Suche löschen...
Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 23.10.1895
- Erscheinungsdatum
- 1895-10-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-189510230
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-18951023
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-18951023
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1895
- Monat1895-10
- Tag1895-10-23
- Monat1895-10
- Jahr1895
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 23.10.1895
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Handeln kommt man überein, daß der Major dem Rittmeister 6000 Mark als Entschädigung zahlen soll. Auf dieser Grundlage wird das Geschäft ab geschlossen und der Regimentswechsel vollzogen. Dieses Verfahren ist in England ein ganz übliches, welches nicht die Oeffcntftchkeit und auch nicht einmal einen Prozeß zu scheuen hat. Hat es doch schon Prozesse wegen der Vermittlungsgebühr mit den Agenten gegeben. ** New-Jork, 21. Okt. Eine Depesche der „New-Jork World" aus Futjchau von gestern besagt, daß 14 Gefangene, welche an den Metzeleien in Kut. scheng beteiligt waren, heute hingerichtet werden sollen. Vier verurteilte Rädelsführer werden Mitt woch von Kutscheng nach Futschau gebracht, um dort hingerichtet zu werden. ** Shanghai, 20. Oktbr. Nur der dritte Ingenieur und 11 Chinesen von der Besatzung des infolge einer Explosion untergegangenen chinesischen Transportschiffes „Kungpai" wurden gerettet. Dis Zahl der an Bord befindlichen Mannschaft betrug 400. Vermischtes. * Immer höflich. Richter: „Sic sind aus der Haft entlassen, Sie können nach Hause gehen. Warum bleiben Sie denn stehen, wollen Sie noch etwas?" Verkommenes Genie: „Ich möchte mich vor den anderen Herren in meiner Gefängniszelle noch verabschieden." * Deutlicher Wink. Unteroffizier (zum Rekru ten, der einen eben erhaltenen Schinken und Würste auspackt): „Nanu, Mudicke, woher wissen denn Ihre Eltern aus einmal, daß heute mein Geburts tag ist?« * Schlagfertig. Arzt (zu einem Dramatiker:) „Sie sehen blaß aus — haben Wohl wieder viel für die Unsterblichkeit gethan?" — Dramatiker: „O ja, freilich noch lange nicht so viel, wie Sie für dis -Sterblichkeit!" * Die Sprache des Taschentuches. Der „Flirt" hat auch seine cig-ne Sprache. Man bedient sich hierbei des Taschentuches, um sich die „süßesten" Ge heimnisse oder auch die „bittersten" Wahrheiten zu sagen, und die Zeichen, die all' das ausdrücken, sind folgende: Das Taschentuch an die Lippen halten heißt: „Wünsche mit Ihnen bekannt zu werden". An die Augen halten: „Es thut mir leid". In der Mitte: „Du bist zu willig". Fallen lassen: „Wir wollen Freunde sein". Mit beiden Händen nehmen: „Gleichgiltigkeit". Die Wange reiben: „Ick liebe Tüch". Durch di; Hände ziehen: „Ich hasse Dich". An die rechte Wange halten: „Ja". An die linke W-nge halten: „Nein". Mit der linken Hand drehen: „Mach', daß Du fortkommst". Mit der rechten Hand drehen: „Jchliebe einen Anderen". Falten: „Ich möchte mir Dir reden". Ueber die rechte Schulter werfen: „Folge mir". Bei den entgegengesetzten Enden Massen: „Warte auf mick!" An die Stirn halten: „Wir melden beobachtet". Andas rechte Ohr halten: „DuhastDichveiänrert". Vor die Augen halten: „Du inst g-ausam. Um den Z^gtfiuger wickeln: „Ich bin verlobt." Um den Mittelfinger wickeln: „Ich bin verheiratet." In der Hand zasammenballen: „Ich bin ungeduldig." Das rechte Auge zwtj Mal berühren: „Wiederhole Dew l tzies Zeichen." In die Tasche stecken: „Genug für jetzt." * Pferdefütterung. Nicht j-ver weiß, wie er seinem Pferde eine besser anschiagende Fütterung geben kann, ohne daß es mehr kostet. Das Rezept ist einfach dieses. Man füttere der; Hafer oder Häcksel trocken, gieße also kein Wasser hinein. Die Sache erklärt sich leicht. Wenn das Pferd stockeneS Futter bekommt, so muß es dasselbe länger und feiner kauen und gehörig mit Speichel vermischen, was es bei reichlich angefeuchtetem Futter nicht zu thnn braucht. Läßt man die Tiere erst nach der Fütterung saufen, so wird die Nahrung besser zerkleinert und die Ver dünnung, das heißt Schwächung des Speichels, ver hindert die Verdauung und der Nähr gehalt des Futters wird besser au-genutzt. * Auf der Meierei-Ausstellung in London ist eine Melk-Maschine im Betriebe zu sehen. Mit der Maschine kann ein Mann zehn Kühe mit Leichtigkeit in zwölf Minuten melken. Das Verfahren ist sehr einfach. Ein Gummibecher wird am Euter angebracht, der das Saugen des Kalbes nach macht, wenn die Maschinerie mit der Hand, mit Dampf, oder Elektrizität in Bewegung gesetzt wird. Für zehn Kühe ist ungefähr h, Pferdekraft nölig. Das Ausmclken einer Kuh nimmt drei bis fünf Minuten in Anspruch. Von der Melk maschine geht die Milch zum benachbarten Ausstellungsgegen stand, einer schwedischen Maschine, genannt „Radiator-Butter macher," und bevor die Kuh recht merkt, daß sie gemolken wurde, ist ihre Milch schon in Butter verwandelt! * Das Recht ans den Tod. Ein Zeitungsschreiber, der wohl nicht weit von Dalldorf wohnt, hat als neuestes Recht für den Menschen des 19. Jahrhunderts das „Recht auf den Tod" erfunden d. h. jeder Mensch soll jeder Zeit das Recht haben, sich das Leben zu nehmen oder nehmen zu lassen. Z. B. ein vermutlich unheilbarer Kranker soll nicht nur sich selbst töten dürfen, sondern auch der Arzt soll im Einverständnis mit ihm den Garaus machen können. Oder, wenn ein Fa milienvater keine Arbeit hat, so hat er nicht mir das Recht sich selbst, sondern auch Fran und Kinder zu töten u. s. f. — Man sollte es nicht für möglich halten, daß ein Mensch so etwas schreiben kann, aber man sollte es auch nicht für möglich halten, daß ein Staatsbürger so etwas schreiben darf. Er müßte als ein Ruchloser eingesteckt oder als ein Wahnsinniger ins Irrenhaus gebracht werden. Denn wenn die Obrigkeit solche Nechtslehrer dnldet, dann muß sie davon überzeugt sein, daß sie selbst wert ist, unterzugehen mit der ganzen Weltordnung, in der wir jetzt leben. Interessant dabei ist das, daß die Leute, die einem jeden Einzelnen ein „Recht auf den Tod" geben wollen, aus dem Häuschen sind nicht nur bei jedem Duell — wo doch gegenseitige Einwilligung znm Tode da ist —, sondern namentlich bei jedem obrigkeit lichen Todesurteil. * Sieben Kinder in drei Jahren sind einem Feldwebel eines in Thorn stehenden Regiments von seiner Frau beschert worden. Während in den beiden ersten Jahren der Ehe je ein munteres Zwillingspaar einrückte, überraschte die Frau ihren Mann vor einigen Tagen sogar mit Drillingen. GhemKitzer Marktpreise vom 19. Oktober 1895. pro SO Kilo. Weizen fremde Sorten 7 Mark — Pfg. bis 7 Mark 70 Pf. - sächs. gelb 7 OS . 7 35 - Roggen, sächs.u. Preuß., 6 45 L - 6 60 - - hiesiger, - russischer, - türkischer, 6 10 L - 6 20 - 6 15 - 6 30 - 6 15 - - 6 30 - Braugerste, fremde 7 40 S - 8 90 - - sächsische 6 85 s -- 7 26 - Futtergerste 5 25 o - 5 75 - Hafer, sächs., 6 10 - 6 75 - - beschädigter 5 90 s - 6 10 - Erbsen, Koch- 7 75 r - 8 50 ° do. Mahl-u. Futter- 6 80 s - 6 SS ° Heu 2 SV s » 3 25 « Stroh 2 LO s - 2 70 . Kartoffeln, 1 90 x - 2 — M 1 Kilo Butter 2 . 