Sächsische Elbzeitung : 02.11.1936
- Erscheinungsdatum
- 1936-11-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Urheberrechtsschutz 1.0
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- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1787841065-193611029
- PURL
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- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1787841065-19361102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungSächsische Elbzeitung
- Jahr1936
- Monat1936-11
- Tag1936-11-02
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- Sächsische Elbzeitung : 02.11.1936
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Sächsische Elbzeitung Tageblatt für die Hlc Sächsische Elbzeitmig enthält die amtlichen BckanntmachniMN des Bürgcr- mcistcrü 5» Bad Schandau, des Hanplzollamts Bad Schandan und des Finanzamts Sebnitz. H c i m a t z e i t n n q siir Bad Schandau mit sciucu Orlswilcn Ostrau und Poslclwitz und die Landncmcindcn Allendorf, Goßdors mit Kohlmühlc, Kleingicß- hiibel, Krippe», Fichtenhain, Millcludorj, Porschdors, Prosscn, Ralhmanusdorj mit Plan, Rcinhcirdlsdorf, Schmilka, Schöna, Wallersdorf, Wcndijchfährc. Drnck nnd Verlag: Sächsische Elbzeitung, Alma Hickc, Inh. Walter Hieke, Bad Schandau, Zaukenstr. 13 t. Fernsprecher 22. Poslschcckkonlo: Dresden Nr. MM. Gemcindcgirakonio: Bad Schandau Nr. 12. Gcjchäilszeil: wvchcntags 148-18 Uhr. Sächsische Schweiz Die Sächsische Elbzeitung erscheint au jedem Wochentag nachmittags 4 Uhr. Bezugspreis: monatlich frei Haus 1.85, RA!, winschl. Botengeld), für Selbst abholer monatlich 1.05 RM., durch die Post 2.00 RM. zuzügl. Bestellgeld. Einzel nummer 10 RPs., mit Illustrierter 15 !)!Ps. Nichterscheinen einzelner Nummern und Beilagen infolge höherer Gewalt, Betriebsstörung nsw. berechtigt die Bezieher nicht zur Kürzung des Bezugspreises oder zum Anspruch aus Lieferung der Zeitung. Anzeigenpreise: Ter Ranm von 1 nun Höhe und -10 mm Breite kostet 7 RPf., im Tcxltcil 1 nun Höhe und !I0 mm Breite 22,5 RPf. Ermäfzigte Olrnndprcisc, Nach lässe nnd Bcilagcngebühren lt. Anzcigcnprciülistc. Erfüllungsort: Bad Schandau. Ständige Wochenbeilagen: WM-»'-„Das Leben im Bild" — ,Zum Wochenende" - Illustrierte Sonntagsbeilage: ———. Nr. 2S6 Ba- Gchan-au, Montag den 2. November 19S6 80. Jahrgang Italiens Friedenspolitik Grobe Rede Mussolinis — Absage an Gens Ten Höhepunkt des Besuches Mussolinis in Mai land, der Gctzurtsstadl des Faschismus, bildete der große Aufmarsch. Bei strahlendem Sonnenschein zogen die un übersehbaren Schwnrzhcmdcnkolonncn, begleitet von einer Mcscnmcnge, znm Mailänder Domplatz, nm dem Schöpfer des neuen Imperium Nomauum zu huldigen nnd seine Rede zn hören. Von den Häusern grüßten nicht nnr die grün-weiß-rolcn Fahnen Italiens, große Transparente zeigten Mussolinis Kopf nnd gaben markante Aussprüche des Duce wieder. Immer wieder sang die begeisterte Menge patriotische nnd faschistische Weisen nnd ließ den Dnee hochleben. Por dem Hauptportal des alten Doms war die Rednertribüne errichtet worden. Mit einem Orkan der Begeisterung wurde Mussolini willkommen geheißen. Der Dnee erklärte, daß er sich vvrgenommen habe, in diesen nnrnhigcn Zeiten einmal die Stellung des fa sch i- st i s ch c n Italien zn den anderen Staaten klarzulcgcn. Keines seiner Worte sei böse gemeint. Por allem müßte einmal ans der internationalen Welt jede L ü g e nnd jede Illusion von Wilsonschen Ideologien beiscitcgcräumt werden. N jemand »volle abrüstcn, und daß alle zu sammen abrüstcn, sei nicht möglich. Das sei die eine ver schwundene