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Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 03.08.1915
- Erscheinungsdatum
- 1915-08-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1776437853-191508037
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1776437853-19150803
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1776437853-19150803
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLichtenstein-Callnberger Tageblatt
- Jahr1915
- Monat1915-08
- Tag1915-08-03
- Monat1915-08
- Jahr1915
- Titel
- Lichtenstein-Callnberger Tageblatt : 03.08.1915
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Heute Vetet die anmutige, saubere Kreisstadt ein Bild des Jammers und der Berwüstuug. Das alte russische Rezept, daS eigene Land zu veröden, um dem Fsinde den Besuch so ungastlich wie möglich zu gestal ten, wird wieder gründlich angewandt, obwohl es heute bei den geordneten Nachschubverhältnissen völlig sinnlos ist, nur die eigenen Einwohner, nicht aber unsere Trup pen schädigt Die Lüden find ausgeräumt, die Bewoh ner größtenteils geflüchtet. Brutale Zerstörungslust bat dos Innere der Häuser vielfach in Schutt und Trümmer verwandelt. Wie zerfetzte Eingeweide liegen die Möbel in dem kahlen Gemäuer. Das bunte, leben- und lär unerfüllte Treiben der Kolonnen bringt Bewe gung und neues Hoffen in das starre Entsetzen. Die wenigen noch bewohnbaren Räume werden rasch gesäu bert und für die Bureaus hergerichtet. Die zurückge bliebenen Einwohner fassen Zutrauen und greisen hel fend mit ein. Ein Buchhändler mit drei bildhüschen Töchtern kramt seine Postkarten aus. Die flinke, brave Feldpost hängt ihr Schild heraus. Ueber den Straßen werden Drähte gespannt. An den Anschlagtafeln der Stadt erscheinen die neuesten Nachrichten vom Kriegs schauplätze. Durch die Straßen bewegt sich ein Leichenzug. Hin ter dem Sarg schreit wie irrsinnig eine Frau. Ihr bedeutet der Tod des Gatten den Untergang ihrer Welt, uns einen Opfertod unter Hekatomben. Die Gedanken schweifen in tiefem Mitgefühl in die stille, tränengeweihte Einsamkeit unserer Mütter und Frauen zu Hause, die ihr Lebensglück dem Vaterland zum Opfer bringen mußten. In der reich geschmückten ka- thobschen Kirche liegt aus seinem Feldbett ein junger Offizier, der lächelnd den Heldentod erlitten. Tie Russen haben nach ihrem Abzug Krasnostaw in wütendes Feuer gehüllt und dabei hauptsächlich der Zivilbevölkerung Verluste zugefügt. Besonders gefähr det war die Kirche. Die Kämpfe um Krasnostaw werden ein interressan- tes Kapitel in der Geschichte des Krieges im Osten und ein ruhmvolles Blatt in den Erinnerungen des . . . Regiments bilden. DaS bewaldete, zur Verteidi gung vorzüglich geeignete Bergland südlich von Krad- nostaw war in I41ägischem Stellungskrieg von den Rus sen mit der bei ihnen gewohnten Kunst verschanzt wor den. An beherrschenden Bergkuppen waren mächtige Stützpunkte mit frontaler und flankierender Wirkung gebaut, die als uneinnehmbar gelten konnten. Ein Teil der russischen Linie war außerdem durch!Flußein schnitte und sumpfiges Vorgelände gesichert. Der rechte Flügel des . . . Regiments, der diesen unwegsamen Abschnitt gegenüberlag, beschränkte sich darauf, den Gegner zu beschäftigen, ohne selbst vorzugehen. Unter dessen wurde im übrigen Gelände ein kraftvoller Vor» stoß unternommen, dem die Russen trotz ihrer Schanz werke nicht standzuhalten vermochten. Durch unsere Artillerie stark erschüttert, räumten sie das offene Hö hengelände, um im zurückliegenden Wald in vorberei teten Stellungen den Durchbruch ihrer Front zu ver hindern. Scbwere Regengüsse, die dein Vordringen unserer Geschütze Schwierigkeiten bereiteten, kamen ihnen zu Hilfe Ihre Artillerie war stärker und tätiger als bei früheren Kämpfen. Die mehrtägische Kampfpause hatte ihr die Möglichkeit geboten, sich ausgiebig mit Munition zu versorgen. Da jedoch mit dem Verlust der Vorstellungen und der dahmterliegenden befestigten Linien die russische Front bereits durchbrochen war, war das Unheil nicht mehr abzuwenden. In uner- müdlickem kühnen Vorwärtsdringen nahmen die Uns- rlgen Graben für Graben- Hinter dem langsam und zäh zurückweichenden Gegner fegte ein Hagelsturm von Geschossen her. Wo im Nahkampfe ein letzter Wider stand versucht wurde, zerbrach ihn das Bajonett. Am 16. Juli um die Mittagsstunde war der Durchbruch gelungen, bereits am Arend des 17. war Krasnostaw mit den nördlich der Zolkiewka gelegenen Höhen in unseren Händen. Einer schneidigen und geschickten Um gehung gelang es, einen russischen Regiments- und Bataillonsstab und ein Bataillon gefangenzunehmen. Unterdessen hatte auch während des zweiten Tages der zurückliegende rechte Flügel des . . . Regiments starke Kräfte des russischen linken Flügels an dem FlüA chen Wolica südöstlich von Krasnostaw festgehalten, die dadurch in die Bedrängnis kamen, abgeschnitten zu werden. Während sich Teile des ... Regiments nord wärts nach der Bahnlinie zu weiter vorarbeiteten, schwenkte ein anderer Verband nach Osten und kam dem von vorne und von der Seite festgehaltenen linken russischen Flügel in den Rücken- Um eine Katastrophe zu verhindern, mußte eiligst eine in Reserve gehaltene Division russischer Garde eingesetzt werden. Der Teil unserer Leute, der nach Norden und Osten vorgedrun gen war, wurde nun von russischer Garde heftig und immer wieder aus dem nördlichen Hügelland angegrif fen. Alle Angriffe wurden abzewiesen- Der an der Wolna eingekeilte, auch von russischen Nachbarkorps hart angefaßte russische linke Flügel war in einer ver zweifelten Lage. Nur Teile von ihm konnten sich un ter dem Schutze der Nacht und der weitausgedehnten Wälder der Schlinge entziehen. Sein Schicksal erfüllte sich am 18. Juli. Am 19. Juli war Krasnostaw mit Umgebung und den gesamten russischen Stellungen iu unserer Händen. Das . .. Regiment allein hatte vom 16. 18. Juli 6000 Gefangene gemacht. Darunter 50 Offiziere und zahlreiche Maschinengewehre erbeutet. Unverweilt wurde der Angriff nordwärts weitergetra gen, wo die Russen mit anerkennenswertem Kraftauf wand die Bahnlinie Lublin-Cholm in ihren Händen zu halten suchen. 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