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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 27.11.1892
- Erscheinungsdatum
- 1892-11-27
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189211272
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18921127
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18921127
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1892
- Monat1892-11
- Tag1892-11-27
- Monat1892-11
- Jahr1892
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 27.11.1892
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WMMidMtW Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich GkMts-AMM für Kohndorf, Nüdlitz, Kemsdors, Urdorf, A. Cgidirn, Krmriitzsort, Moriknau«. Mülsen. Amtsblatt für den Stadtrat zn Lichtenstein. ———————— ————— ———-——— Ag, Jahrgang- .———-— -----————-— Nr. 276. Sonntag, den 27. November 1892. dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags» abends jur den folgenden Tag. 'Vierteljährlich» Bezugspreis 1 Mark 26 Pf. — Einzelne' Nummer 10 Pfennige.' — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein. Markt 179. alle Kaiser!. Postanstalten. Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. GekarmtMachrmg. Die Vergütungsbeträge für die Militär-Einquartierung in hiesiger Stadt in den Monaten August und September dieses Jahres können bis spä testens den 15. Dezember dieses Jahres in der Stadtkassenexpedition — Rathaus, I Treppe — gegen Rückgabe der Quar tierbillets erhoben werden. Lichtenstein, am 26. November 1892. Der Rat zu Lichtenstein. Fröhlich. GelüMtmachimg, Sonntagsruhe betreffend. Am 2., 3. und 4. Aventssonntage, also am 4., 11. und 18. Dezember dss Js. wird die Beschäftigung von Gehilfen, Lehrlingen und Arbeitern im Handels gewerbe und der Gewerbebetrieb in offenen Verkaufsstellen von vormittags 11 bis abends 8 Nhr zugelassen. Lichtenstein, am 26. November 1892. Der Rat zu Lichtenstein. — Fröhlich. VekMUlmachUNg. Nachdem die vollständige Gottesacker Ordnung für die Kirch- gemeiNde Hohndorf von der Königlichen Kircheninspektion genehmigt worden und mit dem Tage der Genehmigung, den 12. November, unter Aushebung der bisher gültigen Bestimmungen in Kraft getreten ist, wird Solches hierdurch mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß die neue Gottesacker-Ordnung von jetzt ab bis zum 28. Februar 18NS im hiesigen Gemeindeamte zur Einsicht nahme für Jedermann ausliegt. Hohndorf, am 25. November 1892. Der Kirchenvorstand. Riedel, Pfr.I Tagesgeschichte. *— Lichtenstein. Mit Advent beginnt unser christliches Volk ein neues Kirchenjahr. In der Zeit, wo bei uns die Tage noch immer kürzer werden, wo der erste Schnee die spärlichen Reste des Natur-« lebens mit seiner kalten Decke zu begraben Pflegt und das Leben der Menschen sich gern in das schützende Haus zurückzieht, erscheint der Advent als ein Weckruf, die Augen hinauszurichten auf der Zeiten Wechsel und mit Freudigkeit zu warten auf das, was kommt. Das Bewußtsein eines kirchlichen Neujahrs ist unserem Geschlechte ziemlich abhanden gekommen. Advent ist für das junge Volk nur die schöne Zeit der Wünsche und der heimlichen Ueber« raschungen, die man vorbereitet für das letzte Fest des Jahres, aber für die große Welt steht jetzt alles unter dem Gesichtspunkt des Geschäfts. Ihr gilt Advent und Weihnachten als die vornehmlichste Er werbszeit; für viele Handwerker, und besonders für die armen Handarbeiterinnen, bedeutet es die an strengendste Arbeitszeit des ganzen Jahres. Diesem geschäftlichen Interesse muß ja auch die wohlthuende Sonntagsruhe für die Adventszeit zum Opfer fallen. Dennoch find die Erwartungen diesmal recht getrübt. Auch in großen Arbeitsstätten werden jetzt zum Wintersanfang entbehrliche