ritt man, etwa vom Dorfe Sörmitz kommend, von der Ostseite nahe an Döbeln heran, so hat man ein höchst eigenartig fesselndes Bild. Jenseits der Mulde erhebt sich mit steilem Felsen der Schloßberg, von dem einst die beiden Türme und die unge wöhnlich hohen Mauern der alten Burg Döbeln trotzig ins Land hinausschauten, jetzt aber mild und friedlich von der schönen Schloßbergschule bekrönt. Unmittelbar dahinter ragen die ernsten Formen der alten Nicolaikirche empor. Die Mulde selbst teilt sich vor dem Schloßberge in zwei Arme, um auf der Nordseite und der Südseite die Stadt zu umfassen. Man bemerkt sofort, daß die Stadt auf einer Muldeninsel liegt. Nicht immer scheint es übrigens so gewesen zu sein. In der früheren Schloßmauer zeigten sich nach Nordosten zu Ausfallspforten. Es kann alfo bei der Erbauung dieser Pforten die Mulde nur auf der Süd feite die Stadt begrenzt haben. Damit stimmt die Behaup tung alter Schriftsteller, daß an der Nordseite der Stadt nicht ein Muldenarm, wohl aber ein großer Teich vorhanden ge wesen sei. Und als Erinnerung an diesen großen Teich darf es wohl auch aufgefaßt werden, daß der von der Oberbrücke zum Staupitzstege sich hinziehende Garten den Namen Teich garten geführt hat. Wann freilich dann der nördliche Mulden arm entstanden ist, und ob sein Durchbruch von Naturereig nissen oder von Menschenhand bewirkt worden ist, darüber fehlt jede Nachricht. Sehr merkwürdig ist endlich noch ein künstlicher mittlerer Muldenarm, der durch einen schon in