Suche löschen...
Erzgebirgischer Volksfreund : 23.09.1917
- Erscheinungsdatum
- 1917-09-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-191709235
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19170923
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19170923
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungErzgebirgischer Volksfreund
- Jahr1917
- Monat1917-09
- Tag1917-09-23
- Monat1917-09
- Jahr1917
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 23.09.1917
- Autor
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
« 8 Ser 1634 als Adam Mrurer vor^cich^tr Nicht nur der eigenhändige Brief von 163'3 und die mannigfachsten Eintrag ftngen dr den Kirchenregistern zu Hof, Treuen, Schneeberg uiw. bürgen Nr d» Richtigkeit des Nennens Merer in bezug auf den Irchidiakonu» (vgl. ferner Chr. Meltzer, Chronik der Stadt Schneeberg, Ausgabe von 1716, Seit« 323, und I. B. Oliscker. kntwuef einer Chronica der alten voigtländischm Stadt R«i- chendach. Lewrig 1729, Seite 95, wo zugleich auch der gleich- tzavrig« Daler des Archidiokonus, der Bürger, Kunst- und Schönfärber zu Reichenbach war, ausdrücklich als „Adam Meyer" aufgeführt ist), sondern auch die Matrikel der Univer sität Leipzig, wo der nachmalige Archidiakonus im Sommer^ Mmest« 1665 studierte, geben ausdrücklich Adam Meyer an. Nachdem aber der Eisenbahnbaumeister Friedrich Weih zu Dresden eine Erörterung des Gegenstands angeregt hat, indem » di einem vst längst veröffentlichten Buch: „Das Geschlecht Wie- aus Bockau, Gedächtnisschrift auf Paul Weih f 1627" td« den vor 1641 zu Schneeberg gestorbenen Ratsherrn und Dandelsmann Michael Meurer Daten gab, glaub« ich mit ein- Üsiägig« Erörterung nicht warten zu sollen. Durch «inen Amund Lin ich in die Lag« versetzt, in einem sve- Lellen Punkt des an sich keineswegs einfachen Gegenstands Klar bett schaffen zu können. (Die Erzgebiigische Gegend bietet dergleichen Beispiele in größerer Zahl noch dar.) Dem Bürger und Böttchermeister zu Schneeberg Georg Wteuier, der in den Akten vielfach auch Meuer, Meuerer und Ähnlich genannt ist, wurde Oktober 1613 in Schneeberg eine Locht« Katharina geboren. Die am 13. Oktober 1613 zu Bchneeberg stattgesündene Taufe ist im Kirchenregister von Sankt Wolfgang in Schneeberg verzeichnet: „später) Georg Mever. Hnat«) Kattarn«, Jacob Schillings Tochter, Katta- Pna insans. (Palen): Herr Machst« Caspar Pamler pfahr- »»r alhi«, Anna. Zacharias Kothen weib, Susann«, H«rn Heinrich Obermeyers Toch«." Wahrscheinlich hat sie ein höhe re» Alt« nicht «reicht, denn bei dem Tode des Balers Georg, her bald mich 1654 zu Schneeberg «folgte, wird sie unter den Wrben nicht genannt. Ein Sohn dieses Georg Meurer, An- Lma» Meur« «ar 1653 Bürg« und Handelsmann zu Frank- L«t «. O., 1K5S Ratsassessor ebenda. Eine ältere Schwester der Katharina, Sabina Meurer, geboren Mitte Oktober 1609 M Schneeberg, and 1658 bei ihrem Bruder in Frankfurt a. O. nch «Anhaltend, » früheren Jahren als die Ehefrau eines Meister» Christian Lang« bezeichnet, ist rum 16. Oktober 1609 «ri Mr« Lauf» im Schweb«ger Kirchenregister, wie folgt, Arg-tragen: (pater) Georg Meuer, Hnat«) Kattarina, Jacob Schillings Locht«, Sabina Lifans (Paten): Hans Reymman, Maria, Han» Kargt tocht«, Anna Lorentz Bergners weib". Der Bai«, d« »ach dem Tot»« da Katharina Schilling in imitier Ehe eine Charitas bviratete, hat ein« Quittung vom R. MRch 1646 sein Wappensiegel beigedruckt. Di» Unter» MM in gb« dies« Quittung lautet Georg Meurer, in ein« I»d«r» Quittung »ym 18. Mai 1649 Georg Meyrer. — Der örrbm, des Schneeberg« Ktrchnas bei dm Eintragungen vom A lAtzsi« 1812 und 16. Oktober 1669 liegt auf der Hand. 8» »nter suchen bleibt noch, br welchem Verwandtschaftsgrad d« M W. Deitz «.«. O. bezeichnet« Ratsherr Michael Meur« Mm MieS« Georg Meur« stand und ob das Wappen Michael Meu che» gbenfaü» da» eines Andreaskreuzes mit darunter brfmdltz- Hem hmqförmigen Untergrund ist. Wie di» Lerwechselungen von Mmr« «ch M«y« in den Kirchenbüchern an der Tagesord- chmg sch», so auch diejenig«» mit M««, Mehr, Mai« und ahn- RigaS wirtschaftliche Bedeutung. di, eckt» Borburg der deuttchen Hansa, die «chst frei« bwÄch» Reich, schdt, ist ch unk»« Land! Aw«! Sahr« sagen Och vm chbmn Lor«, ttxi yaW» hoffchn alle von uns auf MH» Krbnung »nk«r«s Siegesruges im Osten, zwei Hahr» LÄ LV-L'Si«, ZL »Mg», hi» Och »ank ihr«» deutschen Oberschicht Lj» auf den WÄM Lag Or deutsches Gepräge «halten hat. Handel und Wb»»»! chch ch deutschen Händen und dies« Umsünd hdt «g PH M -Tracht, da» Riga fest 1SS7 pün bedeutendsten Er- Mrchafm Rutzland« geword« ist mck im Importgeschäft di« M»it» ÄeM imkr sämtlich«, Häfen de» Eschen Reiches ein- »im«, Mw tzmr yon St. tcht«»Lurg Lbertwffen wird. Riga »»härt »Ler nicht nur zu dm -ritzten Handels- und Industrie- «di« 4kttzlmü>s, n«in «s M «lch Kst« reichst« Stadt. Es chrchM Aber «inen so ansehnlichen Gmüdbchitz, wie ihn kein«/ Mische KM 4^ M«r StM« D* StadthausMteefat von 1913 stellt sich kn Einnahme und Aus gabe auf über 3 Millionen Rubel. Seine Einwohnerzahl be trügt über eine Halbs Million, sodag seine Anleihen von rund 16 Millionen Rubel im Vergleich auch zu deutschen Städten als geringfügig bezeichnet werden müssen. Der Gesamterportj Rigas betrug im Jahre 1911 gleich 187 Millionen Rubel: der W«rt der wichtigsten Ausfuhrartikel (Eier, Holz und Flachs und Felle) belief sich allein auf über 130 Milhonen. Noch vor 40 Jahren betrug der Gesamtumsatz des Rigaischen Hafens nur 17 v. H. des gegenwärtigen. Als Industrie- und Handelsstadt hat sich Riga gleicherweise stark entwickelt, ja wir dürfen sagen, datz die Entwickelung Rigas zur Industriestadt dank der un^ gesunden, überhasteten Politik des Grafen Witze zu schnell vor sich gegangen ist. Das Gründungsfieber der neunzig«», Jahre hat so manchen plötzlichen Rückschlag zur Folge gehabt. Im Jahre 1910 zählte Riga 259 Fabriken mit 51 640 Ar beitern, das Heitzt mit der Hälfte aller baltischen Arbeiter und nahezu fünf Sechstel der Arbeiterschaft Livlands. Besonders wichtig ist hie chemische und die Tertil-Industrie, ferner die Metallbearbeitung. Gesetzt den Fall, Riga verbleibt nach dem Kriege in alter Abhängigkeit von Nutzland: Wird es dann auch in Zukunft für Rutzland die alte Bedeutung als Handels- und Industrie stadt behalten? Sicherlich nicht. Die Bedeutung Rigas als russisches Industriezentrum ist, — das kann man schon jetzt