Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 12.09.1900
- Erscheinungsdatum
- 1900-09-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-190009126
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19000912
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19000912
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1900
- Monat1900-09
- Tag1900-09-12
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- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 12.09.1900
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WMMckMWU Wochen- und Rachrichtsblatt zugleich HeMis-Anzeiger für Kohndors, Ködütz, Keriiböerß Wisers, St. ßgidicn, Kcinrichsort, Mienan n. MPn. Awtsvlatt Mr den StadLrat pr Lichtenstein. - - 50. Jahrgang. —— —— Nr. 211. Mittwoch, Len 1T Leptcuä'cr 1900. Dieses Blatt erscheint täglich (außer Sonn- und Festtags) abends für den folgenden Tag. Vierteljährlicher Bezugspreis 1 Mark 25 Pfennige. — Einzelne Nummer 10 Pfennige. — Bestellungen nehmen außer der Expedition in Lichtenstein, Markt 170, olle Kaiser!. Postanstalten, Postboten, sowie die Austräger entgegen. — Inserate werden die viergespalten« Korpuszeile oder deren Raum mit 10 Pfennigen berechnet. — Annahme der Inserate täglich bis spätestens vormittag 10 Uhr. Inserate unter dem „Amtlichen Teil" werden die zweispaltige Zeile oder deren Raum mit 30 Pfennigen berechnet. Für auswärtige Inserenten kostet die 4gespaltenc Zeile 15 Pfennige Politische Rundschau. Deutsches Neich. * Der Kaiser wird am 18. September dem Fürsten zu Dona-Schlobitten einen Besuch machen. Die Letzlinger Hofjagd ist ans den 16. nnd 17. November angcsetzt worden. Der Kronprinz wird zum ersten Male daran teilnehmen. * Heute (Dienstag) findet auf Grillcnbnrger Staatsforstrevier die Königliche Hofjagd statt. Se. Majestät der König kam mittelst Sonderznges in Klingenberg früh halb 9 Uhr an und fährt in den Nachmittagsstunden znriick. * Einem in der „Darmstädter Ztg." veröffent lichten Bulletin zufolge hat sich das Befinden des in München seit dem 4. September infolge eines Schlaganfalls erkrankten Prinzen Heinrich von Hessen verschlimmert. * Dem Vernehmen der „Tägl. Rundschau" zu folge steht die Einberufung des Reichstags für den 16. Oktober bevor. * Der Deutsche Krieg erbuud beab sichtigt dem Kaiser am 18. Januar 1901 den Er trag einer unter den Mitgliedern veranstalteten Sammlung zu überreichen, mit der Bitte, der Kaiser möge diese Gabe zu einer patriotischen Stiftung verwenden. * Ein nationalsozialer Parteitag wird in Leipzig vom 20. September bis 3. Oktober abgchalten werden. * Aus Kiel wird unterm 9. Sept, gemeldet: Vom Depot iu Friedrichsort wurde ein Munitions transpart für China hierher gebracht, um in 48 Eisenbahnwagen nach Bremerhaven geschafft zn werden. Als acht Wagen beladen waren, wurde auf telegraphisch Angegangenen Befehl die weitere Verladung eingestellt und die beladenen Wagen wurden wieder entleert. * Die W eb erinn u n g e n der sächsischen Jndustriebezirke beschlossen die Absendung einer Massenpetition an den Reichstag und Bundesrat, nm die Aufhebung der Beitragspslicht der Arbeit geber und Arbeitnehmer zur Jnvaliditätsversichernng nnd die Uebertragung derselben auf die Reichs einkommensteuer anzuregen. * Wie die „Magdeburger Zeitung" zuverlässig erfährt, ist in der letzten Sitzung des Staats ministeriums auch die Ermäßigung der Fracht für Ausfuhrzucker beraten und beschlossen worden. * Aus Wiesbaden wird gemeldet: Das Be zirk s k o m m a n d o erläßt eine Bekanntmachung, in der Offiziere des Beiirlnnbtenstandes, sowie Offiziere zur Disposition und außer Dienst der Fuß-Artillerie, die bereit sind, bei dem Expeditions korps in China einzutreten, anfgefvrdert