Illusion. Die andere betreffe die kollektive Sicherheit, die es noch niemals ge geben habe. Der Bötterbund baue sich ans der absurden Idee von der juristischen nnd absoluten Gleichheit aller Nationen auf. Er muß sich er neuern oder sterben. Da die Reform äußerst schwierig sei, könnte er nach italienischer Auffassung sehr gut sterben. Niemals werde Italien die diabolische wirtschaftliche Belagerung vergessen, die der Völkerbund gegen Italien durchzuführcu versucht habe, das aber bewiesen habe, nicht nnr zn allen Opfern bereit zu sei», sondern auch gegen 52 Teilnehmer an dieser Belagerung zn kämpfen. Da Frankreich gegenüber Italien bisher eine ab wartende Stellung eingenommen habe, könne man von Italien gegenüber Frankreich auch nichts anderes er- .warten. Nachdem er der ausgezeichneten Beziehungen zur Schweiz gedacht hatte, sprach der Duce von dem Ab kommen mit Oesterreich. Das so sehr verstümmelte Un- g a r n müsse im 3ntereve des Friedens im Donauraum Gerechtigkeit empfangen. Die Beziehungen zn Ingo- slawicn hätten sich merklich gebessert. Die Grundlagen für eine italienisch-ungarische Freundschaft seien vorhan den. Ein anderes großes Land, das sich der Sympathien des italienischen Volkes erfreue, sei Deutsch! a n d. Bei der B erline r Z.u s a m m e ukuuft seien schon einige sehr schwierige Probleme gelöst worden. An der Achse Berlin—Rom könnten alle europäischen Staaten, die den guten Willen haben, Mitwirken. Die antibolschewistische Fahne ist die alte Fahne des Faschismus. Der Bolschewismus sei heule nur ein nngezähmter Nebcrkapitalismns. Mit der Antithese Fa- schismns nnd Demokratie müsse aufgehört werden. Italien sei heute der Wegbereiter einer Zukunft, die den Weg zu einer wahrhaften Zivilisation der Arbeit öffnet. Kein Mittelmeer-Berzicht Für England sei das Mittelmeer nur ein Weg zur Erreichung seiner überseeischen Besitzungen, für Italien sei es alles. Mussolini erklärte mit Nachdruck, daß Italien nicht die Absicht habe, diesen Weg Englands zn be drohen oder zu unterbrechen. Italien wolle aber auch seine Rechte geachtet sehen. Die Engländer müßten sich mit den gegebenen, unwiderruflichen Tatsachen a b f i n d e n. Es gäbe da nur eine Lösung, ein völli ges Z u s a m m enge h e n. Wenn man etwa versuchen wolle, Italien in diesem Meer die Kohle abznschnürcn, in dem Meer, das einst das römische Meer war, dann würde sich das ganze italienische Volk wie ein Mann erheben. Italien wolle den Frieden, aber nicht den schutzlosen, sondern den bewaffneten. Darum arbeite cs au seiuen Rüstungen zu Lande, zu Wasser und zur Luft. Darum verstärke cs die nationale Produktion. Mit einem vaterländischen Appell an die Mailän der schloß Mussolini seine mit tosender Begeisterung auf genommene Rede. Immer wieder brachten die 250 000 be geisterten Mailänder Jubelrufe auf den Duce aus, der immer wieder die Rechte zum römischen Gruß erhob und noch zehn Minuten lang, von dieser Ovation gebannt, auf der Tribüne stehenblieb. Die Rede Mussolinis wurde auch auf ausländische Lender übertragen, so ans den Dcntschlandsendcr, die Lcndcr Argentiniens, Oesterreichs, Brasiliens, Englands, Nordamerikas, der Schweiz nnd Ungarns. Neben ihrer deutschen, französischen nnd englischen Ucbcrsetznng wurde die Rede in Griechisch, Portngicsisch, Ungarisch,' Bulgarisch und Arabisch wicdergcgebcn. „Moa la Germania!" Ganlciter Bohle, der mit seinen Begleitern der Aus- landSorganisaüon nnd den AmlSwallcrn der NSDAP, in Mailand ans Einladnna Mussolinis in dessen engster Bcglcilnnn an der Einweihung einer Schule iu der Um gebung Mailands Icilgenomuicu hatte, wohnte ebenfalls der großen Kundgebung ans dem Mailänder Tomplatz bei. Beim Anblick der Braunhemden hallt ein Begeiste rungssturm über den riesigen, von Hnndcrttanscndcn gefüllten Platz. „Hitler! Hitler! Viva la Germa nia!" dröhnt cs durch die Mcngc. Das Horst-Wcsscl-Licd erklang, die Hände erhoben sich znm Grnß. Der italienische Außenminister, Graf Eiano, »nierhielt sich längere Zeit mit Ganlciter Bohle und den Vertretern der NSDAP. Immer wieder wurden begei sterte Sympnlhickundgebnttgcn für Deutschland lanl. Nach Abschluß der Kundgebung begaben sich Ganlciter Bohle und seine Begleiter znm FaseiobanS. Der Marsch durch die dichtgedrängten Straßen Mailands glich einem Trinmphzng. Alles jubelte ihnen zn: „Hitler! Hitler! Evviva la Germania!", bis sie, von einer großen Men schenmenge begleitet, hinter den Toren des Deutschen Hanfes verschwanden. Abends trat Ganlciter Boblc mit Winer Begleitung die Rückreise nach Dcnlschland an. Vorstoß gegen Barcelona Nationale Truppen überraschend gelandet Die nationale» Truppen haben in der Provinz Kata lonien eine große Aktion cingclcitct. Der französischen Agentur Radio wird aus Ccrböre gemeldet, daß nationale Kriegsschiffe in die Bucht von Rosas cingclnufcn seien nnd mit überraschender Schnelligkeit Truppen gelandet hätten. Ein kleines Kanonenboot, das sich ihnen in den Weg gestellt habe, sei sofort versenkt worden. Schwere Kämpfe seien im Gange. Alle Milizen der dortigen Ge gend sollen alarmiert sein. Die an der Küste liegenden spanischen Dörfer seien verdunkelt. Die Verbindungen nach Katalonien seien unterbrochen. Der von Ccrböre kommende Exprcßzug habe keine Einfahrt in den spanischen Bahnhof von Port- Bou erhalten. Zweifellos wollen die nationalen Truppen jetzt gegen Barcelona nnd die zur „Sowjetrepublik" er klärte Provinz Katalonien vorstoßen, die letzte Zuflucht der roten Machthaber. Wenn diese Aktion gelingt, wür den die letzten Reste der geschlagenen marxistischen Ban den zwischen zwei Feuern stehen. Caballero droht mit Todesstrafen Um den Wünschen nach Uebergabe Madrids ein für allemal ein Ende zn bereiten, hat Largo Caballero verkündet, daß er sich gezwungen sieht, gegen die, die noch weiter von der Uebergabe der Stadt reden, mit der Todes strafe vorzngehen. — Es läßt sich auch nicht mehr ver heimlichen, daß die Zahl der Ucbcrläufer und Deserteure täglich zuttimmt. Zu den Nationalen übcrgclanfene Sol daten der Zivilgarde sagen aus, daß die meiste» ihrer Kameraden auch nur auf eine Gelegenheit zum Ucber- laufcn warten nnd nnr unter dem drohenden Zwang kämpfen werden. Die Kampfmüdigkcit bei den roten Verteidigern von Madrid nimmt offensichtlich immer mehr zn. So hat sich der rote Sender in der Hauptstadt bereits veranlaßt ge sehen, zn verkünden, daß sich niemand mehr in Madrid zeigen dürfe, der nicht entweder ein Gewehr oder einen Spaten trage. Wer nicht bereit sei, ans den Feind zn schießen, müsse mindestens Schützengräben ansheben. 47 Angehörige der marxistischen Miliz sind in Madrid unter der Beschnldigung, Spionage für den Feind ge- triobcu zu haben, erschossen worden. Die Erschießung fand als warnendes Beispiel öffentlich statt. Bei Grinon, südwestlich von Madrid, ist eine voll zählige Kompanie Infanterie zu den Nationalisten über- gegangen. Wie die Uebcrläufer erklärten, traut die rote „Negierung" dem Militär, das sie in ihren Dienst gepreßt hat, nicht mehr. Die Soldw.cn müßten deshalb ständig innerhalb der Verbände der roten Milizen marschieren und würden für die geringste Widersätzlichkeit mit der Todesstrafe