Voraussagen — für alle Zeiten dahin. Sämtliche Fabriken! (z. B. di« grotze Gummi-Fabrik „Prowodnik", die Waggon- Fabrik, di« Eisen- und Stahlwerke, die Chemischen Fabriken! usw.) sind seit 2 Jahren evakuiert, haben sich in innerrussischen Stadsten niedergelassen und zum gröhten Teil dort bereits fe sten Futz gefatzt. Niemals wird Rutzland es wieder zulassen-, datz so nahe seiner Grenze eines seiner wichtigsten Industrie zentren wieder ersteht, dessen Tätigkeit im Falle eines Kriek ges sofort lahm gelegt werden würde. Aber auch als Han delsstadt dürste Riga unter russischer Herrschaft nie mehr seins alte Blüte erreichen. Der gegenwärtige Krieg hat die Russen gelehrt, datz die Ostsee ein Binnenmeer ist und seine Ausgänge von Deutschland beherrscht werden. Ruhlands Ostseehandel! ist lahmgelegt,- sein Streben geht heute mehr denn je nach einem Nusgang zum freien Ozean. Diesen hat es im stän dig eisfreien Hafen Alexandrowsk auf der Kola-Halbinsel am Nördlichen Eismeer gefunden. Alle projektierten Bahnlk nien neMen ihre Richtung dorthin. Die Murmanbahn, dies Petersburg mit Alexandrowsk verbindet, ist in ihren Grund lagen ferÄggestekkt und dürfte nach dem Kriege ihrer Voll endung «ttgegensehen. Rutzland löst sich planmätzig von der Osts« los. Ja, wir haben sicherste Kunde, datz es auf den In sel« der Osts« und aus der Küste Livlands und Estlands der Festsetzung Englands freien Spielraum ge lassen hat., < § Wie aber, wenn Riga mit seinem Hinterland« in dieser oder jener Form dem deutschen Einfluh unterwarfen wird? Hätte, das für Rutzland xum Teil entwerft« Land für uns «in« grob« BedeiuLung? Würden wir uns nicht in jenen Gebieten einen gefährlichen Konkurrenten unserer Industrie grotzziehen? Dazu ist folgendes zu bemerken: Sowie di« Zollgrmzen nach Deutsch land fallen, ist eine weiter« Industrialisierung Rigas und seh, nes Hinterlandes ausgeschlossen. Rigas Tertik-, Metall- und! chemische Industrie lebte von und für Ruhland. Nur die In, dustriezweige, die sich aus einheimische Rohprodukte (Flachs, Holz, Kartoffeln und Getreide usw.) stützen, würden in alteH Stärk« forKestehrn, di« ander«, aber, — zunchl sie von bett Russen bald nach Kriegsbeginn in das Inner« des Reiches ver lest und dort bereits setzhaft geworden sind — der Industrie des Deutschen Reiches die Alleinherrschaft überlassen. Für di« letztere würde der noch autzerordentkich aufnahmefähig« bah« tisch« Markt «in vorzügliches Absatzgebiet abgeben, vornehmj, lich zur lastdustrkschastliche« EstschtiehuM des Gebietes (Bach, Materialien, Maschine», Ackergeräte, Kunstdünger usw.), sthk den Ausbau der Verkehrsweg« usw. Livland würde das wer-, d«n, was «s s«Ä«r eigenSichen DeMmNUvs nach ist, ein Acker- kl«, da» noch DUMnech von Mai schm LMerkunst gewLhh rm könnte. Lemmen doch dort Nur Ä Bewohner aus einen Quadratkilometer, gegen 120 im gesamten Deutschen Reiche- HartdlZMolittsch aber würden dl« baltischen Provinzen RuM fand gegenüber «in« ähnliche Wellung int Transitverkehr em? nehmen, «st« Holland urü> Belgien durch den Besch der Rheist- Mündung gegenüber Dartschland. Di« Zukunft wird lehren, welche» SMHcH diesem vom W» ««vcoberten Gebiet« -eWedßn tst. z « bi A § L s V s V — " 8'« Unter dem Sachsenbanner." Ein° Sammlung hervorragender Taten unserer Feldgrauen Im Auftrage des K. S. Kriegsministeriums bearbeitet vom K. S. Kriegsarchto. Zwei Eigenberichte über Beleihung mit dem Eisernen Krenze 1. Klaffe. 1. Vizefeldwebel d. R. Kanitz, Leipzig, berichtet: (kf) „Am Nachmittage drs 28. Dezember 1916 entschloh hh mich freiwillig zu einer Patrouille, um das französische Drahthindernis heim Chenu-Holz, südlich Moulainville (Vev- dun) genau festzustellen. Ich nahm dazu nur einen Mann mit. Ein« größere Abteilung wäre vom Feinde sicher bemerkt wor den. Vorsichtig vorwärts kriechend erreichte ich noch bei Hellig keit unbemerkt das feindliche Hindernis. Da sah ich einen fran zösischen Posten, der gerade aufzog. Am Boden gedrückt blieb ich liegen, merkte mir genau hie Stelle der feindlichen Postierung Und kroch zurück, als es anfing dunkel zu werden. Ich erklärte mich bereit, Len Posten auszuheben. Zu diesem Zwecke unter nahm ich in der Silvesternacht eine Vorerkundung. Es ergab lich, datz der Gegner seine Postenlime viel dichter wie gewöhn^ lich besetzt und hinter das zweite Hindernis zurückgenommen hatte. Trotzdem versuchte ich in der Nacht vom 1. zum 2. Ja nuar 1917 mit zwei Stosstrupps das Unternehmen. Der «ine inner "meiner Führung sollte rechts, der andere links vom Posten sich durch die Hindernisse durchschneiden, von dem das eine 3 Meter, das andere 10 Meter breit war. Es gelang wirklich beiden Trupps, bis in das zweite Hindernis hineinzukommen. Der rechte war auch da bald schon durch, während der linke Trupp anscheinend vom feindlichen Posten bemerkt wurde. Um ihm zuvor M kommen, eröffnete der Führer des linken Trupps das Handgranatenfeuer. Durch dieses wurden die in den Unterständen befindlichen Sicherheitsabteilungen alarmiert und üb«rschütt«ten uns mit Handgranaten. Bald darauf setzte mör derisches Maschinengewehrfeuer ein. Ich versucht« zunächst, weil ich Hechts weniger bemerkt wurde, stoch vollends durchzukom men, um dem Gegner in den Rücken zu fallen. Da bemerkte ich, wie sich auch von rechts «ine feindliche Abteilung uns nch- herte, die mir den Rückzug versperren wollte. Ruhig und ent schlossen wurden nun auch von meinem Trupp Handgranaten geschleudert, um den neuen Gegner in Schach zu halten. Hierbei erlitt er solche Verluste, datz er sich nicht an uns heranwagte. Trotz des heftigsten feindlichen Maschinengewehr- und Handgra natenfeuers konnte ich unsere vier Verwundeten mitnehmen und zur Kompagnie zurückkehren. Hier wurde sestgestellt, Latz zwei Mann fehlten. Mit drei Freiwilligen ging ich sofort noch ein? mal vor und es gelang mir, auch die Vermitzten zu finden." 2. Gefreiter des Landsturms Hartig, Dresden berichtet: (kf) „Die seit Mitte Junj 1916 täglichen unangenehmen Störungen der Franzosen mit Minen, Gewehrgranaten, auch mit den von uns gefürchteten sogenannten „bum krachs" der feindlichen Artillerie auf unsere Chamois-Stellung östlich von Badonviller in den Vogesen wurden nach Md nach immer är ger und steigerten sich Anfang Juli 1916 zu ziemlicher Heftig keit. Jeden Tag konnten wir auf unser« Abtreibung mit etli chen Minen rechnen, wodurch Ms der lE«gner oft glicht unwesent liche Arbeit verschaffte. Schützen- und Laufgraben-Beschädig ungen waren nicht fetten, doch unverdrossen wurde sofort nach Beendigung d«s Minen- und Artilleriefeuers die Ausbesserung^ arbcit begonnen. Am tollsten wurde die Beschietzung am 6. Juli 1916. 6 Uhr 30 Min. nachmittags «ging die Minenschmetz- tzerei los, alle Kaliber, leicht«, mittlere und schwere Minen ver suchten unser« Stellung mürbe zu machen und warfen b«i ihrem Einschlag die Erd« meterhoch. Obgleich das Feuer fast auf -er gesamten Chamois-Stellung verteilt war, hatten doch verschiq- den« Stellen, wie die dr«i rechten Laufgraben und die Abschnitt« der beiden linken Züge, etwas mehr abbekommen. Dort hatte «in« schwere Min« den Eingang «mes Stollens eingedrückt und «Hüge liebe Kameraden darunter begraben, tzie <nur noch als Lei chen geborgen werden konnten, obgleich säimliche in der Nähe befindlichen Kameraden sofort daran gingen, dj« Verschütteten zu reÄen. , c Trotz solchen schweren.Feuers hietz «s natürlich die VeK ßmdung zwischen dem Kompagniefühver und dem vorderstes kstaben aufrecht erhalten, welche Aufgab* uns Eefechtsordoi^ prnzen zufällt. Es war bereits 8 Uhr abends. Jmm«r hef tiger wurde das Feuer und nahm fast den Charakter eines VoS- her«itungsfeu«rs für «inen darauffolgenden Jnfanterioangrjff Kn. «Von einer Nachbarkomstagnie, die "eine bessere Beobach- King hatte, war auch bereits gemeldet word«!n, datz es den An schein hätte, als ob d«r Gegner unser Drahthindernis plam mätzig unter Muer halte, um Gassen hineklzuschietzen. Mit dieser Meldung gab sich unser Bataillon Nicht zufrieden, son dern wollt« auch von unserer Kompagnie ein« entsprechende Meldung haben. Da ich bei unserem Kompagnieführer als Es» sechtsordonnanz tätig war, erbot W Mich sofort freiwillig un» geachtet des weiter anhaltenden schweren Feuers, das auch auf d«r zweiten Linie lag, zum vordersten Graben vorzugehen «md die von den Posten gemeldeten Beobachtungen von den Zug führern zu erfragen. Vom Telephow-Unterstand aus «qachte ich nuch an di« Ausführung meines freiwilligen Auftrag»». Ich arbeitete mich sprungweise durch den Englischen Graben vor, um vom rechten Flügel aus durch die ganze Stellung zu gelangen, doch hier hatte ich kein Glück. Unaufhörlich schlugen die MH nen jetzt gerade im mittleren Abschnitt ein, mehrere Volltref fer hatten bereits di« Stelle, wo der Laufgraben aus der zwei ten Linie nach vorn ging, vollständig zugeschüttet und dem ge wachsenen Boden gleich gemacht. Ein Durchkonnnen an dieser Stelle war mir allo nicht möglich Infolgedessen sah ich mich gezwungen, mir meinen Weg durch «inen anderen allerdings noch m«hr unter Feuer liegenden Laufgraben zu bahne». An diesem Laufgraben lagen unsere leichten Minenwerfer, wekh« natürlich durch ihr promptes Antworten mit Minen den Dei ner auf sich gelenkt hatten. Auf diesem Wege hatte ich mehr Glück. Nachdem ich über abgeschossene in den Laufgraben ge fallene Baumäste und «ingebrocyene Grabenwänd« auf allen Bieren hinwegkriechsnd bis zu Lem eben erwähnten Minenwev- fev-Unterstand gekommen, machte ich bei den unentwegt weiter feuernden Minenwerfern «ine kurze AKmpause, lieb einige Las sen feindlicher Minen vorüber, um dann sprungweise bis zuM Zugführe^Unterstand des mittleren Zuges zu gelangen. Hier erfuhr ich bereits, datz der Gegner ein pianmätziges Gassenf schietzen in unser Hindernis nicht vornimmt, doch konnte ich mich damit nicht begnügen, denn mich von den beiden Flügelzügett brauchte ich dies« Mitteilung, um meinen Auftrag als voll erle digt beim Kompagnieführer zu melden. Ungeachtet der weiter in meiner Nähe emschlagestden Minen konnte ich denn auch über die in den Graben geworfenen Erdhaufen wegkriechend noch! diese gleichlautenden Nachrichten einholen, so datz ich mich nun auf demselben Wege wie ich gekommen, zum Rückweg anschicken konnte. Nach einer halben Stunde bangen Wartens pller der jenigen, die im Kompagstieführetz-Unterstand waren, konnte ich dem Kompognieführer die gewünschte Meldung erstatten. Etst gegen 10 Uhr abends lieb das feindliche Feuer, das uns«» Stellung diesmal arg zerzaust hatte, etwas nach, bis es endlich ganz verstummt«. Mit diesem Tag, der allen, di» ihn in »ne serer Stellung erlebt haben, im Gedächtnis bleiben wird, gal, sich der Gegner aber nicht zufrtäxn. Täglich sandte er einig«! solcher unliebsamer Grütze zu uns herüber, d» wir.natürlich nicht unbeantwortet lietzrn, bis Mm 18. Juli 1916, wo er es be sonders auf unseren KompognieMve^llnterstmch abgesehen hatte. Diesmal fing der Franzmann beveits um 4 Uhr nach« mittags an, sein« Torvedominen, welche Sorte er zum ersten Male brachte, auf unsere Stellung.zu schlchcdern »ad zwar fast all« in Richtung Kompagnieführe^Unterftand. Nachdem ich an diesem Nachmittage für meinen oben beschriebenen freiwillis ausgeführten Auftrag das Eiserne Ksteuz 2. Klasse erhallens hatte und bereits wieder von mehreren Ordonnanzgäng«! bei dem erst beginnenden Minenschietzen mit wichtigen Meldungen zurückgekehrt war, erhielt unser Kompageliesübce^Unterstana mehrere Volltreffer, die uns wohl sämtliche Beleuchtung aus löschten, sonst jedoch zunächst weiter nichts schadeten, denn her gut« innere Ausbau des Unterstandes lietz keine Mine durch. Plötzlich jedoch sah «ine Mine unmittelbar überm Eingang, wo sie durchschlug und so die schwer« Bohlentür herrinschleuderte. Hierbei wurde unser junger Kompagnieleutnant tödlich getroft- fen, sämtlich» Insassen des Unterstandes, so puch ich leicht bepv. schwer verwundet. Nur mit grotzer Mühe konnten wir uus, durch die hereingrbrochne Betondecke hindurchkriechend, rette», So ost auch der Franzmann uns«« Stelbmg Shel zugerichtet hat, er hätte stur einmal sem« Infanterie zu« Sturm auf Chw- mois an setzen sollen, unsere sämtlichen Poften waren trotzdem auf der Hut." Für di« geschilderten Beweis« hervorragend« TapferkeH wurd« Hartig mit d«m Eisern«» Kreuze 1. Klass» ausgezeichnet, Das BcrmächtniS der BSter. Preuhen-DeiÜschlanB ist aus ÄtmÄt Km Reichtum geianos durch den friedlichen Schatz, den sein V«r <fhm durch lang» Jühnt gesichert hat, und durch -ie Ä«ge, dH erst mrungmr wetdm mutzten, ehe es sich gedeihl»? enkstMekn könnt». Solch» Siege aber wären nie erkämpft worbest, «echt nicht stets im ganz»» Volke jener Freiheitsdrang gelebt hält» dem es unerträglich war, ekn fremdes ZgH zu tragen. Dieses schon aus der RSj-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite