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Sächsische Elbzeitung : 26.08.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-193608267
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19360826
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19360826
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1936
- Monat1936-08
- Tag1936-08-26
- Monat1936-08
- Jahr1936
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 26.08.1936
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Dr. Schacht in Paris eingettoffen Neichsbcmkpräsideick Dr. Schacht traf a>n Dicnstaqabcnb mit dein Flugzeug der Deutschen Lufthansa in Le Bourget ein. Zu seinem Empfanq hatten sich der deutsche Botschafter in Paris, Graf Welczck, und der Landesqruppenleiter Frank reichs der AO der NSDAP, Schleier, cingcfuudcii. Der Besuch Dr. Schachts wird in wirtschaftlichen und politischen Preisen in Paris stark beachtet. Obwohl man weiß, das) der Besuch in erster Linie nur einen Höslichkeits- akt und den Gegenbesuch zu der Reise des Gouverneurs der Bank von Frankreich, Labeyrie, nach Berlin darstcllt, nimmt man doch an, das; Dr. Schacht neben dein Leiter der Dank von Frankreich auch zahlreiche französische Politiker und Wirtschaftler treffen werde. Am Mittwoch wird der Gouver neur der Bank von Frankreich, Labeyrie, Dr. Schacht zu Ehren ein Frühstück geben, an dem auch Ministerpräsident Leon Blum, Außenminister Delbos und der Handels- und Finanzminister teilnehmen werden. Für Wahrheit und Recht Konrad Henlein in Mähren. In den mährischen Städten Hannsdorf, Röincrstadt und Nculitschcin fanden Versammlungen der Sudetendeut- schen Partei statt, an denen insgesamt 10 000 Personen tcil- nahmen. Konrad Henlein sprach über die sudclcn- dcutschc Not. Er führte u. a. aus: „In der Erkenntnis, das; sich der einzelne cingltcdcru mus; in die Gemeinschaft, um ihre Wünsche durchsetzen zu helfen und im gemein samen Kampf die Heimat zu schützen und die Rechte zu erhalten, liegt jene Kraft, die unsere Zukunft sichern wird. Die Geschichte würde uns verdammen, wenn wir nicht bereit wären, zu kämpfe«, zu opfern und, wenn cs nottut, zu leiden. Es ist die Schicksalsfrage aller Völker dieses Staates, ob cs gelingen wird, zu einer ehrlichen Befrie digung aller Völker zu gelangen. Wir wollen keinem anderen Volke etwas von seinem Recht rauben. Wir müssen aber verlangen, das; man uns die gleiche Achtung cntgcgcnbringt, die wir dem tschechischen Volke immer wieder beweisen. Wir müssen verlangen, das; unsere Heimat deutsch bleibt für alle Zeit. Wir müssen verlange», das; man die Bolksgrenzcn achtet, das« man unser Volk sich frei entfalten lässt. Wir müssen erwarten, das, man alles tut, nm unsere so schwer kämpfende Wirtschaft wieder cmporzubringen, das; man alles tun wird, nm den breiten Volksmasscn ein menschenwürdiges Leben zu ermögliche». I« diesen, Kampfe nm die Heimat gibt cs keine Kompromisse. Wir müssen für unsere VvlkSerhaltnng die Selbstverwaltung in allen völkischen Bereichen verlangen. Wir wollen dadurch nicht den Staat schwächen, son dern in einer echten Demokratie alle Kräfte des Volkes lebendig werden lassen. „Ich habe", so schloß Konrad Henlein, „im Ausland nichts anderes gesagt als ich hier sage. Ich habe die Wahrheit gesagt und muh für die Wahrheit eintretcn; denn Wahrheit und Recht werden uns helfen, das zu ändern, was heute geändert werden muß, damit wir lebe» bleiben." Im weiteren Verlauf der Versammlungen sprach auch Abgeordneter Frank. Er sagte u. a.: „Es wurde uns erklärt, das; über Autonomie mit uns nicht geredet werde. Dezentralisation und Negionalismus bedeuten aber keine Lösung der sndetendeutschen Frage. Wir sind nicht der Meinung, daß mit dem „Schlagwort" Autonomie nichts anzufangen sei. Wir sind vielmehr