Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 18.11.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-11-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189411186
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18941118
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18941118
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1894
- Monat1894-11
- Tag1894-11-18
- Monat1894-11
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- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 18.11.1894
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früher Wochen- und Nachrichtsblatt zugleich ÄtsWs-AMztrfirKshsdnf,Wlih,KttMttf,Msd,rf,Ä.SM»,KtimchMt,NE Amtsblatt für den Stadtrat M Lichtenstein. 4Ä. Iahrgssg. -- Nr» 268- Sonntag, dm 18. November 1394. LiefeS Blatt erscheint täglich (außer Son«- Md Festtags) abends für den folgende« Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis l Mark 85 Pf. — Einzelne Numnier 18 Pfennige. -- Ächellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 179, alle Kaiser!. Postanstalten, Postvoten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespaki« Korpüszeile oder Lerm Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. VMMtNMHKNK. Gemäß Z 50 der revidierten Städteordnung ist für die demnächst vorzu- nehmende Stadtverordneten-Ergänzungswahl eine Liste der Stimmberechtigten, sowie der Wählbaren aufgestellt worden und liegt von jetzt ab 14 Tage lang während der gewöhnlichen Geschäftszeit an Ratsstelle beim Registrator Bau man« zur Einsicht aus. Nach § 51 der revidierten Städteordnuvg steht es jedem Beteiligten bis zum Ende des 7. Tages nach Bekanntmachung und Beginn der Auslegung, so nach bis mit dem 21». November 18SÄ, frei, gegen die Wahlliste beim Stadtrat Einspruch zu erheben, über welchen dann vor Schluß der 14 äargen Ausliegezeit und vor Schluß der Liste vom Stadtrat Entschließung gefaßt und dem Einsprechenden eröffnet werden wird. Nach Ablauf des 3. Dezember 1894 wird die Wahlliste geschlossen und es können alle Bürger, welche in der geschlossenen Lifte nicht eingetragen sind, an der bevorstehenden Wahl nicht teilnehmen. Lichtenstein, am 17. November 1894. Der Stadtrat Lange. Bm. TKMsgsschLchte. *— Lichtenstein. Die Behörden sind neuerdings angewiesen worden, bei der Ausstellung der nach §89,45 der Wehrordnung zu erteilenden obrigkeitlichen Beschei nigungen hinsichtlich der Fähigkeit des Vaters oder Vormundes, seiner Verpflichtung nachzukommen, den die Berechtigung zum einjährig freiwilligen Militär dienst Nachsuchenden Militärpflichtigen auszmüsten, zu unterhalten rc, mit der größten Vorsicht zu ver fahren und die Bescheinigung erst nach genauer Prü fung der hierbei in Betracht kommenden Verhältnisse abzugeben. — Für alle Evangelischen war der gestrige Tag ein hoher Gedenktag, indem an demselben im Jahre 1632 der Schwedenkönig Gustav Adolf in der Schlacht bei Lützen den Heldentod erlitt. Mit unerschrockenem Heldenmut und ungeheuchelter Gottesfurcht kämpfte er für die edle Sache der zu damaliger Zeit schwer unterdrückten evangelischen Glaubensgenossen. Er liegt bei Lützen an der Leipzigerstraße begraben und lange Zeit zeigte ein schlichter Stein die Grabstätte an, jetzt aber faßt ein stolzer Bau von Eisen dieses Kleinod ein. — Nm 11. Ziehungstage der 126, König!. Sächs. Landeslotteris wurde der zweite Hauptgewinn von 300 000 M. auf die Nummer 11430 gezogen (Kollektion Schäfer in Leipzig). Außerdem brachte die Ziehung den 100 000 Markt-Gewinn, sowie 2 a 15 000 M., 1 ü 5000 und 42 k 3000 Mark. — Der LandesauLschuß sächsischer Feuerwehren, dessen Vorsitzender Herr Branddirektor Weigand in Chemnitz ist, hat die Verhandlungen des am 4. August 1894 in Glauchau stattgefundenen dreizehnten sächsischen Feuerwehrtages stenographisch aufnehmen und, in einen ansehnlichen Band vereinigt, im Druck erscheinen lassen. Vielen Feuerwehren wird es will kommen sein, in den Besitz des Wortlautes der wich tigen Verhandlungen zu gelangen; diese seien auf die Broschüre aufmerksam gemacht. — Es sind jetzt 50 Jahre her, daß wir in Sachsen — Rauchfreiheit haben. Vorher durfte sich Niemand mit brennender Zigarre und Pfeife ahne Deckel auf der Straße sehen lassen, wenn ihm nicht die Polizei am