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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 23.05.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-05-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-191505232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19150523
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19150523
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1915
- Monat1915-05
- Tag1915-05-23
- Monat1915-05
- Jahr1915
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 23.05.1915
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Italien und die Türkei. Ko n st a n t i n o p e l, 21. Mai. Ter italienische Botschafter balle gestern nachmittag Unterredungen mit dem Gros-wefir und dem Minister des Innern. Konstantinopel, 21. Mai In Besprechung der im Reichstage abgegebenen Erklärungen des Reichskanzlers von Bethmann Hollweg über Italien führt „Tanin" ans: Alle Osmanen sind davon über zeugt, das; alle möglichen Ocher gebracht wurden, da mit nicht Blut vergossen werde. Wenn nach den österreichischen Konzessionen Italien Krieg sichren sollte, dann hätte ihn nicht Oesterreich-Ungarn vor der Geschichte der Menschheit zu verantworten. * * H Rumänien gleichfalls sprungbereit? k o p,e n h a g e n , 21. Mai. „Politiken" erfüllt solgendes Telegramm aus Loudon: Telegramme aus Italien besagen, das; der rumänische Gesandte in Rom laug andauernde Berlmndlungen mit dem Mi nister des Reustern, Tonninv, Pflegt. blriechcnlands Erregung über Italien. Wien, 21. Mai. Tas 8-Uhr-Ahcmdblatt meldet aus Athen: Hier herrscht starke Erregung über das- Borgehen Italiens, das als gegen die griechischen Interessen auf dem Ballan gerichtet bezeichnet wird. Man erwartet wichtige Entscheidungen in den näch sten Tagen. » Die Italiener beschlagnahmen für Deutschland bestimmten Reis. Frankfurt, 21. Mai. „Havas" meldet laut „Frkf. Ztg." aus Neapel: Tie Zollbehörde hat AM» Tonnen Re»s, die an Bord eines griechischen Dam pfers mit der Bestimmung an Deutschland in Neapel cingetroffcn waren, beschlagnahmt. > Der Kampf wird heftig fortgefetzt Soldaten, die keine Gewehre Naben, sondern mit EicNeukeulen ausgerüstet sind, das ist die neueste militärische Erfindung der rninstben Heeresleitung. Nun mögen ja Eicheukeulen zu gewissen Zwesten auch ganz nützlich sein. Man kann damu bauen, ini Rot falle sogar werfen, aber schieren kann man mn dem besten Willen mir ibnen nur: Wenn allo Rußland in der Ausrünnng «eines Heeres streu m dieser eigenarngeu Walle mrückg. kehr: ist. >o svricbt sich darin eine doch gar zu naive Aullo.llung der modernen Kamviesweiie aus. Tost: :m Ernst: es must böse stellen um das russische kriegsmarerial. wenn man in der Bewaffnung der Ooldaren sebon bei der Win terschlacht in Ria in reu von russischen Gefangenen ge hört. die versicherten, noch nie, auch bei ihrer Aus bildung nicht, ein Gewehr abgeschossen zu haben. Aber sie hatten doch wenigstens Gewehre. Tie armen Teufel aber, die nur mir Eichenleulen in die Schlacht rüsten, sie sind dost: weiter nichts als Kanonenfutter. Und selbst wenn inan ihnen schließlich Gewehre von gefallenen Kameraden in die Hand gibt, sie ver stehen sie nicht zn laden und mit ihnen zu schießen, sie haben nnr gelernt, mit Eichenknüppeln zuzu- hanen. Und die Gelegenheit dazu wird ihnen eine moderne Schlacht wohl kaum mehr bieten. Ebenso gut könnte man mit Holztanonen in den krieg ziehen. Vielleicht kommt es auch noch dazu bei den Russen Wenn die russischen Soldaten so wehrlos sind, ist es wirklich kein Wunder, wenn sie sich in selchen Mas sen gefangen geben. Schon sind auch die letzten Ver suche einer russischen Gegenoffensive gebrochen. Aus allen Fronten gehen die deutschen und öslerreichisch- nngarischcn Truppen siegreich vor. knrzum, über all Mißerfolge der Russen. Vom östlichen Krteaöschauvl»L. G r o st es Ha u p tguartier , 21. Alai Ulli. In Gegend Schämte fanden nnr kleinere Gefechte statt. An der Tubissa gelangte unser Angriff öst lich Podubis bis Bethgola; er brachte uns weitere 1500 Gefangene ein. Auch östlich Miloszajcie und Cemigota wurden die Russen über den Fluß zurück- geworfeu Weiter südlich steht der Kampf. Die Reste der südlich des Njemen geschlagenen russischen Kräfte setzten ihre Flucht in der Richtung kowuo fort.. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Tie Lage bei den deutschen Truppen ist unverändert. Oe Klich Iarostau wurden gestern Gefangene gemacht, die uicbt mit Gewehren, sondern mit eichenen Keulen ausgerüstet waren.. Bon der Armee des General obersten von Mackensen und den übrigen im Ver bände des österreichisch-ungarischen Heeres kämpfen den deutschen Truppen wurden seit dem 8.. Mai 104 000 Gefangene gemacht und 72 Geschütze sowie 253 Maschinengewehre erbeutet.. Diese Zahlen sind in den bereits veröffentlichten Gesamtzahlen enthal ten. Oberste Heeresleitung. Der österreichische Gencralstubsbericht. Wien, 2l. Mai. Amtlich wird verlautbart: Die Kämpfe an der Front in Mittelgalizien dauern fort.. Die an der Sanstrecke abwärts Sicniawa noch am westlichen Flustnfer haltenden russischen Abtei lungen wurden über den Fluß zurückgeworfen. Oest- lich Iaroslau wiesen die verbündeten Truppen ver einzelte Vorstöße starker feindlicher Kräfte blutig ab. Die Gesangeneuzahl nimmt weiter zu. In heftigen Rachtkämpsen erstürmten nufere Truppen östlich Teolwbhtsch eine russische Stellung und eroberten den Ori Rendors; hierbei wurden 1800 Gefangene gemacht. Tie russische Gegenoffensive über den Dnjestr in Ostgalizien kam an der Pruthlinic zum Stehen. Die feindlichen Turchbruchsversuche bei Kolomea sind ge scheitert: alle Angriffe gegen diesen Brückenkopf wur den unter schwersten Verlusten des Feindes abge schlagen. In den kämpfen im Berglande von Kietze, die stellenweise noch andanern, sind bisher 4000 Ge fangene gemacht. Seil 10. Mai ist die Gesamtsumme der Gefangenen nm weitere 20 000 Manu gestiegen; sie betrügt feit dein 2. Mai 194 000 Manu. Der Stellvertreter des Chefs des Genrralstabes. v o n Hvescr, Feldmarschalleutnant. 0 00 00 0 Mann russische Verluste. B e r liu, 21. Mai. Der Kriegsberichterstatter des „B. T" meldet aus Eperjes: Die seit der deutschen nnd österreichisch-ungarischen Offensive in Westgali zien, die am 1. Mai begonnen hak, von den Russen erlittenen gesamten Menschcnverlusle betragen nach Meinung eines hohen Offiziers an Gefangenen, Ver wundeten und Toten mehr als 300000 Mann. Die größten Verluste hatte Dimitriews 3. und Brussi- lows K Armee, ebenso die l>. russische Armee. Erfolgreiches Attentat auf eine r u s- s i s ch e Spreng ft o ffabrik. 1500 Arbeiter Ver unglückt. Köln, 21. Mai. Die „Kölnische Zeitung" meldet aus Stockholm: „Stockholms Dagblad" zufolge han delt es sich bei der seinerzeit gemeldeten Explosion in einer Sprengstoff-Fabrik in der Umgebung von Petersburg nicht um eine Feuersbrunst, sondern um einen wohlüberlegten Anschlag der revolutionären Partei, in deren Dienst ein Oberst an dem Anschlag beteiligt war. 20 Verhaftungen wurden vorgenom men.. Ter Sachschaden ist ungeheuer. Cs sind 1500 Arbeiter verunglückt. Yon» westliche» Kriegsschauplatz. Großes Hauptquartier, 21. Mai 1015. Nördlich Apern griffen farbige Franzosen nachts unsere Stellung östlich des Kanals an. Ter Kampf ist dort noch im Gange. Ein gegen abend beginnender Angriff der Engländer südlich Neuve Chapelle in Gegend La Quinque-rue brach in unserem Feuer zusammen. Nordöstlich Arras schossen wir bei Fres- noi ein feindliches Flugzeug herunter. Ein weiterer von den Franzosen gestern nachmittag im Walde von Aillh angesetzter Angriff scheiterte unter erheb lichen Verlusten für den Feind, der einige Gefan gene in unserer Hand ließ, Ober st e Heeresleitung. Schwere f r anzösi s ch e Verl u st e. Nach dem „Neuen Rotterdamschen Courant" wer den die französischen Verluste bei den Kämpfen um Arras und Lille laut „Deutscher Tageszeitung" ans 100 00kl geschätzt. Unsere gefangenen Zeinde. Nach einer Zusammenstellung der „Frankf. Ztg." beläuft sich die Zahl der in Deutschland und Oester- reich-llugarn bisher gefangenen Russen auf 1,017,000 Manu, die Zahl der in den Gefangenen lagern uutcrgebrachten Franzosen ans etwa 254,000, Engländer 24,0«0; die Zahl der Belgier 40- 50,000, sodaß die (kesamtzahl der Kriegsgefangenen schon im 10. Monat des Krieges auf rund 1,345,000 gestiegen ist. Der Sce-Kricg. C i n r ms s i s ch es Li u i enschiff torpediert: . und g e s n n k e n ? Bukarest, 20. Mai. Nach einer Meldung des „Bukarester Tageblattes" ist das russische Panzer schiff „P a n t e l e i m o n" auf der Höhe von Midia im Schwarzen Meer mit l400 Mann untergegangen. Das Schiff, das einen Truppentransport an Borv hatte, ist einem türkischen Torpedo zum Opfer ge fallen.. Es ist niemand gerettet worden. Das Linienschiff „Pantelcimont" ist 1!)00 vom Stapel gelaufen, hat eine Wasserverdrängung von 12 780 Tonnen und war armiert mit vier 30,5-, sechzehn 15,2-, vierzehn 7,5- und sechs 1,^Zentime ter-Geschützen. , Seegefecht im Finnischen Meerbusen? 21ns Stockholm wird der „Deutschen Tageszeitung" gemeldet: „Stockholms Tiduiugen" melden: Reisen de, die am Mittwoch ans Sndfinnland nach Hapa- rauda kamen, erzählten, daß im Finnischen Meer busen so heftiges Bombardement gehört wurde, daU der Erdboden und die Häuser in Helsingfors zitterten. Ferner wird erzählt, daß ein russisches Kriegsfahrzeug iu sehr beschädigtem Zustand nach Helsingfors gekom men ist. > V e r s e n k u n g e i n e S F i s ch dampfe r s. London, 2l. Mai. Llohds meldet ans Bruxham: Das Fischerfahrzcug Sunslar landete hier den Kapi tän des französischen Fischdampfers „St. Just von A r c a cd e u." Ter Kapitän meldete, daß sein Tam- Pser von einem deutschen Unterseeboot bei Starpoint gestern nachmittag versenkt wurde. Die Besatzung von 13; Mann ist ertrunken. Ein englisches H i l f s k r i c g s s ch i f f in die L ust g e s v r e n g t. London, 20. Mai. Wie Llohds ans Fraser- bonrgh meldet, hat ein dänischer Segler die Besatz ung des Trawlers „L u e e r l e" gelandet, der am 20. Mai früh 40 Meilen von Rattrahhcad von einein deutschen Unterseeboot in die Luft gesprengt wurde. SeMes MU. Dresden. (König Friedrich Augusts Dank an das 2.. Grenadierregimenk Nr.. 101.> Nachdem das 2. Grenadierregiment Nr. 101 in den schweren März- tagcn bei Perthes mit großem Erfolge gekämpft nnd die Allerhöchste Anerkenunng des Kaisers und König Friedrich Augusts gesunden hatte, nahm es am 10. Mai iw Sturmangriss mit heldenmütiger Tapfer keit zwei hiutereinanderttegende feindliche Schützen gräben. Dies ist ein neues Ruhmesblatt in der Ge schichte der sächsischen kaisergrenadüre. König Fried rich Augnst übersandte dem Regiment nachstehendes Telegramm: „An 2. Grenadierregiment Nr. 101. Ich spreche dem Regiment meinen besten Dank und meine wärmche Anerkennung zn dem glücklichen Sturm aus. Nach Mitteilung des kommandierenden Generals sind auch die Verluste verhältnismäßig ge ring. gez. Friedrich August." Berlin. 'Der deutsche Kaiser' hat dem Stellver treter des Ehefs des Gcueralstabes, F-eldmarschall- leutuank v o » Hoefer, das Eiserne Krenz 1. Kl. verliehen. -- (Ter Kaiser an die Witwe Otto Weddigens.) Se. Maß. der Kaiser hat an die verwitwete Gattin des kapitänlentnants Weddigen folgende Order gerich tet: Es ist Mir gemeldet worden, daß beim Unter gang des von Ihrem Gatten geführten Unterseeboo tes auch sein Orden Pour le mecite und das Eiserne Kreuz 1. klasse in Verlust geraten sind. Ich bestimme, das; Ihnen die genannten Ordenszeichen als eine äußere Erinnerung an die Taten des heldenhaft vor dem Feinde Gebliebenen hiermit ersetzt werdet: und bringe Ihnen bei dieser Gelegenheit noch ganz per sönlich znm Ausdruck, wie sehr Ich mit Ihnen den herben Verlust empfinde, den Sie erlitten haben. Sic haben Ihr Bestes für das Vaterland Hergaben inüs'en Meg? Gottes Trost Jhncn zur Seite stehen, und es Ihnen immer gegenwärtig bleiben, daß mit Ihnen das ganze Vaterland um Ihren Gatten trauert der unvergänglichen Rnhm für sich und die Marine erworben hat und für alle Zeiten als leuchtendes Beispiel der Kühnheit nnd ruhigen Entschlußkraft weiierlcbeii wird. Großes Hauptquartier 11). 5. (gez) Wilhelm I. R. ksnktlssekäft M M M M. Lichtenstein, 22. Mai 1915. *— Die Wettervorhersage für morgen lautet: Keine wesentliche Aeuderung. * - Pfingsten. Ter Maiei,zauber hat die Natur in Festschmuck gehüllt, und Psingstglocken tönen durch das Laud. TaS Herz geht einem auf bei all dem Blühen und Grüne», das zu herrlicher Wanderung, einladct. Auf der Eisenbahn hat bereits ein lebhafter Verkehr eingesetzt, nnd bas Feldgrau gibt der Straße das Gepräge. Tie Pfingstnrlanber aber erinnern uns daran, daß wir mitten im schwersten Wettringen stehen nnd daß sich de» vielen Feinden noch ei» neuer zngcsZ en will Kriegspsingsteu legt sich wie ein Schatten auf die Festfreude; und doch kein Ban gen und Zage», jo»der» ei» Erstarken im Wehen des Pfingskgeistes. Er mache uns zu rechten Käm pfern und stärke »»s Herz »nd Hand, daß wir die Feinde niederzwingen. Pfrugslanzeigett finden sich mancherlei in vorliegender Nummer, nur empfehlen sie unseren Lcscrn zur freundlichen Beachknng und als Ratge ber bei Zusammenstellung ihres Festtagsprogramms. Laugenhessen. (Tödlicher Ausgang.) Der Fab rikarbeiter Friedrich August Seifert hier wurde von einem Automobil überfahre», schwer verletzt und nach
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