Suche löschen...
Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 05.10.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-10-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189210050
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18921005
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18921005
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1892
- Monat1892-10
- Tag1892-10-05
- Monat1892-10
- Jahr1892
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 05.10.1892
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
WMMibWMMlt (W ! früher Wochen- md Nachrichtsblatt zugleich GesWs-AMM str Hshndsrf, Mblih, Kernsdorf, Wsbarf, Ä. Egidic», Hemrilhsirt, Mmmu«. Mülstii. Amtsblatt für den Stadtrat z« Lichtenstein. — ———————— — — ATj Jahrgang. — — ——— — - — — Nr. 232. Mittwoch, den 5. Oktober 1892. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Erlast, Wegebesserungerr betreffend. De« Wegebaupflichtige« des Bezirks wird die rechtzeitige Vornahme der Herbstarbeiten zur Herstellung und Unterhaltung der Kommunikationswege, namentlich Beseitigung von Uneben heiten der Fahrbahn, Eingleisen der letzteren, Heben der Gräben, womöglich Abtreiben der Abschläge, Anfahre« uud Einbaue« des zu Nachbesserungen nötigen Materials, Ergänzung der Baum Pflanzungen, Änpfählen und Aubinden der Bäume re mit dem Bemerken Lu Erinnerung gebracht, dast den vorhandenen Wege wärtern zur Unterstützung und schnellere« Ausführung der erfor derlichen Herstellungen, soweit nötig, die erforderliche« Beiarbeiter zu stellen sind. Glauchau, de« 1 Oktober 1882. Königliche Amtshanvtmannfchaft. vr. Rumpelt. Hse. G r L a sz, Wegebaubeihilfen für 1893 betr. Wegebaupflichtige, welche um Vermittelung staatlicher Beihilfen für nächstes Jahr nachzusuchen gedenken, wallen ihre dahingehenden Gesuche unter Beifügung von Belegen über den — Seiten des zuständigen Amtsstraßenmeisters zu be scheinigenden — Aufwand spätestens bis Erde dieses Monats anher einreichen. Glauchau, den 1. Oktober 1892. Königliche AmtshauptmanUschaft. Dr. Rumpelt. Hse. NMWchefMM M Suchst 11 bis 12 Ur. Sparkassen-Expeditronstage in Lichtenstein: Dienstags, Donnerstags und Sonnabends. Zinsfuß für Spareinlagen 3Vs °/o. TageSgeschichte. *— Lichtenstein, 4. Okt. Morgen Mitt woch abend hält der Naturheilverein im Ratskeller saale Vortragsabend über Praktische Anwendungs- formcn der verschiedenen Packungen. Interessenten seien deshalb darauf aufmerksam gemacht. *— Oelsnitz i. E., 3. Okt. Gestern abend entstand in der Scheune des Gutsbesitzers Scheithauer in Ober-Oelsnitz Feuer. Obgleich die hiesigen Feuer wehren, sowie die freiwillige Feuerwehr von Neu dörfel bald zur Stelle waren, ergriffen doch die Flam men bas Wohnhaus und das Seitengebäude und äscherten auch diese ein. Drei Familien sind durch den Brand obdachlos geworden. Die Entstehungs ursache des Feuers ist unbekannt. — Ueber die nunmehr im vollen Gange befind liche Kartoffelernte kann größtenteils nur Erfreuliches berichtet werden. Die allgemein gehegten Befürcht ungen, daß infolge der großen Hitze und anhaltenden Trockenheit das Wachstum dieser notwendigen Erd frucht gelitten habe, bestätigen sich glücklicherweise nicht. In einigen Orten haben die Kartoffeln sogar eine außergewöhnliche Größe und es kommen vereinzelt Riesenkartoffeln im Gewicht von 1ffa—2Pfund vor. Ein Hauptvorzug der heurigen Kartoffeln besteht darin, daß die Trockenheit keine seifigen und wässer igen Früchte aufkommen ließ, sondern durchgängig, auch in schwerem Boden eine gute, mehlreiche Kar toffel erzeugte. Auf manchen Feldern könnte zwar die Menge eine größere sein, die Güte hingegen läßt nirgends zu wünschen übrig. Allgemein wird ange nommen, daß der Preis der Kartoffeln in diesem Jahre niedriger als im Vorjahre werden wird. — Der Verband Deutscher Hand lungsgehilfen zu Leipzig hat kürzlich den Bericht über sein 11. Geschäftsjahr versandt. Nach dem Abschlusse vom 30. Juni 1892 hat der Betrieb M. 25,000.