der Auffassung, daß nur eine unseren Verhältnissen entsprechende Selbstver waltung der deutschen Volksgruppe imstande ist. die bren nenden Nationalitätsprobleme Her Tschechoslowakei zn lösen." * Die Bczirksbchördc in Falkenau a. d. Eger hat den Parteitag der Sudetendeutschen Partei des Wahlkreises Karlsbad verboten. Der Parteitag sollte am 29. und 30. August stattfiudcn. Der Krcisleitcr der Sudeteudeut- scheu Partei hat den Innenminister in einem Telegramm unter Berufung auf die gesetzlichen Rechte und auf die Rede des Staatspräsideuten in Reichenberg um die Auf hebung des Verbots ersucht. Berletzung der FremdenreMs Professor Gerlach seines Baseler Lehramtes enthoben. Vern, 26. August. Die Negierung des Kantons Basel- Stadt hat den Baseler Hochschulprofessor für pathologische Anatomie, den deutschen Staatsangehörigen Dr. Gerlach, wegen angeblicher nationalsozialistischer Betätigung ent lassen. Die „Berliner Börsenzcituug" stellt hierzu fest, daß diese Entlassung ein bezeichnendes Licht auf die in der Schweiz übliche Stellungnahme gegenüber dem national sozialistischen Deutschland werfe. Trotzdem erst vor kur zem die Ermordung des Landesgruppenlcitcrs Gustloff gezeigt habe, wohin ein derartiges Verhalten führen könne, gehe in der Schweiz die Hetze gegen Deutschland unentwegt weiter. Im Falle Professor Gerlachs handele cs sich aber nicht nur um die üblichen kommunistischen nnd jüdischen Umtriebe. Dieser Fall sei vor allem des halb lehrreich und interessant, weil hier eine schwei zerische Behörde für die fristlose Entlassung ver antwortlich sei. Man mache Professor Gerlach den Vor wurf, in einem Schulungslager der deutschen Studenten schaft in Uebcrlingen einen Vortrag gehalten zu haben. Die Kantonregicnmg entlasse also einen Reichsdeutschen, weil er in Deutschland vor Reichsdeutschen gesprochen habe. Weiter-Mrd, wie das Blatt mitteilt, Professor Gerlach vorgeworsen, daß er seiner Tochter verboten habe, an einer Sammlung für Emigrantcnkinder teilzunehmcn. Abschließend kommt das Blatt zu der Feststellung, daß jeder NcichSangehörigc ohne Rücksicht darauf, ob er Parteimitglied sei oder nicht, als Nationalsozialist zu be trachten sei. Wenn man daher Deutsche als Gäste in einem fremden Land dulde, müsse man wissen, daß mau damit gleichzeitig auch Nationalsozialisten in seinem Land dnldc. „Die Entlassung deutscher Staatsbürger auS ihren Stellungen, lediglich weil sie Nationalsozialisten sind, verstößt somit gegen grundlegende Sätze des Frem- denrcchts." Herzlich anerkennende Worte Roosevelts Washington. Präsident Roosevelt sandte zur Feier des 70jährigen Bestehens der deutschsprachigen „Großdayton Zcitun g" in Dayton im mittelwcstlichcn Staat Ohio ein läu- Die Kommune wütet Tausende Personen in der Sowjet-Union verhaltet Der Beendigung des nach dem Beispiel der früheren großen foivjetrufsischcn Schauprozesfe aufgezogenen Thealer- prozefscs gegen die politisch seit Jahren ausgeschaltele soge nannte Sinowjew - Gruppe folgt eine neue Verhaftungs welle, wie sie ebenfalls schon früher mehrmals beobachtet werden konnte, wenn die maßgebenden Männer der Komin- I ter» und des Kreml Ablenkungsmanöver größeren Stils ! für notwendig hielten. Bevor die Nachricht über die Hinrichtung der sechzehn j vom Moskauer Militärgericht wegen angeblicher Verschwö- § rung zum Tode Verurteilten bekanntgcmorden war, wurde ; durch die kommunistischen Organisationen mit Hilfe von rasch anbefohlenen „Arbeiter-Versammlungen" und entsprechen den Entschließungen die Stimmungsmache gegen die in dem Moskauer Prozeß von den Angeklagten als mitschuldig be zeichneten Personen eingelcitet. Die Verhaftungen dehnen sich aber nicht nur auf die jetzt ebenfalls als Anhänger der Sinowjew-Gruppe ver dächtigen aus. In Moskau und auch In Leningrad