Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 21.07.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189107214
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18910721
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18910721
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
- Vorlagebedingter Textverlust
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1891
- Monat1891-07
- Tag1891-07-21
- Monat1891-07
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- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 21.07.1891
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Wochen- und Rachrichtsblatt zugleich Gkschäfis-Anuiscr fiir Hohndors, Ködlid, Kernsdorf, Küsdorf, St.<Wikn, Kkinriihesrt, Marikiuiii u. Miiiscn. Amtsblatt für den Stadtrat z« Lichtenstein. — 41« Jahrgang. — Nr. 166. Dienstag, den 21. Juli 1891. Dieses Blatt erscheint täglich sautzer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. —> Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene Korpuszeile oder deren Rauni mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Aufforderung. Alle diejenigen, welche zum Konkurs des Kaufmanns Forch hier noch etwas schulden, werden hiermit aufgefordert, binnen 8 Tagen an den unter zeichneten Konkursverwalter Zahlung zu leisten bei Vermeidung sofortiger Klag anstellung. Gleichzeitig wird allen denen, die von Forch noch Bierflaschen der Dresdner Soziekätsbrauerei haben, aufgegeben, diese ebenfalls binnen 8 Tagen an Förchs Nachfolger, Herrn Eli Köhler hier, abzuliefcrn. Lichtenstein, den 20. Juli 1891. Rechtsanwalt Fröhlich, Konkursverwalter. Holzauktion auf Forderglauchauer Revier. Montag, den 27. dieses Mts., von vormittags S Uhr an sollen im Riimpfwald und zwar am Kohlgrabe» und dessen nähere Umgebung 35 Rmtr. w. Scheite und Rollen und 4 Wellenh. hartes und l ... 60 - weiches l unter den gebräuchlichen Bedingungen gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Versammlung an der neuen Waldhütte. Gräflich Schönburg. Forstverwaltuug und Rentamt Forderglauchan, am 16. Juli 1891. Poetzschke. Naake. Tagesgeschichte. * — L i ch t en st e in , 20. Juli. Wie wohlthätig die Alters- und Jnvaliditätsversicherung schon jetzt wirkt, dürfte sich daraus ergeben, daß in hiesiger Stadt bereits 4 Personen, welche das 70. Lebensjahr überschritten haben, seit Neujahr dieses Jahres Alters rente zugebilligt erhalten haben. Dieselben beziehen folgende jährliche Altersrenten: 2 je 106 M. 80 Pf., der Dritte 135 M. und der Vierte 163 M. 20 Pf. Ter eine dieser 4 Rentenempfänger ist inzwischen bereits mit Tod abgegangen. * — Der gestrige 1. Tag des Rosenfestes hatte wieder zahlreiche einheimische und fremde Gäste in die schönen Gartenanlagen des Hotels zum goldnenHelm geführt. Schon kurz nach 1 Uhr mittags begann der Besuch, und auch die später eintretende regnerische Witterung selbst vermochte darin keinen Abbruch zu thun. Im Ganzen mögen wohl gestern gegen 1500 Personen (Kinder ungerechnet) anwesend gewesen sein. Die Rosenausstellung, welche diesmal wieder in der Turn halle arrangiert und von ca. 50 Ausstellern beschickt worden war, fand von Seiten der Besuchenden allgemeine Anerkennung und nicht zum wenigsten trug hierzu das wohlgetroffene Arrangement des Herrn Schloßgärtners Barth bei, welcher durch die sinnige Zusammenstellung von Zier-Bäumen, Palmen, Korkholz und Steinen das romantische der Natur im kleinen Raum wiedergab. Trotz der etwas vorgerückten Zeit, waren doch bei der Rvsenaus- stellung wieder viele schöne und seltenen Exemplare vertreten, und war überhaupt eine Lücke, trotz des vorangegangenen harten Winters, welcher bei den Rosenzüchtern gewaltig aufgeräumt hatte, nicht zu bemerken. Die Gesamtzahl der ausgestellten Rosen mag wohl gegen 4000 Stück betragen haben. Im Fest-Garten konzertierte bis zu eintretender Dunkel heit die Kapelle des 5. Infanterie-Regiments „Prinz Friedrich August" Nr. 104 aus Chemnitz, unter Leit ung ihres Direktors Herrn Asbahr und abends huldigte die Jugend im Gartensalon und im großen Saale den Ballesfreuden. In den verschiedenen Restaurationen der Stadt herrschte während des ganzen gestrigen Tages ein gesteigerter Verkehr. * — Dieser Tage trieb sich ein Schwindler hier und in der Umgebung herum, welcher auf eine be kannte Firma Drucksachen Herstellen ließ und diese dann dazu benutzte, um sich Geld oder Wertgegen stände zu beschaffen. Wie wir soeben erfahren, ist dieser Gauner, der Müller und Maschinenheizer Fried rich Robert Klotz, 35 Jahre alt, welcher in Mylau bei Reichenbach i. V. geboren und zuletzt in Uebigau bei Dresden wohnhaft gewesen ist, gestern in Ober lungwitz von Herrn Gendarm Römer verhaftet und an das Königl. Amtsgericht Hohenstein abgeliefert worden. Klotz hat auch die in mehreren Druckereien verübten Schwindeleien bereits zugestanden. Auch ist derselbe ein vielfach vorbestraftes Individuum und ist es deshalb nicht ausgeschlossen, daß von ihm auch anderwärts Betrügereien in ähnlicher Weise vollführt worden sind. — In letzter Zeit sind in der Presse Urteile über die Lehranstalten für Postgehilfen ver öffentlicht, die nicht nur geeignet sind, den betreffenden Anstalten das Dasein zu erschweren, sondern auch die Eltern der jungen Leute, welche sich für den Be such dieser Anstalten entschlossen haben, kopfscheu zu machen. Es ist gesagt worden, daß eine derartige Vorbildung keinen großen Zweck habe, da zur Auf nahme als Postgehilse die gewöhnliche Elementar bildung genüge. Im Allgemeinen ist diese Ansicht ja richtig, aber damit wird gerade die Nützlichkeit dieser Lehranstalten dargethan. Denn das Französisch und Englisch, oder wenigstens eines von beiden, was der Elementarschüler erreicht, bedarf m recht sehr vielen Fällen noch der Nachhilfe. Die Geographie kann die Elementarschule auch nicht im postalischen Sinne lehren. So ließe sich noch manches anführen. Ein sehr wesentlicher Umstand ist aber der, daß doch Schüler aus der Elementarschule nicht gleich nach ihrer Konfirmation in den Postdienst treten können. Was sollen sie nun denn anfangen bis zur Erreichung des geforderten Alters? Sie werden sich en.weder auf irgend eine Weise beschäftigen, oder sich zu weiterem Schulbesuche entschließen müssen. Im letz teren Falle nun dürfte die Behauptung zutresfen, daß die Postschule nicht viel nützen könne. Diese Leute haben aber auch mehr gelernt, als eine Elemen tarschule bietet. Wie steht es aber bei Denen, welche zwar strebsam, aber, durch die Umstände gezwungen, etwas zurückgeblieben sind? Für Die, welche bis zum gesetzlichen Eintrittsalter anderen Beschäftigungen obgelegen haben, gilt es, eine Gelegenheit ?u einer sachgemäßen Generalrepetition des früher Gelernten und eine einsichtsvolle Anleitung zur Vorbereitung für einen Lebensberuf zu finden. Es gilt hier, das Notwendige vom Entbehrlichen zu trennen und dem jungen Manne in möglichster Kürze zu seinem Ziele zu verhelfen. Das wird durch die erwähnten An stalten sicher erreicht und somit erfüllen sie einen großen Zweck. Und daß dies auch erkannt wird, beweist ihr reger Besuch. — Der flüchtige, frühere Direktor der falliten Leipziger Diskontogesellschaft, Winkelmann, hat — wie ein Berliner Blatt mitteilt — wieder einmal etwas von sich hören lassen. Er tritt gegen über den deutschen Behörden mit einer Prätension auf, die geradezu in Erstaunen setzen muß, und zwar ergiebt sich dies aus einem Briefe, welchen er an einen Herrn Böttger in Leipzig gerichtet hat. Dieser hatte sich mit dem Vergleich der Gläubiger mit der verkrachten Gesellschaft nicht einverstanden erklärt, dieselbe vielmehr auf Herausgabe einer be stimmten Summe verklagt und den flüchtigen Winkel mann als Zeugen dafür vorgeschlagen, daß der Aufsichtsrat beim Einzahlen des Geldes schon vom Stande der Dinge unterrichtet gewesen sei, ohne indes einzuschreiten. Winkelmann teilt nun Herrn Böttger mit, daß er von dem kaiserlichen Konsul in Buenos-Ayres, Dr. Ferie, zur Vernehmung vor- geladen sei, demselben aber nur zwei Briefe über sandt habe, nach deren Berücksichtigung die Bött- ger'sche Sache längst hätte günstig entschieden sein können. In dem ersten Brief an den Konsul ver langt Winkelmann „absolute Garantie" seiner Frei heit, die auch noch durch den deutschen Gesandten, Dr. Krauel, gewährleistet werden müßte. In dem zweiten Briefe beschwert er sich darüber, daß er keine Antwort erhalten und betont, er sei nach wie vor zur Zeugenaussage bereit. Er rühmt sich in dem Briefe an Böttger, dann seiner Anstrengungen zur Klarlegung der ihm zur Last gelegten Be schuldigungen. Er habe der Staatsanwaltschaft unter Berufung auf lebende Zeugen eine 47 Seiten lange Verteidigungsschrift eingesandt, und als er k.ine Antwort erhalten, dem Gesandten Dr. Krauel Abschrift überreicht, welchem er mitteilt, daß er Buenos-Ayres für längere Zeit zu verlassen gedenke und bei seiner Rückkehr jedenfalls das argentinische Bürgerrecht erworben haben werde. „Nachdem Ew. Exzellenz nunmehr meiner Angelegenheit wegen aufs Genaueste orientiert ist und als Jurist nicht nur die großen Mängel, sondern sogar die direkt nach gewiesenen Irrtümer und mehr als willkürlichen Erfindungen in der gegen mich erhobenen Anklage schrift erkannt haben wird, so darf ich wohl mit aller Zuversicht von Ew. Exzellenz erwarten, dieser Punkte wegen in der Zwischenzeit die Leipziger Staatsanwaltschaft interpelliert zu sehen". In diesem Schreiben, welches dem Leipz. Gen.-Anz. entnommen ist, spricht Winkelmann davon, daß das Verfahren gegen ihn „jeder Rechtsbasis" entbehre und fordert, daß seine Sache „mit aller Energie" in die Hand genommen werde. — Die katilinarische Kühnheit dieses Mannes spricht aus seinem Schreiben so deutlich, daß jede Bemerkung überflüssig ist. — Zahlungseinstellungen: Emanuel Epstein, Kaufmann, Berlin. Emanuel Tannenbaum, Kaufmann, Berlin. H. Rathjen, Tabak- und Zigarrenfabrik, in Firma „H. E. Ellinghausen", Bremen. Sally Heilbrunn, Kaufmann, Erfurt. Karl Wilhelm Landgraf, Schuhmacher und Schuh warenhändler, Zwickau. Albin Sachs, Schuhmacher, Plauen i. V. Friedrich August Stephan, Spediteur und Hausbesitzer, Netzschkau. Carl Franz Wolf, Spinnereipachter, Werdau. Paul Clemens Hofmann, Kaufmann, Weißensand (Zwangsvergleichstermin 10. August d. I.). Hugo Bruno Schulze, Bäcker meister, Hainichen (Schlußtermin 11. August d. I.). Friedrich Louis Uhlig, Hutmachermeister, Nachlaß, Oberwiesenthal (Schlußtermin 6. August d. I.). — Aufgehoben: Jochim Hinrich Spethmann, Schneidermeister, Plauen i. V. Offene Handelsge sellschaft unter der Firma: „Grundmann und Hößler", Meerane. Friedrich August Fröhlich, Fuhrwerksbesitzer, Kirchberg. Friedrich Wilhelm Schuster, Schneidermeister und Kleiderhändler, Bautzen. — Dresden, 17. Juli. Nach einem Beschlusse des Gesamt - Ausschusses für die Nationalfeier des 2. September soll in diesem Jahre in Dresden von einer größeren offiziellen Feier abgesehen werden. — Die Stadtverordneten haben in ihrer gestrigen Sitz ung dem Beschlusse des Rates, für das diesjährige Herbstrennen des „Dresdener Reiterheims" einen Preis der Stadt Dresden mit 5000 M. zn stiften, einhellig zugestimmt. — Dresden. Auf dem Uebergange der böhmischen Eisenbahnlinie an der Ostbahu- und
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