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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 30.08.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-08-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189208301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18920830
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18920830
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1892
- Monat1892-08
- Tag1892-08-30
- Monat1892-08
- Jahr1892
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 30.08.1892
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Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich GtMts-AiiMN für Hshilimf, WM, Kcrnsdorf, Msdsrf, A. Czidirn, Hrinrilhsirt, Mariknau u. Mülsen. Amtsblatt für den Stadtrat zu Lichtenstein. . —— — — — 42. Jahrgang. ——— Nr. 201. Dienstag, den 30. August 1892. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags» abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaisers. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltenr Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. GekKMtmachUW, Militäreinquartierung betr. Nach der uns gestern durch die Quartiermacher für das Chemnitzer In fanterie-Regiment Nr. 104 überbrachten abgeänderten Marschroute war den heute in unserer Stadt einquartierten Mannschaften des gedachten Regiments Marsch verpflegung zu gewähre«. Unsre Quartiervillets sind infolge dessen von den Quartiermachern ent sprechend abgeändert worden und es werden künftig den Quartiergebcrn die ge währten Vergütungsbeträge ausgezahlt werden. Lichtenstein, den 29. August 1892. Der Rat zu Lichte«stein. Fröhlich. Von jetzt ab bis zum 1. Oktober 1892 ist Herr Friedensrichter Vollert in Glauchau mit der Stellvertretung des Herrn Friedensrichter Hofrat Nofl daselbst, ferner bis auf weiteres Herr Friedensrichter Geiduer in St. Egidien mit der Stellvertretung des Herrn Friedensrichter Zeistler in Niederlungwitz beauftragt worden. Glauchau, am 27. August 1892. Das Königliche Amtsgericht. Berndt. Sparkafsen-Expeditronstage in Lichtenstein: Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. Zinsfuß für Spareinlagen 3W °/o. Tagesgeschichte. * — Lichtenstein, 29. August. Nachdem gestern bereits die Quartiermacher etngetroffen waren, rückte heule vormittag gegen Wll'Uhr das fünfte Infanterieregiment „Prinz Friedrich August" Nn 104, von Chemnitz kommend, mit klingendem Spiele der Regimentsmusik hier ein und bezogen die Offiziere und Mannschaften ihre Quartiere: der Regiments stab, sowie die 5., 6., 7., 8. und 9. Kompanie in Lichtenstein, die 10. Kompanie in Callnberg, sowie die 1., 2., 3., 4., 11. und 12. Kompanie in Mülsen St. Jakob und Mülsen St. Micheln. Als neu be merkten wir, daß die Ordonnanzen mit Fahrrädern (sog. Rover) versehen waren. Das Regiment wird unsere Stadt bereits morgen wieder verlassen und über Zwickau nach Reichenbach marschieren, wo es bis 31. früh verbleibt. Kurz vor Eintreffen des gen. Infanterie-Regiments kamen die Quartiermacher des Leipziger Infanterie-Regiments Nr. 134 an. Heute abend findet im Hotel zum goldnen Helm großes Militärkonzert von der anwesenden Regiments-Ka pelle statt. * — In dem Manöverbezirk der 4. In fanterie-Brigade Nr. 49, bez. 2. Division Nr. 24 werden in Zwickau, Wildenfels, Lichtenstein, Fährbrücke, Schneeberg, Reichenbach und Glauchau Magazine errichtet. — Da nun wieder die Zeit des Drachen- steigens gekommen ist, seien Eltern und Erzieher darauf aufmerksam gemacht, daß von Kindern steigen- gelassene Drachen den Leitungsdrähten von Tele graphen- und Fernsprechanlagen zu nahe gekommen sind und sich darin verwickelt haben. Mit Rücksicht auf die durch derartige Vorkommnisse entstehenden bedeutenden Verkehrsschwierigkeiten fordern wir die Eltern und Erzieher der Kinder auf, Fahrlässigkeit der gedachten Art zu verhindern und bringen hiermit die zur Sicherung der ReichStelegraphen-Anlagen ge troffenen Bestimmungen des Z 318 des Reichsstraf gesetzbuches zur allgemeinen Kenntniß. 8 318 lautet: „Wer gegen eine zu öffentlichen Zwecken dienende Telegraphen Anstalt fahrlässiger Weise Handlungen begeht, welche die Benutzung dieser Anstalt verhindern oder stören, wird mit Gefängnis bis zu 1 Jahr oder mit Geldstrafe bis zu 900 Mark bestraft". * — Wie uns mitgeteilt wird, ist heute mittag in der Herrenmühle in Oelsnitz i. E. Feuer ausge brochen. Näheres darüber konnten wir jedoch nicht in Erfahrung bringen. * — Mülsen St. Micheln, 26. August. Gestern kamen dem hiesigen Hausbesitzer und Fleischer Kuhlert 3 Gänse abhanden, welche derselbe bei einem Gutsbesitzer in Mülsen St. Jacob ermittelte, der sie am selbigen Tage von einem fremden Gänsehändler gekauft hatte. Also Vorsicht! * — Mülsen St. Niclas, 26. Aug. Bei dem gestern abend hier aufgetretenen Gewitter schlug der Blitz im Garten des Gutsbesitzers Oskar Ludwig wenige Schritte vom Wohnhaus und dem Karl Metzner'schen Hause in einen Birnbaum. — Der Vorsitzende des Landesansschusses säch sischer Feuerwehren, Herr Weigand in Chemnitz, gicbt den Feuerwehren bekannt, daß sich die Wehren des Landesverbandes in allen Angelegenheiten, bei denen die Milwirkung des Landesausschusses geboten oder auch nur erwünscht ist, an ihre betreffenden „Kreis vertreter" zu wenden haben. Als „Kreisvertreler" und geschäftsführendes Mitglied des Landesausschusses für die Amtshauptmannschaft Zwickau und Glauchau ist Herr Brand.-Dir. Teichmann-Werdau thälig. — Zur Begegnung der irrigen Ansichten sei darauf aufmerksam gemacht, daß es bei Inanspruch nahme der Familienunterstützung für zu Friedens übungen einberufene Mannschaften des Beurlaubten- standcS keineswegs auf die Bedürftigkeit der betreffen den Gesuchsteller ankommt und daß diese Unterstützung auch durchaus nicht den Charakter einer Armenunter stützung hat. — Saaten st and im Königreiche Sachsen bis 15. August. Die schon im vorigen Monat aus allen Teilen Sachsens gemeldete anhaltende Trocken heit hat sich in den weitaus meisten Berichtsbezirken bis zur Dürre gesteigert. Nur in einzelnen Bezirken sind Gewitterregen, zumeist recht schwache, nieder gegangen. Hat auch einerseits die andauernd trockene Witterung die Getreideernte außerordentlich gefördert, so hat sie doch andererseits die Aussichten auf eine befriedigende Ernte der noch anstehenden Feldfrüchte sehr vermindert. Besonders hat der Hafer in Bezug auf Strohlänge und Ausbildung der Körner infolge von Notreife gelitten. Auch Kartoffeln, Rüben und Kraut sind in ihrer Entwickelung außerordentlich gestört. Die Kartoffeln sollen zwar teilweise reich lichen Ansatz von Knollen zeigen; deren Weiter entwicklung wird jedoch durch gänzlichen Mangel an Feuchtigkeit im Boden verhindert. Kn trockenen Lagen sterben an Kartoffeln und Rüben die Blätter ab. — Dresden, 27 Aug. Se Maj. der König feierte am Freitag den 40jährigen Gedenktag seiner Ernennung zum Chef des Kaiserl. russischen Kopor- scheu Infanterieregiments Nr 4. Aus diesem Anlasse empfing Se. Majestät vorgestern nachmittag W5 Uhr im großen Empfangssalon des Bergpalais im Königl. Lustschloffe zu Pillnitz eine aus dem Regimentskom mandeur Bouturline, Premierleutnant Snarski und Feldwebel Garbatschef des Königl. sächsischen Oberst leutnants z. D. Kopprasch. Die genannte Deputation wurde am Treppenaufgange zum Empfangssalon, vor welchem 2 Schloßportiers paradierten, von dem dienst habenden Königl. Flügeladjutanten empfangen und in den Salon eingeführt. Nachdem Sr. Majestät Meldung erstattet, erschien Se. Majestät im Empfangs salon, wo noch die Königl. Generaladjutanten. Ge neralleutnants von Minckwitz und Frhr. von