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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 11.07.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-07-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190007118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19000711
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19000711
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1900
- Monat1900-07
- Tag1900-07-11
- Monat1900-07
- Jahr1900
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 11.07.1900
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eine zehntägige Erholungsfahrt bis Bergen unter nehmen. Posen, 8. Juli. Viele Träger polonisierter Namen in der Provinz erhielten die amtliche Auf forderung, ihren Namen deutsch zu schreiben. Für die Beibehaltung der Kolonisierten Form wird Strafe angedroht. Liegnitz, 9. Juli. Nach einer Meldung des „Liegnitzer Anzeigers" wurde heute früh ein von vier Personen besetztes Fuhrwerk auf dem Bahn übergang bei Becherm von einem Eisenbahnzuge überfahren. Von den Insassen wurden zwei sofort getötet, die anderen beiden so schwer verletzt, daß an ihrem Aufkommen gezweifelt wird. Ausland. Oesterreich-Ungarn. Wien, 7. Jnli. Die ,.Ostdeutsche Rundschau" bringt einen an alle P o st - ämter gerichteten G e h e i m a uf tr a g, ein demnächst bei Gracklauer in Leipzig erscheinendes Buch ,,H a b s b nr g i s ch e Mesalliancen und L i e b c s a f f a i r en" von Graf Petöfi nicht zu befördern, sondern der Polizei zu über geben, weil darin eine Majestätsbeleidignng ent halten sein dürste, ebenso den Prospekt nicht zu zustellen. Da bisher weder das Buch, noch der Prospekt ordnungsmäßig beschlagnahmt worden sei, würde die staatsgrundgesetzliche Preßfreiheit und das Briefgeheimnis verletzt werden. Pest, 8. Jnli. Der Plattensee ist aus den Ufern getreten, der Kurort Siofok überschwemmt. In Arad richtete ein Orkan fürchterliche Ver heerungen an. Mehrere Gebäude sind eingestürzt, die Straße ist mit Trümmern von Dächern, Steinen und Fenstern bedeckt. Prag, 9. Juli. In Pardubitz fand gestern ein czechischer Banerntag für Böhmen und Mähren statt. Mehrere czechische Abgeordnete betonten die Notwendigkeit eines geschlossenen Vorgehens der Czechm Böhmens, Mührens und Schlesiens, dann werde auch die stärkste Koalition den Czechen nichts anhaben. Graz, 9. Juli. Die bei Graz zur Erinue- rung an des Fürsten Bismarck 80. Geburtstag ge setzte Bismarckeiche ist Sonntag nachts von ruchloser Hand gefüllt worden. Türkei. K o n st a n t i n o p e l, 8. Juli. In den letzten Tagen ist eine größere Anzahl Armenier verhaftet und zum Teile nach ihrer Heimat in Kleinasien abgeschoben worden. Als Grund hierfür wird angegeben, daß die Po lizei auf zwei armenische Revvlutionüre fahnde, welche angeblich hier eingetroffen sein sollen, um eiuen neuen Schlag vvrzubereiten. In maßgeben den Kreisen ist jedoch von der Ankunft derselben nichts bekannt. Nußland Petersburg, 9. Juli. Der Petersburger „Herold" versichert, aus erster Quelle erfahren zu haben, daß im Spütherbst des vorigen Jahres bezüglich der ostasiatischen Frage ein deutsch-russisches Abkommen geschlossen worden sei, welches von beiden Seiten mit größter Loyalität eingehalten wurde. Darnach dürfen beide Mächte keinen selbständigen Schritt ohne vorherige Ver ständigung unternehmen. Frankreich. Paris, 8. Juli. Der inter nationale Landwirtschaftskongreß vereinigte sich gestern abend zu einem großen Schlußvankett, au welchem sämtliche fremden Delegierten teilnahmen. Meline dankte letzteren für ihre Mitarbeit und sprach die Hoffnung aus, daß die Weltausstellung überall die Leidenschaften entwaffnen möge, was alle Völker ersehnten. Jean Dupuy brachte eiuen Trinkspruch aus auf die auswärtigen Delegierten und auf die Oberhäupter der von ihnen vertretenen Staaten. Der deutsche Delegierte von Arnim trank auf das Gedeihen der französischen Land wirtschaft. Der „Voss. Ztg." wird über die letzte