40 s - 2 60 ° WKtMKßlLcheWMestMgfür der« 2kr.Oktbru (Aufgestellte Prognose nach dem Lamprecht'schen Wettertelegraph.f Veränderlich, windig und Niederschläge. Um vielseitigen Wünschen zu entsprechen, habe Wir die allgemeines Nnf- sehe» u. Bewunderung erregende AM" OlWM-DmIm-MslIe, "MW (Teufelspfeifs), sowie die TölBsOise «. ÄWlMt kommen lassen und haste selbe als für Jedermann interessa-tte UnterhaltungS objekie bestens empfohlen. E. F. Leichsenring, Lichtenstein. ^VoIl6H6 gute Qualität, SU- 1v GeSiuS 4« Pfg. MU empfiehlt ir. M lHsfWNM ff aus der Fabrik von 4t. L AI»!»- in Altona-BahreNfeld besitzt nach dem Gutachten des Gerichts-Chemikers Herrn Dr. Bischoff in Berlin denselben Nährwert und Geschmack, wie gute Naturbutter, «nv ist bei jetzigen steigenden Butterpreisen als vollständiger und billiger Ersatz für feine Butter zu empfehlen, sowohl zum Aufstreichen auf Brot, als zu allen Küchenzwecken. Zu haben in den meisten Materialwaren-Handlungen. Ächtung! Ich halte jeden Donnerstag mit frischem Roßfleifch, Beefsteak und hochfeiner Bratwurst in Callnbcrg feist L. Herold, Rsßichlächter auS Oberlungwitz Hochfeines neues WKM-MMlrmt (nach eigner Vorschrift eingelegt), empfiehlt st Pfund 10 Pfg. Julius Küchler. ein Posten klein und groß, bunt und schwarz, sind wieder eingetroffen bei Frau Martha Hofman«, Lichtenstein, an den Schloßstufen. ff IbEsr iN großer Auswahl empfiehlt billigst Ed^ Metzner. Jie Mimische WM von Rich. Heinig Lf Go. in Glauchau übernimmt zu billigsten Preisen die Neuaufarbeitung unan sehnlich gewordener Luxus- und Gebrauchs-Gegenstände in Metall und ersucht um entsprechende Auf träge. Kögen stillt, rvonn stein Mittel gevirstt, 6eo Oöt^er's 2astntinotur „I>6ntHa"8ivd6r. Der H 50 Lk. na. austnstrl. Kebrauost»- LnwsisunA stei ^otst oster Ächtung! PrimaMastochfenfleisch empfehlen Theodor Schubert, Dtto Reichenbach. Kisder- Mützchm HttirHm ZäckchM Mewchm Röckchen empfichlt billigst DM"" Lichtenstein. "MW Schwarze u. bunte Kleiderstoffrester, weifle u. bunte BarcheMrsRer, Jamntchc il. Lams, Taille«-, Raik- «. Amacifustcr, Hemdenbarcheut, MohairkraW a. SHM Frmn- «. KiMrhaickn, Mim Strickgarne, AD- n. KiWslaMe, Rollenzwirne, Zacken- n. HeMnknDfe, Borhemdche«, Kragen n. Manschetten, empfiehlt billigst und bittet bei Bedarf um Berücksichtigung Frau Martha Kaden, Hohnstorf. Radattiou, Druck und Verla« vo« Earl Matthes iu Lichteustei» (Mark 17S) Heute Mittwoch bei H. QLto. Echte Atter Spratten, Sieler FMWlinge n. Geräucherten Aal empfiehlt in frischer Ware Emil Löschner, Lichtenstein. Feinste Jafeldtiitraile» der Gbigem. ävr ^vxxwlr der Lustunkt Boston uncl billigstsr stussstollsn- stslg,^ stostot in Ittüt>ll«ain-8z>EalA«8<chtM lliläi. k lü IU ! Zimmtzi' vv« lü HU» 2il m m Ist 3fts—4ram 3,25 52,00 65,00 L vn. 3 raw 2,75 44,00 55 00 0 - 2 - 1,80 28,80 36,00 I) - 1^2 - 1,40 22,40 28,00 bei äoia von kau! Gillum, 6lw!NnitL, OstoinnitMrstr. 2. HM. Tasel-Senf, ü Psd. 20 Pfg., empfiehlt Julias Küchler. "/« und *6/4 breite Deckenstühle werden ausgegeben. F. A Kreißig L Sohn. bvIinAiessvrvi in verschiedensten Bronceguß-Le gierungen übernehmen zu billigsten Preisen und ersuchen um entsprechende Aufträge Rich. Heinig Lf Go. in Glaucha«. Ei» flotter Längenmacher kann sofort Arbeit erhalten bei Herman» Meinert.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite