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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 09.04.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-04-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190304092
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19030409
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19030409
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1903
- Monat1903-04
- Tag1903-04-09
- Monat1903-04
- Jahr1903
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 09.04.1903
- Autor
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Bekanntmachung Es ist vom Reichs-Gesetzblatt Nr. 12 nnd 13 und vom Gesetz- und Verordnungsblatt das 1tt Stück eingegangen. Diese Gesetzblätter liegen 14 Tage lang in der hiesigen Ratsregistralur zu jedermanns Einsicht aus. Inhalt vom N.-G.-Bl. Nr. 12. Gesetz, betreffend die Feststellung des Reichshaushalts-Etats für das Rech nungsjahr 1903. Vom 28. März 1903. Gesetz, betreffend die Feststellung des Haushalts-Etats für die Schutzgebiete auf das Rechnungsjahr 1903. Vom 28. März 1903. iWmliUÜMWU Wichen- mi- Nachnchtsblatt zugleich UWs-ArMer str Kchiiml, Müh, Miisimi, Kisdorf, St. Wim, MmiHM, Mmm ». Mkfeit. Amtsblatt Mr den Stadtrat zn KiMenstein. — — — 8 3. Jahrgang. — —— "——— ' Nr. 82. Donnerstag, den 9. April ^77",1903. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mk. 25 Pfg., durch die Post bezogen 1 Mk. 50 Pf. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 6, alle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. Inserate werden die fünfgespaltene Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. — Im „Amtlichen Teil" wird die zweispaltige Zeile oder deren Raum mit 30 Pfennigen berechnet. Für auswärtige Inserenten kostet die dgespaltene Zeile 15 Pfennige. — Sämtliche Geschäftsräume des Stadtrats bleiben Sonnabend? den 11. dss. Mts, von mittags 12 Nhr ab geschloffen. Lichtenstein, am 8. April 1903. Der Stadtrat. Steckner, Bürgermeister. Hlbg. Gesetz, betreffend Verwendung von Mehrerträgen der Reichseinnahmen und Ueberweisungssteuern zur Schuldentilgung. Nom 28. März 1903. Nr. 13. Verordnung, betreffend die Wahlen zum Reichstage. Vom 28. März 1903. G.- und V.-Bl. enthält: Nr. 28. Bekanntmachung, betreffend einige Aenderungen und Zusätze zu der mit Bekanntmachung vom 15. September 1900 veröffentlichten Nachweisung der Regelung der Gerichtsbarkeit über die Stäbe der Kommandobehörden, der Truppenteile und Militärbehörden der Armee, vom 23. März 1903. Nr. 29. Bekanntmachung, den zwischen dem Königreiche Sachsen und der Oesterreichisch-Ungarischen Monarchie zur Vermeidung von Doppel besteuerungen unter dem 21. Januar 1903 abgeschlossenen Staatsoer trag betreffend, vom 28. März 1903. Lichtenstein, am 7. April 1903. Der Stadtrat. Steckner, Bürgermeister. Hlbg. Der Streik in Holland nimmt größere Ausdebnung an. Der „N. V. Z." wird aus Amsterdam vom Montag berichtet: Au den Bahnhöfen der Holländischen Eisenbahn ist ein Aufruf angeschlagen, in welchem die Direktion das Personal auffordert, die Arbeit wieder aufzunehmen. Wenn die Arbeiter innerhalb 24 Stunden die Arbeit nicht wieder auf nehmen, werden sie entlassen werden. Außer dem hat die Direktion der Holländischen Eisenbahn durch Anschläge an ihren Bahnhöfen einen Aufruf betreffend Einstellung von Arbeitern aller Gattungen ergehen lasten. Die Eisenbahn-Gesellschaften haben die Absicht, die Züge bis zum Eintritt der Dunkel heit laufen zu lasten, wenn sich nicht im Laufe des Tages genügendes Personal einstellt, um den Signal dienst mit Lichtern während der Nacht zu verrichten. Von den 1400 Arbeitern der „Niederlän dischen Fabrik von Eisenbahn ma terial" haben 900 der Aufforderung des Schutz komitees Folge geleistet und sind in den Aus - st a n d getreten. Die Direktion der Holländischen Eisenbahn hat die Zuversicht, daß ein regelmäßiger, wenn auch eingeschränkter Verkehr stattfinden wird. Aller Wahrscheinlichkeit nach werden 16 Züge Amster dam verlassen und 24 von Rotterdam her ankommen. Es sind Maßregeln getroffen worden, die den Ab gang des Zuges um 8 Uhr nach Hoek van Holland, der die Verbindung mit England vermittelt, sicher stellen. Das „Handelsblad" versickert, daß ein großer Teil der nicht feiernden Arbeiter zum gewöhn lichen Eisenbahnpersonalgehöre. Dasselbe Blatt erfährt, daß der Postdienst durch Automobile schon seit Wochen organisiert ist, sodaß die Briefbeför derung besorgt werden kann. Gestern vormittag haben die Steinschneider sich mit den Arbeitern des Transportgewerbes für solidarisch erklärt und zu feiern beschlossen. Nachmittags hielt der Verband der Bäcker gesellen eine Versammlung ab, um über Maß regeln zu beraten, die bezwecken, mit den Ausstän digen gemeinsame Sache zu machen. Ein Beschluß wurde nicht gefaßt. Der Verband der in städtischen Betrieben wie in den Gasan st alten beschäf tigten Arbeiter wartet auf eine Weisung des Schutz komitees, um gleichfalls in den A u s st a n d zu treten. Die Gaswerke werden militärisch bewacht. Das Schutzkomitee hielt ebenfalls gestern nachmittag eine Versammlung ab, an welcher die ausständigen Auslader und Bahnangestellten teilnahmen. Die Verhandlung war streng geheim, doch verlautet, ihr Zweck sei nur gewesen, ein Bild vom Stande des Streikes zu gewinnen. Beschlüsse wurden nicht ge faßt. Eine neue Versammlung, an welcher die Vahnangestellten teilnehmen, soll Dienstag nachmittag stattfinden. Nach einer Meldung des Blattes „Het Volt" befinden sich von den 1400 Angestellten der Werk stätten der holländischen Bahn in Haarlem 1100 im Ausstande. Die Entsendung von zwei Bataillonen der Bürgergarden aus Amsterdam nach Haarlem wurde erbeten. Politische Rundschau Deutsches Reich. * Den „Berl. Pol.Nachr." zufolge hat derBundcs - ratAenderunge n an denAusführungsbestimmungen zum Tabaksteuergesetz vorgenommen. * Eine staatliche Geschützfabrik ist nach der ,,Köln. Volksztg." in Sicht. Bekanntlich wurde sowohl im Plenum des Reichstages wie in der Budgetkommrssion die Krupp'sche Preispolitik dem Reiche gegenüber sehr scharf kritisiert. Abge ordneter Müller (Fulda) bemerkte dabei in der Kommission, das Reich sollte doch so billig wie mög lich zu kaufen suchen und deshalb danach trachten, daß leistungsfähige Unternehmungen neben Krupp zum Wettbewerb herangezogen würden. Kriegs minister v. Goßler machte dann, wie es in dem offi ziösen Bericht heißt, vertrauliche Mitteilungen über die Beziehungen der Kriegsverwaltung zur Firma Ehrhardt. Welcher Art diese vertraulichen Mit teilungen waren, ist bisher nicht an die Oeffentlich- keit gedrungen. * Politisches Aprilwetter. Wie draußen das Wetter wechselt, kurze Sonnenblicke, Hagelprasseln und Sturmgebraus folgen, so ist auch in den politischen Regionen echtes Aprilwetter ein getreten. In Spanien mehren sich die Zeichen der Auflehnung gegen die jesuitisch-fromme Regie rungsmethode des Königs; in den spanischen Uni versitätsstädten und in Madrid selbst sind blutige Straßenkämpfe förmlich an der Tagesordnung. Aus Serbien werden ernste Krawalle