erschie nen am Montagabend, in der vacht und Dienstag früh in zahllosen Wohnungen Beamte der sür die volMsche» Ver gehen zuständigen GPU, um die offenbar für neue Schau prozesse Bestimmten sestzunehmen und abzuholen, wie man hört, betrug die Zahl der Verhaftungen in Moskau, Lenin grad und anderen Städten bis Dienstag bereits mehrere Tausend. Moskau zeigt leine Luftwaffe Französische Offiziere auf dem roten Flugtag. Ter bereits sür den 18. August geplant gewesene Flngtag der rote» Luftfahrt fand nunmchr auf dem Mos- § kancr Flughascii Tuschino statt. Unter den vielen Zu schauer», die die Tribünen bevölkerten, fielen zahlreiche französische Offiziere nnd die Mitglieder einer vor kurzem in Moskau ciugctrosfcnen Abordnung französischer Fliig- zcngi»dttstricllcr und Ingenieure auf. Das Programm brachte Vorführungen der sowjctrussi- schcn Sport-, Zivil- und Militärluftfahrt. Von besonders demonstrativem Charakter waren dabei die Vorführungen der Militärflieger, mit denen man die französischen Gäste wohl am meisten zu interessieren gedachte. — So war auf dem Flugplatz n. a. das Modell einer Eisenbahnstation errichtet, die durch ein Bombengeschwader vernichtet wurde. Flakgeschütze nnd Jagdfliegcrlnftkämpfe wurden weiter vorgcführt. Großes Interesse fanden neueste Jagdflug zeuge mit einziehbarem Fahrgestell, die eine sehr beacht liche t Geschwindigkeit entwickelt^!. Fallschirmabsprüngc, aus acht großen Maschinen sprangen 200 Soldaten ab, Vorführungen weiblicher Fallschirmpilotcn nnd das Er scheinen zweier ganzstarrcr Luftschiffe bildeten den Ab schluß des Programms, das dcu Eindruck von einer sehr erheblichen Stärkung der sowjctrnssischcn Luftrüstun- gen gegenüber dem vergangenen Jahr vermittelte. Wühlarbeit in der ganzen Welt ^Bolschewistische ZcrsctznngSvcrsuche in Nordost- Mandschukuo. Die japanische Presse berichtet ausführlich über die bolschewistische Zersetzung und Propaganda in Nordost- Mandschnkno, deren Träger in engster Verbindung mit Moskau als sogenannte Weißrussen auftreten und bemüht sind, die ansässigen Weißrussen und die übrige Bevölke rung aufznwiegeln. Mit der Unterminierung und Zer setzung begann man schon vor zehn Jahren in der alten Mandschurei. Als geheime Organisation wurde sie im neuen Mandschnkno unter der Lcitnng des berüchtigten Spitzels Schalgrazow wcitcrgcführt. Seine Wohnung war der Sammelplatz und der Schlupfwinkel aller um- K stürzlcrischcu Elemente. Von hier ans liefen die bolsche wistischen Fäden nnd erfolgte die Errichtung kleiner Pro- pagandazellcn in ganz Nordost-Mandschukno in der Ge gend zwischen Hailar und Mandschuli als Verbindungs stellen mit den Sowjets. Alles war darauf abgestcllt, Spionage zn treiben nnd Vorbereitungen zu treffen, Terrorakte im Falle eines Krieges durchznführcn. Dem Material nach, das bisher bckanntgeworden ist, mnß man annehmcn, das; Schalgrazow und seine Helfershelfer auch an Bandcnbildnngcn, den Grenzübcrsällcn und den: Verschwörungen des letzten Frühjahres beteiligt sind KommunlstWer Raduu vor einem deutschen Konsulat Nach einer Vorführung des Sowjctpropagandafilms „Wir ans Kronstadt" in Prcßbnrg begaben sich etwa 100 Kommunisten, meist junge Leute, in zwei Gruppen vor das dentsche Konsulat, wo cs zu Lärmkuudgebungen kam. Unter den Demonstranten bemerkte man zahlreiche Juden. Im Verlauf der weiteren Ausschreitungen wurden Hoch rufe ans die spanischen Marxisten nnd auf Sowjetrußland ausgcbracht. Die Polizei, die kurz uach Beginn der Kundgebung zur Stelle war, säuberte energisch die Um gebung des Konsulats uud verhaftete zwei Personen. Bedenkliche Bundesgenossen Prag, 26. August. Wie das Sozialistcnblatt „Ranni Novinh" aus Chrudim meldet, ist bei den tschechischen Manöver« eine Reihe vo« Drähte« der Feldtclcpho«- - lcittmgcn