werden, sich bis spätestens 13. September auf dem Bezirks- kvmmando zu melden. l5hinn. * Peking. Die Deutschen gruben zwei gezogene 2h^zöllige moderne Geschütze aus, die die Chinesen in die Erde vergraben hatten. Diese bilden nun mit den anderen beiden, von den Amerikanern in der vorigen Woche aufgefnndenen zwei Geschützen eine vollständige Batterie. Die Amerikaner fanden jetzt auch 6 0 0 P fnnd Muniti o n. Südafrika. * „Daily Mail" meldet aus Ficksburg vom 6. September: Die britischen Truppen haben Bet- lehem, Foureburg, Senegal nnd Ladybrand geräumt nnd die Buren haben diese Plätze wieder besetzt. Buller hat den Münchberg, 10 Meilen östlich von Lydenbnrg, überschritten nnd kam mit den Buren ins Gefecht. Rus Ztädt uud Laud. Lichtenstein, 11. September. * — Wir machen an dieser Stelle nochmals auf die am Mittwoch, abends ^6—^7 (M-, j,i der hiesigen Stadtkirche stattfindenden geistlichen Musiknuffichrnngen, bei welchen auch der hiesige Mnsikvercin mitwirkt, aufmerksam. Das Pro gramm gestaltet sich wie folgt: 1. L. Thiele, Kon zertsatz sür Orgel zn 4 Händen (0-moI1). 2. Men delssohn-Bartholdy, 9. Chor aus „Elias" mit Orchester. 3. Fr. Reuter, „Vater unser" für Tenor mit Orgel. 4. G. Flügel, Elegie für Violine nnd Orgel. 6. Alb. Becker, Baß-Solo a. d. Orator. „Selig ans Gnade" mit Orgelbegl. 6. Mendels sohn-Bartholdy, Chor 32 a. „Elias" mit Orchester. 7. G. F. Händel, Präludium nnd Fuge in I^-woU für Orgel. 8. Mendelssohn-Bartholdy, Schlnßchor a. „Elias" mit Orchester. Zn dieser Mnsikanf- fiihrnng ist der Zutritt u n entgeltlich. Pro gramms werden an den Kirchthüren ausgehändigt. * — Die hier im Quartier liegenden 5 Kom panien des 10. Infanterie-Regiments verließen heute früh 6 Uhr unsere Stadt, um an einem größeren GefechtSmanöver in der Umgegend teilzunehmen. * — Der Königl. Sächs. Militärverein begeht nm Montag, den 17. d. M., im Goldnen Helm die Feier des 40jährigett Ltiftnngsfestes. In letzter Stunde sei noch empfehlend ans das heute (Dienstag) abend im Neuen Schützen- Haus stattfindende Militär-Konzert hingewiesen. * — Wenn die Bauern recht haben, so sehen wir in diesem Jahre einem strengen Winter entgegen. Sie behaupten, daß nach einem Sommer mit viel Wespen ein harter Winter folge. In diesem Sommer aber waren wir mit Wespen besonders gesegnet. Möchte doch in Anbetracht der hohen Kolstenpreise die Bauernregel schmählich zn schänden werden! * — Der 41. öffentliche Bezirkstag des Bc- zirksverbandes Glauchau findet am Dienstag, 2. Okt., nachmittags halb 4 Uhr statt. Auf der Tagesord nung steht nur ein Gegenstand, die Wahl zweier Abgeordneten der künftigen Kreishanptmannschaft Chemnitz betreffend. Der Stammvater des gegenwärtigen sächsischen Königshauses. Zur Erinnerung an Albrecht den Beherzten, Herzog von Sachsen. Gestorben 12. September 1500. Von Hans Vern. (Nachdruck verboten). Vor 400 Jahren, am 12. September 1500, starb nach einem ereignis- nnd thatenreichen Leben Albrecht III., der Beherzte, Herzog von Sachsen, der Stifter der Albertinischen Linie in Sachsen, der Stammvater des gegenwärtigen sächsischen Königshauses. Die sächsischen Lande hatten, wie alle anderen deutschen Fürstentümer, im Laufe der Jahrhunderte ein wechselvolles Schicksal gehabt. Herzog Heinrich der Löwe wurde 1180 wegen seines Ungehorsams gegen den deutschen Kaiser Friedrich I. in die Acht erklärt, das alte Herzogtum Sachsen aber aufgelöst. Heinrich behielt nur seine braun schweigischen Erbgüter, aus denen später das Her zogtum Braunschweig gebildet wurde. Die Herzogs gewalt in Westfalen kam an das Erzstift Köln, im Osten des alten Herzogtums Sachseu hatte das Erzbistum Magdeburg große Besitzungen, die sächsische Pfalzgrafschaft in Thüringen erhielt dessen Landgraf Ludwig, der Name uud die Würde des Herzogtums Sachsen aber ging auf Bernhard, Grafen von Askanien, über, dem sein Vater Albrecht der Bär das Land um Wittenberg hinterlassen hatte, zu dem er auch Lauenburg erwarb. Seine Enkel Johann und Albrecht teilten 1260 so, daß ersterer Sachsen-Lauenburg, letzterer Sachsen-Witten- berg mit der Kurwürde erhielt. Bei dem Erlöschen der Wittenberger Linie der Askanier mit dem Tode Kurfürst Albrechts III. im November 1422 gab Kaiser Siegismund von verschiedenen anderen Be werbern um das Kurfürstentum dem Markgrafen Friedrich dem Streitbaren von Meißen den Vorzug, dessen Beistandes er gegen die Hussiten in hohem Maße bedurfte. Dem zu Preßbnrg am 6. Januar 1423 ausgestellten Lehnsbriefe folgte am 1. August 1425 die feierliche Belehnung zn Ofen. Infolge dieser Erhebung Friedrichs zn einer höheren Würde ging der Name Sachsen auch allmählich auf die Länder über, welche die Wettiner i ' Laufe der Zeit an sich gebracht hatten nnd deren paupt- nnd Stammland die Mark Meißen bildete. Eine neue Teilung nahmen die Söhne Friedrichs des Streit baren, Kurfürst Friedrich der Sanftmütige nnd Wilhelm III., mit dem Anssterben der thüringischen Linie 1440 vor, wobei dieser Thüringen erhielt. Der verheerende Bruderkrieg, der darüber 1445 zwischen beiden ausbrach, hatte 1455 den sogenannten Prinzenraub zur Folge. Damit sind wir schon in die Lcbensgeschichte Albrechts des Beherzten, des Stammvaters des jetzigen sächsischen Königshauses, eingetreten. Albrecht war der jüngere, am 17. Juli 1443 geborene Sohn des Kurfürsten Friedrich des Sanftmütigen. Proben seines Mutes legte er schon als 12jübriger Knabe ab, als er mit seinem älteren Bruder Ernst 1455 durch den Ritter Kunz von Kanfnngen, dessen Stammsitz die gleichnamige Burg bei Penig war, aus dem Schlosse zu Altenburg geraubt wurde. Die Prinzen sollten dem Ritter von Kaufungen als Geiseln dienen für die Erfüllung von Forderungen, die er an deren Vater für geleistete Kriegsdienste zn haben glaubte. Zu seinem Vorhaben verband er sich mit Wilhelm von Mosen, Wilhelm von Schönfeld und anderen dem Kurfürsten feindlich gesinnten Edelleuten. Ein kurfürstlicher Küchen junge, Hans Schwalbe mit Namen, verriet ihn: als die passendste Zeit zur Ausführung die Nacht zum 8. Juli 1455, wo sein Herr in Leipzig und die meisten Hofleute bei einem Bankett in der Stadt waren. Mit seiner Hilfe gelangte Kunz, der dem Kurfürsten am 4. Juli einen Fehdebrief zugeschickt hatte, in das Schloß. Nachdem er mit seinen Ge nossen die Zimmer der Kurfürstin nnd ihrer Dienerinnen verriegelt hatte, entführte Kunz den ältesten Prinzen Ernst, statt des jüngeren Albrecht soll Mosen zuerst dessen Schlafgenvssen, einen Grafen Barby, ergriffen, Kunz aber den rechten uachgcholt haben. Auf verschiedenen Wegen suchten die Räuber die böhmische Grenze zu erreichen. Kunz war bereits in die Gegend von Elterlein und Grünhain, nnmeit der damals böhmischen Herr schaft Schwarzenberg, gekommen, als er abstieg nnd dem Prinzen Albrecht, der über Dnrst klagte, einige Beeren zn pflücken erlaubte. Dabei soll dieser Ge legenheit gefunden haben, sich einem Köhler zu ent decken, der darauf mit Hülfe anderer herbeigerufener Köhler den Ritter nnd seine Gefährten gefangen genommen habe. Doch ist dieser Hergang nicht historisch verbürgt, da das darauf bezügliche Mani fest des Kurfürsten vom 26. Jnli 1417 nichts davon enthält, sondern einfach mitteilt, daß die aufge botenen Lehnsleute Kunz beim Kloster Grünhain gefangen genommen haben. Es ist überhaupt vieles in dem ganzen Hergang bis jetzt unaufge klärt. Mosen und Schönfeld, die sich in einer Höhle
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