traurig. „Wir sitzen gefangen wie die Maus in der Falle. Das Untersee boot liegt vierzig Meter tief. So tief herunter kann kein Taucher. Es ist unmöglich, in der Tiefe zu arbeite». Wie lange reicht unser Sauerstofsvorrat noch?" „Schätzungsweise achtzehn Stunden!" „Wie ist die Stimmung der Mannschaft?" „Mai' hofft noch. Nur Leutnant Number hat elnen Ner- veuzusaunnenbruch erlitten." „Kein Wunder. Seine erste Fahrt ... und eine Todes fahrt. Er Hal sich vor Antritt der Fahrt verlobt. Jetzt schließt ihm der Tod das Tor zu. Menn wir wenigstens nicht gefangen wären, wenn wir uns herauswürgcn könnten. Wie sieht's mit unseren Maschinen aus?" „Holm meint, cs sei nicht so schlimm. Ein halbes Dutzend Ersatzteile, und er würde alles wieder floltbringen." „Ersatzteile' Du lieber Herrgott, wie sollen die zu uns herabtonnucn. Dic Schraube ist nicht beschädigt?" „Nein!" Irgend jemand kommt, stolpert heran. Wilcott lößt seine Taschenlampe aufleuchtcn. : Der Funker tritt ein. Er muß ganz vorsichtig gehen, denn das Unterseeboot liegt schräg. „Bringen Sie Nachrichten von oben, Harry?" „Jawohl, Herr Kapitän!" * „Was funkt man uns?" Der Funker reicht Wilcott das Papier, und der Kapitän liest: „Ansharren, nicht verzweifeln.» Machen alle Anstren gungen. Taucher sind am Werk. Kapitän Wilcott und mei nem Sohne wie der ganzen Mannschaft meine Grüße. Collen." „Taucher sind am Werk!" sagt Wilcott schweratmend, und ein gequälter Ausdruck tritt auf sein Gesicht. Dic herrschende Dunkelheit verhüllt ihn. „Tauche« ! Als ob sie uns in vier zig Mete'- Tiefe helfen könnten. Nun ... wir wollen ver suchen zu hoffen. Teilen Sie den Fuukspruch der Mannschaft mit, lieber Collen!" * » * v Admiral Collen zittert, als er den Funkspruch des Marine- ministeriums liest. „Habe Bosse L van Leuwen Auftrag gegeben, die Hebung durchzuführeu. Deutsches Tauchschiff ist unterwegs. Erwarte umgehend Berichte." Unterzeichnet ist er vom Marineminister. Collen muß sich festhaltcn, die Erleichterung packt ihn wie eine Schwäche. Er atmet ein paarmal tief, dann hat er sich wieder in der Gewalt. Er geht an Deck nnd läßt sich hinüber zum Hebeschiff brin gen, um dort dem Chefingenieur mitzuteilen, daß die deutsche Tauchfirma eintreffen wird. Roberts atmet erleichtert auf. „Gott sei Dank, Sir! Tut mir ja leid, daß ich's nicht schaf fen kann, aber ... sollen darnm die Zwanzig dort unten leiden?" Gortfehnng folgt.)
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