durchschnitten worden. Als Täter würden einige Kommnnistcn (!) ermittelt. Damit hätten, so schreibt das Blau, die Kommunisten ihre Feindschaft gegen die tschecho slowakische Armc^ Beweis gestellt Die Budapester Preise zu dem Moskauer Iustlztheater! Budapest. Tic mit ungewöhnlicher Eile erfolgte Hinrichtnng der 16 Angeklagten im Moskauer Linvwjcw-Prozcs; wird von der gesamlen hiesigen Presse als kennzeichnend sür die wahren Verhältnisse in Sowjetrnszland beurteilt. Ter „P c st e r Lloy d" schreibt, seit einigen Fahren habe in zahlreichen europäischen Kreisen die Bereitschaft bestanden, an eine Normalisierung der Verhältnisse in der Svwjctrcvnblik zn glauben. Tie summarische Hinrichtung der 16 Angeklagten werfe Rußland jedoch in dem Urteil der Welt in die blutigsten Zeiten des Tschckatcrrors zurück. Unter der Ucbcrschrist „TaS blutige Moskauer Theater" schreibt der bekauutc völkische Rcichstagsabgcorductc Tr. Rajniß im „U j Magyarsa g", cs sei sür Europa un möglich, dic Gchcimnissc dcr Moskauer Politik zn vcrstchcn. Zwciscllos seien dic großcn inncrpolitischcn Spannungen, dic schweren wirtschaftlichen und jinanziellcn Schwierigkeiten und die drohende internationale Verwicklung die Ursache gewesen, dic i dic Moskancr Rcgicrnng vcranlaßtc, dic ncrvösc Spannung im Jnncrn in cine andcrc Richtung abzulenkcn. Eine ncnc Ent wicklung bcrcitc sich in Sowjctrußland vor. Tic alte Garde Lenins werde seht brutal vou Stalin niedergemehelt. Dieser M blutige Machtwahnsinn, diese blutige Komödie uud diese rein U asiathchc Herrschaft würden jedoch von Paris als europäischer u Knltnrstaat nnd Verbündeter angesehen. Ter katholisch-klerikale „Ncmzcti U j s a g" bemerkt, das Moskauer Bluturtcil sei eiu mit voller Berechnung geschickt durch- gefllhrtcs Schauspiel, um die Aufmerksamkeit dcr öffentlichen ! Mciuuug dcs cigcucu Landes und Europas vou dein wahren Zu- sland und den wirklich verantwortlichen Persönlichkeiten abzu- lenken. gercs Glückwunschtelegramm, indem er unter anderem erklärt, s,die Lcistnngcn dcr amcrikanischcn Bürger deutschen Blntcs stell ten einen Gtanzpnnkt in der Geschichte unseres Volkes dar. Die bewährten Eigenschaften der Männer nnd Frauen aus Deutsch land haben znm Ausbau uud Fortschritt iu allen Teilen unseres Landes bcigetragen, wo sic und ihre Nachkommen sich niederge lassen haben. Japans Erneuerungsolan Nationalpolitischc Richtlinie« vom Kabinett beschlossen. Nach fünfmonatiger Beratung Hal das japanische Ka binett einstimmig ein Programm beschlossen, dessen sieben Punkte als nationalpolitische Richtlinien zur Durchfüh rung dcr Staatscrncuerung bezeichnet werden. Im einzelnen sieht das Programm folgendes vor: 1. Ausbau von Heer, Flotte nnd Luftwaffe als wichtig sten Punkt. 2. Ausbau einer einheitlichen Volkserziehnng auf nationaljapanischer Grundlage. 3. Umban dcs Steuerwcscns. 4. Sicherung der Lebcnsbedingungcn dcs Volkes durch staatlichen Schutz gegen Naturschädcn nnd Stärkung des Versicherungsschutzes für dic Laudbevölke rung sowie staatliche Hilfe für Bauer«, Fischer und Klein gewerbetreibenden. 5. Staatliche Förderung dcr Indu strie und des Außenhandels, darunter Maßnahmen für die Selbstversorgung oder Sicherstellung dcs Bezuges von Oel, Eisen, Stahl und Wolle. 6, Förderung der Auswan derung nnd Kapitalausfuhr nach Mandschukuo. 7. Verein fachung der Staatsverwaltung. SmWe MMen m M Mit. Eine folgenschwere - Mahlzeit Eisenach. In Völkershausen in dcr Rhön waren ans dem Hof eines Landwirtes die Arbcftslcnte mit Drescharbciten be schäftigt. Kurz nach der Mittagspause.stellte sich bei dem größten Teil der Arbeiter Erbrechen ein. Viele wurden ohnmächtig, so daß sofort ein Arzt hcrbcigernfcn wurde. Dieser fand insge samt 13 Erkrankte vor nnd stellte bei ihnen Vergiftungserschei- nungcn fest. Nach Auspumpey. dcs Magens war bei allen dic größte Gefahr beseitigt. Lebensgefahr besteht, bei keinem mehr. Vermutlich ist dic Erkrankung auf den Genuß von nicht- einwand freiem Kochkäse zurückzusühren. Dic Erhebungen darüber sind aber noch im Gange. Die Ehefrau dcs Landwirtes, bei dem sich der Vorfall ereignete, hat sich die Sache lo zu Herzen genommen, daß sic sich in cinem nahen Buch ertränkte. Hochzcitsnacht mit Ucbcrraschnnge» Belgrad. Unter den Muselmanen in Mazedonien wird heute noch streng die alte türkische Sitte gewahrt, vaß der Bräutigam die Brant-vor dcr Eheschließung — nicht sehen darf. Daß oiese Litte zu manchen Ucberraschuugeu und Enttäuschungen führen kann, liegt ans dcr Hand. In dcr Türkei selbst wurde sie wohl auch deshalb abgcschasst. In Mazedonien ergeben sich aber noch heute aus ihr immer wieder tragikomische Geschichten. Eine solche erlebte auch dcr 30jährige Aki; aus Tctovo, der sich gegen entsprechende Belohnung zwei Brautwerbern anvertrnnt hatte, damit sic ihm cin passendes Mädchcn sändcn. Tic Brautwerbcr meldctcn dcnn auch nach kurzcm, daß das Mädchen gesunden sei, worauf die Hochzeit anbcraumt wurde. Bis dahin ging alles gut. Tas Zieren dcr Braut, dcm Bräutigam ins Schlasgcmach zu folgen, faßten die versammelten Hochzeitsgäste als jungfräu liche Schüchternheit auf. Schließlich gelang cs dem Zureden der Gäste, diese Schüchternheit zu überwinden, so daß dic Brant dem schon ungeduldig wartenden Bräutigam endlich folgte. Die Gäste, die nun "glaubten, alles sei in bester Ordnung, wurden plötzlich durch einen grellen Ansschrei, der aus dcm Ärautgemach kam, crschrcclt. Als sic hincingiugcn, lag dcr Bräutigam ohnmächtig auf dcm Fußboden. Tic Braut verdeckte ihr Gesicht mit beiden Händen und weinte bitterlich. Als sic die Hände vom Gesicht wegnahm, wurde es den Hochzcitsgästcn klar, weshalb Akif ohn mächtig geworden. Die Brant war nämlich mindestens 70 Jahre alt, worauf der Bräutigam natürlich, der sich ein junges Mäd chcn gcwünscht hatte, nicht gefaßt war. Akif war den beiden Ärautwerbern aufgcscsscn, die ebenso wie ihn auch die Braut betrogen und sich mit ihrer Provision aus dcm Staube gemacht hatten. Den Tod wegen einer Pslaumc Tie bei einem Landwirt in Obcr-Moschticnip in Mähren be schäftigte Dicnstmagd Zdcnka Hu sek fuhr am Donnerstag ans dem hoch mit Rübenblättcrn beladenen Wagen ihres Arbeit gebers vom Felde heim. Während der Fahrt wollte sich das Mäd chen von cinem am Straßenrand stehenden Baum eine Pflaume abreißcn. Als sic die Hand nach dcm Banmc ausstrcckte, bekam dcr Wagen, dcr gerade über cine unebene Stelle dcr Straße fuhr, einen Stoß, das Mädchcn verlor das Gleichgewicht und stürzte auf die Erde, wo cs mit ciuem Bruch des Rückgrates liegen blieb. In sterbendem Zustand wurde dic Verunglückte in das Kranken- haus gebracht. Er küßte dic Brautjungfer In Sau Franzisko ließ sich eine Frau kurz nach ihrer Heirat scheiden. Dcr Grund war allerdings sehr stichhaltig. Als der Mann mit seiner ihm eben angetranten Frau die Kirche ver lassen hatte, küßte er cine dcr Brautjungfern, dann bestieg er mit ihr ein Auto und beide fuhren davon. Die Frau hat bisher von ihrem ungetreuen Mann nichts wieder gehört. * Ter Reichsminister für VoMüsklärung und P-wpaganda hat den Bühnenbildner Benno von Arent im Anschluß an den ihm bereits am 15. Januar 1936 erteilten Auftrag,, das deutsche Bllhncnbildwescn einheitlich auszurichtcn, nunmehr die Bezeichnung „Rcichsbühncnbildner" verliehen. * Auf der Nürnberger Zcppelinwiesc wurde am Dienstag der letzte Stein in die 360 Meter lange Haupttribünc, die von einem mächtigen Säulcngang gekrönt ist, eingcfügt. Damit ist das wich tigste Bauwerk für den Reichspartcitag 1936 vollendet.
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