— Ueberschnß ergeben, wovon den Ver bands Pensionskassen M. 10,000.— und den Unter stützungskasfen M. 6000.— überwiesen worden sind. Es sind bisher über 46,OM Berufsgenoffen in den Verband eingetreten. Neben den Pensions-, Unter- stützungs-, Kranken- und Begräbniskassen betreibt der Verband hauptsächlich die kaufmännische Stellenver mittelung mit außerordentlich günstigen Erfolgen. Im Berichtsjahre allein wurden 2026 Stellen durch den Verband besetzt, während in den verflossenen 11 Jahren insgesamt 8753 Engagements vermittelt worden sind! Dem Verbände erwächst durch seine Stellenvermittelung ein Aufwand von jährlich gegen M. 10,000.—, ein Beweis, daß er diese Thätigkeit nicht als gewinnbringende Vereinseinrichtung benutzt. Durch Errichtung ständiger Geschäftsstellen in Berlin, Breslau, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt a. M., Königsberg i. P., Leipzig und Nürnberg, sowie außerdem durch in nahe an 300 Orten bestehende Kreisvereine, kann der Verband ganz Deutschland bearbeiten, weshalb jedem stellesuchenden Kaufmanne der Beitritt zu dem Verbände Deutscher Handlungs gehilfen zu empfehlen ist. — Ein begütertes Ehepaar in Leipzig hatte in Hamburg angefragt, ob es nicht zwei verwaiste Kinder, am liebsten ein Geschwisterpaar überwiesen erhalten könne, um die Kinder für eigne anzunehmen. Der Direktor des Hamburger Waisenhauses, Herr Salzmann, teilte hierauf mit: „Zur Zeit sind wir noch damit beschäftigt, festzustellen, welche der vor läufig in Obhut genommenen Kinder völlig verwaist sind. Sobald dies geschehen, werde ich mir erlauben, auf das freundliche Anerbieten zurückzukommen." — Zwickau, 3. Oktober. Von dem Morde in der Carolastraße können wir heute noch folgendes mitteilen. Frl. Bertha Zergiebel, die, beiläufig be merkt, aus Naundorff b. Kayna (Preuß.) stammt, ist nicht mit einer Scheere ermordet worden, wie man allgemein annimmt, sondern mit einem scharfen, dolch artigen Messer. Sie scheint sich dem Mörder zur Wehr gesetzt zu haben. Ihre Leiche lag, bekleidet mit einem Schlafrocke, Pantoffeln usw. neben dem Bette, auf ihr die Bettdecke. Von dem Thäter hat man leider noch nicht die geringste Spur; ein Ver dacht, den man gegen einen Leipziger hegte, hat sich als unbegründet erwiesen; der Betreffende hat nach zuweisen vermocht, daß er sich in der fraglichen Nacht anderswo aufgehalten hat. Die Ermordete stand in früheren Jahren bei einem höheren Beamten hier- selbst im Dienste, und diese Familie, welche dem un glücklichen Mädchen das beste Zeugnis ausstellt, hat sich jetzt des kleinen Kindes derselben, eines 8 Mo nate alten Töchterchens, dessen Vormund ein hiesiger Rechtsanwalt ist, angenommen. Frl. Zergiebel soll übrigens wiederholt geäußert haben, daß sie Furcht habe, in ihrer Wohnung überfallen zu werden; eine bestimmte Person hat sie dabei aber nie bezeichnet. Natürlich sind Staatsanwaltschaft und Polizei in fieberhafter Thätigkeit, den Mörder ausfindig zu machen, und ihre Anstrengungen werden hoffentlich von Erfolg gekrönt. Vorläufig schwebt leider, wie gesagt, noch völliges Dunkel über den Verüber der grausigen That. — Herr Amtshauptmann Dr. Schnorr von Carols- feld ist von Grimma als Amtshauptmann nach