bedroht. Die Verluste der roten Milizen sollen infolge ihrer Unerfahrenheit ungeheuer groß fein. Die tatsächlichen Mannschaftsbestände der einzelnen Abteilun gen liegen teilweise bis zu 50 v. H. unter ihrer Sollstärke. Die Verpflegung der Milizen habe sich zu einem kaum lösbaren Problem entwickelt. Ursprünglich hätten die roten Horden selbst für ihre Verpflegung gesorgt, indem sie die Ortschaften ausgeplündert hätten. Unmittelbar vor den Toren von Madrid sei diese Lebensmittelbeschaffung jedoch nicht mehr möglich, da die wenigen überlebenden Einwohner der zerstörten Dörfer selbst Hunger litten. SowjetrulsWer Militärattache verteidigt Madrid Nach einer Meldung des „Matin" handelt es sich bei dem sowjetrnssischen General, der die Leitung der mili tärischen Operationen zur Verteidigung der spanischen Hauptstadt übernommen hat, um den bisherigen Militär- attach« an der sowjetrnssischen Botschaft in Madrid, G o r e w. Wie der „Matin" zu dieser Meldung weiter berichtet, ist man in London über die enge Zusammen arbeit von Moskau und Madrid sehr beunruhigt, da da durch der Krieg in Spanien nnr noch verlängert würde. Die Sowjctrcgiernng habe die sogenannte Madrider „Ne gierung" mit Tanks nnd Kampfwagen versorgt. Das wisse man in London aus ganz unparteiischer Quelle. Der rote „Ministerpräsident" Largo Caballero soll, wie der „Matin" weiter wisse» will, bei der Vorstellung des sowjetrnssischen Ge nerals Gorew vor dein Gcneralslab der marxistischen Milizen erklärt haben, daß zwischen Madrid nnd Moskau nicht nnr Ge meinsamkeit der Weltanschauung, sondern auch der Wassen bestehe. (!) 10V ovo Opfer des BlutraMes? Wie das nationalistische Hauptquartier iu Valladolid bclauutgibt, stelle» sich die Verluste an der Südfrvnt seit Kricgsbcgimi für die Noten auf 17 000 Tote und für die Nationalisten auf 2000 Tote. Außerdem sind in dem von den Noten besetzten Gebiet nach de» bisherige» Schätzun gen etwa lOOOOO Personen verschollen, von denen die Mehrzahl zweifellos dem bolschewistischen Blutrausch zum Opfer gefallen ist. Zwei neue Sowjeinoten Die Sowjetregicriittg hat dem Londoner Nichtein- mischnngsansschnß zwei neue Noten überreicht. Es han delt sich dabei nm die Antworten ans die deutschen und italienischen Enthüllungen über Verletzungen des Nicht- einmischnngsabkommens durch Sowjetrußland. Auf die drei von der englischen Negierung angeführten Einzel- fällc, iu denen sowjetrussischc Schiffe Waffen, Munition und Personal in katalanischen Häfen ansgcladen hatten, ist dagegen noch keine sowjetrussischc Antwort ein- gegangen. Immer «Sher an Madrid Dem Heeresbericht des Obersten Befehlshabers der nationalen Truppen zufolge sind in dem Frontabschnitt nördlich von Madrid größere Abteilungen von auf feiten der Roten kämpfenden Soldaten zu den Nationalen ü b e r g e g a n g e n. Im südlichen Frontabschnitt haben die Nationalisten kleinere Ortschaften in der unmittelbaren Nähe des Madrider Flughafens Getafe eingenom- »nd sind dadurch fünfzehn Kilometer und näher an Madrid herangekommen Bei den Gefechten haben die Roten 130 Tote verloren. Die Nationalisten erbeuteten zwei Feldge schütze, zehn französische Maschinengewehre und größere Lebensmittelvorräte, unter denen sich auch eine Menge Kaviar in Büchsen befand. Rote Gefangene berichten, daß in diesem Frontabschnitt ein sowjetrussischer General kom mandiere. Auch an der Asturienfronl gelang es in einem größeren Gefecht am Ufer des Flusses Nora, die Roten völlig zu schlagen. Auch Hier hatten sie zahlreiche Tote zu beklagen,
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