Suche löschen...
Sächsische Elbzeitung : 16.10.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-10-16
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-193610165
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19361016
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19361016
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1936
- Monat1936-10
- Tag1936-10-16
- Monat1936-10
- Jahr1936
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 16.10.1936
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Vom 21. bis 27. Oktobcr siudct in Würzburg ciuc Ncichs- taguug dcs üicichshcimstältcuamtcs der DAF. gcmciusam mi> der Akadcmic siir Laudcsforschuug und Ilicichsplnuuug und dem Deutschen Sicdlcrbuud statt. * Neichsminister Dr. Frick hat den weiter der Rcichsgruppc Banken »nd Vorstaildsmitglicd der Rcichs-Krcdil-Gcicllschast, Tr. jnr. et. Phil. Otta Christian Fischer, ;nm 'Mitglied der Aka demie siir deutsches Rccht eruauut. " Im Elisabcth-Kraiikcuhaus in Kopeuhagc« verschied nach kurzer Krankheit im Alter vvu ätz Jahrcu der Kanzler der deut schen Gesandtschaft, Pank Tischer. Ter Verstvrvene, der fast 2ä Jahre lang ununterbrochen in der Kopenhagener Gesandtschaft tätig gclvescu ist, ersreutc sich allgemein großer Beliebtheit und Achtung. * Der österreichische Bundeskanzler Dr. Schuschnigg hat den Borsland der österreichischen Prcssekammcr ernannt. Mit dem Vorsih im Borstand wurde der Pressechef der Bundesregierung, ausserordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister Eduard Ludwig, betraut. * ,Louig Eduard vou Euglaild lvird am Abend dcs KröunngslagcS eine Rnndsnukansprache an alle Unlerlaucu im Britischen Empire richten. Dafür soll die übliche Weihnachts- ansprache unterbleiben. * Für den Beginn der Txeicr-Zusammcuknnst der Außcu- minisler Italiens, Oesterreichs nnd Ungarns ist, tvie nunmehr von unterrichteter italienischer Seite verlautet, der 9. November iu Aussicht genommen. * Eine in Moskau eiugetrofseue Abordnung der tschechischen Militärflieger wurde von dem Befehlshaber der jowjelrusfifchc« Lnflstreitkräsle AlkSnis empfangen. Bon beiden Seiten wur den Reden gehalten, in denen die militärische Zusammenarbeit gefeiert wurde. schweren Schlag, nnd fchUestUch fei das ein ungeheurer Erfolg für Deutschland, das ja auf die zweiseitigen Abkommen hinstcucrc. Der „Populaire" sagt hierzu, es habe keinen Sinn, an der Bedeutung des neuen Kurses in Belgien hcrnm- zuratcn. Belgien habe amtlich den Wcstpakt fallen gelassen nnd sei zur Neutralitätspolitik der Porkricgszeit zurück- gekehrt. Tas Blatt wundert sich, das; in der Rede des Königs der Völkerbund überhaupt nicht genannt worden ist und fragt, ob Belgien vielleicht ans dem Völkerbund anstreleu wolle. Größtes Aussehen in England Bon amtlicher englischer Seite wird die in Paris gc- äußcrtc Bcrmntung, die belgische Erklärnng über eine Rückkehr zur Neutralität sei mit Unterstützung oder still schweigender Zustimmung Englands abgegeben worden, als unrichtig bezeichnet. Nichtig ist, das; Euglaild auf eine derartige Entwick lung in Belgien gefaßt gewesen sei. Es bestehe jedoch gnter Grund zn der Annahme, das; Euglaild weit davon entfernt sei, den belgischen Schritt zu begrüßen uud das; es sogar versucht habe, den Belgiern einen solchen Kurs