Skandal- fzene in der sranzösische n Kammer aus Paris geineldet: In der Kammer ging es nm Freitag lustig zu. Als der Nationalist Lasies dein ab gehenden Ministerpräsidenten Waldeck-Rousseau nachrief: „Judas! Bandit!", antworteten ihm hundert Stimmen: „Feigling! Lump! Strolch!" Lasies war mit einem Satz am Fuße der Redner tribüne und wollte einhauen, da faßte ihn Senator Berand an der Gurge l, drückte ihn an die Wand und würgte ihn, daß er blau wurde. Der alte Cluseret sprang ihm tapfer bei, erhielt aber im Handgemenge einige verirrte Hiebe über den Kopf, daß ihm das rechte Ohr dick anschwoll. Auch onst wurden viele rühmliche Einzelkämpfe ausge- ochten, deren Einzelheiten jedoch nicht genau ver- olgt werden konnten. Auch zwischen Abgeordneten und nationalistischen Berichterstattern kani es zu Zusammenstößen, wobei es jedoch ungleich mehr Geschrei und Gefuchtel als ernste Fanstarbeit ge geben hat. Großbritannien. London, p. Juli. Die Morgenblätter veröffentlichen ein Telegramm aus Shanghai von vorgestern, wonach eine große Ab teilung von Russen und Japanern, wie eine über Nanking cingegangenc Depesche aus Pastingfu meldet, längs der Eisenbahn weiter ans Langfang vorgerückt sei und von dort einen Vorstoß nach Pua.ng-tsun 18 Meilen südwestlich von Peking gemacht habe, wo sie den chinesischen Truppen eine schwere Niederlage bei gebracht habe, lieber lüvtt Chinesen seien gefallen. Der Gouverneur Che-Kiang, welcher bisher den An ordnungen des Prinzen Tuan Folge leistete, habe sich nunmehr der von den Gouverneuren der südlichen Provinzen befolgten Politik angeschlossen. Prinz Tuan habe ein Dekret erlassen, welches den Vize- königen der südlichen Provinzen androht, sie werden als Verräter behandelt werden. Es verlautet, Tient sin werde infolge der Schwierigkeit, die Verbindung aufrecht zu halten, aufgegeben werde». Die Chinesen hätten zuerst zwei neue Batterien errichtet und am 4. Juli das Bombardement mit schweren Geschützen wieder ausgenommen. Die Japaner aber hätten in dessen deshalb an diesem Tage ebenfalls schwere Ar tillerie erhalten und das Feuer mit vorzüglicher Wirkung erwidert. Der Kommandant der japanischen Artillerie Ota soll gefallen sein. Nach einem Tele gramm aus Nanking sollen 15 NNO Mann kaiserliche Truppen ans dem großen Kanal herumziehen, um Nanking anzugreifen. Das Londoner Kriegsministerinm bereitet die Entsendung von lO lUM Mann nach China vor. Das 16. bengalische Lancers- Negimcnt ist bereits nach Meldungen ans Lkmla nach China abbeordert. Weitere Nachschubs sollen folgen. Südofrika. Feldmarschall Roberts telegra phiert aus Pretoria: General Paget wurde am 3. d. M. mit den Buren bei Pleiserfontein in einen Kampf verwickelt. Es gelang ihm, die Buren aus der starken Stellung gegenüber Livnskop bei Bornerifontein zu verdrängen. Im letzteren Orte schlug er ein Biivak auf und verfolgte dann den Feind. Am Nachmittag des folgenden Tages mar er am Blaaumkopje, Io Meilen nordwestlich von Bethlehem. Paget meldet, sämtliche Mitglieder der Regierung des Oranje-Freistaates, mit Ausnahme des Präsidenten Steijn und des Schatzmeisters, befänden sich gegenwärtig in Bethlehem, das zur neuen Hauptstadt ausgerufen worden sei. Den: Vernehmen nach sei der Präsident Steijn in die Berge geflohen. Der Burenkommandant L i m m e r hat die englische Garnison in R u st enburg aufgefordert, die Stadt zu übergeben, und versuchte die die Stadt beherrschenden Höhen zu uehmen, ist aber unter bedeutenden Verlusten zurückgeworfen worden, nach dem die Engländer von einer Abteilung aus Zeerust Unterstützung erhalten hatten. Ober st M ahon kämpfte am 6. und 7. Juli mit 3000 Buren, welche die Eisenbahn bedrohten und trieb sie östlich von Bronkerspruit zurück. Die Engländer verloren dabei 33 Mann. Der frühere General Steijn und General de Wet sind mit 3000 Mann nach Fou- riesbnrg marschiert. Asien (China). Der „Standard" meldet aus Shanghai vom b. d. Mts., die englischen Soldaten, welche bisher in Tientsin gewesen seien, hätten sich wieder aus ihre Schisse begeben und würden durch Japaner ersetzt. — „Daily Expreß" meldet aus Shanghai vom 8. Juli, der Eisenbahn direktor Scheng , der den Kvnsulen seinerzeit das Telegramm mitteilte, wonach die Gesandtschaften in Peking am 3, Juli noch unversehrt gewesen seien, sage jetzt, ec habe sich versehen. Der 3. Juli sei der Tag, an welchem der Ueberbringer des Tele gramms in Tsinaufu angekommen sei. Zn der Reise von Peking bis Tsinaufu hatte der Bote 5 Tage gebraucht. Scheng berichtet weiter, daß Mnkden bombadiert werde, und daß die Telegraphenstation in das Regierungsgebäude ver legt morden sei. Die hierauf bezugnehmende Mit teilung sage nicht, wer die Stadt bombardiert. Scheng glaube aber, daß es sich um russische Truppen handelt. „Daily Mail" meldet ans L h a n g Hai: Die Deutschen hielten, als der Angriff auf die Fremden in Peking begann, das Tschien-Miengthor besetzt, während der den Boxern feindliche Prinz Tschang die übrigen Ltreitthore besetzte. Cs habe sich ein hef tiger Kampf entspannen, bei welchem Lüüü chinesische Laldatcn und 5066 Boxer gefal len seien. Die Deutschen hätten g a n z H e r v o r r a g e n d e s g e l e i st e t, indem sie mit ihren beiden großen Geschützen die engen Straßen an dem Thore reinfegte». Cin Kurier, welcher am 3 Juli aus Peking abgcgangcn sei, versichere, daß die G e - sandts Haften mit Nahrungsmitteln versehen seien. (?) Cantou, 6. Juli. Die Reis. Li-Huug- tschangs uach dem Norden ist trotz des hier wartenden amerikanischen Kriegsschiffes „Princeton" so gut wie aufgegeben; er erklärt selbst, keinen Einfluß im Norden zu haben. In den hiesigen chinesischen Zeitungen wurde eine an Li-hung-tschang und andere Gouverneure gerichtete Depesche Hunglu's veröffentlicht, daß die nach dem 21. Juni ein getroffenen kaiserlichen Edikte nicht echt seien. Li- hung-tschang proklamierte die sofortige Hinrichtung aller Ruhestörer, strengste Strafe für Verbreitung falscher Gerüchte, vertragsmäßigen Schutz für Christen. Li-hung-rschang hat den französischen Konsul gebeten, die französische Regierung zu er suchen, in Mnnan nichts zu unternehmen, da da durch die hiesige Lage erschwert werde. Amerika. Wie aus Washington ge meldet wird, bat der amerikanische Konsul tele graphisch dringend um schleunige Entsen dung von Truppen und Kriegsschiffen, da alle Anzeichen auf einen festen Anschluß der Südprovinzen an den sich rasch nach Süden ausdehnenden Aufstand Hinweisen, der bereits das Jangtse- Gebiet ergriffen habe. In Shanghai strömen zahlreiche Flüchtlinge zusammen. ' 1. ßlasse 138. K. S. Landes-Lotterie. 1 Me Nummern, hinter welchen kein Gewinn verzeichnet ist, sind niit 10V Mari gezogen worden. (Ohne Gewähr der Rtchtigleit. — Nachdruck verboten.) Ziehung am 9. Juli 1900. »v«»0 Nr. LMU. A. Siize, Leipzig. s«0« Nr. 16619. B. F. Müller, Leipzig. s»0v Nr. KMU. Heinrich Schäfer, Leipzig. «492 4S1 (ILO) 418 (1M) 707 267 268 117 544 999 952 714 975 71 192 872 917 69 677 196 <159) 746 573 7 597 » 427 (299) 693 249 311 >299) 154 115 3 699 382 792 (299) 572 577 449 969 396 (299) 657 199 769 781 648 S824 (159) 256 486 399 98 475 697 363 157 989 (399) 827 (159) 887 981 741 426 175 392 619 53 993 775 499 3988 913 835 385 ( 590) 62 412 537 (159) 315 774 336 (150) 547 971 (150) 686 64 354 591 (150) 346 908 41 620 449 167 379 4130 838 803 (300) 149 189 652 565 954 144 488 540 485 (200) 376 109 914 79 (300) 448 799 8846 773 779 263 8 297 39 147 602 621 194 (150) 914 42 (150) 916 669 (200) 100 699 560 671 «309 535 626 (150) 627 809 867 (150) 572 470 (1000) 851 48 44 320 180 918 562 141 637 951 704 (500) 7030 323 355 204 831 89 l 4W 10 788 841 232 867 552 (150) <N7 538 461 283 653 782 «513 756 137 707 (LOO) 544 515 770 > 300) 936 227 353 348 (200) 873 197 847 646 4 736 865 (LOO) 896 854 605 357 500 410 608 von (200) 312 485 117 909 866 (150) 136 (300) 172 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