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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 10.09.1893
- Erscheinungsdatum
- 1893-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189309106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18930910
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18930910
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1893
- Monat1893-09
- Tag1893-09-10
- Monat1893-09
- Jahr1893
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 10.09.1893
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Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich NeMts-AWM für Hohndorf, Ködlih, Kernsdorf, Rosdorf, ÄCOitn, Hemrichsort, Moricno« u. Mülsen. Amtsblatt für de« Stadtrat zu Lichtenstein. Nr. 211. Sonntag, den 10. September 1893. Dieses Blatt erscheint täglich jautzer Sonn- und Festtags) abends sür den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 28 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. —: Gestellungen nehmen autzer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie oie Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespalienk Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Bekanntmachung. DaS Seminargäßche« hier ist vo« «ächstem Montage, de« LI. dss. Mts. an, wegen der durch den Bau am Giebel des hiesigen König lichen Lehrerinnen-Seminars entstehenden Gefahr für alle« Verkehr bis auf Weiteres gesperrt. Callnberg, den 9. September 1893. Der Bürgermeister. Schmidt. Zum Erntefest. Saat und Ernte. Wie viel Bangen liegt Zwischen beiden! Lenz und Lerchen kamen, Und dem Acker, sorglich umgepflügt, Mebst das Körnlein du in Gottes Namen. Wird's gedeihen! Auch das kleinste spricht: Hoffe, Seele, und verzage nicht. Aus dem Samen, friedlich zugedeckt Von den Krumen der durchfurchten Erde, Sproßt der Keim, vom Frühling aufgeweckt Durch sein mächtig, gottbegnadet Werde, Und sein taugedrängtes Grün, es spricht: Hoffe, Seele, und verzage nicht. Höher, höher wandelt sie hinauf, Gottes Sonn', auf ihren lichten Wegen, Und die Wolke selbst in jähem Lauf Wird der Fluren und der Halme Segen, Und das Aehrevfeld, das gold'ne, spricht: Hoffe, Seele, und verzage nicht. Und auch wenn Du in der Erntezeit Unter Doppelmüh'n und Doppelsorgen Und mit der Enttäuschung bitter'm Leid In die Scheuer nur die Frucht geborgen, Ist'« das Erntefest, düs freundlich spricht; Hoffe, Seele, und verzage nicht. Tagesgeschichte. *— Lichtenstein, 9. Sept. (Theater im Hotel Goldner Helm.) Wie wir schon erwähnten, findet morgen Sonntag ein nochmaliges Gastspiel der Schmid'schen Gesellschaft statt. Die großartige Schauspiel-Neuheit „Die Ehre" von Hermann Suder mann ist zur Aufführung bestimmt. Hoffentlich wird der Besuch dieser Vorstellung wiederum ein recht guter. Wir lasten noch eine Besprechung des Voigt- ländischen Anzeigers über „Die Ehre" folgen: Plauen, 23. Okt. Die erste Aufführung der Sudermann'schcn „Ehre" hatte sich eines bedeutenden Erfolges zu erfreuen; ein ausführlicher Bericht folgt demnächst. Für heute nur die kurze Notiz, daß es alle Erwartungen übertroffen hat — das Zusammenspiel vorzüglich. Nach dem Eindruck, den wir gestern abend erhielten, wundern wir uns nicht mehr, daß dieses Schauspiel aller Orten einen so außergewöhn lichen Erfolg gehabt hat und fast unzähliche Wieder holungen erlebte. — Mit Genehmigung der in LvanZsIwis be auftragten Staatsminister soll Sonntag, den 17. September zur Förderung des Baues einer evange lisch-lutherischen Kirche zu Schirgiswalde in der Ober lausitz eine allgemeine Kirchen-Kollekte gesammelt werden. Das evangelisch- lutherische Landeskonsistorium macht dies in der soeben ausgegebenen Nummer 5 seines Verordnungsblattes mit dem Vermerken be kannt, daß diese Kollekte am 10. September und am Tage der Einsammlung selbst abgekündigt, in der sonst üblichen Weise veranstaltet und deren Ertrag an seine Kassenverwaltung eingesendet werden soll. — Angesichts der herannahenden Kartoffelernte dürfte die Warnung angebracht sein: „Laßt keine kranken Kartoffeln auf dem Acker liegen!" In erster Linie bilden liegen gelassene Knollen für Engerlinge und Larven einen geeigneten Schlupfwinkel, wo diese sicher der Verpuppung entgegengehen. Andernfalls finden namentlich Feldmäuse daran hinreichende Fut terstoffe, wodurch zu deren Erhaltung und Vermehrung Vorschub geleistet wird. Daneben muß besonders des Umstandes gedacht werden, daß durck angefaulte Kartoffeln eine Uebertragung des Kartoffelpilzes für die nächste Ernte vorbereitet wird. Wer der Aus breitung der Kartoffelkrankheit entgegenarbeiten will, der lasse keine verfaulten oder ausgefaulten Knollen auf dem Felde liegen, sondern sammle diese zu Haufen, die dann in ein tief gegrabenes Loch geschüttet und mit Kalk übergossen werden. Desgleichen ist es er forderlich, daß dis nach dem Auflesen der Kartoffel- Haufen sich zeigenden Engerlinge vertilgt werden. — Laut Verfügung der König!. Inspektion der Unteroffizier-Vorschule zu Marienberg dürften in diesem Jahre ausnahmsweise auch Aspiranten, welche das vorgeschriebene Alter noch nicht erreicht bezw. dasselbe überschritten haben, ausgenommen werden. Demnach können sich in diesem Jahre zur Aufnahme in die Unterosfizierschule auch Aspiranten melden, welche das 17. Lebensjahr noch nicht vollendet haben und bereits 20 Jahre gewesen sind, sowie Aspiranten zur Unteroffizier-Vorschule, welche das 15. Lebens jahr noch nicht erfüllt und das 16. Lebensjahr bereits überschritten haben. — Postkarten für drei Pfennige werden jetzt, für den Aufgabeort und den dazu gehörigen Land- bsstellbezirk giltig, in Bayern eingeführt. Wir be grüßen diesen Fortschritt in der Hoffnung, daß die deutsche Reichspost sich möglichst bald dem Vorgehen Bayerns anschließen wird. — Am 6. dieses Monats hat eine abermalige Auslosung Königlich Sächsischer Staatspapiere stattgefunden, von welcher die 3°/» Staatsschulden- Kassenscheine vom Jahre 1855 betroffen worden sind. Die Inhaber der genannten Staatspapiere werden hierauf noch besonders mit dem Hinzusügen aufmerksam gemacht, daß die Listen der gezogenen Nummern in der Leipziger Zeitung, dem Dresdner Journal und dem Dresdner Anzeiger veröffentlicht, auch bei sämtlichen Bezirkssteuer-Einnahmen und Gemeindevorständen des Landes zu Jedermanns Einsicht ausgelegt werden. Mit diesen Listen wer den zugleich die in früheren Terminen ausgelosten, aber noch nicht abgehobenen Nummern wieder auf gerufen, deren große Zahl leider beweist, wie viele Interessenten zu ihrem Schaden die Auslosungen übersehen. Es können dieselben nicht genug davor gewarnt werden, sich dem Jrrtume hinzugeben, daß, so lange sie Zinsscheine haben und diese unbean standet eingelöst werden, ihr Kapital ungekündigt fei. Die Staatskassen können eine Prüfung der ihnen zur Zahlung präsentierten Zinsscheine nicht vornehmen und lösen jeden echten Zinsschein ein. Da nun aber eine Verzinsung ausgeloster Kapitale über deren Fälligkeitstermin hinaus in keinem Falle stattfindet, so werden die von den Beteiligten infolge Unkenntnis der Auslosung zu viel erhobenen Zinsen seinerzeit am Kapitale gekürzt, vor welchem oft em pfindlichen Nachteile sich die Inhaber von Staats papieren nur durch regelmäßige Einsicht der Ziehungs listen (der gezogenen, wie der restierenden Nummern) schützen können. — Die landwirtschaftliche Schule zu Chem nitz teilt jungen Leuten, die sich dem landwirt- wirschaftlichen Berufe zu widmen gedenken, diejenige Bildung und diejenigen Kenntnisse mit, welche sie zu tüchtigen Gliedern ihres späteren Berufes be fähigen. Im landwirtschaftlichen Gewerbe sind die Verhältnisse heute weit schwierigere als früher. Der jenige Landwirt, welcher heute bestehen will, muß seinem Berufe außer harter Arbeit auch noch eignes Nachdenken widmen. Zu diesem eignen Nachdenken soll dem jungen Landwirt die Schule verhelfen. „Die Zukunft der Landwirtschaft liegt in der Schule!" Auch für die Gemeindeverwaltung und für gewisse staatliche Aemter, soweit solche ein Landwirt einmal bekleiden kann, soll der Schulunterricht vorbereiten. Der volle Unterrichtskursus dauert zwei halbe Jahre Im Winterhalbjahr sind die Klassen in der Regel überfüllt, während im Sommerhalbjalbjahr eine noch viel größere Zahl von Schülern die Schule besuchen könnte. Zur Abstellung dieses Uebelstan des und im Interesse der Schule und der Schüler wird den Eltern hiermit dringend geraten, ihre Söhne wenn es nur irgend thunlich ist, auch durch ein Sommerhalbjahr die Schule besuchen zu lassen. Neu aufnahmen finden acht Tage nach Ostern und Mitte Oktober statt. Die Schule kann nur dringend em pfohlen werden. Die Schul- und Unterhaltungs kosten stellen sich für einen Schüler insgesamt halb jährlich auf etwa 250 Mark. Bedürftigen Schülern wird der Schulbesuch erleichtert. — Am 27. August 1895 werden es 250 Jahre, daß in Kötzschenbroda die zwischen Schweden und Sachsen in Cossebaude begonnenen Verhand lungen, die in Kötzschenbroda fortgeführt worden waren, im dortigen Pfarrhause zum Abschluß und somit zumWafsenstillstand gelangten, dem der sogenannte westfälische Friede folgte, ist demnach der Anfang vom Ende des 30jährigen Krieges. In verschiedenen Kreisen von Kötzschenbroda regt man nun ein fest liches Begehen des Vierteljahrtausend an und soll die Sache, damit etwas Gutes und Großes zu Stande kommt und eine allgemeine Beteiligung dies ermög licht, schon jetzt von langer Hand vorbereitet werden. — Kaum hat die Jagd begonnen, so werden auch schon die ersten „Thaten" unserer Nimrode be richtet. So befand sich ein solcher Jäger am Sonn abend in Gemeinschaft mehrerer Genössen auf der Hühnerjagd bei Meiße n. Als die Nimrode zur Eröffnung der Jagdsaison gerade einen Labetrunk aus der Flasche zu nehmen im Begriff standen, stieg plötzlich in der Nähe ein Hühnervolk auf. Die Flinte ergreifend und losdrücken war die That eines Augenblicks. Doch welch' ein Schrecken hinterher: anstatt des getoffenen Huhnes sah man ein auf der Weide befindliches Pferd wie rasend dahinjagen, das arme Tier hatte einen Schrotschuß erhalten. An gesichts der Entschädigungssumme für das erlegte Pferd wird dem Jäger das „nicht erlegte" Rebhuhn teuer zu stehen kommen. 8 Berlin, 8. Sept. Der „Boss. Ztg." wird aus Petersburg berichtet: Eine bemerkenswerte Er klärung für die bisherige Hinausschiebung des rus sischen Grenzbesuchs in Frankreich geben „Birshewija Wedvmosti". Sie betonen, man habe in Petersburg nicht auf s»lch einen schnellen Triumph der die fried liche Stimmung darstellenden konservativen Elemente in Frankreich gerechnet. Nach ihrem nunmehrigen Siege bei den Wahlen stehe nichts mehr im Wege, durch den Besuch eines russischen Geschwaders die unerschütterliche Festigkeit der russisch-französischen Uebereinkunft zu bekräftigen. Z In Berliner Zeitungen lesen wir: Die „Eisrieke" „nervenkrank" ! Seit mehreren Tagen be herbergt eine Nervenheilanstalt für Damen auch jene bedauernswerte Frau, die zu den bekanntesten Figuren der Reichshauptstadt gehörte. Wer hätte sie auch nicht gekannt, die stets grotesk „aufgedonnerte" Person mit dem ewigen stupiden Lächeln und der blöden, selbstgefälligen Koketterie ? Eine Erscheinung, ganz dazu angethan, selbst die Aufmerksamkeit eines weltstädtischen Publikums auf Jahre hinaus zu fesseln und einen sich mehrenden Sagen- und Legendenkreis um sich zu bilden. Der wenig poetischen Eisrieke ist aber auch mehr angedichtet worden, als es für ihre ohnedies stark ausgeprägte Eitelkeit gut war. Der einzig originale Zug in ihrem Charakter scheint nur
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