Schopfe nehmen füllte. Besonders streng galt das Verbot in Dresden. Manch armes Bäuerlein wurde auf der Dresdner Elbbrücke arretiert und mußte im Schilderhäuschen neben dem Kruzifix harren, bis es von der Ablösung zur Erledigung des Falles mit nach dem Blockhaufe genommen wurde. Endlich fiel das ängstliche Verbot, ohne daß seitdem die Welt in Feuer und Rauch aufgegangen wäre. — Für die Förderung unserer Kolonial- politik wird man jetzt nach dem Wechsel iw Reichs kanzleramt eine warme Teilnahme bei der Reichsre gierung erwarten dürfen, da die Hohenlohe als eifrige Kolonialpolitiker bekannt sind. Für den Fürsten Hghenlohe-Langenburg wird nun ein Nachfolger im Präsidium der Kolonialgesellschaft gesucht werden müssen. Die Wahl wird in der nächsten Borstands sitzung des Vereins stattfinden, die Mitte Januar in Dresden abgehalten werden wird. In Aussicht find hierfür genommen der Fürst zu Wied, bisher Vor sitzender des Antisklaverei-Komitees, seit langen Jahren hervorragendes und opferwilliges Mitglied der Ko lonialgesellschaft, oder der dem Zentrum angehörige, aber unzweifelhaft patriotisch und national gesinnte Prinz Arenberg, der ebenfalls seit langen Jahren sich eifrig und erfolgreich mit kolonialen Angelegen heiten beschäftigt hat und seit mehreren Jahren hie rüber als Berichterstatter im Reichstags thäng gewesen ist. Beide Kandidaten sind sehr geeignet für dieses Amt und werden in den tüchtigen Vizepräsidenten der Gesellschaft jederzeit lhatt's ästige Unterstützung finden. Es besteht auch die Absicht, den Fürsten Hohenlsh- dem Verein als Ehrenpräsident zu erhalten, — Die Leipziger illustrierte Zeitung schrieb in Nr. 2578 vom 26. Nov. 1892 über Richters Geduldspiele: „Das höhere Bildungsbedürfnis der heutigen Generation spricht sich be sonders deutlich tu der Art aus, in der die Geschenke für Kinder ausgewählt werden, indem man selbst in den brettern Volksschichten bestrebt ist, für diesen Zweck Gegenstände auf zufinden, die nicht als bloßer Zeitvertreib dienen, nicht nur erfreuen und unterhalten, sondern auch belehrend wirken, In gleichem Sinne betreibt seit länger als einem Jahrzehnt die Firma F. Ad. Richter u. Cie. in Rudolstadt (Thüringen) die Fabrikation der sogenannten Anker-Sicinbaukasten, die, von Jahr zu Jahr vervollkommnet, gegenwärtig in 35 Num mern zu Preisen von 50 Pf. bis 80 Mk. in den Handel ge bracht werden. Auf diese nach Fröbelschem System eingerich teten Baukasten, die statt willkürlich geformter Holzklötze äußerst genau gearbeitete Bausteine aus wirklicher Steinmasse in un vergänglichen giftfreien Farben (Ziegelrot, Sandsteingelb und Schieferblau) und für schwierige Aufgaben die notwendigen Grundrisse und Querschnitte enthalten, wurde bereits in Nr. 2214 der „Jllustr. Ztg." vom 5. Dez. 1885 hingewiesen. Ihr eigentlicher erzieherischer Wert beruht auf den von vr. Rich ter erfundenen Ergänzungsordnungen, mittelst deren die Baukasten je nach dem Alter und den geistigen Fähigkeiten der Kinder systematisch vergrößert werden können, und den entsprechend nach sorgfältigen Zeichnungen in Farbendruck ausgeführten Vorlageblättern. — Gleichfalls eine Erweiterung der Fröbel-Spiele und zur Ausbildung des Formensinns vorzüglich geeignet sind die von der Firma Richter hergestellten, wie die Anker-Steinbaukasten durch alle feinern Spielwaren handlungen, in Leipzig durch die Leipziger Lehrmittelanstalt (Or. Oskar Schneider) zu beziehenden Geduldspiele: Nicht zu hitzig, Ei des Kolumbus, Kopfzerbrecher, Kreuzspiel, Kreis rätsel, Pythagoras, Quälgeist u. s. w. Diese Spiele bestehen aus steinernen Täfelchen (sieben bis zehn), mittels deren man eine große Anzahl verschiedner Figuren legen kann. Dazu gehören die mit großer technischer wie künstlerischer Geschick lichkeit zusammcngestellten Aufgabeheste, von denen die neusten auch Aufgaben für Doppelspiele enthalten. Die Mannigfal tigkeit der hier möglichen sinnreichen Combinationen ist in der That überraschend usw, — Auf der Internat, Nahrungsmittel-Ausstellung in Dresden sind die letzthin auch in Kiel und Cottbus prä miierten Medicinal-Tokayer-Weine von Ern. Stein, Erdö- Bünye bei Tokay und Berlin, wieder mit der goldenen Me daille ausgezeichnet worden. — Dresden. Se. Majestät der König wird in Anwesenheit der Prinzen des königlichen Hauses, Ihrer königl. Hoheiten des kommandierenden Generals Prinzen Georg, Prinzen Friedrich August, Prinzen Johann Georg und Prinzen Albert am 2. Dezember, am Jahrestage der Schlacht von Villiers, im Spiegel saale des Residenzschlosses mittags 12 Uhr die Weihe und Nagelung derjenigen Fahnen vornehmen, welche dem auf Grund der neuen Heercsverstärkung neuge bildeten 4. Bataillon eines jeden Regiments verliehen worden sind. An dieser militärischen Feier nehmen auch teil Se. Exzellenz der KriegSminister Ebler von der Planitz, der Ches des Generalstabes General major v. Hausen, der Stadtkommandant General major v. Zeschau mit der gesamten Generalität, sämtliche Kommandeure der sächsischen Infanterie- Regimenter, die Herren Adjutanten Sr. Majestät und der Prinzen, sowie die als Fahnensührer bestimmten Unteroffiziere. Die Ehrenkompanie stellt das königl. Schützenregiment Nr. 108 mit der Re gimentskapelle. — In Langenchursdorf gingen bei Ge legenheit der jüngst verflossenen Kirmes eine Anzahl Chorschülerinnen wohlhabender Eltern Kuchensingen. Als sie einen hübschen Korb Kuchen zusammenge- sungen hatten, gingen sie mit demselben ins Armen haus und verteilten den Kuchen unter die armen Kinder desselben. Es gab das viel Freude. — InMylau beabsichtigt das dortige Lehrer kollegium, um dis Bande zwischen Schule und Eltern haus enger zu knüpfen, den Eltern der Schulkinder Gelegenheit zu geben, sich mit den Lehrern über sie interessierende und berührende Schulfragen auszu- sprechen und ein ersprießliches Handinhandgehen von Schule und Elternhaus bei der Erziehung unserer Jugend anzustreben, im Laufe des kommenden Win ters einige Elternabende zu veranstalten. 8 Berlin, 16. Nov. Unter den Blumen spenden, welche auf den Sarg Kaiser Alexander III. nkdergelegt werden, wird die Gabe des deutschen Kaiserpaares eine der hervorragendsten sein. Sie ist f der eigensten Initiative des Kaisers entsprungen und besteht in einem antiken römischen Kranze von 3 s Meier Durchmesser, aus dem üppigsten Grün und j goldenen Lorbeerzweigen gewunden, die mit natur» s lichen und goldenen Knospen, Blüten und Früchten - und Lorbscren durchflochten sind. Die Moireeschärpe f trägt an ihren beiden Enden die in Gold gestickten Monogramme und die Krane des Kaisers und der Kaiserin. Prinz Heinrich hat gestern abend dm Kranz mit nach Petersburg genommen, um ihn im Auftrage des Kaisers und der Kaiserin am Sarge des Czaren niedsrzulegen. Zur Beförderung mußte ein eigens großer Packwagen in den Zug eingestellt wurden, da die gewöhnlichen Packwagen nicht Raum genug boten. 8 Wie nach der „Berl. Morgen-Zeitung" verlautet, bereitet man in Island eine Adresse an den Kaiser vor, welche nichts Geringeres bezweckt, als eine Einladung an Se. Majestät zu einem Be such des märchenhaften Sagenlandes. Der Isländer Dr. John Stefansson weilt zur Zeit in Berlin, um in dieser Angelegenheit eine Audienz beim Kaiser nach zusuchen. Daß der Kaiser eine Vorliebe für das nordische Eiland hat, dürfte bekannt sein, ist doch auch der „Sang an Aegir" dem Interesse des Kaisers für den isländischen Sagenkreis entsprungen. Ein bereits im letzten Sommer geplanter Abstecher desKaisers von seiner Nordlandsfahrt nach Island unterblieb, weil keine telegraphische Verbindung zwischen dem Festland und der Insel besteht. 8 Ein Bild entsetzlicher Roheit entrollte eine Schwurgerichtsverhandlung inBremen. Der 31- jährige Obersteuermann Hermann Theodor Spree hat auf einer Reise der Bremer Bar? „Paul Isen berg" den etwas linkischen und wenig aewandtm schwedischen Matrosen Charley Petersen zu Tode miß handelt. Auch der Kapitän Biet beteiligte sich daran, er ist noch auf Gee und wird später abgeurteilt werden. Man weiß, daß es unter den Schiffsmann schaften faule Leute giebt, die nur durch Bestrafung angetrisben werden können, aber die Behandlung des Petersen spottet jeder Beschreibung und ist eine Miß achtung aller Menschlichkeit. Er mußte, nur mit einem Hemd bekleidet, auf Deck in der Kälte und im Regen zubringen, Spree peitschte mit einem dicken Tauende auf ihn ein und begoß die blutenden Wun den mit beißendem Seewaffer. Petersen wurde so
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