abzuratcn. Tic ausrcnpolitischc Erklärung dcs Königs der Bel gier hat auch iu London allergrößtes Ausseheu hervor- gerufcu. „Belgien setzt Europa in Erstaunen" lautet die Ucberschrift der „Evcniug News". Das Blatt schreibt, das; König Leopold eine Bombe in die internatioualc "wlitik geschlendert nnd damit die Diplomaten Europas , Bestürzung versetzt habe. „Belgischer Schlag gegen den Völkerbund und den Locarnopalt!" heißt cs im „Evcniug Standard". „Star" hebt besonders hervor, daß Frank reich über die belgische Erklärung verärgert sei. Die amt lichen Stellen iu Loudou sind in ihrer Beurteilung der Lage vorläufig zurückhaltend. Ncutcr meint, der belgische Wunsch nach einer Rück kehr zur Porkriegsucntralitäl sei iu letzter Zeit aus zwei Gründen ueu belebt wordeu, nämlich erstens durch die britische Locarnonotc vom 18. September und zweitens durch die Tatsache, das; Belgien der Negierung Blum in Frankreich nnd dem französisch-sowjetrnssischcn Bündnis ablehnend gcgcnüberstche und eine weitere Linksschwen kung in Frankreich befürchte. Bom Standpunkt der britischen und der französischen Sicherheit würde eine Rückkehr Belgiens zum Ncutrali- tätöstntnö eine» schweren Schlag bedeuten. Im Falle einer strengen Neutralität Belgiens wären Gencralstabö- besprcchungeu zwischen Belgien, Frankreich und England unmöglich. Auch würde eS daun eine Berlchnng der bel gischen Neutralität sein, weuu bei einem europäischen Konflikt englische und französische Flugzeuge belgisches Gebiet überfliege«. Außerdem entfalle für England nnd Frankreich der Bortcil, im Kriegsfall belgische Flngzcng- stützpnnltc oder belgische Hvrchpvstcn benutzen zu köuucu. Wenn die belgische Neutralitätspolitik bis zur letzten logischen Folgerung durchgeführt würde, dürste Belgien selbstverständlich nicht in der Lage sein, seine Verpflich tungen unter dem Saultionsartikel ll> der Völkerbnnds- satzuug zu erfüllet;. Es wäre jedoch überstürzt, wenn mau aunebme, das; Belgien ans diesem Grunde ans den; Völkerbund austrcte. Französischer Schritt in Brüssel Der französische Botschafter in Brüssel, Laroche, erhielt von Außenminister Dclbos Anweisungen für einen sofort einzuleitcndcn Schritt bei der belgischen Negierung. Der Außenminister hat Laroche außerdem schwere Vorwürfe gemacht, daß er den Quai d'Orsay auf dieses hochwichtige politische Ereignis nicht vorbereitet habe. In politischen Kreisen in Frankreich glaubt man, in der belgischen Ankündigung den Willen zu erkennen, sich möglichst auch vou deu Verpflichtungen zu lösen, die dem Lande aus den» Völkerbundspakt erwachsen könnten. Die künftige Trnppcnvertcilnng der belgischen Armee werde, so betont mau hier, diesen Kurs sehr deutlich aus- drücken, da die Derkiiugstruppeu iu Zukunft gleichermaßen auch auf die französische Grenze verteilt werden sotten, während sie bisher in der Hauptsache aic der deutschen Grenze ausgestellt wäre». Paris über die Rede des Königs der Belgier „nicht sonderlich überrascht" Paris. Außcnminislcr Dolbos hat am Tvnncrstagvvrmit- tag mit feinen engeren Mitarbeitern eingehend über die neue Lage beraten, die durch die Rede des Königs der Belgier geschaf fen worden ist. Es ist nicht ausgeschlossen, das; der auswärtige Kammeransschnsz, der am Nachmittag zusammengetreten ist, sich gleichfalls mit der