gemeldet, welche Studenten nnd Kaufleute in Belgrad inszenierten; auch dort floß Blut und gährt es bedenklich. Die macedonischen Wirren haben ihre Rück wirkungen auf die Türkei nicht nur, sondern auch auf Bulgarien und die allgemeine Lage im Orient nachhaltig geäußert. In den drei macedonischen Vilajets ist der Bandenkrieg entfesselt, in den alba nischen Distrikten herrscht Revolution. — In Ruß land ist gerade in den ersten Apriltagen wieder ein mal eine umfangreiche Verschwörung gegen das Leben zweier Minister angeblich entdeckt worden, und die Polizei arbeitet mit bekannter russischer Gründlichkeit. Was wirklich Wahres an dieser neuen Verschwörungsgeschichte ist, wird Mit- und Nachwelt schwerlich erfahren. Die Praxis des Totschweigens wird in Rußland nach wie vor virtuos durch die Preßzensur geübt. Spanien. "Die Unruhen in Madrid dauern fort. Die Polizei hatte öfters Gelegenheit, von Säbel und Revolver Gebrauch zu machen. Holland. * Ge st örter Eisenbahnverkehr in Holland. Nach einer Mitteilung der hol ländischen Eisenbahndirektion kann wegen teilweiser Betriebseinstellung eine planmäßige Durchführung der N e i s e n d e n auf den niederländischen Staats bahnen nicht mehr zugesichert werden, auch können bis auf weiteres wederStückgüter nochWagenladungsgüter, ebensowenig lebendige Tiere und Fahrzeuge an den niederländischen Grenzstationen zur Beför derung übernommen werden. Rußland. * Petersburg. In letzter Woche wurden hier neue umfangreiche Verschwörungen entdeckt, die sich gegen das Leben zweier Minister richteten. Der Plan wurde rechtzeitig entdeckt. Zahlreiche Ver haftungen lieferten fast alle Verschworenen in die Hände der Polizei. Belgien. * Brüssel. Die offiziöse „Etoile Belge" meldet, es werde zwischen dem König Leopold und seiner Tochter, der früheren Prinzessin ^Stephanie, oder vielmehr deren Manne, dem Grafen Lonpay, zu einem Prozesse wegen der Hinterlassenschaft der verstorbenen Königin Marie Henriette kommen. — Zärtliche Verwandte! * Einen sonderbaren Beruhigungs artikel erläßt die „Nowoje Wremja" an die Adresse Englands mit der Erklärung, Rußland habe nicht die Absicht, Indien zu erobern, sondern suche nur einen Ausweg nach dem offenen Meere im Süden. Rußlands Vormarsch vollziehe sich langsam, aber unwiderstehlich, doch nicht in der Richtung auf Indien, und es brauchten daher die Engländer wegen der Verteidigung dieses Landes nicht besorgt zu sein. Voraussichtlich wird der Beruhigunsartikel der „Nowoje Wremja" in England das Gegenteil des beabsichtigten Zweckes erreichen. Wo immer Rußland die Hebel einsetzen mag, um über Persien weiter nach Süden vorzudriugen, da wird überall und ernst das Interesse Englands berührt, und ge fährdet erscheint nicht nur Englands Herrschaft in Indien, sondern Englands Weltstellung in Asien überhaupt. Diese Lage dürfte in England selbst noch klarer als anderwärts erkannt werden. Frankreich. * In der französischen Deputiertenkammer rollte am Montag der Abgeordnete Jaures dieDreyfus- Affäre wieder auf, indem er einen Brief des früheren Generals Pellieux verlas, aus dem klar hervorgeht, daß in dem Prozeß zu Rennes tatsächlich mit gefälschten Papieren operiert worven sei. * Paris. Der Ausgang der gestrigen Sitzung wird von den Morgenblättern lebhaft kommentiert. Das „Journal" führt aus, der Ausgang sei nicht der von Jaures und seinen Freunden gewünschte. Ganz Frankreich aber werde dieses Votum billigen. Der „Jntransingeant" schreibt: Jaures werde trotz
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