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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 04.08.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189208047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18920804
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18920804
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1892
- Monat1892-08
- Tag1892-08-04
- Monat1892-08
- Jahr1892
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 04.08.1892
- Autor
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Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich GtsWs-AMM für Sohnimf, Ködlih, Kernrdorf, Rasdorf, St. COien, Keinriihsort, Maritnau«. Mülsen. Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. > ——— — —— 42. Jahrgang. — —-- —. Nr. 179. Donnerstag, den 4. August 1892. Dieses Blatt erscheint täglich «außer Sonn« und Festtags, abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 17S, alle Kaisers. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. BetKMtMüchMH. Ein Geldstück ist hier als gefunden abgegeben worden. Es wird dies hierdurch mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß, wer An sprüche an dasselbe hat oder über den etwaigen Eigentümer desselben Auskunft zu erteilen vermag, sich schleunigst und längstens binnen 6 Wochen an Ratsstelle melden wolle, widrigenfalls darüber in Gemäßheit der Bestimmungen in Z 239 des Bürgerlichen Gesetzbuchs verfügt werden wird. Lichtenstein, am 2. August 1892. Der Rat zu Lichtenstein. Fröhlich. Grundsteuer fällig! An Stelle des verzogenen Restaurateurs Friedrich Wilhelm Zesch in Rödlitz ist der Bäckermeister Heinrich Gustav Pistorius als Trichinenschauer für genannten Ort verpflichtet worden. Glauchau, am 29. Juli 1892. Königliche Amtshauptmannschaft. I. V.: vr. Krisch e, Reg.-Ass. G. Tagesgeschichte. * — Lichtenstein, 3. Ang. Sämtliche Hy dranten hiesiger Stadt (43 der neuen und 2 der alten Wasserleitung) wurden in den letztvergangenen Tagen einer Prüfung bezüglich ihrer Funktionierung unterzogen. Die erzielten Resultate sollen, wie man hört, allgemein günstig ausgefallen sein. * — Gestern abend (2. August) fand im „Hotel goldner Helm" hierselbst zur Erinnerung an König Wilhelms Kommando-Uebernahme über die deutschen Heere im Jahre 1870 großes patriotisches Concert (gespielt von der Kapelle des König!. Musikdirig. Herrn I. Theubert-Meerane) statt. Das Programm war dem Tage entsprechend gewählt und gelangte jede einzelne Nummer desselben in wahrhaft muster hafter Weise zum Vortrag. Wiederholten Beifall ernteten die Vortragenden von feiten der Anwesenden. Der ungünstigen und kühlen Witterung halber wurde das Concert im Saale abgehalten und war der Besuch ein guter. * — Wohl war derRegen nach den andauernd heißen und trockenen Tagen erwünscht; sollte sich aber nunmehr, wie es leider den Anschein hat, etwa ein Landregen einstellen, so würde derselbe auf die gegenwärtige Ernte nachteilig einwirken. Hoffentlich wird dies nicht der Fall sein und der Regen einem recht günstigen Erntewetter Platz machen. *— Im Hinblick auf die bevorstehende Zeit der E r n te a r b e i te n sei an die gesetzlichen Vorschriften erinnert, welche über die Sonntagsarbeit in der Land wirtschaft zu beachten sind. Nach Z 3 des Gesetzes vom 10. September 1870, die Sonn-, Fest- und Bußtagsfeier betr., sind gewöhnliche Hantierungen und die Wochenarbeiten im Bereiche der Landwirt schaft, wenn sie außerhalb der Wohnungen und Oekonomiegebäude stattfinden, verboten und es unter liegen dem Verbote nur folgende Arbeiten nicht: 1. Erntearbeiten nach Beendigung des Vormittags gottesdienstes, vor und während des Vormittags gottesdienstes nur in Notfällen; 2. die Einholung des Grünfutters außerhalb der Zeit des Vor- und Nachmittagsgottesdienstes; 3. Aus- und Eintrieben des Viehes außer den Stunden des Gottesdienstes. — Es sei darauf hingewiesen, daß automatische Verkaufs-Automaten als offene Verkaufsstellen anzu sehen und infolgedessen auch den Bestimmungen der Sonntagsruhe unterworfen sind. — Zur Begegnung irriger Ansichten machen wir darauf aufmerksam, daß auf die F a m i l i e n u n t e r- stützung der zu Friedenszeiten einberufenen Mannschaften diejenigen Reichs-, Staats- oder Kommunalbeamten keinen Änspruch haben, welchen in der Zeit der Einberufung zum Militärdienste ihr persönliches Diensteinkommen gewahrt ist, daß da gegen aber die in Reichs-, Staats- oder Kommunal betrieben beschäftigten Arbeiter, denen ein Anspruch auf Fortbezug des Lohnes nicht zusteht, die Familien unterstützung zu beanspruchen haben. Dabei sei be merkt, daß auch den aus der Ersatzreserve zur zweiten oder dritten U«>bung einberufenen Mannschaften der Anspruch auf Familienunterstützung zusteht. — Eingelegte Gurken werden oft hohl infolge der Gährung. Dabei sich entwickelnde Gase treiben die Gurken auf, deren Fleisch nicht fest genug war. Man verhütet diese unliebsame Erscheinung dadurch, daß man die Gurken vor dem Einlegen mit einer Tischgabel ansticht. Die auf diese Weise geschaffene Oeffnung aus dem Innern gestattet den Gasen, zu entweichen. — Wie eine hohe Temperatur auf den Gemüts- zustand Nervenkranker einwirkt, haben, nach Angabe der „Täglichen Rundschau", die Irrenärzte in den letztvergangenen heißen Tagen mit ihrer andauernden Gewitterschwüle wieder beobachtet. An solchen Tagen befinden sich diese Kranken in einer beständigen Auf regung und zwar meist mit der Neigung zu Gewalt- thätigkeiten, die selbst dann plötzlich und oft ganz unvermittelt hervorbricht, wenn ein äußerer Anlaß dazu nicht gegeben ist. Das Wärterpersonal kennt diese vom Wetter abhängenden Ausbrüche und ver kehrt deshalb in dieser Zeit besonders vorsichtig mit den Kranken. Die letzten Tage haben aber auch Fälle gebracht, in denen unter dem unmittelbaren Einfluß der Sommerhitze sich plötzliche Geisteskrank heiten. von Personen einstellten, die bis dahin für völlig gesund gehalten wurden, und weiter läßt das Vorkommen zahlreicher Selbstmorde an den letzten Hitzetagen einen Blick in die geheimen Vorgänge durch die äußeren Einflüsse des Wetters thun. Das Verhalten nervöser Personen ist unter der Wirkung heißen Wetters ebenfalls ein ungewöhnliches; sie sind reizbar, launenhaft und nicht selten zu Gewalt- thätigkeiten geneigt. — Nach einer Anordnung des sächsischen Mi nisteriums soll gegen die Vorstände solcher Kranken kassen von den Aufsichtsbehörden strafend verfahren werden, die „ausschließlich oder vorwiegend" Natur heilkundige zur Behandlung der Kranken verwenden oder Zeugnisse und Gutachten von Naturheilkundigen als bindend ansehen. Das sächsische Ministerium hält es nach wie vor für zulässig, daß sich, mit Ge nehmigung des Kassenvorstandes, die Kranken auch von Nichtärzten behandeln lassen, aber eine Gleichstellung dieser Naturheilkundigen mit den approbierten Aerzten in den Krankenkassen bezeichnet das Ministerium als gänzlich unstatthaft. Es hat die Aufsichtsbehörden angewiesen, einem solchen Verfahren ernstlich entgegen zutreten. — Die Turner-Extrafahrer landeten am Morgen des 27. Juli o. in Kum-Kale (Asien), um nach einem Iffsstündigen Marsch Troja und die Schlie- mann'schen Ausgrabungen zu besuchen, die das regste Interesse der Reisenden fanden. Mit der anscheinend räuberischen Bevölkerung von Kum-Kale, die aus schwarzen, braunen und auch weißen Leuten, augen scheinlich zusammengelaufenem Gesindel besteht, kam es zu einem nicht bedeutungslosen Zusammentreffen. Einige der Reisenden wurden mit Revolver und Dolch bedroht, glücklicherweise ohne ernstliche Folgen davonzutragen. Ebenso wurde einem Photographen durch einen Berittenen der Apparat zerstoßen. Die Fahrt durch die Dardanellenstraße mit ihren impo santen Befestigungen schloß sich an dieses Reise abenteuer an. — In Leipzig meldete sich bei dem Bahn- hofsschutzmanne des Magdeburger Bahnhofes ein Mann mit der Erklärung, daß er als Gefangener durch einen Transporteur von Rheydt dorthin ge bracht worden sei, auf dem Magdeburger Bahnhofe aber in der Menge seinen Transporteur verloren habe. Man nahm den Gemütsmenschen, der seinem Transporteur offenbar Unannehmlichkeiten ersparen wollte, in den erbetenen Gewahrsam. — Zwickau, 1. August. Am heutigen Tage erfüllten sich 25 Jahre, seitdem der hochverdiente Leiter der hiesigen Landesanstalt, Regierungsrat Böhmer, sich dem Zivilstaatsdienste gewidmet hat. Eine einfluß- und erfolgreiche Wirksamkeit ist es, auf die der Jubilar an seinem Ehrentage zurückschauen kann. Allezeit war es sein Bestreben, den Strafvoll zug immer mehr zu einem wahrhaft heilsamen zu gestalten, um die Verirrten und Verkommenen für die Gesellschaft wieder zu gewinnen. — Hohenstein, 1. August. Gestern feierte der Turnverein die Weihe seiner Turnhalle mit Turnplatz. Eine Anzahl auswärtiger Turnvereine, verschiedene Vereine der Stadt und sonstige Ehren gäste nahmen an der Feier teil. Die eigentliche Weihe vollzog in einer längeren Ansprache Herr k. Albrecht. Unter Leitung des Vereinsturnwarts Riese erfolgte sodann ein abwechslungsreiches, gut zusammengestelltes Turnen und abends zum Schluß ein Kommers in der geräumigen Turnhalle. — Von zuverlässiger Seite vernimmt man, daß die Untersuchung der Leichenteile des plötzlich verstorbenen Knaben Teichmann in Plauen i. V. keinerlei Anhaltspunkte für den Verdacht, daß der Knabe infolge von Mißhandlungen seinen Tod ge funden, ergeben habe. Die Untersuchung gegen die beteiligten Lehrer sei daher eingestellt. — Von anderer Srite hört man jedoch, daß in betr. Angelegenheit Vernehmungen von Zeugen vor der zuständigen Be hörde stattgefunden haben. — Vergangenen Donnerstag fand in Plauen eine Versammlung sämtlicher Obermeister und Aus schußmitglieder der Bäcker-Innungen der 3 Amts hauptmannschaften Plauen, Auerbach und Oelsnitz statt. Die Versammlung beschloß, sämtliche Bäcker- Innungen dieser Amtshauptmannschaften in 2 Kreise einzuteilen; zum Sitz des ersteren wurde Plauen, zu dem des zweiten Reichenbach gewählt. Während zum ersten Kreise die Innungen der Sädte Plauen, Oels nitz, Adorf, Pausa, Markneukirchen, Mühltroff und Elsterberg gehören, zählen zum zweiten die Innungen der Städte Reichenbach, Lengenfeld, Treuen, Auerbach und Falkenstein. Zum Obmann des ersten Bezirks wurde Vize-Obermeister Robert Schiller-Plauen, zu dem des zweiten Bezirks Obermeister Clemens Albert- Reichenbach gewählt. Durch diese engere Vereinigung soll eine bessere Organisation des Gesellen- und Herbergswesens unter den einzelnen Innungen ange strebt werden. — Mylau, 1. August. Nach mehreren sehr heißen Tagen wurde gestern, Sonntag, nachmittag die hiesige Stadt und Umgegend von einem sehr schweren Gewitter, begleitet von großem Sturm und Hagel, heimgesucht. Dreimal schlug der Blitz hier ein. Das eine Mal schlug er in das am Schloßberge vor dem alten Kaiserschlosse gelegene, vom Schutzmann Tunger bewohnte Haus, zertrümmerte hier mehrere Dachschiefer, zersplitterte einen Balken und zündete einen dergleichen an. Da das Feuer aber nicht genug Nahrung fand, und schnell Hülfe zur Stelle war, konnte es glücklicherweise, ohne Schaden angerichtet zu haben, bald wieder gelöscht werden, sodaß die Bewohner nur mit dem Schreck davonkamen. Auch in Reichenbach, Oberreichenbach und demHainsdorfer
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