belgischen Frage beschäftigen und dem Außen minister um seine Stellungnahme ersuchen wird. In französischen diplomatischen Kreisen erklärt man, nicht sonderlich überrascht zu sein, da bereits die von dem belgischen Außenminister Spaak in Genf vertretenen Grundsätze eine fühlbare Umstellung Belgiens im Sinne der Rückkehr zur Vor- kriegsneMralüät erkennen ließen. Tie Rede des Königs Leopold trage einer feit Monaten in der belgischen Oessenllichkcit sich ab- zcichuenden Strömung Rechnung. Tie Rede zeige wohl die Richt linien der künftigen belgischen Politik aus. aber diese Haltung müsse jetzt im neuen Abkommen oder in der Anpassung der be stehenden Abkommen an die neue Lage ihren Niederschlag sinken. Wenn die Grundsätze, die sortau für die belgische Diplomatie maßgebend seien, eine neue Grundlage erhalten hätten, müßten sie noch verwirklicht werden, d. h., die Haltung Belgiens gegen über deu anderen Ländern bleibe ;» präzisieren. Aus diesen Erwägungen heraus möchte man in den Kreisen der französischen Diplomatie annehmen, daß die Erklärung des Königs Leopold Aussichten für internationale Verhandlungen eröffne, über die man allerdings noch nicht irgendwelche Mutmaßungen anstelle» könne. Zu dieser Annahme neigen die französischen Politiker umsomehr, als in belgischen Kreisen in Paris behauptet worden sein soll, daß Belgien nicht den Bölkerbund verlassen uud auch tätig au der Westvgktkouserenz Mitarbeiten werde. Italien und der belgische Neutralitätsbeschlusz Rom. Obwohl man in Abwesenheit des italienischen Regie rungschefs nnd des Außenministers in amtlichen Kreisen zum Neutralüätsbeschluß der belgischen Regicruna noch größte Zu rückhaltung au de« Tag legt, läßt mau am Tonucrstagabcud iu uulerrichtelen italieuischen Krestcn doch erkennen, das; die bel gischen Beschlüsse vou neuem die Richtigkeit der von Italien im Hinblick aus die Vorbereitung eines neuen Westpakles gemach ten Vorbehalte bestätigten. Tie italienische Regierung habe, so erklärt man in diesen Kreisen, in Voraussicht wichtiger Vcrändc- ruugeu in der europäischen Lage immer den Standpunkt vertre ten, daß vor der Einberufung der Füusmächtekonfcrcnz eine gründliche Vorbereitung notwendig sei, um die Vorbedingungen des neuen Paktes nnd den Charakter der zn leistenden Garantien klarzustcllcn. Man sehe deshalb in der neuen belgischen Politik ein wichtiges Element des Aufbaues, das sich auf der Linie der vou Mussolini seil langem befolgten Realpolitik entwickeln werde. Ungarn zur Erklärung des belgischen Königs Budapest. Tie Erklärung des belgischen Königs über die Rückkehr Belgiens zur strengsten Neutralitätspolitik hat hier außerordentliches Anssehen erregt. In hiesigen diplomatischen und politischen Kreisen wird diesem Entschluß weittragende Be deutung und entscheidender Einfluß auf die weitere Gestaltung der internationalen Lage nnd die Beziehungen der westcnropä- ischen Großmächte beigeniessen. ttebcrcinstimmcnd wird festgc- stellt, daß in erster Linie Frankreich durch diesen Schritt betrof fen sei. Die Abendblätter bezeichnen den Schritt des belgischen Königs als eine entscheidende Wendung in der weltpolitischen Lage uud erklären, daß das bisherige französische Sicherheilssvstem vor dem Zusammenbruch stehe. Schwedisches Verständnis für die Erklärung des