Arbeiter abgelohnt; viele andere haben schon fast den ganzen Sommer feiern müssen und blicken mit ernster Sorge dem Winter entgegen. Die Geschäfte gehen flau, denn auch der Bauer hat kein Geld; die höheren Steuern, obgleich sie jetzt gerechter verteilt sind, werden selbst von den Wohlhabenden schmerzlich empfunden, und die Aus sicht auf Erhöhung der Bedürfnisse des Reichs wirkt lähmend und bedrückend. Wann wäre es nötiger als in solchen Tagen, daß unser Volk sich wieder besinne auf den Advent, sich erinnern lasse an die neue Zeit und die trostreiche Hoffnung, die ihr auf geht in dem Zurufe: Er kommt! Dein König kommt zu Dir sanftmütig! Er ist freilich kein König von dieser Welt, der dem irdischen Sinne Befriedigung gewährte, aber desto mehr ein König und Erlöser für diese Welt, der durch Zeiten eines äußeren Druckes uns antreibt zur Prüfung der tieferen Ur sachen solchen Niederganges, die in uns selbst liegen, und zu einer sittlichen Erhebung, damit es auch äußerlich besser werden könne. Er ist ein wahrer Friedefürst, indem er uns mit neuem Vertrauen er füllt zu dem Allmächtigen, der in der Not bei uns anklopft und einem innerlich gedemütigten Volke seine heilsame Gnade erzeigt, indem er uns ferner jene christliche Teilnahme für einander lehrt, welche opferfreudig mit dem Notleidenden leidet und gerne sich selbst unnötiges versagt, um keinen am nötigsten mangeln zu lassen. So kann und will, der im Ad vent sich wieder ankündigt, die klaffenden Wunden unseres Volkslebens, die Schäden des vielfach sich auflösenden Familienlebens heilen, will die Verbit terten versöhnen, die Irregeleiteten zurückbringen und allen Sorgenvollen den Mut des Glaubens einflößen, der am bösen Tage nicht verzagt, sondern seine Kräfte zusammennimmt und mit Zuversicht auch einer dunklen Zukunft entgegengeht, weil der rechte Herr noch im Regimente sitzt und alles wohl führet. Wenn wir dessen im Advent uns erinnern und diesem Kommenden den Weg bei uns bereiten, dann haben wir einen frohen Advent und dürfen auch in trüber Zeit ein gesegnetes Christfest erwarten. * — Heute Sonntag abend hält der hiesige Turn verein im Saale des goldnen H-lm hier seine 10. öffentliche Aufführung. Die Leistungen unserer Turnerschaft sind bekanntlich längst von jedermann gewürdigt worden, so daß es Wohl nur dieses kurzen Hinweises bedarf, um dem Verein ein volles Haus zu sichern. * —lü St. Egidien, 25. Nov. Heute Nacht wurde im Gehöfte des Gutsbes. Berthold hier ein Einbruchsdiebstahl verübt. 7 Gänse fielen den Dieben in die Hände. Ein Vorhängeschloß wurde mit Ge walt erbrochen und auf diese Weise konnten sie diese Beute machen. Um den Transport zu erleichtern, hatten die Diebe die Gänse erst abgeschlachtet, dies bewies das viele Blut und die Federn, die im Stalle zurückgeblieben waren. * — Oelsnitz, i. E., 24. Nov. In unserm Orte macht sich der Wassermangel ganz bedeutend bemerkbar. In den höher gelegenen Straßen sind schon seit längerer Zeit fast alle Brunnen leer, und nur durch Tiesergraben derselben hat man dem Uebel stande abzuhelfen gesucht. Auch die Kohlenwerke leiden darunter. So hat eines derselben schon seit einigen Wochen eine Dampfpumpe am Dorfbache aufgestellt, um sich auf diese Weise das zum Speisen der Maschinen usw. nötige Wasser, natürlich gegen eine angemessene Entschädigung an die Mühlenbe sitzer, zu verschaffen. In der vergangenen Nacht nun brannte das zum Schutze der erwähnten Dampf pumpe errichtete hölzerne Maschinenhaus nieder und hätte dadurch leicht ein größerer Brand ent stehen können, da sich in der Nähe desselben ein mit Stroh und Schindeln gedecktesWohnhaus befindet. * — Zwickau, 26. Nov. Gestern abend ent stand im Ladenraum eines Materialwarengeschäfts In der Wilhelmstraße Feuer, jedoch konnte dasselbe noch rechtzeitig, ohne daß viel Schaden entstanden, gelöscht werden. — Die in UvanAsllois beauftragten Staatsmi nister machen nunmehr amtlich bekannt, daß sie, da die Verhandlungen w'gen Herbeiführung einer ge- meinsamenBußtagsfeier deutscher evangelischerLandes- kirchen eine alsbaldige Erklärung der Vertretung der Sächsischen Landeskirche erforderlich machen, zu diesem Zweck eine außerordentliche Landessynode der evan gelisch-lutherischen Kirche im Königreich Sachsen für Dienstag, den 6. Dezember 1892 einzuberufcn be schlossen haben. — Zwickau, 25. Nov. Heute wurde von dem früh kurz nach 5 Uhr von hier nach Werdau ab gehenden Personenzug die 60 Jahre alte Christiane Karoline verw. Hellfritzsch überfahren und getötet. Die Genannte hatte eine Besuchsfremde nach dem Bahnhof gebracht und behufs Abschiednehmens noch bis in den Personenwagen, einen Durchgangswagen, begleitet. Als sich der Zug bereits in Bewegung gesetzt, wollte sie denselben verlassen, dabet stürzte sie von der Treppe des Wagens und fiel aufs Gleis. Vier Wagen gingen über sie hinweg. Der Unterleib, wie die Rückenwirbelsäule wurden völlig zermalmt. — Stollberg, 25. Nov. In die Kollektion des Herrn I. I. Thierfelder ist heute auf Nummer 6791 der 300,000 - Mark - Gewinn gefallen. Zwei Zehntel hiervon sind hier und die übrigen in der Umgebung Stollbergs gespielt worden. — Rötha. Eine gräßliche That ist am Mor gen des 24. Nov. gegen */s8 Uhr zwischen Zwenkau und dem Dorfe Zeschwitz verübt worden. Die in Groitzsch wohnhafte Handelsfrau Kaiser, welche den 7 Uhr 5 Min. in Zwenkau eintreffenden Zug benutzt hatte, war im Begriff, ihre Ware in der Umgegend von Rötha zu verkaufen, wurde aber an der am Wege stehenden Pappel angefallen und durch Messerstiche getötet. Die linke Seite des Halses weist eine klaffende Wunde auf, welche unbedingt tätlich gewesen ist. Außerdem sind die Hände, wahrscheinlich indem sie sich wehrte, zerschnitten worden. Der Leichnam wurde von einem Steuerkontroleur aufgefunden, wel cher in Zeschwitz Anzeige erstattete. Nachdem seitens des Amtsgerichts Zwenkau der Thatbestand ausge nommen war, wurde der Leichnam in's Armenhaus zu Zeschwitz gebracht. Gegen mittag traf der Staats anwalt ein. Die Nachforschungen nach dem ruchlosen Thäter wurden sofort ausgenommen. — Pirna. Am 24. November abends ^/s10 Uhr erdröhnte durch das Elbihal ein donnerartiges, weithin vernehmbares Geräusch, welches durch den Hereinsturz einer Felsmasse, direkt oberhalb der großen Wand bei Postelwitz verursacht wurde. Die hereingebrochenen Steinmassen fingen sich auf den schon bereitliegendcn Gesteintrümmern und wurden von den dort befindlichen Fangmauern aufgehalten. Die Passage ist auf keinerlei Weise gefährdet worden ; vorsichtshalber aber mußte am Morgen des 25. Nov. die thulwärts kommende Schifffahrt stehen, doch war bereits ^9 Uhr Vorm, der Elbverkehr wieder frei gegeben. Man nimmt an, daß durch die Einwirkung der Kälte die Lockerung des Gesteins erfolgt ist. ZArnswalde, 25. Nov. Hier hat eine Nachwahl zum Reichstage staUgesunden. Das volle Wahlresultat ist noch ausstehend, indeß scheint Ahl- wardt's Wahl gesichert. Bisher sind für denselben 4,133 Stimmen gezählt. 8 In einem merkwürdigen Prozeß ist dieser Tage die Stadt Metz von dem dortigen Amtsge richt verurteilt worden. Vor einem Jahre etwa ent stand am Südabhange des Forts St. Quentin in der dortigen ausgewörfenen öligen Erdmasse Feuer, welches monatelang fortglühte, ohne daß die Stadt, in deren Bann der Feuerherd lag, etwas zur Dämpfung des Feuers that. Einer der Besitzer der anliegenden Weinberge strengte eine Entschädigungsklage gegen
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