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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 13.12.1913
- Erscheinungsdatum
- 1913-12-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-191312134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19131213
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19131213
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1913
- Monat1913-12
- Tag1913-12-13
- Monat1913-12
- Jahr1913
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 13.12.1913
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Arme kleine Anni! Roman von H. C v u r th s - Ma hle r. 81. (Nachdruck verboten.) „Um so mehr müßtest du ihren Entschluß ehren." Er biß die Zähne zusammen. Dann sagte er düster: „Ach, Tante Elisabeth, wie leicht ist das zu sagen — und wie schwer, es zu tun. Wenn dn wüßtest, in welchem Znsiand ich mich befinde, so würdest du ein sehen, daß solche Worte keinen Eindruck ans mich machen können. Ihren Entschluß ehren? Einen Ent schluß, den sie sich mit tansend Qualen abgernngen hat in ihrer Herzensangst, mir zu fänden, einen Einschluße den sie jauchzend anfgeben würde, könnte ich sie über zeugen, daß er mich unglücklicher macht, als wenn ich Saßneck ausgebcn muß. Das ist cs ja, was mich am ärgsten quält, die (Gewißheit, daß sie leidet, härter noch als ich. Meine Gedanken suchen sie Tag und Nacht da draußen im Ungewissen. Sie ist allem Möglichen preiSgegeden, sie, der ich meine Hände unterbreiten möchte, daß sie an keinen ranhen Stein stößt. Wie sich ihre Seele wund reiben wird unter den fremden Menschen, die verständnislos an ihrem Leid vor übe» gehen. Ich ertrage den Gedanken nicht, daß ich es war, der sie aus Saßneck trieb, aus dem sicheren Hafen, in den dn sie gebracht hattest. Wenn ich geahnt hätte, wie sie meine Erösfnnng anfnehmen würde, ich hätte ja geschwiegen von meiner Liebe und wäre glücklicher gewesen, wenn sie hier still neben mir lebte, als jetzt. Was mir erst unerträglich schien, ersehne ick, jetzt in heißer Angst nm sie. Alles wäre mir erträglicher als der Gedanke, daß sie allein da draußen in der Welt uwherirrt mit ihrem Schmerz." Frau von Saßnecks Augen füllten sich mit Tränen. „Mein armer Norbert — arme Anni! Auch mir ist der Gedanke schmerzlich. Aber daß Anni jetzt noch in Saßneck leben könnte, ist ausgeschlossen. Das mußt du dir doch sagen. Ich bitte dich, gib auch der Ver nunft Gehör. Du bist ja ganz aus dein Gleichgewicht. Und beruhige dich über Annis Schicksal. Mein Wort darauf, ich sorge in liebevollster Weise für sic. Wie, das weiß ich noch nicht. Aber in erträgliche, lebens werte Verhältnisse soll sic kommen, das verspreche ich dir. Es ist mir doch selbst Bedürfnis. Vorläufig muß ich sie erst zur Ruhe kommen lassen, und auch du soll test versuchen, ruhig zu werden. Laß noch einige Wochen dahingchen, dann wird sie mir schon ihre Adresse geben. Und dann will ich sic selbst aufsuchen und dafür sorgen, daß sie in eine freundliche und friedliche Um gebung kommt. Jetzt will sie auch mich noch nicht sehen, ich kann ihr das nachfühlen. Solche Stunden muß man allein durchkämpfen." Norbert trat ans Fenster nnd starrte hinaus. Die Welt schien ihm unter der Schneedecke wie unter einem großen Leichentuch vergraben zu sein. Ihm war zu mute, als wenn alles, was warm und schön war, er starren müßte. Sein Herz wand sich unter Qualen und seine Gedanken suchten die ferne Geliebte. Wo mochte sie weilen ? Daß sie sich nach Berlin gewandt hatte, erschien ihm! wahrscheinlich, weil sie sich ihre Sache» hatte dabin schicken lassen. Und wenn es anch nicht leicht war, sie dort zu finden, so nahm er sich doch vor, dorthin zu reisen und nach ihr zu forschen. Was dann werden sollte, wenn er sie wirklich fand, das wußte er jetzt nicht. Er wußte nur, daß er sic so nicht lassen konnte. Sein ganzes Sehnen gipfelte jetzt nur darin, sie wieder Zusehen. Der Gedanke, daß er in Berlin nach ihr for schen wollte, belebte ihn etwas. Es stand doch wieder eine Tat vor ihm, nicht dieses tödliche Stillhalten und Abwarten. Er gab aber diesem Gedanken nickt Worte, weil er wußte, daß Tante Elisabeth ihn würde zurückhalleu wollen. Unter welchem Vorwand er sich von Saßucck ent fernen füllte, das ivar ihm »och nicht klar. Darüber mußte er erst nachdenken, und dann eine» günstigen I Zeitpunkt abpassen. So verabschiedete er sich jetzt von der alte» Dame und ging auf fei» Zimmer zurück. Einige Tage verginge», ohne daß etwas geschah. Nor bert schien etwas ruhiger zu werden. Er vermochte sich wieder mit Tante Elisabeth über alltägliche Sachen zu unterhalten und lief nicht mehr so rastlos und fin ster umher. Frau von Saßneck atmete auf. Sie glaubte, das Schlimmste sei überwunden Daß Norbert nur ruhiger schien, weil er sich entschlossen hatte, Anni in Ber lin zu suchen, ahnte sie nicht. Und als er ihr endlich davon sprach, daß er in der nächsten Zeit auf einige Wochen verreisen wollte, um sich etwas zu zerstreuen und abzulenkcn, pflichtete sic ihm eifrig bei. Sie hoff te, daß er anfange, sich in sein Schicksal zu ergeben. Uno nun wurde auch sic wieder ruhiger. Sic über legte,'was nun ans Anni werden sollte. Und da fiel ihr Baron Hochberg ein. Dieser wußte noch nichts von dem, was geschehen war Auch er würde cs tief beklagen, daß Anni fort war von Saßneck. Aber viel ¬ leicht konnte er ihr einen Rat geben, was sie in der ganzen Angelegenheit tun konnte. Und vielleicht sprach er einmal mit Norbert nnd half, ihn zur Vernunft zu bringen. So setzte sich Frau von Saßneck eines Tages an ihren Schreibtisch^, berichtete ihrem Vetter alles, was ge schehen war, und lat ihn uni Rat, am liebsten nm seinen Besuch. Es wurde ein langer, ausführlicher Brief, der ihr das Herz etwas erleichterte. ,., * * * Am Morgen desselben Tages, da Fra» von Saßneck an ihren Petter Hochberg schrieb, laß dieser in fei- ncm Arbeitszimmer in Eckansberg am Schreibtisch. Por ihm stand in einem kunstvollen Rahme» oie sehr schöne photographische Ausnahme Annis als Thekla. Als Gegenstück war eine hübsche Photographie Mariannes im Nciillcid aufgcsleUl. Lefter und länger als auf dein übermütig stolze» Gefichl Mariannes blieb des Barems Blick auf Anms süßem reine» Züge» ruhen. Und zuweilen hiell er das lleiiie Medaillon feiner ver storbenen Gattin neben das Annis. Dann semfzlc er jedesmal tief auf und schüttelte den ätops, als tonne er es nickt begreisem, daß diese beide» Gesichter einander so sehr glichen. Er vertiefte fiel: in das Studium der selben und forschte eisrig, immer von mmem, »ach einem Unterschied. Aber er fand nichts, als dap. Annis Mund etwas mehr geschwungen in der Zeich nung ivar und daß die Augenbraue,! feiner vccswrve- nen Frau etwas dichter zusammengcwacheu waren über der schmalen Nasenwurzel. Seit feiner Rückkehr von Saßneck fühlte er fiel) sehr einsam aus Eckartsberge. Aber cs lockte ihn auch nicht, Gesellschaft aufzusuckM. An diesem Morgen hatte er allerlei schriftliche Ar beiten rrtedigt. Nun schloß er feine Bucher fort und saß eine Weite untätig, den >iops in die Hand gestützt Sein Blick lag verträumt auf Annis holdseligem Gena , und seine Gedanken schweiften zurück in die Bergan gcnheit. Jene drei glücklichen Jahre, die er mit seiner jungen Frau in bescheidenen Verhältnissen in Frank furt am Main verlebt Halle, stiegen vor ihm auf. Eine hübsche, wenn anch bescheidene Wohnung Hillen säe beide besessen. Ihre Bedienung bestand nur ans einem einzigen Dienstmädchen. Spater ivar dann noch die Amme dazu gekommen für das aliud. Aber g,eich danach ivar auch schon die ganze Herrlichkeit vorbei gewesen sein Glück ivar in Scherben gegangen. Er seufzte tief aus. , (Fortsetzung folgt 1. Klasse 165. K. S. Landes-Lotten.. «Ile Nummern, stlul« welchen Mn Newiun stein, (lud m» IS > Mark gezaM worden. (Lyne Mewühr der SUchNgMt. — Nachdruck verbann). , Ziehung am 11. Dezember 1913. I 1VV00 Nr. 78)6. it. A. »Uestbuch, DreSdeu-PMchen, «»»» Sir. MiU. Friedrich FN-te ii ito., Leivzig. ' «170 269 570 839 408 726 655 47 145 849 511 679 770 716 88 338 843 283 1888 322 894 208 757 149 85 595 617 386 t 798 (200) 67 540 148 »372 88 311 274 258 478 156 390 677 * (200) 458 503 971 l200) 66t (2000s 295 527 565 126 317 968 (200) 172 201 430 178 »998 121 (1000) 490 18 902 105 601 76 (200) 670 707 492 299 828 882 910(200) 352 177 241 4029 275 671 691 521 314 222 871 55 613 (200) 567 (200) 874 660 581 447 975 301 942 245 2 4 5955 481 737 (200) 280 512 746 142 422 940 (500) 443 123 956 571 (200) 115 (200) 386 147 «660 (200) >72 358 451 710 537 911 49 7232 382 735 880 837 245 9>3 161 856 (10000) 120 918 212 22 209 243 595 8362 155 517 530 275 815 503 837 380 166 225 170 396 1 224 480 491 202 953 796 855 »790 (500) 997 726 800 151 11 481 300 484 842 22 822 750 290 10250 953 733 583 453 861 575 186 719 59 286 827 275 238 4t6 293 256 4 253 11938 542 390 742 972 288 (200) 783 569 139 812 353 42 757 281 69 806 (200) 209 472 487 331 (3000) 919 629 561 652 722 L2106 591 382 753 258126 827 873 893 454 738 902 809 914 20(200) 172 397 183 716 271 499 1»941 916 898 39 538 452 278 34 417 522 141c 783 873 (200) 466 50 262 719 114 159 909 532 411 722 L440ch 528 352 421 955 765 413 510 223 (500) 174 952 269 369 410 (200) 940 515 1S615 317 917 179 792 713 200 353 432 665 83 >651 918(200) 127 291 16415 191 369 70 162 441 617 78 907 784 848 139 53 204 855 977 565 694 584 975 (200) ^17865 756 141 511 (200) 481 597 314 247 372 361 41 396 725 38 43 643 242 18188 356 510 268 352 472 742 248 332 677 878 35 111315 963 (200) 756 708 766 855 770 120 422 185 239 486 780 (1000) 489 167 282 »«224 308 879 659 (200) 791 254 621 683 296 339 229 696 375 (200) 479 653 »1879 512 87 735 707 404 184 (500) 679 243 61 594 726 785 »»235 417 750 87 776 999 346 655 942 665 997 (500) 933 989 518 638 830 445 959 »»985 844 347 690 927 934 307 311 9 415 432 150 82 »1087 537 673 744 897 592 236 216 721 (200) 480 956 (500) 85 395 484 626 »5716 981 (200) 490 993 510 186 638 11 401 661 830 918 176 »«777 849 306 239 (200) 619 908 (200) 398 580 193 123 856 664 395 821 44 740 »7561 792 508 710 813 553 666 (200) 39 113 205 470 766 330 963 487 456 529 374 879 783 28784 239 484 122 610 319 (200) 211 997 (200) 964 225 763 563 129 »»316 232 909 280 630 83 259 (200) 973 743 653 460 721 (200) 86 »»639 939 735 638 319 739 845 »1191 84 157 533 (500) 842 915 400 (200) 152 221 503 704 676 755 1 492 272 316 347 75 »»637 208 434 530 687 717 295 43 585 »»763 242 684 579 978 339 822 288 835 25 672 155 382 124 323 455 383 444 699 609 794 425 955 729 192 »4950 211 660 513 969 262 645 35 237 430 145 258 »5625 223 994 576 725 716 54 11 717 451 958 539 416 933 »8873 445 848 135 589 114 826 983 377 255 548 721 »7972 (1000) 493 456 645 303 172 929 132 944 91 695 7 126 (2000) 208 815 266 »8289 394 172 816 69 318 823 705 558 564 632 446 265 835 946 714 602 374 482 158 6 »»250(200) 73 248(200) 100 431 682 365 139 286 131 597 594 522 869 65 40390 168 875 703 450 841 824 510 782 309 (500) 677 4L693 94 221 211 128 901 273 53 675 914 462 36 197 67 569 445 989 14 (200) 778 616 65 874 883 12 4»505 922 718 344 854 213 (5000) 868 678 77 316 377 509 546 88 923 787 4»21S , 93 995 118 (200) 646 231 67 677 924 469 639 202 (500) 856 974 k 936 246 4 4005 935 642 35 215 286 461 393 233 662 882 238 f 518 48026 66 112 380 923 866 833 43 245 619 83 745 (200) 642 46257 477 (200) 214 918 728 512 (200) 703 573 568 786 . 486 267 237 193 (500) 47832 774 510 818 413 298 51 253 393 " 168 451 654 466 283 671 48327 (1000) 971 150 644 (200) 591 160 125 597 437 166 696 282 354 (200) 923 309 284 40573 798 772 (500) 960 821 819 319 197 334 579 569 73 948 880 840 881 468 248 378 903 646 »41025 128 58 350 412 433 328 933 532 999 746 122 284 254 491 400 295 625 51438 703 821 26 1 815 78 393 322 255 " 813 543 KS7 »»239 455 648 899 639 693 77 250 726 106 9 >6 762 (500) 477 804 771 »»122 (200) 524 793 307 (200) 890 270 ^0 (200) 93» «67 375 673 283 662 29 ! 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