belgischen Königs Stockholm. Die Erklärung des belgischen Königs Hal hier einen sehr großen Eindruck hervorgerufeu. Während sich die Morgcnblätter hauptsächlich uur auf die Wiedergabe der tclc- graphischeu Mclduugcn beschränkte«, nimmt das Abendblatt „Nva Daglight Al le Han da" bereits in seinem Leitartikel Stellung und erklärt, Belgien habe durch sciucu Beschluß, zur völligen Neutralität zurückzukchrcu, das srauzösischc Sicherheits system gesprengt. Belgien werde also nicht mehr länger das Mili tärbündnis mit Frankreich ansrcchtcrhalteu. Seine Rückkehr zur Neutralität werde sicher besonders im Norden wohlverstanden wer den, zumal sich der Grundsatz der sogenannten „kollektiven Sicher heit" durchaus als ein Trugbild erwiese» habe. I» einer solche» Lage hätte» die kleiuc» Staate» keine» andere» Ausweg als neu- lral zu bleibe» »ud ,z» versuche», a»s dem Juteresscukrcis der Rekruten rücken ein Durch Deutschland rollen lange Transporlzügc, die die neuen Rekruten in die Garnisonen bringen, wo sic nun zwei Jahre lang im Dienst für Führer und Volk ihrer Wehrpflicht genügen sollen. In den Kasernen sind in den letzten Tagen alle Vorbereitungen für den Empfang der „Neuen" getroffen worden. Alte Ansrüstnngsgcgcnständc siild nnsraugicrt, neue cingereiht worden. Unvorstellbar große Strohladungcu wanderten in die Strohsäcke, Schränke wurden hin- und hergcrückt, die Stuben neu her- gerichtet, — und daun kamen sie an, die „Schlipsträger", von den „Alten" kritisch gemustert. In Berlin, nnd ähnlich ging cs in den anderen Städ ten zn, füllten die neuen Rekruten, bepackt mit Rucksäcken, Koffern und großen Pappkartons Vie Bahnsteige, von den Mnsikkorps der Wehrmacht bis zur Abfahrt dcs Zuges mit Marschmusik erfreut. Unter den Klängen dcs Liedes „Muß i denn, muß i deuu . . ." ging es dauu nach herzlicher Verabschiedung von den Angehörigen hinaus in das deutsche Laud, für dessen Schutz die neue» Rekruten sich nun im Ehrendienst mit der Waffe wie einst die Väter als gute Soldaten erweisen wollen. Großmächte seimgehalüm zu werde». Belgiens Austritt aus der französische» Machtgruppe dürste ciuc nähere Zusammenarbeit mit Holland, der Schweiz und de» skandinavischen Staate» er- leichter». Das „Journal de Kenevc" zur neuen belgischen Politik - Gens. Tas „I o » r » a l de Geneve" begrüßt de» Ent schluß des belgischen Königs, zn einer frcigcwähltcn Ncnlralitäl überzngchen. Die Worte, die er dem Bestpiel der Schweiz ge widmet habe, würden hier Gefühle tiefer nnd dauerhafter Sym pathie erwecke». Tas Blatt weist daraus hi«, daß das Bekenntnis zn einer ausschließlich und restlos belgischen Politik eine Art Anspielung ans den französisch-sowjelrnstischcn Pakt enthalte, durch den Belgien mir zu leicht in einen Konflikt der Großmächte hätte hincingezogen werden können. Es liehen sich wohl noch andere Grstnde für die belgische Haltung anführcn, aber dieser fei durchschlagend. So komme man immer wieder auf den fran- zösisch-sowjetrnssischen Pakt, der Europa vergiftet und Frankreich isoliere. Belgien will eine Insel des Friedens bleiben Belgische Prcsscstimmeii Brüssel. Tie Rede, in der der belgische« König die neue Rich tung der belgische« Außen- nnd Militärpolitik für die Zukunft eindeutig feslgclcgl hat, hat aus die belgische Oesfentlichkeit einen