Zwickau versetzt worden. — Vom 1. Oktober d. I. an werden in Zwickau, Wilkau und Aue Umwegskarten für die Strecke Lichtentanne-Werdau-Neumark, zu Personenzügen gil- tig, ausgegeben. Dieselben kosten für II. Wagen klasse 0,30 M., für III. Klasse 0,20 M. und können in Verbindung mit einer einfachen oder Rückfahr karte über die direkte Strecke Lichtentanne-Neumark zur einmaligen Befahrung des Umweges ohne Un terbrechung benutzt werden. Es bestehen nämlich zwischen Zwickau und den nach Wilkau zu gelegenen Stationen einerseits, und Neumark, sowie den darüber hinausgelegenen Stationen andererseits, vorteilhafte Zugsverbindungen über Werdau, deren Benutzung dem Publikum erleichtert werden soll. — Zwickau. Das hiesige Landgericht ver urteilte den Bankier Lücke-Grottau wegen Wechsel fälschung in 112 Fällen zu 8 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrenrechtsverlust. — In Meerane ist durch Polizeiverordnung den Restaurateuren das Hallen weiblicher Bedienung verboten worden. Die Anstellung von Kellnerinnen ist deshalb in Zukunft untersagt. — Hartenstein, 1. Okt. Heute nachmittag wurde von Arbeitern oberhalb des Wehres in Stein eine Frauenleiche aus dem Wasser gezogen, welche vermutlich schon längere Zeit im Wasser gelegen hat. Die Frau, deren Alter einige 40 Jahre betragen mag, war schwarz gekleidet und hatte ein Paket bei sich, in welchem sich ein Kinderhemd und ein Gesangbuch befand. Nach amtlicher Besichtigung wurde die Leiche in die hiesige Totenhalle gebracht. — Schellenberg, 3. Okt. Unterhalb des Arresthauses zu Augustusburg steht seitwärts der neben.»der Schloßbergs-Promenade hinabführenden Straße eine viereckige, aus Quadersteinen errichtete Säule, genannt die Prangersäule, noch als ein Ueber- bleibsel mittelalterlicher Justiz. Infolge eines bei der Generalversammlung des Vereins der Natur freunde für Augustusburg, Schellenberg und Umgeb ung gestellten Antrages ist diese Säule in diesen Tagen wieder hergestellt und gleichzeitig mit dem im Arresthause noch in Verwahrung gewesenen Halseisen versehen worden, um dadurch dieses Altertum als Andenken aus vormaliger Zeit den nachkommenden Geschlechtern zu überliefern. Dem Vernehmen nach hat sich auch ein nicht genannt sein wollender Gönner des Vereins bereit erklärt, zum Schutze dieser alter tümlichen Säule noch eine eiferns Umzäunung an bringen zu lassen. — Grüna, 2. Oktober. Am gestrigen Vor mittag wurde unweit des hiesigen Bahnhofes von dem gegen ffs11 Uhr fälligen Personenzug 644 in der Richtung Chemnitz-Lugau das 8jährige Mädchen der Witwe 8. überfahren und sofort getötet. Ver mutlich hat das Kind die geschlossenen Schranken vor Herannahen des Zuges noch passieren wollen, jedoch ist dasselbe hierbei vom Zuge erfaßt und sofort ge tötet worden. — Meißen. Ein Giftmordversuch, welcher dieser Tage in einer Fabrik zu Cölln gemacht wurde, erhält das Personal derselben in nicht geringe Auf regung. Eine ledige Frauensperson soll beabsichtigt haben, die Frau eines verheirateten Mannes, welche in derselben Fabrik beschäftigt ist, aus dem Wege zu schaffen. Zu diesem Zwecke habe sie in den Kaffee krug der Frau Salzsäure gegossen, in der Voraussetz ung, dieselbe werde wie gewöhnlich den Inhalt schnell leeren. Die „Giftmischerin" scheint aber von der Wirkung der Salzsäure wenig zu verstehen, denn die Bedrohte merkte glücklicherweise, ehe sie trank, daß mit ihrem Kaffee Etwas vorgegangen war, und ließ ihn deshalb von mehreren ihrer Mitarbeiterinnen prüfen. Einige, welche zuviel kosteten, mußten die
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite