4. Kapitel. Die gegenwärtige Stadtkirche St. Nikolai und die geistlichen Wohngebäude. Wenn man von Osten, vom Schloßberge her an die Kirche herantritt, fallen an den beiden mittleren Chorpfeilern zwei kleine Jnfchrifttafeln auf. An dem nördlichen Pfeiler liest man: anvo vom. N0606LXXIX boo opu8 ost moept. „d. h. im Jahre des Herrn 1479 ist dieses Werk angesangen worden." An dem südlichen liest man: „orueuoi-t 1885 L. (d. h. Hugo Altendorff). k. 11. (d. h. Paul Henschel)". Die erste Tafel weist auf die Erbauung durch einen uns völlig unbekannten Bau meister, die zweite auf die völlige Erneuerung durch den Bau meister Altendorff. Bei ihrer Vollendung i. I. 1485 hatte die Kirche so wenig störende Einbauten wie gegenwärtig seit der Erneuerung i. I. 1885, wo die unglaublich unpassenden Emporen, Betstübchen u. s. w., welche im Lause der Zeit allmählich waren eingefügt worden, wieder entfernt worden sind. Nur waren an den Seitenwänden mehrere Nebenaltäre (zuletzt 9) aufgestellt. Die Sakristei lag ursprünglich auf der Nordseite in der Kirche. Über ihrer Thür stand die Inschrift: Lio loous ost saeor, prooul lüoo, prooul ost protom d. h. „dieser Ort ist heilig, weichet von hier, weichet, Unheilige!" Um mehr Plätze für die Gemeinde zu gewinnen, ver legte der Pfarrer L. Donner i. I. 1782 die Sakristei hinter 3