Hoden berg, sowie die Königl. Flügeladjutanten, Oberstleut nant Wilsdorf und Major v Haugk zugegen waren. Der Monarch, welcher die Uniform seines russischen Regiments, geschmückt mit den Insignien des Kallert, russischen St. Andreas- und des St. Georgenordens, trug, nahm nunmehr die Vorstellung der Deputations mitglieder und die Glückwünsche derselben entgegen und überreichte alsdann der Deputation zur Erinner unq au das Jubiläum sein in Lebensgröße gemaltes Bild als Geschenk für sein Regiment. Das Bild stellt Se. Maj. den König in der Uniform seines russischen Regiments dar und ist in dem hiesigen Atelier von Teich-Hanfstängel ausgeführt worden. — Eine anonyme Briefschreiberin erhielt von der ersten Strafkammer des Königl. Landgerichts zu Chemnitz ihre wohlverdiente Strafe zuerkannt. Es war dies die 1853 in Jöhstadt bei Annaberg geborene und bisher noch unbestrafte Maurersehefrau Auguste Marie Grohmann geb. Wolf, zuletzt in Gablenz bei Chemnitz wohnhaft. Dieselbe war angeklagt, seit dem Monat Mai vorigen Jahres bis zum Anfang dieses Jahres zu 4 verschiedenen Malen anonyme Briefe an die Gemeindebehörde zu Gablenz und an die Königliche Amtshauptmannschaft zu Chemmy richtet zu haben, worin sie verschiedene Gablenzer Gemeindebeamte der gröbsten Pflichtwidrigkeiten in den gemeinsten Vorwürfen beschuldigte. Die Ange klagte stellte in Abrede, die inkriminierten Briefe ge schrieben zu haben, allein der sachverständige Schriften vergleicher wies nach, daß die anonymen Briefe von der Angeklagten herrühren und weiter wurde durch Zeugen dargethan, baß Niemand anders die Briefe geschrieben haben kann, als die Grohmann. Die Ursache zu dieser Briefschreiberei wird Wohl darin zu suchen fein, daß gegen die Angeklagte verschiedene Pfändungen vorgenommen worden sind, über welche sie sich geärgert hat. Bei der niedrigen Gesinnung, welche die Grohmann bei ihren Strafthaten an den Tag gelegt hat, konnte der Gerichtshof keine Milde walten lassen und deshalb verurteilte er die Ange klagte zu 4 Monaten Gefängnis. — - Chemnitz, 28. August. Bezüglich des an dem 42jährigen Ofensetzer Wittenberg gen. Weber aus Frankenberg verübten Raubmordes scheinen sich die Verdachtsmomente gegen die am Freitag verhafteten Gebrüder Hugo und Otto Weiße und Max Wagner aus Gablenz, sämtlich übel beleumundete Handarbeiter, sehr zu mehren. Eine Frau aus Gablenz bemerkte, wie sich die 3 Verdächtigen in der Nähe des That- ortes in einem Tümpel wuschen. Als sie sahen, daß jene Frau sie beobachtete, suchten sie sich auffällig im Gebüsch zu verstecken. Die Frau machte unverzüglich der Polizeibehörde Anzeige. Die Thäterschaft wird von den Verhafteten noch in Abrede gestellt. In hiesigen Restaurationen wird eifrig nachgeforscht, wo Weber verkehrt hat. Daß in der Stadt die wider sprechendsten Gerüchte kolportiert werden, ist leicht er klärlich. Am Sonnabend nachmittag wurden die 3 Verhafteten nach dem Friedhof unter starker polizei licher Bedeckung gebracht und angesichts des Leich nams des Ermordeten einem eingehenden Verhör unterzogen. — Aus dem Crimmitschauer Bezirk sind seit einiger Zeit zahlreiche Weber nicht nur nach Amerika, sondern auch nach Rumänien, Serbien und Bulgarien ausgewandert, um sich dort eine bessere Existenz zu gründen. Es sind gerade die kräftigeren Naturen und fähigsten Arbeiter, die auswandern. Auch in der Wirkindustrie wandern viele Arbeiter nach Amerika aus. — Schellenberg, 27. August. Seit 24. August wird ein hiesiger Einwohner (Uhrmacher Medtler) vermißt. Derselbe ist am Mittwoch unter der Angabe: „geschäftlicher Besorgung halber" von zu Hause fortgegangen, ohne bis heute dahin zurück gekehrt zu sein, noch seinen Angehörigen Nachricht von sich und seinem Aufenthalte gegeben zu haben.
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