tiesc» Eindruck gemacht. Es Bcgcn aber bis jetzt mir wenige Prcssekommentare vor. Mit größter Entrüstung wendet sich die sonst sehr sranzosen- srenndliche „Nation Bclge" in einem kurzen Kommentar gegen die »»sachliche Stcll»»g»ahme der Pariser Presse, der das Platt c»tacge»häli, daß das „unheilvolle" französisch-sowjcl- nlssische Abkommen den Verteidigern dcs französisch-belgischen Bündnisses ihre Aufgabe besonders schwer gemacht habe. Die belgische ösfeiitlichc Meinung, die nicht einen Augenblick daran gedacht habe, ans die Verteidigung des belgischen Gebietes zu ver zichten, habe sich entsetzt bei dem Gedanken, das; Belgien in einen Krieg verwickelt werden könne nm der schönen Angen der Sow jets willen. Tas seien die Befürchtungen gewesen, denen die Rede dcs Königs cntsprcchc. Tas große Börsenblatt „Echo dc la B o n r s c" sagt n. a.: Im Anstande schreibe man der Rede eine gewaltige Bedeutung zu. Das sei wichtig, aber in erster Linie sei die Rede für Bel gien von mlgchcurcr Tragweite. Das Ausland wisse mlnmchr, daß Belgien eine Insel des Friedens nnd der Ruhe bleiben wolle. Belgien wolle den Frieden. Es wolle nicht mehr in die Prcstige- Anscinandersctzung der Großmächte verwickelt werden. Deutsch-ungarische Zusammenarbeit Telegrammwechscl zwischen dem ungarischen und dem deutschen Außenminister. Der ungarische Minister des Aenßern von Kanya hat telegraphisch dein Reichsanßenminister von Nen- rath nnd dein italienischen Außenminister Graf Ciano seine Wicdcrbctrannng mit der Leitung des ungarischen Außenministeriums mugclcilt. I« seinem Telegramm an den Neichsanßcnministcr versichert Kanya, er werde auch iu Zukunft >vic in der Vergangenheit das vertrauensvolle nnd nützliche Zusammenwirken zwischen den beiden Völ kern Pflegen. Zn dieser Arbeit schöpfe er Kraft ans der nachdrücklichen Unterstützung dcs Ministerpräsidenten Daranyi, der ebenfalls seine herzlichen Grüße sende. In seinem Antworttclegramm erwiderte der Ncichsanßcn- ministcr von Neurath aufrichtig die Wünsche für die ver trauensvolle nnd gedeihliche Zusammenarbeit, zn der er auch seinerseits nach Kräften beitragen werde. * Griechenlands Wiederausbau Eine Unterredung mit Ministerpräsident Metaxas. Vou einer Aesichtigungsrcisc durch Nordgricchenland zurückgekehrt, empfing der griechische Ministerpräsident M etaxas einen deutschen Pressevertreter zu einer Un terredung. in der er einen von stolzer Befriedigung ge tragenen Rückblick ans die zweieinhalb Monate seit Er richtung der Diktatur gab uud mit großer Zuversicht die kommcuden Aufgaben schilderte. Der Ministerpräsident äußerte sich sehr befriedigt über seine Bcsichtigungsrcise, auf der er überall feststellen konnte, daß der Umschwung in allen Teilen dcs Landes und in allen Kreiselt der Be völkerung volle Zustimmung gefunden hat, nnd das; vor allem Arbeiter und Bauern mit ganzen; Herzen der neuen Entwicklung zugetan sind. „Das Volk interessiert mich vor allen Dingen," sagte der Ministerpräsident wörtlich, „nicht das Schicksal seiner früheren unzähligen Führer, gegen die wir znm Teil mit notwendiger Strenge Vorgehen mußten. Das Ziel, das ! wir nns gesetzt haben, ist die Wiedergeburt dcs gricchi^ ! schcn Volkes, es zu einem neuen Leben voll nationaler Kraft nnd Stärke zu führet,. Wenn auch für die Errichtung der neuen Negierung ' in. Griechenland lediglich innerpolitische Gründe maß gebend waren, so ist auch zu berücksichtigen, das; ein inner lich gefestigtes Griechenland auch nach anßcn einen ganz anderen Machtsaktor, darstellt, der weit besser imstande ist, sich als friedliches Land zu behaupten.",. Ministerpräsident Metaxas kam abschließend auf das so herzliche deutsch-griechische Verhältnis und auf die engen wirtschaftlichen und kulturellen Bindungen zwischen beiden Ländern zu sprechen. Unterredung zwischen «eck und Lelbos Der polnische Außenminister Beck hatte am Donners tag vor -dem Frühstück, das ihm zn Ehren am Quai d'Orsay gegeben wurde, mit dem frauzösischen Außen minister Dclbos ciuc halbstüudigc Unterredung. An schließend an das Frühstück hielten Ministerpräsident Bl nm nnd Anßcnministcr Dclbos eine fast einstündigc Zwiesprache. In gnUmtcrrichtctc» Kreisen ist man der Ansicht, daß zwischen Bcrk und dem französischen Minister in erster Linie über die Auswirkungen gesprochen wnrdc, die man dem bei dem Aufenthalt des polnifchen GcncralstabSchcfS in Paris getroffenen Abkommen geben könne nnd in zweiter Linie über die Rückwirkungen dcs bclgischcn Schritts auf Europa. Neuer Gouverneur des Memelgebjetes Kowiw. Dic seit einiger Zeit beschlösse,«' Umbesetzung aus de». Poste» dcs Go»vcr«c»rs des Mcmclgebictes ist, wie aus zu verlässiger Quelle verlautet, uuumchr erfolgt. Zum ucueu Gon- vcrucur ist der bisherige Kowiwcr Obernotar, Oberstleutnant der Reserve Jnras K ubilius, ernauyt. Knbilius ist Landwirtssohn, l<> Jahre alt nnd war bis zam Ausbruch des Krieges Voiksschullchrcr iu Nordlitaueu. Er.be suchte während des Krieges die Jnnkerschnle in Moskau uud war zwei Jahre laug russischer Frontoffizier, 1919 kam er nach Litauen zurück uud trat gleich als Freiwilliger in die litauische Armee ein, nah», an den damaligen Kämpfen gegen den Bolsche wismus aktiv teil uud führte sogar eiu Regiment. Bis zu sei- ucm Abschied in, Jahre UM bekleidete er verschiedene höhere Aemter der Manischen Armee, n. a. war er Kanzleichef des Gcne- ralstabes. Von INN ab Ivar er drei Jahre lang Kreischef in Schan- lcn. Seit drei Jahren bis znm heutige» Tage ist er oberster Notar vou Kowuo. Seine juristischen Studien beendete er im Jahre 1927 au der Kownocr Universität. Kubilns ist Mitglied des Zcntralvorstandcs des Tantiuinkai-Vcrbandcs nnd führendes Mitglied einer Reihe anderer nationaler Bereinigungen, dar unter Mitglied des Zentralvorstandes dcs Verbandes zur Be- freinug des Wiluagcbietes. Er gilt allgemein als eine wMiche, ruhige Persönlichkeit. . Wie ferner verlautet, soll der bisherige Gouverneur Knrkans- kas zum Vorsitzenden der Kownoer Industrie- und Handelskam- mcr ausersehen sein. Dem Vernehmen nach wird KnbjlinS sich bereits am Freitag auf seinen neue» Posten nach Memel begeben. Eine amtliche Bestätigung wird noch erwartet. Leitspruch siir 17. VNover Nicht Lebensverneinung bestimmt einen Staat und formt ein Volk und gibt ihm Kraft und Energie sondern allein eine unbändige Lebensbejahung und Lebensfreude! Alle unsere Arbeit muß von einem einzigen Gedanken beherrscht werden: den deutschen Arbeiter zu einem stolzen, aufrechten und gleichberechtigten Volksgenossen zn machen! Dr. Robert Ley.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder