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Sächsische Elbzeitung : 03.11.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-11-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-193611033
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1787841065-19361103
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19361103
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1936
- Monat1936-11
- Tag1936-11-03
- Monat1936-11
- Jahr1936
- Titel
- Sächsische Elbzeitung : 03.11.1936
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Artilleriefeuer vor der Hauptstadt Weitere Erfolge der Nationalisten Die Nationalisten batten im Norden und Nordosten von Navalearnero neue Erfolge zn verzeichnen. To lvnrde der rund 20 Kilometer tvestlich von Madrid liegende Ort Brnnete eingenommen. Vorher batten die Nationalisten die kleine Ortschaft Sevilla la Nneva beseht, wobei die Kommunisten nnr schivachcn Widerstand leistete». Sowjet- russische Danks, die cingrcisen wollten, konnte» sich nicht entwickeln nnd zogen sich in eiliger Flucht in der Nich- ! tung ans Ntadrid zurück. Eine andere Kolonne eroberte ! Villamantilla. Bei Brnnctc erbeuteten die Nationalisten zwei 15- . Zentimeter-Geschütze nnd nabuien 30 Kommnnistcn gc- ! sangen. Vier Beainle der (Guardia Eivil, die von den j Violen znm Kamps gegen die Rationalisten gczwnngen lvordc» waren, liefen über nnd bestätigten die anarchisti- scheu Zustande in Madrid. Fu de» Kämpfen bei Brnnctc § tvnrdcn aus beiden Seiten auch Artillerie nnd Flieger cin- gcscht. Marxistische Milizen meutern Nach Berichten von Flüchtlingen ans Jadragne nord östlich von Madrid ist beim Borrückcn der nationalen Ab teilung Marzo unter den roten Harde» eine nnbeschreib- liche Panik ansgcbrochen. Zuerst seien AM^Männer, die znr Berteidignng der Ortschaft Jadragne Schützengräben ausiversc» sollteil, mit dein Bemerken, daß sie keine Selbst mörder seien, in Richtung Madrid cutslohen. Dieses Bei spiel babc dann bald darauf 1500 marxistische Milizsolda- <en veranlaht, unter laute» Beriviinschnngc» gegc» ihre Führer z»m Bahtthos Entanilla z» »larschicre», dort ci»cn Zug z»sa»imc»;»stcllcn »nd »ach Madrid abzu- daaipfc». De»i örtliche» Befehlshaber, der die rote Horde vo» ihrem Borhabc» abbringcn wollte, habe man erklärt: „Wir gehöre» znm Heer der Pasionario, aber wir haben weder Sic noch irgendeinen von den anderen Bonze» je mals gesehen. Man führt uns n»r znm Schlachthof!" Als Folge dieser Vorfälle sei cs zn einem regelrechten Gefecht zwischen Anarchisten und Marxisten gekommen, Nationale Begeisterung in Portugal In Lissabon fand eine riesige Kundgebung statt, bei der die Bcvölkcrnng der portugiesischen Hauptstadt mit großer Begeisterung ihre Zustimmung zur Außenpolitik des Landes znm Ausdruck brachte. Ministerpräsident T a - lazar selbst sprach vom Balkon seines Ministeriums aus zu den Bolksmasscu, die dem Führer des ueueu Portugal immer wieder ihre Treue uud Auhäuglichkcit bckuudeten. Besondere Beifallsstürme rief Salazars Hinweis hervor, daß Portugal sowobl in Gens als auch vor der Nicht- tiumischuttgskommissiou in London gegen Sowjetrußland und Sowjetspanien Front gemacht habe und stets die Dienst an der Astgemeinheit 20. Post- und Tclegraphcnwisscnschaftlichc Woche. In Berlin begann die 20. Post- nnd Telegraphen- wissenschaftliche Woche, die 1200 Beamten, Angestellten nnd Arbeitern der Deutschen Neichspost neue Anregung auf sachlichem Gebiete geben und auch der staatlichen, sozialen und kulturpolitischen Ausbildung dienen soll. In seiner Eröffnungansprache wies der Ncichspost- minister Freiherr von Elh - N n bcna ch auf deu Vier- jahrcsplau hin, der neue uud große Aufgabe» stelle, die mir gelöst werde» kö»»te», we»» alle, die z»r Lösimg be rufe» sind, das beste leiste». Auch die Deutsche Reichspost könne nnd müsse dazu beilragen, das gcstöcktc Ziel zu er reichen. Jeder müsse die Verpflichtung fühlen, seinen Wir kungskreis zu vergrößern und sein Wissen zu mehren. Der nationalsozialistische Staat verlange restlosen Einsatz aller Kräfte zur Erzielung bester Leistungen. Bei diesen Bemühungen sollen aber die Beamte», Ar beiter »»d Angestellte» der Reichspost »icht a»s sich allein gestellt sein. Die Neichspost »volle das Leislungsstreben je des einzelnen ihrer Gefolgschaft fördern nnd in die richtige Bahn lenken. Die Reihe der Vorlesungen begann mit einem Vortrag des Ministerialdirektors im Reichspost- ministcrinm, Diplomingcnicnrs Nagel, über die Auf gaben der Deutschen Neichspost im Dritten Ncich. Er teilte besonders die Bestrebungen im Neichspostsiuanzgeseh von 102-1, dessen verfehlte privalwirtschaftlichen Answirkungen die Wirtschaft selbst zu spüren bekam. Daneben stellte der Vortragende in wirksamer Weise deu Grundsatz für die Zukunft: Größte Leistungssteigerung für die Bedürfnisse der Volksgemeinschaft bei voller Niirksichtuahmc auf den Schaffeudcu. Anschließend gab der Vortragende einen Ueberblick über die seit 1033 erzielten Fortschritte in Technik, Betrieb nnd Organisation nnd schilderte die kassenmäßigcn Ergeb nisse. Seit 1933 hat die Post für 6-15 Millionen Aufträge vergebe» »»d cmßerdem -106 Millio»eu au das Reich ab- gclicfcrt. Die Deutsche Neichspost hat ein anderes Gepräge: Dienst an der Allgemeinheit. * 80» Kreisleiterinneu in CröWsee Von, 3. bis 7. November sind sämtliche Kreisfranen- schaftslciterinnen der NS.-Franenschaft aus allen deut schen Gauen zu einer Tagung auf der Ordcusburg Crös- sinsee versammelt. Die Rcichsfrauenführerin, Frau Scholtz-Klink, wird eine Arbeitsgemeinschaft über die Aufgaben der NS.-Fraucnschaft in der heutigen Zeit halten. Ebenso werden alle Abteilungsleiterinnen der großen Arbeitsgebiete des Deutschen Frauenwerks, der Mütterschulnng, der Abteilung Volkswirtschaft — Haus wirtschaft, der Abteilung Ausland, des Fraucnamts der DAF. zu ihnen über die Ausrichtung ihrer Arbeit sprechen. Znm Abschluß der Tagung werden der Reichsorgani- sationsleiter, Dr. Leh, und der Hauptamtsleiter der NSV., Hilgen^eldt, Vas Wort ergreifen. Zum Ab schluß der Tagung wird die Neichsfrauenführerin noch Worte des Abschieds an die Teilnehmerinnen richten. Würde einer selbständigen Nation zn wahren bereit nnd ent schlossen sei. Flughafen Gelale genommen Paris, 3. November. Wie die Agentur Fournlcr aus Lissabon meldet, haben die Truppen des Generals Varela de» Flugplnli Gctafc, 20 Kilometer vor Madrid, beseht Auch dic Kolonnen des Generals MnSkardo au der Gundarnmn Front setzten unaufhaltsam ihre» Vormarsch fort. Dic nntivnnlcn Angreifer bedrohen jetzt den ein zsgcn RückzugSwcg der im Escorial verschanzten Milizev Der Vormarsch aus Madrid schreitet sort Eine ganze Kompanie Soldaten zu den Nationalisten Ubcrgcgangcn Sevilla. Der Vormarsch der nationalen Truppen ans Madrid schreitet nnanshaltsam fort. Am MoMagvormiUag ist eine Ab teilung von Valdemvro aus ans der Straße Aranjuez-Madrid sieben Kilometer weit vorgcdrnngen und hat die Ortschaft Pinto «Bezirk Gctasc) eingenommen, die nnr noch 1-1 Kilometer von der Hauptstadt cutfcrm ist. Bei der Einuahmc von Valdemoro wur den -15 Angehörige der Guardia Eivil gefangen genommen, die nicht mehr länger unter den Marxisten kämpfen wollten nnd sich deshalb den nationalen Truppen ergeben haben. Im Frontabschnitt von Jllcscas stellte sich eine ganze Kom panie Soldaten unter Führung eines Unteroffiziers dem natio nalen Vorposten. Die Leute stammte» aus Valencia und waren von den Roten znr Verteidigung der Hauptstadt gepreßt worden. Sic hatten die allgemeine Verwirrung bei den roten Milizen dazu benutzt, zu den nationalen Truppen nbcrzugchcn, und zeig ten große Freude, daß ihucn. ihr Unternehmen geglückt war. Tie Soldaten berichteten, daß dic Panikstimmung in Madrid durch dic immcr bcdrohlichcr wcrdcndc Nähc dcr natioualcn Trupppcn ständig zmichmc. Ein rotcs Flugzeug, das cincn Luftangriff aus Talavcra vcr- suchtc, wurdc von nalionalcn Jagdflicgcru verfolgt uud bci Al- corcon abgcschosscn. Auch vom Frontabschnitt Sigucuza wird von cincm mucn crsolgrcichcn Vormarsch dcr nationalen Truppen berichtet. Es gelang, die Ortschaft Baidcs an dcr Bahnstrcckc Madrid—Sara gossa cinzunchmcn, sowie dic Ortc Ncgrcdc und Torrcmocha dc Jadragne nnd die Anhöhen am Fluß Dulce zu besetzen. 25VV ausländische Marxisten in Valencia cingctroffcn Valencia. 2500 Marxisten, die von der Botschaft dcr Madri- dcr „Rcgicrnng" in Paris angcworbcn nnd in Maricillc an Bord eincs spanischen Dampfers cingcschifft worden waren, sind hier eingctrosscn. Es handelt sich meist nm vorbestrafte und arbeits scheue Burschen, dic dic Rcihcn dcr roten Milizen verstärken sollen. Wieder spanisches Nold nach Frankreich verschoben Paris. Ter spanische Kuller „Tramontana" ist ans Carta gena mit einer Ladung Gold im Gewicht von .">3,856 Kilogramm in Marseille cingclrosfcn. Tic Scndung ist für dic Bank von Frankrcich bcftimml. „Der Bolschewik" Eine ciudriugliche Bildcr- nnd Dvtnmcnicnscha«. In Berlin lvordc cinc außerordentlich lehrreiche Bildcr- »nd Dokumentenschan aus den Archive'» dcr Anti« Komitttcrn „Dcr Bolschewik" durch den Leiter der Anti- Komiutcr», Dr. Ehrt, von dcr iu- u»d ausländischen Presse eröffnet. Das ausgestellte Material ist das nm- fasscudstc, das bisher zum Thema Bolschewismus geböte» lvordc» ist. Die wichtigsten Bild- nnd Schriftdokiimcnte aus dem In- und Anslandc werden hier dcr Ocffentlich- kcit gezeigt: ein erschütterndes Anklagcmaterial gegen den Weltzerstörnngöwahn Moskaus. Zehn Abteilungen geben ein eindringliches, furcht bares Bild vou dem Kamps gegen Gott und Ncligion, dem bolschewistischen Kindcrclcnd, den Folgen der angeb liche» „Befreiung" dcr Fran, von dcm elenden Lebens niveau des Sowjetbürgers, das sich in den riesigen Preis unterschieden gegenüber Tcntschland zeigt, von dcr Knl- tnrschande dcr 6 Millionen ZwangsarbeUer, die in Wäl dern Sibiriens dcr Machtgier dcr bolschewistischen Fremd- Herrscher geopfert werden, von den grausigen Methoden ! der GPU., Einzelmord, Massenmord, Geiselmord, und schließlich von dcm entsetzlichen Huugcrelcnd, das sich Jahr für Jahr wiederholt. Weiter wird der bolschewistische Versuch, auch die übrige Welt diesem Regime des Blutterrors und des Masfenclcnds zu uutcrwcrsen, gezeigt. Iu den einzelnen Abteilungen wird die rote Zersctzungsarbcit in aller Welt dokumentarisch belegt. Ein besonderer Teil zeigt, wie Deutschland den Bolschewismus überwand und die Volksgemeinschaft schuf. Auf der Waudflächc „Spanien im bolschewistischen Fieber" werden die neuesten Bilder des roten Terrors gezeigt. Den Abschluß bildet eine Dokumentensammlung über den 7. Weltkongreß dcr Ko mintern, dcr dic Kriegserklärung Moskaus au dic Welt darstellt, über die Note Armee als Armee der Weltrevo- lutiou uud des Sowjetimperialismus und über die Mos kauer Eligue um Staliu. Eine Weltkarte zeigt in Ver bindung mit einem Schällplattenvortrag die Wühlarbeit des Bolschewismus iu allen Ländern von 1917 bis zur Gegenwart, aber auch das Erstarken der Gegenkräfte in den einzelnen Staaten." w Moskm wühlt i« der Schweiz Die „Rote Hilfe" als Hctzzcntrale. Wie die Genfer Blätter ans Bern melden, hat die Bnndcspolizei seit der vor acht Tagen erfolgten Ver öffentlichung der ersten Ergebnisse über dic Untersuchung ' dcr Umtriebe der Noten Hilfe in dcr Schweiz ihre Nach forschungen fortgesetzt und einen umfangreichen Schrift wechsel dieser Organisation mit dem Ausland be schlagnahmt. Dic von der Polizei beschlagnahmten Briefe erbrin gen den unwiderleglichen Beweis, daß dic Rote Hilse ent gegen allen Ableugnupaen der marxistischen Presse auS Moskau ganz genaue Anweisungen über die Organisie rung und Ausdehnung der kommunistischen Propaganda in der Schweiz erhalten hat. Antikommunistische Kundgebung in Warschau Warschau. Tie Vertreter der nalionalistischcu polnische» Presse hatte» am Sonntag in Warschau cinc antikommnnisthche Knndgcbnng einbcrnscn, an dcr über 2000 Pcrsvnc» tcilnahnicn. Vcrschicdcnc Rcdncr wicscn instzcsondcrc ans die enge Verbun denheit des KvnnminisinnS mit dein Fndcntnm nnd dcr Frei- manrcrci .nnd damit ans die Notwendigkeit einer Löstmg dcr Jttdenfragc in Pole» hin. Auch im Vcrlansc eines Umzuges, an dc», «ich besonders jugendliche Personen beteiligten, wurde gcgc» hcu jüdischen Ein- slnß in Polen protestiert nnd in verschiedenen jüdischen und kom- munistcnsrcnndlichcn Berlagshänsern nnd Geschäften Scheibe» ciugczchlagc». Blutiger Zusammenstob in Rumänien Ein blutige. Zusammenstoß zwischen Anhängern der Nationalzaranistischen Partei nnd Bauern, die znm größ ten Teil den Rechtsparteien, vor allem dcr Ehristlichnatio- nalcn Partei Enza-Goga angchörcn solle», hat sich in dcr rumänischen Ortschaft Unccsti im Bezirk Vaslni ereignet. Angeblich sollen dic Nälionalzaranistcn, die in dcr Ort- schäft cinc politische Kundgebung veranstalten wollten, von den Bauern angegriffen worden sein. Jedenfalls kam zn einem Fcncrgcfccht zwischen beiden Gruppen, bei dem ein Bancr vom Vizepräsidenten dcr nationalzaranistische» PaNciorganisation von Unccsti, dcm Gcncral i. N. Ncgrc, getötet lvnrde. Weitere l-1 Bauern w> u schwer verletzt. USA kN Her Wahlurne Ein beispiessoserPropagandaseldzug abgeschlossen Das Ende des amerikanischen Wahlkampfes istz er reicht. Noch einmal wurden am letzten Tag der Wahl, am Montag, von den beiden Hanvlpartcicn, den Demo kraten nnd den Ncpnblikancrn, die besten Nedncr znr Wahlpropaganda hcrausgcstcllt. Dic letzten Wahltrümpfe wurden ausgcspiclt, Schlagworte prasselten noch einmal ans dic breiten Massen der Wähler nieder. Zeitungen und Nnndfnnk standen voll im Dienst dieses heftigsten Wahlkampfes aller Zeiten, dieses am gigantischsten auf gezogenen Wahlringcns, wie man cs schon ncnncn kann. Nic aber wurden auch für cinc Wahl so cnorme Mittel anfgcwandt, wie in diesem Falle. Der Präsidcntcnwahl- kampf 1936, dcr kurz ans den Nenner Roosevelt — Landon gebracht werden kann, ist dcr kostspieligste in dcr Geschichte dcr amkrikanischc» Wahlen überhaupt. Er hat insgesamt l3 Millionen Dollar ge kostet. Davon entfallen ans dic Republikanische Partei 7^ Millionen, ans dic Dcmokratischc 31L nnd über 2 Mil lionen Dollar ans kleinere Parteien. Daß diese Summe- von >3 Millionen Dollar auch selbst für amerika nische Verhältnisse überraschend groß ist, beweist die Tatsache, daß die Wahlkostcn 1932 nicht einmal ganz -1^ Millionen gekostet haben. Alles, was irgendwie geeignet war, ans dic amerikanischen Wählcrmasscu zn wirken, lvnrde in den Dienst der Sache gestellt. Schreiende Reklame, Stars aus allcu Sparten des Lebens, Männer und Frane» vo» Name» milßten sich wahlrcdnerisch be tätige». Selbst dcr ciilstigc Boxweltmeister Jack Demp - s e h hatte sich i» dc» Dienst dcr Sache zu stellen. An dcr Spitze einer Gruppe Ringkämpfer bereiste er dic Oststaatcn, um unter den Sportbegeisterten Stim- mnttg für dic Novscvclt-Wahl zn machen. Einer seiner großen Gegenspieler war der dreifache Olhm- piasiegcr, Jesse Owens. Das „amerikanische Lauf- wundcr" hatte sich für dic Republikaner entschieden nnd hielt nnn im Lande nmherreiscnderweisc zündende Wahl reden für dic Partei Landons. Von seiner Wahlpropa ganda erhofft man namentlich cincn durchschlagenden Wahlcrfolg bei seinen schwarzen Rassenangehörigcn. Im übrigen hatte dic Polizei der amerikanischen Volkspshche weitgehend Rechnung getragen. Man weiß, daß große Veranstaltungen in USA. allzu leicht zu Störuugsmauö- vcru unsozialer Elemente benutzt werden. Infolgedessen hatte dcr New-Yorker Polizeipräsident vorsichtshalber au- gcordnet, daß alle der Polizei als verdächtig bekannten. Personen, sowie alle mehrfach Vorbestraften bis Dienstag früh in Gewahrsam genommen sein mnßten nnd bis Mitt woch früh dort sestgchaltcn werden, damit dic friedlichen Bürger in „Gottes eigenem Land" wie die Amerikaner ihre Heimat mit Vorliebe nennen, den Dienstag über unbehindert zur Wahl gehen können. Es war eine recht umfangreiche Razzia, die New Yorks Polizei durchzu- führcn hatte, und der Erfolg war, daß die Gefängnisse im weiten Umkreis New Yorks am Dienstag brechend voll waren. Das letzte Wort zur Wahl hatte Präsident Roosevelt, dcr zuerst Moutag abeud in der Nähe seines Heims in einigen umliegenden Ortschaften sprach. Kurz vorher hatte Gouverneur Laudou cben- salls iu seinem Heimatort gesprochen. Den eigentliche» Schlnßakkord bildete dann eine Nuudfuuksenduug über alle amerikanischen Sender, am Montagabend von 23 Uhr bis 23.20 Uhr. In diesen 20 Minuten kam die beste Redner-, garnitnr noch einmal kurz zu Wort, zum lctzteuWort, und das allerletzte hatte Roosevelt. Nun darfstüan auf das Auszähluugsergebnis der Wahl gespauut sei» ... Amerikas Schiffahrt stillgelegt Ausbreitung deS Hafenarbcitcrstrciks in USA. New York. 2. November. Der vor einigen Tagen be gonnene Hafenarbeiter-Streik hat jetzt den gesamten Han delsverkehr an der Westküste sowie znm großen Teil auch an der Ostküste des Golfs von Mexiko lahmgelegt. Der Ausstand nimmt täglich ernstere Formen an. Der Schaden, der durch ihn verursacht ist, beträgt schon jetzt viele Millio- - nen Dollar. » Dic Gewerkschaften, auf deren Betreiben dic Hafen arbeiter in den Streik getreten sind, beabsichtigen, sämt liche Häfen dcr Bereinigten Staaten zu blvlkicrcu, um dic Schiffahrtsgesellschaften zu zwingen, nachzugcbcn. Die Lohnforderungen wollen diese auch nicht ganz ablehnen, weigern sich jedoch strikt, den Gewerkschaften das von diesen geforderte Recht der alleinigen Arbeitsvermitt lung einzuräumen. Ein Vorschlag der Schiffahrtsgesell schaften, eineu Ausschuß zu bilden, in dem Vertreter der Gewerkschaften und Reedereien über die Auswahl einz»- -stellcndcr Arbeiter « entscheiden sollten, wurde wiederum von den Gewerkschaften abgelehnt. Im Hafen von New York streiken bis jetzt 2300 Arbei ter. 18 Schiffe sind am Auslaufen verhindert. In de» Häfen Boston, Providence, Galvcstou, Baltimore, Phila delphia, Port Arthnr. Charleston, Norfolk und Houston iw Texas liegen über 50 Schiffe still.
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